Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von DK-Ursel am 05.10.2019, 10:20 Uhr

Leiser Einspruch zum völlig planlosen Start

HejKorya!

Wie immer kann ich Dir gut folgen.
Natürlich haben wir anderen eher von einer bilingualen Familie ausgehend geraten. Da ist es natürlich naturgegeben, wie man die Sprachen auseinanderhält.

Allerdings sehe ich die hier genauso:
Die Erziehenden sind nun mal Vater (spanisch) und Mutter (deutsch) , und da das Kind in Dtld. aufwächst, könnten höchstens durch die Mutter 1-2 Sprachen dazu kommen. Wenn Polnisch oder Englisch auf Muttersprachenniveau beherrscht werden und eben nicht nur Fremdsprachen sind, wäre eine dieser Sprachen für die Mutter eine Option.
Dann überließe sie Deutsch der Umgebung bzw. es könnte Familiensprache sein, sofern dies nicht Englisch oder Spanisch für beide ist.
Von Mischen hat doch aber niemand wirklich etwas geschrieben, es wurden eher Überlegungen angestellt, welche der vorhandenen Sprachen nun wirklich snnvoll wären.
daß man dann bei einer bleibt, ist liegt ja in der Natur der Sache.
Allerdings kann einem die Praxis die schönste Planung vermasseln. Mit Kind wird nun mal alles anders und unvorhersehbar.
Ich erinnere mich nur zu gut an die begeisterte dänische Mutter bei mir im Krankenhauszimmer, die ihre gerade geborene Tochter auch zweisprachig aufziehen wollte, weil sie eine Zeit in Texas verbracht hatte und glaubte, nun sei Englisch dran:
Wenn ich sie hörte, tüdelte sie aber immer nur liebevoll auf Dänisch mit ihrem Kind herum - so wie ich eben sehr natürlich meine Muttersprache, Deutsch, benutzte.
Daher setzt die Praxis oft andere Dinge fest - ich weiß zwar nicht, wie es mit den beiden weiterging, möchte aber stark anzweifeln, daß dieses Kind mehr Engisch mitbekam als alle anderen dänischen Kinder. .

Sicher auch darum habe ich das schon früh eher allgemeine Prinzipien aufgestellt, als wir so einen Hilfsflyer für werdende bilinguale Eltern machten (viele Jahre her):
Kein wer spricht was, kein wie oft, was und wie?
Eher:
Soviel Zeit wir möglich, denn der Zeitfaktor ist absolut wichtig.
Wer nur 1 1/2 Std. in der Woche eine Sprache hört, spricht, lernt, lernt sie eben NICHT wirklich, schon gar nicht als Muttersprache. (Das gilt für alle Kinder und nicht nur die, die mehrsprachig aufwachsen!)
Das schließt dann logischerweise ein, daß man in der knappen Zeit, die man oft mit seinem Kind allein in seiner eigenen Sprachen (weil Nicht-Umgebungssprache) verbringt, nicht auch noch aufteilt in 2-3 versch. Sprachen -so wird ja der Zeitfaktor automatisch reduziert für jede Sprache!)

Dazu kommt: Je selbstverständlicher einem die Sprache fällt, umso besser.
Wenn ich mich immer fremd in der Sprache fühle, wenn ich Wörter suchen muß, die im Alltag vorkommen, wenn ich nur eine begrenzte Sprachstruktur in eben dieser Sparche habe, schade ich mehr als ich nütze, denn das Kind lernt damit zwar fremde Wörter, aber nicht die Schönheit und Viefalt von Sprache als solcher.
Und wenn ichselbst mich nichtwohlfühle in emeiner Sprache,dann kann ich nicht so selbstverständlich vermitteln., da ßwir in unserem Haus eben auch diese Sprache pflegen wollen. Im Gegenteil kann mir gut und leicht passieren, daß ich dann oft in eine andere Sprache umschlage.
DA würde ich dann in der Tat revideren: Was darf es denn nun sein? - Damit ich konsequenter / authentisch sein KANN.

Und daß man die Sprachen tunlichst auseinanderhält und nicht mischt, sollte inzwischen bekannt sein, darf aber gern nochmal wiederholt werden.
das Kind schauts ich von uns ab, was wir tun,wie wir reden.
Wenn wir also dauernd Wörter aus diversen Sprachen in einem Satz oder einer "Ansprache" haben, wird es das auch so machen.
Innerhalb der Familie mag das noch verstanden werden, für das Leben mit Menschen ohne dieselbe Sprachkombination wird es allerdings äußerst schwierig. bis unverständlich.
Man stelle sich eben nur vor, ein Ausländer spräche mit uns gebrochen Englisch und mische dazu seine indischen, chinesischen oder sonstwie Sprachbrocken in jeden Satz - wir würden wohl kaum viel verstehen!

Ich stelle also mal wieder sehr friedlich große Einigkeit zwischen uns fest, Korya, fand Deinen Beitrag aber interessant, denn ganz sicher macht es einen (alleinschon praktischen) Unterschied, ob man sich für 2 oder 3 Sprachen entscheidet / entscheiden muß. Davon lese ich gern!

Gruß Ursel, DK

 
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