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Mehrsprachige Familie - Papa soll deutsch lernen

Thema: Mehrsprachige Familie - Papa soll deutsch lernen

Guten Morgen zusammen, das Thema passt nicht ganz zum "Mehrsprachig Aufwachsen", aber ich denke, ihr könnt mir am Besten helfen. Es geht um meinen Mann. Hier mal ein paar Eckdaten: - wir sind 14 Jahre zusammen - meine Muttersprache ist deutsch, seine Englisch - nach vielen Jahren im Ausland leben wir nun im deutschsparachigen Raum - Sprache unter einander ist seit je her Englisch - unsere Tochter wächst mit Deutsch (Mama), Englisch (Papa) und lokalem Dialokt auf (Kita) Mein Mann macht gerade wieder einen Deutschkurs, 1:1 "nebenher" nach der Arbeit über skype. Unsere Zeit zusammen ist durch Kind, Haushalt und Arbeit sehr begrenzt, zumal wir hier vor Ort auch 0 Unterstützung haben. Auf der Arbeit spricht er nur Englisch (internationale Teams). Ich will ihn gerne unterstützen, damit der Deutschkurs dieses Mal auch wirklich etwas bringt im Praktischen Leben. Bisher war es einfach oft so, dass, wenn wir wirklich etwas wichtiges zu bereden hatten, das nur auf Englisch ging, denn sonst kommen wir eben nicht weiter. Und nur mit "reichst du mir mal das Brot" kommen wir mit dem Deutsch auch nicht wirklich voran. Meine default language mit ihm ist automatisch Englisch. Er spricht mit unserer Tochter Englisch und oft tue ich das auch wenn wir zu dritt sind um ihr Englisch zu unterstützen, weil es eben von allen drei Sprachen die "schwächste" ist (sie ist 2). Hat jemand Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation? Habt ihr es einfach irgendwann "durchgezogen" und nur noch in der neuen Sprache gesprochen und nach x y Wochen lief es dann irgendwann? Habt ihr andere Ideen? Also wie gesagt, es geht um meine Mann, nicht um unsere Tochter. Vielen Dank und ich freue mich schon auf eure Erfahrungen.

von AmyBell am 25.02.2019, 11:12



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Hej! Das ist doch mal eine neue Perspektive! Ich unterrichte in DK Erwachsene, die aus den unterschiedlichsten Motiven heraus Deutsch lernen wollen/müssen. Sie haben das Handicap, nicht nur gegen einen äußerst schlechten Ruf unserer Sprache ankämpfen zu müssen, sondern auch in einer dänischen Umgebung,die sehr durch Englisch (ggf. auch auf dem Arbeitsplatz) geprägt ist, zu leben. Trotzdem machen einige erstaunlich gute Fortschritte -weil sie sich selbst engagieren. Wer zuhause privat nichts tut und glaubt, ein Kursus einmal die Woche sei genug,der scheitert schnell. ich habe es gerade jemandem, der die Segel streichen will, geschrieben: ich bin wie der Violinlehrer meiner Töchter, der/die zeigt, WIE es geht (und ggf. auch warum es so geht), dann üben wir ein bißchen, wann es wie gebraucht wird - aber wiederholen = automatisieren = üben muß jeder zuhause, und dies täglich. 7x10 Minuten (gern mehr) täglich als 7x10 Minuten zusammengeschlagen an nur 1 Tag. In der Praxis heißt das für Euch: Dein Mann muß sich deutsche Quellen suchen. Z.B. im Auto eine dt. Casdsette (und sei sie noch so blöde zu einem Lehrbuch gehörig) hören; dt. Lieder hören, dt. Filme sehen, dt. Nachrichten (gibt es für Deutschlerner auch langsamer vorgelesen und sind - Nachrichten in Landessprache war bereits ein probater Tip meines früheren Englischlehrers für sein Fach!), dt. Hörbücher hören, dt. Bücher lesen - womöglich mit Kinderbüchern anfangen kurz: jede Möglichkeit nutzen, Deutsch zu sprechen. Du schreibst, im Dorf habt Ihr Null Unterstützung- wie meinst Du das? Dann soll er in einen dt. Verein außerhalb des Dorfes - eine Interessengemeinschaft etc. es muß ja nicht Sport oder Karneval sein, es könnte auch ai, Tierschutz, Kinderschutzbund, Hobbyfunker oder was ihn sonst engagiert und interessiert sein - Hauptsache, er kommt unter Menschen ,wo er DEUTSCH reden und verstehen muß, auch wenn das anfangs mühselig ist. der Erfolg kommt nur schleichend und langsam, aber so kommt er. (Ich habe nie einen Dänischkurs besucht, sondern bin Autodiaktin und habe dann, als ich anfing, hier zu leben, sogar einen Putzkurs mitgemacht, nur um unter Dänen zu kommen!) Mit Blick aufs Kind ist es blöd,die Familiensprache auf Deutsch umzustellen, dennoch: MIt Blick auf ihn wäre auch das eine Hilfe. Was bei Kindern meist umgekehrt gilt, gilt für Deinen Mann: Raus und in die Sprache eintauchen (bei Kindern muß zuhause mehr inder Nicht-Umgebungssprache getan werden)! Für beide gilt eben wieder: Je mehr die Sprache gehört, gelesen, gesprochen = geübt wird, umso besser beherrscht man sie. Erwachsene lernen anders als Kinder, er wird sichselbst motivieren udn an die Kandarre nehmen müssen - ohne Fleiß kein Preis. Vielleicht haben andere ja auch noch gute Tips - Ursel, DK

