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Probleme mit der deutschen Sprache bei dreisprachigem Aufwachsen mit 3 Jahren

Thema: Probleme mit der deutschen Sprache bei dreisprachigem Aufwachsen mit 3 Jahren

Hallo liebe Eltern, unser Julian (3 Jahre, 2 Monate) wächst dreisprachig auf, da wir in Thailand leben, Englisch, Thai und Deutsch. Englisch: Er hat insgesamt spät angefangen zu sprechen, vor 2 Monaten sprach er die ersten nennenswerten Worte und hat in den zwei Monaten rasant dazu gelernt. Allerdings spricht seine Mutter englisch mit ihm und das lernt er am schnellsten. Kein Thema... Thai: Thai lernt er ausschließlich im Kindergarten (dort wird nur Thai gesprochen) da wir das nicht können und die Kindergärtnerinnen (Thaifrauen) sagen das er etwas Thai spricht. Auch auf der Straße spricht er Thai mit den Leuten. Kein Thema... Deutsch: Ich als Vater spreche am wenigsten mit ihm, zwangsläufig, da er meistens mit der Mutter zusammen ist und von Montag bis Freitag tagsüber im Kindergarten. So kommt das Sprechen der deutschen Sprache eigentlich zu kurz. Viele Dinge versteht er, sprechen kann er aber nur einzelne Worte, vielleicht 5, wenn überhaupt, ja ganze 5 deutsche Wörter kann er Sprechen, leider... Ich habe halt wenig Gelegenheit mit ihm zu sprechen, zwangsläufig. Ich hole ihn vom Kindergarten ab und unternehme schon Kleinigkeiten mit ihm alleine. Wenn wir alle drei zusammen ausgehen kommt wieder automatisch die englische Sprache zur Benutzung, da wir in Thailand kein Deutsch mit den Leuten sprechen können. Jetzt meine Frage: Wie könnte ich seine Deutschkenntnisse deutlich verbessern? So das sie in der Sprachqualität mit den beiden anderen Sprachen gleich zieht? Ansonsten könnte es sein das der Unterschied größer und größer wird? Wir könnten einen deutschen Privatlehrer kommen lassen aber ist er schon soweit das er da folgen kann bzw. versteht er um was es geht? Ist es überhaupt ratsam?

von cooler am 13.11.2017, 15:42



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Hej! Also, die simple Regel ist natürlich: je mehr Input, desto mehr Output. Man kann kaum erwarten, daß jemand gleichzieht, wenn er das, womit er gleichziehen soll, deutlich weniger als anderes trainiert. Und so ist das eben leider auch mit Sprache. (Weswegen oftmals die mehrsprachige Erziehung sehr viel einfacher gelingt, wenn die Mutter die Nicht-Umgebungssprache spricht... sie ist eben gerade in der ersten Zeit doch deutlich mehr mit dem Kind zusammen). Ich nehme an, Ihr könnt Deutsch nicht zur Familiensprache machen? Das würde ja den dt. Input deutlich erhöhen. Versteht Deine frau evtl. soviel Deutsch, daß Du sie auf Deutsch ansprichst und sie antwortet auf Englisch - so ein Kompromiß bringt auch schon ein bißchen mehr. Ansonsten kannst Du nur weiterhin soviel wie möglich deine Sprache mit dem Kind sprechen, vor allem, wo er jetzt noch so klein ist, kann Deine Frau verstehen/erahnen, was Ihr sagt -- und mitlernen!!! Ich persönlich würde keinen Lehrer engagieren, der das diese "Muttersprache" schulisch aufzieht. dann lieber ein Aupairmädchen, Kindermädchen etc., das Deutsch spricht. Und nur Mut, solange Den Kind Deutsch hört und weitgehend versteht - nimm auch Bücher, die erweitern Wortschatz ungemein und vermitteln ein gutes Gefühl mit der Sprache zusammen, laß ihn dann bald ie ersten kindgerechten Filmchen sehen (das dt. Kinderfernsehen ist eins der besten, finde ich), singt deutsche Lieder! - solange er die Sprache hört, kann er sie im Bedarfsfall sicher gut aktivieren,selbst wenn sie erstmal passiv eher "ruht". Und ich kenne durchaus Familien, in denen die Kinder fließend die beide Sprachen sprachen, obwohl beide Eltern tagsüber arbeiten waren. ALLERDINGS: das waren eben nur 2 Sprachen und Deutsch dann als Nicht-Umgebungssprache oft die Familiensprache. Meint aber trotzdem: Vielleicht schreibt noch jemand mit Erfahrung mit 3 Sprachen, wie realistich 3 gleichwertige Niveaus wirklich sind. Schon bei 2 Sprachen gelingt es nicht allen Kindern, beide Sprachen auf einem gleich hohen Niveau zu sprechen. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 13.11.2017, 16:28



