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Plattdeutsch-Hochdeutsch-Arabisch

Thema: Plattdeutsch-Hochdeutsch-Arabisch

Hallo, bin noch neu hier im Forum, unser Sohn ist knapp 19 Monate alt und hat gerade eine "Sprachexplosion", fast jeden Tag ein neues Wort. Wir wohnen in Norddeutschland und ich spreche ausschließlich Platt mit ihm, das ist in meiner Familie üblich, auch meine Nichte und meine Neffen sprechen Platt als Muttersprache. Ums Hochdeutsche mache ich mir keine Sorgen, aus Erfahrung weiß ich, das kommt ganz von allein und ja ohnehin von allen Seiten. Aber mein Mann spricht leider zwar viel, aber nicht ausschlißlich Arabisch mit dem Kleinen, auch viel Deutsch (spricht sehr gut Deutsch). Hat jemand Erfahrung damit, wie sich das auf die Kinder auswirkt, wenn der ausländische Elternteil nicht konsequent die Fremdsprache spricht? Danke, Moni

Mitglied inaktiv - 15.03.2008, 23:11



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liebe moni ja, wir haben damit viel erfahrung - denn wir machen das beide, leider, ziemlich viel so. ich spreche zwar überwiegend spanisch mit den kindern, aber eben doch auch viel deutsch. und mein partner ebenso mit holländisch. das ist so, weil wir als eltern miteinander deutsch sprechen und in D leben. und es ost ganz OK. die kinder können auf spanisch bzw. deutsch ALLES verstehen, der große (7 jahre) sprich auch, wenns sein muss, leidlich spanisch - aber es könnte sicher besser sein! ich weiß nicht, ob es an unserer mischung liegt. aber es könnte schon sein. wir sind ganz zufrieden mit der situation. aber ich werde doch zunehmend trauriger. über mich selbst. lg paula (span/d/nl in D mit zwei kids)

Mitglied inaktiv - 16.03.2008, 09:49



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Hallo Paula, also traurig solltest du nun wirklich nicht sein. Eure Kinder bekommen doch genug Spanisch / Holländisch mit, so dass sie sich - solltet ihr nach Spanien oder NL gehen - sich dort nach kurzer Zeit sehr gut zurechtfinden würden. Ich glaube ja, dass mehrsprachig erzogene Kinder im Vorteil sind, auch für den Erwerb weiterer Fremdsprachen. Nun meint mein Mann aber, da ich einige Semester in Bordeaux studiert habe, sollte ich doch auch Französisch mit ihm sprechen. Aber wo sollte ich denn das noch unterbringen? Außerdem wäre das eine total künstliche Situation, der Bezug fehlt einfach. Was meinst du? LG, Moni

Mitglied inaktiv - 16.03.2008, 10:21



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Liebe Moni na ja, "traurig" klingt schlimmer als es ist. Spanisch ist halt meine Familiensprache - aber dennoch irgendwie nur zweite Muttersprache...kompliziert, weil ich selber dreisprachig aufgewachsen bin. Und traurig ist halt, dass ich meine, es vielleicht doch hätte besser machen können/müssen bei meinen kids. Aber egal. Ich würde das mit dem Französischen schön sein lassen. Wir haben hier immer viel darüber diskutiert, ob man als nicht-muttersprachler/in den kindern eine weitere sprache mitgibt, die man zwar gut kann, aber nicht im alltag und in fleisch und blut nutzt. Und eigentlich spricht vieles dagegen: sprachen lernen kinder dann, wenn sie sie wirklich brauchen - und nicht, weil die eltern das schick finden; es aus reinem ehrgeiz zu machen ("sollen es später mal gut haben im job") ist der falsche ansatz; eine sprache mal gelernt zu haben ist doch was ziemlich anderes als damit zu leben; je künstlicher die situation, der verkrampfter die kommunikation... aber das müsst ihr schon selber wissen. im übrigen glaube ich nicht, dass mehrsprachige kinder per se im vorteil sind! die türkischen kinder in D sind sicher nicht im vorteil - aus vielen gründen, die ich allesamt falsch und schlimm finde. aber das ist in D so. der "vorteil" mehrerer sprachen ist manchmal, dass diese kinder aus familien kommen, in denen bildung, ein breiter horizont, kommunikation und selbstbewusstsein eine gute kombi eingehen. aber, wie gesagt, das ist nicht immer so. lg paula

Mitglied inaktiv - 16.03.2008, 11:22