von DK-Ursel am 25.02.2019, 13:54



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Wie immer herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! Mit Null Unterstützung meinte ich, dass wir hier alleine sind, also keine Familie haben, die uns mal das Kind abnimmt oder überhaupt irgendetwas abnimmt, damit wir zum Beispiel etwas zusammen machen können. Oder Familie, die eben nur deutsch spricht. Also lernen tut er ja neben dem Unterricht auch, aber ich weiss es ja selber, dass man eben nur soviel / so wenig aus Büchern lernen kann. Es muss eben auch die Kommunikation mit Menschen stattfinden. Und das ist der Knackpunkt. Das ist ausser Haus nur Englisch und zu Hause, da muss ICH mir an die Nase fassen, ist es eben viel zu wenig Deutsch, weil ich automatisch Englisch mit ihm rede und mir entweder gar nicht, oder zu spät auffällt, dass ich wieder vergessen habe, es auf Deutsch zu probieren. Oder aber, die Themen sind zu komplex um sie im Moment noch auf Deutsch zu machen. Ich werde versuchen mir irgendeine Erinnerungsstütze zu machen, damit es für mich natürlicher wird, auf deutsch zu reden. Wobei mein eigenes Tagebuch inzwischen auf Englisch ist und Filme und Bücher auch in englischer Ursprungssprache vertilgt werden.........ich bin eben auch direkt nach dem Grundstudium ins Ausland gegangen. Somit ist Deutsch für mich zwar Muttersprache, aber nicht mehr unbedingt Alltagssprache.

von AmyBell am 25.02.2019, 14:39



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Ja, mein Mann und ich haben auch anfangs Englisch miteinander gesprochen, dann auf Deutsch umgestellt, damit er es besser lernt und sind dann hier in Dk dabei geblieben, obwohl es mind. anfangs meinem Dänisch ja andersrum zuträglich gewesen wäre. Aber dann war ich auch wieder froh wegen der Kinder, daß Familiensprache Deutsch war und ist, und er hat eben auch weiterhin davon profitiert und jetzt u.a. einen Job, wo (gute) Deutschkenntnisse erforderlich sind - damit können hier nur wenige dienen. Umstellen der Sprache geht aber, eine Mutter in einem anderen Forum wie diesem hat dies mal zugunstender Kinder sehr bewußt geschafft - und wenn man sich bewußt auf Sprachschwächen, -fheler und/oder sowas konzentrietr, geht das auch,d as weiß ich aus erfahrung - daß es leicht ist, behauptet sicher niemand. trotzdem ist es natürlich auch schade für das Kind, wenn die Familiensprache = Umgebungssprache wird, ohbwohl es anders sein könnte. Jedoch: Geradebei Englisch bekommen alle ja genug Input von außerhalb, so daß das machbar wäre. Trotzdem denke ic, Dein Mann kann eben auch viel für sich selbst tun (im Auto hören, oder an 1 Abend nach der Arbeit eine Gruppe finden, in der er sich thematisch wohlfühlt und wo er Deutsch reden muß). Er ist erwachsen und letztendlich selbst dafür verantwortlich,daß ein Sprachkurs auch wirklich Früchte trägt. Und laß ihn "draußen" alle Situationen managen, denen Ihr als Familie ausgesetzt seid: Beim Einkaufen, im Schwimmbad, in der Bibliothek, im Kino etc. - schick IHn los, um Sachen zu klären! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 25.02.2019, 15:42