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Da haben wir uns doch gleich überschnitten, sorry - aber doppelt hält besser! Kann jedes Wort unterschreiben.

von Korya am 13.11.2017, 16:44



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ich unterschreieb auch absolut bei Dir - übrigens erinnert mich Deine "Art, das Kind zuzuquatschen" sehr an meine. ich habe meiner Großen noch erzählt, wie blöde Abwaschen ist, wieso das eigentlich immer an mir hängenbleibt, daß der Schaum dabei aber schön ist blablabla, während sie im Hochstühlchen daneben zuschaute. Wir hatten in der Schule einen (einsprachigen!!!) Jungen, dem der Lehrer "mangelnde Sprachphantasie" zubillgite. ICH hingegen kannte die Familie und wußte, woher das kam. da wurde auch in 1 Sprache eben nur das Nötigste gesagt --- Sprache als Verständgigungsmittel eben, aber auch nicht mehr. dabei kann Sprache ja bin hin zur Literatur und Kunst alles sein. Und DAS gilt es zu vermitteln! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 13.11.2017, 17:05



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Ich weiß was Du meinst mit dem einsprachigem Jungen, das heißt das dort keine weitere Kommunikation mit ihm statt fand als notwendig, ganz klar, das ist ein Mangel wofür er nichts kann. So ähnlich kann es im Moment auch mit meinem Sohn sein. Spreche mal mit einem Kind was Dir in keinster Weise antworten kann? Wenn er antwortet ist das in Babysprache, englisch oder Thai... Ich kann nix verstehen. Ich spreche immer deutsch mit ihm, höre aber das er es meistens nicht versteht... Er versteht nicht genug Wörter weil ich es ihm alleine nicht ausreichend überbringen kann...

von cooler am 13.11.2017, 20:08



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Ja, ganz klar, meine Frau sollte deutsch lernen und wir sind seit einem Jahr dran. Es fehlt ihr die Motivation da wir in Thailand und nicht in Deutschland leben. Ich bin mit ihr nun wieder am Verhandeln das sie deutsch lernt. Ich bleibe nun intensiv dran... Dann könnten wir deutsch als Familiensprache nutzen und Julian würde davon profitieren...

von cooler am 13.11.2017, 20:35



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Hallo, zunächst einmal: jedes Kind lernt mit einer anderen Geschwindigkeit, das ist ganz normal. Das wichtigste sollte für dich sein, jede Gelegenheit zu nutzen, Julian voll zu quasseln. Also bewusst zu versuchen, über das normale Maß hinaus alles um ihn herum pausenlos zu kommentieren. Also nicht nur "oh guck, ein Vogel", sondern "Hoppla, schau mal den Vogel dort. Da hinten, siehst du ihn? Das ist aber ein kleiner/ bunter / lustiger Vogel, findest du nicht auch? Meinst du der hat Hunger? Vielleicht mag er einen Wurm. Manche Vögel mögen am liebsten Würmer ... Etc etc, you get my point. Dazu viel lesen, erklären, zeigen - auch wenn man den Eindruck hat, es übersteigt das Alter bei weitem. Habt ihr CDs oder Hörbücher mit deutschen Kinderlieder? Wenn einem die Zunge vom vielen Reden am Gaumen klebt, ist das manchmal eine dankbare Ablösung. Oder kurze YouTube Filme vom Maulwurf oder der Maus, oder Kinderliedern... Wenn es geht, gibt es vielleicht deutsche Spielgruppen? Skypen mit Familie hat bei uns nie so gut funktioniert. Viel Erfolg, und dran bleiben - deine Abwesenheit unter der Woche ist für den Spracherwerb kein Hindernis, wenn du deine Zeit mit ihm bewusst und intensiv mit Sprache, Büchern oder Liedern füllst.

