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Selbst 2-sprachig aufgewachsen - und nun?

Thema: Selbst 2-sprachig aufgewachsen - und nun?

Hallo ihr Lieben, ich verfolge diese Forum immer mit grossem Interesse und hoffe nun auf eure Erfahrungen und Meinungen. Ich selbst wurde in Deutschland 2-sprachig erzogen (Deutsch/Spanisch). Mein Partner ist Portugiese. Nun ist unsere kleine Tochter zur Welt gekommen und der Papa spricht ausschliesslich Portugiesisch mit ihr, ich (bislang) ausschliesslich Deutsch. Auf der einen Seite wuerde ich gern Spanisch mit ihr sprechen, traue es mir jedoch nicht ganz zu. Deutsch ist, trotz 2sprachigkeit, meine Hauptsprache. Ganz fehlerfrei spreche ich Spanisch auch nicht. Sollte ich es trotzdem wagen? Ich bin mir sehr unsicher ob dies umsetzbar ist... Wuerde mich ueber Erfahrungen eurerseits freuen. Sonnige Gruesse.

von Maiblümchen am 20.07.2012, 08:42



Antwort auf Beitrag von Maiblümchen

Vielleicht können deine Eltern mit deiner Kleinen spanisch sprechen?

Mitglied inaktiv - 20.07.2012, 11:58



Antwort auf Beitrag von Maiblümchen

Dazu kann ich Dir das Buch "Mut zur Mehrsprachigkeit" von Ines Maria Jimenez empfehlen. Sie war in derselben Situation wie Du und hat ein Buch zu dem Thema geschrieben. Ich finde es ganz hilfreich, da sie auch Eltern wie mir (ich erziehe künstlich zweisprachig D/E) den Rücken stärkt. Silvia

von Silvia3 am 21.07.2012, 23:46



Antwort auf Beitrag von Maiblümchen

Leider wohnen meine Eltern viel zu weit weg, so dass sie eine Unterstuetzung sein koennten. Leider! Der Tip mit dem Buch ist super...hab ich mir gleich mal bestellt. Danke! Lg, Maiblümchen

von Maiblümchen am 25.07.2012, 20:10



Antwort auf Beitrag von Maiblümchen

Hallo, bei uns ist auch so,aber anderes rum, mein Mann spricht spanisch , ich portugiesisch. Wir beiden reden miteinander in spanisch weil ich auch sehr gut kann. Ich war mir unsicher , weil ich dachte meine Tochter würde es nicht kapiert , warum ich mit ihr was anderes rede als mit papa. Ich hab mich getraut und los,ich rede mit ihr nun in portugiesisch , papa nur in spanisch, so klappt super. Es nicht das gleich wie manchen denken, überhaupt nicht! Deutsch wird sie so oder so in der Krippe lernen. Aber du muss der Sprache ihr beibringen , mit dem du dich sicher und wohler fühlst. Suerte y muchos saludos:-))

von Greice am 25.07.2012, 22:37



Antwort auf Beitrag von Greice

... und kenne das Problem (bin mit Deutsch und Tschechisch in Deutschland aufgewachsen, lebe jetzt aber bereits lange in Tschechien und habe hier meine Familie - Mann und 2 Kinder). Meine Erfahrung ist v.a. die, dass wenn man zweisprachig ist, man wirklich zwei Sprachen hat, zwischen denen man umschalten kann und die beide zu einem gehören. In verschiedenen Phasen oder auch an verschiedenen Orten steht die eine oder andere im Vordergrund, aber dennoch sind BEIDE Bestandteil meines Ich, meiner Persönlichkeit. Deshalb finde ich es für Zweisprachige nicht wirklich authentisch und umsetzbar (zumindest empfinde ich es so) nur EINE Sprache mit dem Kind zu sprechen - wenn man doch ZWEI hat! Diese ganzen Empfehlungen wie "One Person one language" sind so für Zweisprachige weitgehend unbrauchbar. So meine Erfahrung. Man muss selber ein Modell finden, wie man beide Sprachen auch im Alltag mit den Kindern einbringen kann, wann man welche spricht usw. Ich finde das nicht einfach und habe beileibe kein "Patenrezept". Man könnte vielleichht sogatr sagen, dass es für Zweisprachige schwieriger sein kann, ihre Zweisprachigkeit an die Kinder weiterzugeben, als für Einsprachige, aus ihrem Kind ein zweisprachiges zu "machen"... Mein Problem ist nicht, dass ich mir in einer der Sprachen weniger sicher wäre, sondern eher, dass ich die Tendenz habe, jeweils in die Sprache umzuschalten, wo ich gerade bin (in Tschechien - tschechisch, in Deutschland - deutsch) - und dabei "sollte" ich es ja eigentlich wegen der Kinder genau andersrum machen: nämlich jeweils die "schwache", d.h. die Nichtumgebungssprache benutzen, um sie zu stärken. Aber ich bin da oft nicht konsequent. Ich versuche Deutsch in unseren "tschechischen" Alltag einzubringen, die Kinder haben auch Bezug dazu, DVDs, Bücher, verstehen mich auch usw. - aber reden wenig auf Deutsch und ich weiss nie wirklich, wieviel sie wirklich können... Naja, v.a. sollte man nie aufgeben, auch wenn es mal Tiefs gibt :-)! Und Anregungen hier im Forum, z.B. von Ursel und anderen, haben mir auch immer wieder geholfen. Was Literatur betrifft, fand ich das Buch von Elke Montanari "Mit zwei Sprachen gross werden" ganz gut!

von MM am 29.07.2012, 19:42



Antwort auf Beitrag von Maiblümchen

Ich habe da Ein ähnliches Problem. Ich bin teilweise zwei sprachig aufgewachsen (Deutsch - Spanisch) meine Muttersprache ist zwar deutsch, aber da ich jahrelang in Südamerika mit meiner Familie gelebt habe und auch dort geboren bin habe ich mich entschieden, dass ich meinen Sohn zweisprachig erziehe. Da seine Großeltern in Spanien leben und seine Tante und Cousinen in Südamerika leben ist es doch wichtig wegen der Verständigung, dass er beide Sprachen kann. Es währe echt schön, aber doch schwer. Um so länger ich in Deutschland wohne, desto mehr verliere ich die Sprach. Somit traue ich mich auch nicht so recht, da ich Angst habe was verkehrt zu machen. Ich sehe bei meinen Sohn, das er trotz meiner Bedenken Spanisch sehr gut an nimmt und mich auch teilweise versteht. Versuche mit ihm Spanisch zu sprechen so weit es mir möglich ist, Musste aber schon hin und wieder ein Wörterbuch zu Hand nehmen. Ich habe mich echt gefragt, ob das ok ist, weiter mit ihn auf Spanisch zu sprechen, habe es mir nicht zugetraut, aber sei ich hier im Forum bin habe ich wieder Die Bestätigung bekommen, dass es richtig ist was ich mache und wieder neue Hoffnung geschöpft, dass ich es doch schaffen kann. Gruß Tami

von Tami10 am 14.12.2012, 22:35