Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von DK-Ursel am 07.01.2020, 16:02 Uhr

Schon mit Baby in Muttersprache sprechen?

Hej Windflower!
Auch Dir willkommen hier, und wie sowieso allen auch noch ein gutes neues Jahr !!!

Du weist auf etwas Wichtiges hin:
Auch ich habe durchaus Dänisch (unsere Umgebungs- und Vatersprache) mit meinen Kindern gesprochen - wenn andere Dänen zugegen waren, was durch die nahe Wohnung der Verwandtschaft des Vaters so gut wie täglich war.
Auch Freunde etc. sollten nicht ausgegrenzt werden, denn ich will auch in erster Linie vermitteln:
Jede Sprache dient der Kommunikation, der Gemeinsamkeit, dem Miteinander - nicht dem Ausgrenzen!
Allerdings denke ich mal, daß das, was man mit einem Baby egal in welcher Sprache spricht, nicht gerade die große intellektuelle Sprachkompetenz erforderlich macht. Es gleicht sich in allen Sprachen, ist simpel konstruiert und kann bei Interesse des Partners an der Sprache des Lebensgefährten ihm auch helfen, erste Schritte darin zu üben, wenigstens was erstes Verstehen angeht.
Insofern hätte ich sicher auch, wenn mein Mann kein Deutsch verstünde, mit einem BABY in seiner Gegenwart weiter auf Deutsch "gepusselt", denn mal ehrlich: Wie wichtig ist es, das Wort für Wort zu verstehen?
Auch die Babys bemerken da zunächst die Stimmlage, weniger den Sinn.
Und gerade weil dann später immer mehr Menschen aus der Umgebungssprache unseren Alltag bevölkern, wird ja auch die Zeit, in der man wirklich nur seineSprache sprechen kann,seltener - daher ist es wichtig, die erste Zeit zu nutzen: Da werden Grundlinien gelegt!

Ziele definieren - nun ja.
Hier unterschieden sich Muttersprache und Fremdsprache doch erheblich!

Ich denke seit einer Studie, bei der wir vor vielen Jahren mitgemacht haben, als das Thema für die Forschung interessanter wurde, neben der Zeit ist es viel wichtiger, daß man die 2.Sprache selbstverständlich mitspricht, nicht mit bestimmten Zielen (die man eh nicht erreichen kann, wenn das kind nicht will oder kann), sondern mit dem Gefühl: Das ist MEINE Sprache, in eineranderen geht es für mich gar nicht, und ich möchte, daß mein Kind merkt, unsere Familie besteht aus 2 Kulturen, es soll auch mit der anderen Kultur, Familie, den anderen Freunden kommunizieren können etc.
Daraus ergbit sich eine Selbstverständlichkeit, die nicht vom Erfolg oder Ziel abhängig oder darauf ausgerichtet ist, sondern im Gegenteil erst hilft, dazu zu kommen.

Denn ganz ernsthaft:
Wenn ich mir anfangs überlegt hätte, daß es mir reicht, daß mein Kind Deutsch versteht - hätte ich anders mit ihm gesprochen als wenn mein Ziel gewesen wäre, es soll Deutsch als 2. Muttersprache,es soll Deutsch perfekt in Wort aber nicht Schrift, es soll Deutsch doch perfekt in Wort UND Schrift etc. beherrschen?
Ziele könnte es da theoretisch viele geben: Die Methode, eine Muttersprache zu vermitteln, ist aber immer dieselbe:
soviel wie möglich so oft wie möglich so gut wie möglich in ihr reden.
(Kein einsprachiges kind wird ja mit irgendwelchen Sprachzielen erzogen - und die Eltern reden nicht diesem Ziel angemessen - wieso also in dem, was die 2. Muttersprache ist? Wohlgemerkt: Unsere Kinder lernen Muttersprachen, keine Fremdsprachen von uns!!!)

Weiterhin alles GUte f ür Euch und laßt wieder von Euch bzw. lesen - Ursel, DK

 
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