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Mehrsprachiges Kind...? Klar, aber ohne Überforderung!

Thema: Mehrsprachiges Kind...? Klar, aber ohne Überforderung!

Guten Abend, ihr Lieben, mein Kleines wird ganz sicher zweisprachig aufwachsen (deutsch + bosnisch), denn sein/ihr Vater ist in Deutschland geboren, hat aber afghanische "Wurzeln" (So nennt man das hier, richtig?). Ich bin, wie ihr schon wisst, gebürtige Bosnierin. Wichtig ist uns, unser Kind später nicht zu verwirren und/oder zu überfordern. Von JEDEM Elternteil EINE Sprache! Zweitens müssen wir verhindern, dass sich unser Kind unter Druck gesetzt fühlt. Wir müssen unsere Familien davon abhalten, ihn/sie zu "testen", zu fragen: "Kako se to kaže na bosanskom?", bzw. "Wie sagt man das auf Deutsch?" Das ist schlecht für die Sprachentwicklung macht Kleinkinder nur nervös und kontaktscheu. Man bewirkt also genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden soll, nicht wahr? Bis bald! Eure Azra

Mitglied inaktiv - 22.07.2022, 23:49



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Klingt richtig, klingt aber auch, als machst du dir selber viel Druck, was „man“ darf und was lieber nicht . Kein Kind gerät durch die Frage „wie heißt das auf Deutsch?“ unter Druck, sofern sie nicht als Dauerabfrage gestellt wird bei jedem Satz. Dann allerdings ist sie ein ebensolches Prästationsansinnen der Fragenden (Eltern?)wie die Bitte, mal zu zeigen, wie schön es einen Hund malen kann, wie weit es schon zählen oder das Alphabet aufsagen kann, wie es seinen Namen schreiben kann etc. Es kommt auf den Zusammenhang an und die Art und Weise. Die allerdings dürfte bei Euch in der Tat eher schulischen Druck ausüben, denn statt uns zu erzählen, wie Ihr es macht und wie es vorangeht, belehrst Du hier altgestandene und in der täglichen Praxis stehende Eltern auf, pardon, etwas dümmliche Weise. Dein Ton wirkt (auf mich) herablassend, oberlehrerhaft und besserwisserisch ohne Bezug zu jemandem hier. Trotzdem weiterhin viel Freude mit eurem Kind und seiner Sprachentwicklung.

von DK-Ursel am 23.07.2022, 10:50



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Ich wollte/will hier niemanden BELEHREN, schon gar nicht "auf dümmliche Art und Weise". Ich hab´s schlicht und einfach gut mit euch gemeint! Wenn ich mich falsch ausgedrückt habe, tut es mir leid. Ich bin selbst nicht von hier, bin auch mehrsprachig aufgewachsen.

Mitglied inaktiv - 23.07.2022, 19:41



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Dann habe ich Dich vielleicht mißverstanden, aber einige Deiner Sätze wirken eben sehr von oben herab. Dabei hat ja niemand gefragt, wie man es am besten macht. Wieso erzählst du nicht einfach, wie es bei Euch geht, ohne dieses „wir wollen ja das Kind nicht überfordern“ oder „ das ist schlecht für die Entwicklung, nicht wahr?“ Es wirkt auf mich zumindest äußerst von oben herab, ohne daß Dich ja jemand konkret nach Tips und allem Thesen gefragt hat. Ihr macht es so, wie Du schilderst, weil … Wir machen es vielleicht anders, ohne diese Prinzipien gleich mitzuverkaufen, viele sogar, ohne sie überhaupt zu haben Wie wirkt es auf Dich, wenn jemand Dir erzählt, wie sie Nudeln kocht und dabei so redet wie Du hier? „ dann nehmen nehmen wir den Deckel ab, wir wollen ja nicht, daß alles überschäumt, nicht wahr?“ irgendwie reden Mütter manchmal so mit ihren Kindern.selbst wenn du es mit deinem so machst, WIR SIND ES NICHT! Es klingt doch deutlich anders als „ich nehme den Deckel an, damit es nicht überschäumt“. Es ist immer schön zu lesen, wie es bei anderen läuft. Aber hier sind viele, die genauso oder anders machen und schon fragen werden, wenn sie sich wundern, wieso ihr das eine oder andere (nicht) macht … Weiterhin viel Spaß bei der Sprachentwicklung!

von DK-Ursel am 23.07.2022, 23:29



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich denke, so wie die AP geschrieben hat ist es einfach dem Fakt geschuldet dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Ich lebe ja in den USA, mein Englisch ist absolut flüssig, und trotzdem weiß ich, dass ich des Öfteren Sätze raushaue wo andere absolut die Augenbrauen hochziehen. Nicht weil sie grammatikalisch nicht korrekt sind, sondern weil der Ton die Musik macht. Man eine Frage irgendwo stellt wo eigentlich eine Feststellung hin kommt (nicht wahr?) Oder eben genau andersrum. Oder ein Wort am falschen Platz im Satz ist und somit der ganze Satz einen völlig anderen Klang bekommt … Oder ein subjunctive angebracht wäre, etc. Halten wir es also der AP zugute, dass sie ja nicht belehren wollte, sondern einfach eben für das Deutsch genau nicht das Sprachgefühl hat dass wir Muttersprachler haben… LG D

von desireekk am 27.07.2022, 15:46



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Gerne, wer kennt dieses Problem nicht? Aber wer so betont auf "witzig" macht und rhetroische Fragen als belehrende Aussagen stellt, kommt eben merkwürdig rüber. Ich habe eine Weile gerätselt, ob das "wir" sich auf sie und ihren Partner bezieht oder auf uns alle - und bei letzterem stellen sich mir dann doch die Haare hoch. Dann hoffe ich mal, daß nicht nur der Partner für eine andere Sprache als Deutsch, sondern auch sie selbst für ene andere Muttersprache zuständig ist. Über diese dreisprachige Erziehung mehr zu lesen, einfach nur als Bericht und nicht als "Aufforderung zu abnickendem Dialog", wäre toll und sicher hilfreich für viele, die gerade bei mehr als 2 Sprachen Zweifel haben, wie sie es machen.

von DK-Ursel am 27.07.2022, 16:02