von Korya am 13.11.2017, 16:42



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Ach so, vielleicht hintendran unsere Konstellation: mein Mann spricht nur Italienisch mit den Kindern, ich nur Deutsch. Die Große ist jetzt neun, in England geboren und dort eingeschult, dann sind wir nach Korea gezogen, vor zwei Monaten weiter nach Japan. Ihre starke Sprache ist Englisch, danach kommt gutes Deutsch und vernünftiges Italienisch, letzteres mit Akzent. Koreanisch verständlich aber mit Akzent und Fehlern. Der mittlere ist auch in England geboren, als er drei war sind wir weg. Jetzt ist er sechs. Seine starke Sprache ist Englisch und Koreanisch (durch koreanischen Kindergarten) fließend, mit dem normalen Wortschatz eines 6jährigen, Und völlig akzentfrei. Er spricht gutes Deutsch, akzentfrei aber mit Grammatikfehlern. Ebenso Italienisch. Die kleine ist in Korea geboren, jetzt 1,5 Jahre und beginnt deutsche und italienische Zweiwortsätze zu bilden. Koreanisch versteht sie zwar einzelne Worte ("zeig mir deine Nase"), hat aber nie ein Wort nachgeplappert und nun ist es ja durch den Wegzug eh zu spät. Ich bin immer bei jedem Kind nach drei Monaten wieder arbeiten gegangen, mein Mann ist zuhause.

von Korya am 13.11.2017, 16:59



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Sehr guter Hinweis, mit dem Quasseln, ich sollte mehr mit ihm Reden dann versteht er auch bald mehr was ich sage und wir sprechen eine Sprache...

von cooler am 13.11.2017, 20:20



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Ich behaupte (aus Erfahrung): es gibt keinen mehrsprachigen Menschen, der beide /alle Sprachen parallel gleich gut gelernt hat bzw. genau gleich beherrscht. Es gibt aber viele, die mehrerer fliessend sprechen. in verschiedenen Konstellationen parallel gelernt haben, mal dominiert die eine, mal die andere oder aber die ganze zeit eine. Manche kinder verweigern lange Zeit eine Srpache komplett, verstehen aber mehr oder weniger alles (was sie betrifft). Auch diese passivkenntnisse sind schon mal viel wert und ein Grund nicht aufzugeben. Dein Sohn spricht ja sogar alle drei Sprachen, das ist doch eine super Startlage, bekräftige ihn, sei nicht enttäuscht, sondern freu Dich! Was soweit angelegt ist, dass er Dich versteht, Redefluss segmentiert, Wörter herauserkennt und sogar wiederholt, ist jederzeit ausbaufähig. Ansonsten schliesse ich mich an: sprich viel mit ihm, schaut bücher, macht zusammen Dinge, dabei alles kommentieren - so lernt ein Kind in dem Alter seine Sprache(n). Wenn es irgendwie geht, ist es natürlich schön, wenn noch mehr Personen für die schwächere Sprache hinzugezogen werden können, aber einen Lehrer/eine Lehrerin in dem Alter? eher nicht. Dann lieber öfter Skypen mit Oma (falls er da mitmacht), eine Spielgruppe oder Aupair... versuch mit jeder Sprache (auch wenn er nicht immer nach Deinen Wünschen reagiert) positives zu verbinden, so dass er in keiner die Lust zu sprechen verliert. Dann wird sich alles auch weiterentwickeln, eine Sprache wird dabei immer hinterherhinken, das ist aber ganz normal und nicht schlimm. Wenn er es später brauchen sollte, wird er schnell aufholen - schneller als wenn er bei 0 anfangen müsste. Das schlimmste, was Dir passieren kann ist, dass er gegen eine Sprache Aversionen entwickelt und abblockt. Durch Erwartungsdruck kann das auch schon sein und ist bestimmt nicht zielführend. Erwartungsdruck und dadurch entstehende negative Emotionen beim Kind ("Papa ist nicht zufrieden damit, wie ich spreche") sind so ziemlich das einzige, was man bei der mehrsprachigen Erziehung falsch machen kann. Meine Kinder wachsen dreisprachig auf, deutsch ist auch die schwächste sprache, aber der Grosse hat später mit 4-5 viel aufgeholt, wir haben auch viele Sendungen mit der Maus geschaut, da wurde der Wortschatz schnell grösser. .Grammatikfehler kommen vor, auch jetzt noch beim Grossen mit 7, aber mir ist wichtig, dass er spricht, dann kann er alles noch lernen...