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Reich mal das Brot rüber! Doch, genau so lernt man eine Sprache am einfachsten. Jeder kann auf diese Weise eine Sprache lernen. Es geht ums Zuhören, Nachmachen, Anwenden, Abändern, und zwar genau in dieser Reihenfolge. Kein Kind bekommt einen Stift und eine Grammatikfibel in die Hand gedrückt, Sprache kommt von Sprechen und das Ohr ist die wertvollste Unterstützung beim Spracherwerb. Klappt auch bei Erwachsenen. Du kannst ihn unterstützen, indem du möglichst oft auf Deutsch kommunizierst, kurze Nachrichten, einfache Sätze (zu Beginn). Alles Gute und viel Erfolg!

von kunstflair am 26.02.2019, 16:39



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Hallo, Puh, da hat er aber wenig deutsch-Input. An eurer Familiensprache würde ich nichts verändern. Ich weiß, wie schwer das ist, sich bewusst mit dem Partner in der schwachen Sprache zu unterhalten. Man fällt automatisch immer wieder in das Gewohnte, das Flüssige. Dahin, wo man sich ausdrücken kann und man verstanden wird. Was ich noch als Möglichkeit sehe, ist über Hobbies, oder übers Kind Kontakt mit Deutschen zu bekommen. Und mit denen natürlich deutsch zu sprechen. Ich befürchte allerdings, dass sehr viele Deutsche Englisch sprechen, wenn sie merken, dein Mann spricht nicht so gut deutsch. LG luvi

von luvi am 26.02.2019, 17:10



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Hallo, welcome to my world... Mein Man ist Amerikaner, ich Deutsch. Wir leben ins USA. und obwohl ich mit meinen Kindern Zuhause rein Deutsch spreche, spricht er quasi NULL Deutsch. Und ich finde, das ist insbes. mit engl. sprechenden Ehepartnern extrem schwierig. Denn selbst in D, wird er IMMER jemanden finden, der ihm auf E weiterhilft. Selbst seine deutsche Firma (Headquarter in D) schwenkt auf englisch für ihn um... Er wird nirgends "gezwungen" auf Deutch zu sprechen, zumindest nicht dauerhaft. Würde ich hier in den USA auf Deutsch radebrechen, wären alle sehr freundlich, aber ich könnte nicht mal einen Hamburger bestellen auf Deutsch... Verstehst Du was ich meine? TV auf Deutsch kann helfen, aber die aktive Anwendung wird einfach nicht erzwungen wenn der Partner englischsprachig ist. Das wäre sicher anders wenn die Sprache Schwedisch, Chinesisch, Dänisch, oder gar Französisch wäre. Sorry, ich hab keine wirklich "working solution", außer ihn in einen lokalen Verein zu schicken wo traditionell eher wenig Fremdsprache vorhanden sein dürfte (Schützenverein, Gartenbauverein), o. ä. LG D

von desireekk am 26.02.2019, 21:34



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Also, ich fürchte ja, in einer dialektal geprägten Gegend könnten verfrühte Vereinsaktivitäten das Aus für jegliche Ambitionen, eine Fremdsprache zu lernen, bedeuten. Mal anders gefragt: Muss er denn Deutsch lernen? Warum bleibt Ihr nicht einfach beim Englischen, wenn ohnehin alle Kontakte auch auf Englisch funktionieren? Ansonsten kann ich nur für mich sagen, dass ich als sehr systematischer Lerner, der sich isolierte Details leider nur sehr sehr schwer merken kann, in einer frühen Phase des Fremdspracherwerbs tatsächlich einfach eine Grammatik und einen Grundwortschatz zur Hand nehme. Alltägliche Kommunikation nützt mir da rein gar nichts, die geht zu einem Ohr rein und zum anderen raus.

