Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von DK-Ursel am 09.04.2021, 12:42 Uhr

Mehrsprachigkeit - Kacenka

Danke Dir, ich kam mir schon wie eine Rabenmutter vor, weil ich meine Kinder nicht mit 2 Jahren schon Schule zugemutet habe. (Ironie )
(Ich übertreibe , aber so wirkt es eben auf mich - und ich erinnere ich auch an eine Frau, die in Japan wohnte vor langer zeit und beiden ersten PISA-Studien und dem Neid auf die japanischen Ergebnisse nur kommentierte: Ja, toll - aber so wie die Kinder hier leben will keiner von und seine Kinder großwerden lassen.)


Ich woltle hier nichts mehr schreiben, aber ich sehe genau wie Du.
Letztendlich eben darf ja jeder mit seinen Kindern in Sachen Erziehung vieles machen ,wie er/sie will - hierzulande ist man trotz aller Verkopfung (die ja leider auch aus aus dem ehrgeizigen Dtld. etc. rüberschwappt) noch nicht so weit, daß unbefangenes Spielen so viel wie es nur geht unterschätzt und gegen zielgerichtetes Lernen runterprioritiert wird.

Als wir hier den ersten Versuch der später geglückten Schulgründung unternahmen, haben wir uns ja bei anderen Schulen informiert und damals gefragt, was ein Rektor zu den noch unüblichen Englischstunden in der 1. Klasse sagte. Ja, prima, fand der. Aber was soll ich dafür abwählen - denn egal, wieviel und wie oft: Ich habe nur ein bestimmtes Quantum Zeit zur Verfügung, jedes JA zu etwas ist gleichzeitig ein NEIN zu anderem.
DAS habe ich mir bei meinen JA-Entscheidungen immer gemerkt und versucht zu beachten.

Kleinkinder lernen viel, aber sie vergessen es auch genauso schnell wieder, es sei denn, man übt immer wieder. Und das paßt eben nicht in den dänischen und meinen Kleinkinderalltag - wir üben radfahren ,vielleicht auch schwimmen, auch mal eine Viertelstunde Violine (ohne Notenlesen!!! - einfach so, wie Kinder sich eben ausprobieren) , wir singen - aber wir trommeln sie nicht zusammen, um das zu übenw,as die Scule nachher leistet.
Und Bücherwerden vorgelesen - das vermittelt gemütliche Stimmung und nicht den Eindruck von Arbeit, was Lesen oft noch lange Zeit für Kinder ist, die ANSCHEINEND gut lesen.

Wie gesagt, all diese Fertigkeiten holen sie schnell nach und auf.
Ob jemand mit 1, 2 oder erst mit 5 ordentlich mit Messer und Gabel essen konnte, lesen oder schreiben vor oder in der Schule lernte, etc. - das merkt man dem Teenie oder Erwachsenen nicht mehr an.
udn früh lesen können- ja, dann lesen die kinder in der Vorschulzeit evtl. ein paar Bücher mehr, aber auch das ist oft Charakterfrage. Ich habe eine Leseratte, die erst in der Scule anfing an zu lesen, und eine, die schon vor der Einschulung las und trotzdem heute eher praktisch orientiert ist.
Fachliteratur für das spätere Weiterkommen lesen solche Kinder auch noch nicht mit 5 - also den echten Vorteil sehe ich nicht wirklich.

Die Umgebung prägt uns ganz sicher. In Dtld. wäre ich vermutlich auch weniger entspannt als hier - denn hier habe ich gemerkt, gesehen,d aß es auch anders als superambitiös geht (obwohl eine dänische Mutter uns als ambitiös bezeichnete, weil sie und ich einen guten Musikunterricht mit viel Mühe und Unkosten lieber auf uns nahmen als nur Geklimper.)
Aber ichsehe eben: Es geht auch anders, die Menschen hier sind weder blöder noch klüger als anderswo, aber wie ja sogar Touristen finden, deutlich entspannter und wie Statistiken alljählrich zeigen: glücklicher.
DAS ist es mir wert.

Ein Satz noch zu Ivdazos Satz, daß das Geschwisterchen schon frage, ob es mitlernen dürfe, wenn sich Mutter und Kind zum Üben hinsetzen.
Na klar kann man das interpretieren wie Du, Ivdazo.
Ich sehe es anders:
Das Kind sieht eine Einheit, Mutter und das ältere Kind, die machen was intensiv zusammen - und klar wil lein kleiner Bruder oder eine kleine Schwester auch dabei sein; zu dieser Einheit gehören; dasselbe erleben.
Ich glaube nicht, daß dies bei etwas anderem,was nur die beide machen und wobeisich das andere Kind ausgeschlossen fühlt, anderes wäre.
Und dann stecke ich eben lieber Bügelperlen oder bastele eins dieser Papierdeckchen ,die man hier im Februar als "Ratebriefe" verschickt, oder ich male zu Ostern Euer oder ich lege Puzzeles etc. - also alles, was die Scule wenig bis gar nicht macht. Und dann hätte auch bei usn die kleine Schwester daneben gestanden und hätte dabei sein wollen, groß sein wollen, in diese Einheit gehören wollen. Das ist doch eine soziale Sache und vielleicht ebendoch weniger der Drang,. jetzt Schulstunde zu machen.

Aber wie gesagt, ich lebe in DK - hier sieht und vor allem sah man das anders. Meine Kinder sind trotzdem kluge junge Frauen, die ihren Weg gehen - und die hoffentlich viele Kindheit hat ihnen viele soziale und andere Kompetenzen gegeben und gezeigt, daß Lernen wichtig ist, aber auf vielerlei Art vor sich geht. In der Schule/Studium, zuhause, im Musikunterricht/Chor/Orchester, im Sport (Stichwort Teams), in der Küche beim Kochen und auf dem Spielplatz beim Grenzenausprobieren.

Lernen ist überall - und bei kleinen Kindern muß ich das nicht steuern. Die sind wißbegierig und eignen sich an, was sie brauchen! Vor allem ahmen sie eben nach - gute Sprache lernen sie dadurch, daß wir sie sprechen (auch beim Vorlesen); gute Manieren schauen sie sich ab; gesunde Ernährung lernen sie nicht dadurch, daß wir ihnen Vorträge dazu halten,sondern daß wir es servieren etc.
Übrigens, gerade beim Frühstück heute haben mein Mann und ich aus gegebenem Anlaß nach der Äußerung einer Tochter wieder einmal festgestellt, daß vieles von dem, was wir bewußt und zielgerichtet angeleiert haben und mit den Kindern machten, zumindest im Bewußtsein weg ist. natürlich haben sie von Theater, Musik, Büchern profitiert; sie haben ganz sicher aus Museen und Planetarium was mitgenommen, aber sie erinnern sich an ganz andere Dinge - es sind anscheinend auch ganz andere Dinge,die sie geprägt haben,die ihnen vermittelten: hier lernen wir was, so lernen wir was.
Das ist sehr lustig - weil ich manchmal denke: Hätte ich das vorher gewußt, ich hätte mir noch weniger Gedanken gemacht, was ich meinen Kindern an "Bildung" bieten muß, damit sie "was werden".
Eine meiner Freundinnen sagt übrigens dasselbe.
Manchmal schätzen wir unseren Einfluß auch ganz falsch ein...und das ist manchmal gut und manchmal auch nicht, wie so vieles im Leben.

Gruß Ursel, DK

 
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