Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von DK-Ursel am 11.02.2018, 12:34 Uhr

Nichts Neues für alte Hasen

bei diesem Thema, aber ich finde es immer wieder gut, wenn unsere Erfahrungen endlich auch wissenschaftlich bestätigt werden:

https://www.beobachter.ch/familie/erziehung/bilinguale-erziehung-sollen-kinder-mehrsprachig-aufwachsen

Der Artikel ist nicht mehr ganz neu, sondern vom letzten jahr, aber das macht ja nichts - ich bin eher zufällig drauf gestoßen.

Schönen Sonntag - Ursel, DK

 
4 Antworten:

Re: Nichts Neues für "alte Hasen"

Antwort von Kacenka am 11.02.2018, 18:05 Uhr

Du hast Recht, es ist für uns nichts neues, aber es hat mich doch überrascht, dass es sich mit dem deckt, was ich über zweisprachiges Aufwachsen von Kindern denke. Besonders der "Tipp" auch dann bei der Muttersprache zu bleiben, wenn beide Eltern nicht die Umgebungssprache sprechen und "droht", dass das Kind in der Umgebungssprache seinen Altersgenossen zeitweise etwas "hinterher" sein wird, kommt schon etwas überraschend. Da kenne ich nicht viele "Experten" in meinem Umfeld, die das bedenkenlos raten würden! Dabei ist aber eben genau das soo wichtig! Genauso das furchtlose Sprechen der Muttersprache in der Öffentlichkeit, obwohl die unbeteiligte Umgebung dann nichts versteht... Meine Rede :-)

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"Unsere Rede!!!"

Antwort von DK-Ursel am 11.02.2018, 19:11 Uhr



Ich habe gerade erst wieder mit jemandem geredet, der mich manchmal rasend macht.
Sein Sohn wohnt mit Familie im Ausland, vor knapp 1 Jahr wunderte er sich nach eigener Aussage "nicht mehr, daß Ausländer in Dk im Supermarkt nicht Dänisch reden,wir sind doch schließlich in DK!" - aber da habe er jetzt begriffen, daß seine Familie im Ausland ja auch in ihrer Muttersprache diskutierten,was sie einkaufen woltlen.
Aaaja.
Wenn ich dann aber manchmal gewisse Vorurteile anspreche, kommen höchst uneinsichtige Dnige, man wisse doch Bescheid.
nun ja, die Perspektive hat sich bei dem auch erst durch die eigene Erfahrung auf 1 Gebiet gewandelt, was alles wohl noch nicht, womit unsereiner als Ausländer schon ein paar Jährchen lebt?
und so kam just letzt Woche genau dieses Thema:
Muttersprache? Nen, man sage ja wohl heutzutage, man solle möglichst seine eigene Sprache sprechen.
ja, ich frage mich manchmal, wie sich die Dänen vorstellen, daß meine Töchter "so toll" Deutsch gelernt haben???
Nur weil sie von einer Deutschen geboren werden, beherrschen sie die Sprache schließlich nicht!
Da muß schon ein bißchen "Butter bei die Fische" und Deutsch, Deutsch, Deutsch geredet werden.
Mich versetzen solche naiven (und nicht einmal wirklich bös gemeinten) Sprüche in großes Erstaunen, der Mensch ist weder dumm noch borniert.
Aber genau DAS kann einem dann ja wirklich Schrecken einjagen, denn wenn DER schon so denkt, noch so denkt, wie dann erst wirklich ein dän. Lieschen Müller?

jedenfalls finde ich es immer wieder gut, wenn experten sich endlich den praktischen Erfahrungen anschließen, die wir seit Jahren machen!

Gerade zu den letzten Fragen im Forum passend ie aussagen ja auch, vielleicht machen sie also Mut, uns zu glauben.

Gruß Ursel, DK

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Re: "Unsere Rede!!!"

Antwort von Joaninha am 12.02.2018, 10:51 Uhr

Mich erstaunt immer, was Du über die Haltung der Dänen zur Zweisprachigkeit schreibst. Das kommt mir sehr negativ vor. Hier in Spanien finden es eigentlich alle richtig, richtig gut, dass meine Tochter Deutsch lernt. Keiner hat mir bis jetzt nahe gelegt, nur noch Spanisch mit ihr zu sprechen (aber das kann natürlich noch kommen...) Ob das auch ein bisschen mit der allgemeinen Einstellung zum Thema Immigration und Integration zu tun hat?

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Re: "Unsere Rede!!!"

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2018, 12:37 Uhr

Hej!

ich glaube nicht, da ßdie Dänen sooo anders ticken als die übrige Menschheit.
Zuerst war man skeptisch, man riet mir in manchen Zusammenhängen, doch Deutsch mit meiner Tochter zu sprechen etc. --- wenn die Dänen etwas später merkten, daß das Kind durchaus auch sehr gut Dänisch konnte (und evtl. nur aus Schüchternheit nichts sagte), kam die Bewunderung (oder gar Neid?), denn Deutsch ist als schwere Sprache verschrieen ,und inzwischen in der Wirtschaft händeringend gesucht. Da kommt dann durchaus:
"Ihr habt es gut, ihr könnt das einfach so."
Einfach so aber eben auch nicht - nur weil ich Deutsche bin, haben sie die Sprache ja nicht in die Wiege bekommen!
Wäre ich allerdings Türkin, Somalierin, Syrerin, sähe die Sache garantiert anders aus - bei sehr vielen.
Und naja, vielleicht - nein sicher hast Du auch etwas Recht:
Sehr intergrationsfreudig sind die Dänen in meinen Augen nicht.
Das haben nicht nur die Ausländer "2. Klasse" erlebt, sondern selbst Bekannte und Freunde aus westlichen europ. Ländern sind entweder enttäuscht zurückgezogen oder haben eben festgestellt, daß es sehr lange dauert, bis man ernstzunehmende Kontakte hat, daß nur die eigenen Art zu leben die beste ist (gut, davon gibt es natürlich auch anderswo viele) und daß alles, was anders ist, falsch und bedrohlich wirkt.
Die Dänen sind ein sehr homogenes Völkchen, natürlich haben sie auch historisch bedingt gelernt, daß sie zusammenstehen müssen ,um überhaupt eine Chance gegen eine Übermacht zu haben, von daher also durchaus verständlich, wenn sie so einig sind.
Und natürlich ist auch immer alles im Wandel.
Nur sind sie eben, wenn man genauer hinschaut, noch lange nicht so weltoffen und tolerant, wie sie in aller Welt angesehen werden.

Gruß Ursel, DK

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