von Joaninha am 27.02.2019, 07:25



Antwort auf Beitrag von Joaninha

Hej! bei Deiner Antwort, Joaninha, stutze ich: Muß er denn Deutsch lernen? Nein, sicher MUSS er nicht. Aber wie wäre wohl diese Frage beantwortet und aufgenommen worden, ginge es um Somalisch, Kurdisch oder auch "nur" Türkisch? ich erinnere mich durchaus entweder hier oder in einem anderen Mehrsprachenforum,d aß wir integration diskutierten, wo diese anfängt und aufhört. Bei der Sprache, sicher. Aber ist es wesentlichd, aß die ältere Türkin, die einem nett immer wieder was Selbstgebackenes rüberbringt und auch sonst sehr freundlich ist, Deutsch lernt, wennsie doch anscheinend meint, selbst gut klakzukommen? Wieso ist das wohl bei einem Engländer anders? Weil die meisten doch Englisch sprechen? Hm, aber auf welchem Niveau? Weil sie sonst nichtarbeiten gehen kann? Hm, wennsie das aber auch gar nicht weill und muß,weil der Mann es tut ? (Nach diesem Modell leben noch heute vor allem auch in Dtld. viele Familien.) Wie gesagt, ich kritisiere Deine Antwort nicht, ich stutze nur über diese - nicht durch Dich geäußerten! - Unterschjiede in der Auffassung. Dennder Satz "wir sind jetzt in Dtld., da sprichtman gefälligst Deutsch" gilt mit Dänisch auch hierzulande, und dies oft so weit, daß er wirklich erstaunliche Blüten treiben kann! Zum systematischen Lernen: Ja, dann spricht aber nichst dagegen, daß er entweder einen Sprachkurs obucht oder sich selbst die Grundbegriffe der Grammatik beibringt. Letztendlichbleibt es dabei,daß es sein Interesse und sein Einsatz muß - er ist erwachsen und hat die Sprache sowie viele technische Hilfsmöglichkeiten zur Hand! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 27.02.2019, 09:02



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Liebe Ursel, ich habe mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken darüber gemacht, ob Menschen anderer Nationalitäten die Sprache des Landes, in das sie einwandern, lernen "müssen". So auf Anhieb würde ich sagen, "müssen", also ein allgemeiner Zwang, "weil sich das halt so gehört", ist da ganz unangebracht. Warum? Weil, wie Du richtig sagst, der Spracherwerb dann funktioniert, wenn eine innere Motivation vorliegt, und die wird bei äußerem Zwang nicht unbedingt vertieft. Ich denke, wenn man im Gastland arbeiten möchte, dann ist es klar, dass man eine Sprache dieses Landes lernen muss - das kann in Deutschland Deutsch sein oder je nach beruflichem Kontext halt offenbar auch Englisch. Aber wenn man im Gastland nicht arbeiten möchte und vielleicht auch viele Menschen um sich hat, die die eigene Sprache sprechen? Ehrlich gesagt, würde mir in diesem Fall das nette Lächeln der älteren Dame durchaus genügen. Ich würde jetzt nicht erwarten, dass sie sich hinsetzt und lernt, wie sie mit mir weiter kommunizieren kann. Wie viele der deutschen Rentner, die den Lebensabend in der Türkei verbringen, lernen wohl türkisch? Liebe Grüße

von Joaninha am 27.02.2019, 11:06



Antwort auf Beitrag von Joaninha

Hej! Danke für Deine Antwort. Wie gesagt wurde diese Forderung (die ja meist von den Einhemischen jedes Landes vorgeholt wird, wenn das Thema ansteht) im Zusammenhang mit iener Diskussion zum Thema Integration allgemein auch diskutiert. Und da war man dann eben auch unter den Diskutanten etwas uneinig, inwieweit es wirklich ein MUSS ist, die Landessprache zu lernen, wenn man ansonsten gut ohner klarkommt. Das Argument mit den Deutschen in der Türkei oder eben auf Mallorca werde ich nächstens der Seniorin "um die Ohren hauen", die da sehr rigorose Forderungen hat (und auch sonst eher "Lieschen-Müller-Ansichten" pflegt...) Danke dafür Es ist genau wie Du schreibst: Ozhne eigene motivatzion läuft gar nichts. Meine teuilnehmer können auch nur etwas lernen,wennsie sich auch zuhause selbst dahinterklemmen - ich kann dieselben Tips geben wie hier (nur daß sie sich eben nicht so leicht unter deutschsprachiges Volk mischen könnenwie der Ehemann hier), aber TUN müssen sie es selbst. Wenn sie meinen, die Zeit bei mir reiche, um Deutsch zu lernen, stoßensie sehr schnell an sehr hinderliche Grenzen! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 27.02.2019, 14:55