von Kacenka am 13.11.2017, 18:37



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Ich glaube da gibt es nicht viel dazu zu sagen... Danke für Deine Worte.

von cooler am 13.11.2017, 20:14



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Wie so oft schließe ich mich Kacenka auch an. Das mt dem Quasseln ist eben so - wo man nichts reintut, kommt auch nichts raus - DU bist der, der ihm die deutschen WEörter vermitteln "reintun", kann, also ... quasseln, quasseln, quasseln. ich hatte auch Bilderbücher, die Minigeschichten erzählten, weil ich diese simplen Abbilder-Bilderbücher nicht so mag - aber auf dem linken Bild groß eine Kerze, die brennt - auf dem rechten dieselbe Kerze und es qualmt nur noch leise: Da konnte ich lange bevor die Kinder sprachen laut räisonnieren, was wohl passiert war. War jemand gekommen und hat die Kerze erst angemacht, dann ausgepustet (bildlich mitpusten - das machen die kinder dann auch aktiv gern mit), aber warum hat er denn wohl gepustet? Mußte er weg, ist jemand gekommen etc. So quatscht man dem armen Kind die Ohren ab - und später ist es dann oft umgekehrt . Meine Tochter hat auch aus Schüchternheit lange, lange nichts gesagt, was sie in der Musikschule mit uns machte. Als wir dann im Bus mit ihr nach England fuhren, machte sie es plötzlich mit den alten Leutchen mit - die waren hellauf begeistert. genauso wie bei Singspielen funktioniert es eben auch mit der Sprache, wir müssen nur Geduld haben. Nie vergesse ich die (einsprachigen) dänischen Mütter die es blöd fanden, daß wir den Kindern Lieder vorsangen: Sie können ja noch nicht mitsingen. Nee, aber s.o. - irgendwann hat meine Tochter sie aus ihrem Erinnerungsschatz hervorgehotl. Wie hätte sie das machen sollen, wenn wir ihr sie nicht vorher vorgesungen hätten??? So ist das auch mit Sprache,. Woher soll es kommen, wir nichts einfüllen? Es ist auch ganz sicher schwer f+ür Deine Frau, Deutsch zu lernen, wenn Ihr nicht in Dtld. wohnt - ich unterrichte hier in DK Dänen, und die tun sich auch sehr schwer. Trotzdem kann sie es gerade jetzt mit Eurem Kind ein bißchen mitlernen, wenn Du mit dem Junior redest. da kann sie viel aufschnappen,wenn sie die Ohren ein bißchen aufsperrt, denn die Grammatik, der Satzbau, der Wortschatz - alles ist noch rudimentär und begrenzt beio einem kleinen Kind. das aber ändert sich schnell, wenn Du am Ball bleibst. Also nur Mut, auch wenn die Zeit gerade begrenzt ist: Hauptsache Du bleibst am Ball und es ist selbstverständlich, daß Deutsch als Sprache dazukommt, wenn Vater zuhause ist. hab keine Zweifel, die spürt Dein Sohn, hab wenig Erwartungen, die spürt er auch (und auch,wenn er sie "enttäuscht"), freu Dich lieber an allem, was er trotz der widrigen Umstände lernt. Das ist immer schnell ausbaufähig, wenn es darauf ankommt! Erzähl doch ab und zu mal, wie es weitergeht. Alles GUte - Ursel, DK

von DK-Ursel am 13.11.2017, 21:41



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Danke für Deine Info, werde versuchen Eure Tipps umzusetzen... Meine Frau fängt an deutsch zu lernen, wir haben uns darauf geeinigt das sie die 500 wichtigsten Worte auswendig lernt und wir dann deutsch in der Familie sprechen... Mal schauen wie es klappt, ich informiere Euch

von cooler am 14.11.2017, 12:59



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Ich schmunzele etwas, das ist ja eine lustige Methode. Wenigstens ein Minimum an Grammatik braucht´s ja eigentlich auch , wir reihen die Wörter ja nicht wie aus dem Wörterbuch aneinander (erkläre ich meinen dänischen Kursusteilnehmer hier immer wieder, die meinen, Grammatik bräuchten sie nicht...) Sie soll halt gut zuhören,wenn DU mitdem Kind redest, da fängt man wirklich sehr viel auf. ich habe in meinen DK-Anfängen unsere Patentochter sehr oft bei mir gehabt, wir haben praktisch beide "Sprechen gelernt", und das hat den rudimentären Anfangswortschatz doch recht flüssig gemacht. Viel Erfolg - Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.11.2017, 15:24