Antwort auf Beitrag von AmyBell

ich muss sagen, ich schaffe es bis heute nicht, Sprachen bei Personen zu switchen. wenn ich einmal vor x jahren mit jemanden nur Spanisch gesprochen habe, mache ich das heute immer noch, auch wenn die Person inzwischen wunderbar deutsch kann. switchen kann ich nur bei den Personen, mit denen ich das von anfang an praktiziert habe. und oft reden wir dann ein deutsch spanisch kauderwelsch, das Außenstehende - egal welcher Muttersprache - kaum bis gar nicht verstehen können. in Gruppen und bei relativ unbekannten Menschen fällt mir switchen allerdings leichter. mein exfreund mit spanischer Muttersprache hat hier fast 1 jahr lang deutschkurs gemacht, ich habe es nie geschafft, auf deutsch zu wechseln. obwohl es ihm mit Sicherheit geholfen hätte. ich wünsche dir da also gutes durchhaltevermögen.

von Schnegge89 am 27.02.2019, 18:44



Antwort auf Beitrag von Schnegge89

Naja, die Frage ist ja sowieso, ob sie es tun SOLLTE/MÖCHTE, denn das Kind ist auch noch da, das gern muttersprachlich englisch aufwachsen soll. Umschalten ist schwer, aber nicht unmöglich - kommt natürlich auch immer darauf an ,wie gut man welche Sprache beherrscht. Ich kann sehr gut mit denen Dänisch sprechen, mit denen die ich anfangs jahrelang nur mit Englisch sprach, darunter u.a. auch mind. 1 Engländerin, die hier zum Freundeskreis gehört. Inzwischen sprechen wir Dänisch zusammen. Und ich rede ja auch Dänisch mit meinem Mann/Kindern, wenn andere dabei sind. Oder sogar mal Englisch mit ihnen, wenn die.Gäste nur dies verstehen. Daws kann man also - wie gesagt hat es eine Mutter zuliebe ihrer Kinder auch wieder ihr eigenes Erwarten gut geschafft. Das Argument, daß damit die eheliche Kommunikation sehr auf rudimentäre Gespräche reduziert wird, ist ja ansolut richtig - ist vielleicht anfangs noch dem Deutsch des Vaters nützlich, aber sicher nicht der Ehe. Ich denke, der Vater muß aktiv werden,wenn er es wiklich will. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 27.02.2019, 22:36



Antwort auf Beitrag von AmyBell

Mein Freund tut sich mit Sprachen extrem schwer. Nicht ein einziger Sprachkurs hat ihn weitergebracht. Er hat es dann im Endeffekt in der Arbeit beim Sprechen gelernt. Er ist Englaender und seit 14 Jahren hier. Hier ist es natuelrich auch schwer, als Englaender deutsch zu lernen, da jeder englisch kann und gern auf englisch antwortet. Seine Arbeit ist ein Handwerk und die Kollegen multinational mit ebenso schlechtem Deutsch. Also keine guten Voraussetzungen. Trotzdem versteht er inzwischen fast alles und kann sich einigermassen gut verstaendigen. Es gehoert auch Persoenlichkeit dazu. Manche sind sprachlich sehr unbegabt, spechen aber gern udn viel und mit vielen Leuten und lernen es einfach schneller, als die, die sich generell gern zurueckziehen. Dein Mann braucht Freunde, die er regelmaessig sieht, kleine Jobs wie einkaufen gehen, etc. die er alle auf Deutsch macht. Wenn er selber aber nicht wirklich will, und so wirkt es auf mich, dann wird das nix werden. Im Haushalt wuerde ich persoenlich nicht viel aendern. Denn man kommt nach Hause und erhofft sich da ein vertrautes, entspannendes Dasein mit der Familie. Da muss man sich auch auf vertrauter Ebene verstaendigen koennen. Aber üben kannst du natuerlich mit ihm, wenn er das will. lg niki

von niccolleen am 18.03.2019, 09:32



Antwort auf Beitrag von AmyBell

Liebe Amybell, mein Ex Mann und ich haben bestimmt 6 von unseren 12 gemeinsamen Jahren damit verbracht alles auf Englisch zu besprechen, das Militärleben hatte uns im Griff und man wollte Zeit und Nerven sparen. Er kam und kam mit X Kursen nicht voran. Was ihm dann wirklich half war als ich konsequent blieb mit deutsch. Das hat dann zwar länger gedauert, aber innerhalb eines Jahres hat dieser Mann Quantensprünge gemacht, sich deutschen Vereinen angeschlossen und zum Schluss war es fast fliessend.... Also mein Tipp, wenn auch am schwierigsten: hart bleiben

von Cadeaux am 26.05.2019, 07:31