Antwort auf Beitrag von cooler

Hmm, ja, sie soll die 500 wichtigsten Wörter auswendig lernen und danach Sätze damit bilden war unser Ziel... Mal schauen ob es klappt... Ganz klar, sie wird auch profitieren wenn wir in der Familie deutsch sprechen, nicht nur Julian

von cooler am 15.11.2017, 15:03



Antwort auf Beitrag von Kacenka

Ich würde davon abraten, dass Deine Frau mit dem Kind Deutsch spricht. Allerdings wäre es gut, wenn Sie es lernte, so dass zusammen Deutsch von Dir verwendet werden kann. Für den Kleinen und auch die Mutter wäre es nicht gut, wenn die Hauptsprache, die sie bisher zusammen gesprochen haben, wegfällt. Wie sollen sie mit einer rudimentären Sprache Gefühle und feine Nuancen ausdrücken? Das würde mir Sicherheit schief gehen. Außerdem erinnere ich mich, dass die Muttersprache der Mutter ohnehin noch ein Philipinischer Dialekt war. Der ist schon ganz weggefallen. Unter diesen Bedingungen wird sich die Mutter irgendwann auch nicht mehr wohl fühlen, quasi in ihren sprachlichen Kompetenzen so beschnitten zu werden. Davor würde ich warnen, denn solche möglichen Ressentiments bekommt auch das Kind mit. Was sicher Sinn macht, ist, dass Du konsequent und viel Deutsch sprichst und sie, ggf. auch per Sprachkurs, es verstehen lernt.

von Schniesenase am 14.01.2018, 17:08



Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Vielen Dank für Eure Meinungen... Julian wird am 16.9.2020 6 Jahre alt, in gut 5 Wochen. Unsere Situation hat sich verändert. Wir sind im März 2020 nach den Philippinen umgezogen. Meine Frau lernt nicht deutsch. Julian lernt nicht mehr Thai. Sie spricht ausschließlich englisch mit ihm. Ich spreche ausschließlich deutsch mit ihm. Er wird, wenn es die Corona Situation zuläßt in die Schule gehen und anfangen die hießige Lokalsprache Visaya als Umgangssprache von den Mitschülern und meiner Frau zu lernen (Ist die zweitwichtigste Sprache in den Philippinen.). Die Amtssprache und damit Schulsprache in den Philippinen ist englisch. Damit wird er wieder mit drei Sprachen gleichzeitig konfrontiert , englisch, deutsch und visaya, (Thai kann er etwas aber fällt weg.) Zu seiner Sprachsituation in englisch: Er hat sich einen recht guten Wortschatz zugelegt, womit er sich mit seiner Mutter gut verständigen kann. Er spricht viele Worte die seine Mutter nicht mit ihm spricht. Er hat sie wohl aus dem Fernsehen. Weiterhin hat er angefangen die amerikanische Aussprachweise anzunehmen, z. B. das R zu rollen, was da sonst noch gemacht wird weis ich nicht, da ich das nicht kann. Zu seiner Sprachsituation in deutsch: Er hat mächtig Fortschritte gemacht! Versteht fast alles was ich mit ihm spreche, soweit sein noch beschränkter Wortschatz das zuläßt. Sein Akzent wird langsam weniger. Er kann jetzt im deutschen Fernsehen verstehen, wie weit kann ich nicht sagen? Aussprache ist noch ein großes Problem. Insgesamt muss ich sagen bin ich zufriedener als 2017. Er muss seinen deutschen Wortschatz noch sehr, sehr ausbauen. Von Grammatik noch keine Spur. Die deutsche Aussprache klappt noch nicht richtig. Er kann noch nicht darlegen was er mir sagen will. Er hat viele Standardsprüche wie: Ich bin müde. Ich habe hunger. etc. Aber etwas frei formulieren klappt noch garnicht. Das ist ein Punkt den ich gerne vorrangig verbessern würde? Habt Ihr da wieder Tipps?

von cooler am 04.08.2020, 18:52