Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von yaiza am 06.10.2008, 12:59 Uhr

laut den Worten meines Kinderarztes...

können alle normal intelligenten Kinder mind. 4 Sprachen gleichzeitig lernen, was nicht heisst, dass sie sie gleichzeitig sprechen, was aber heisst dass sie nicht intelligenter sein müssen, als andere, und dass sie die Sprache erstmal nur lernen.
Ich habe 8 Jahre als Flightattendant gearbeitet und oft Familien getroffen, deren Kinder sprachlich fast patchworkmässig aufwuchsen-ich fands immer wieder faszinierend und cool. Im Endeffekt, so auch mein KiA, muss das Kind ja gar nicht alle Wörter dieser Sprache kennen, sondern vorallem erstmal die Aussprache lernen (und das ist bei Kinder sicher schon im Unterbewusstsein) und die Grammatik (ist auch grösstenteils im Unterbewusstsein).
Wir leben im Tessin, hier ist also alles italienisch-sprachig, wir reden zu Haus deutsch, ich hochdeutsch (komme aus Hannover), mein Mann schweizerdeutsch (da er in Basel aufgewachsen ist). Hier reden viele den tessiner Dialekt, das ist so verschieden von italienisch, wie holländisch von deutsch. Meine Kinder (eine 6.5J und 2x 2.5J) werden also mit 2 Sprachen und 2 Dialekten konfrontiert, was sie spielerisch meistern. Okay, meine Grosse schmeisst immer noch mal die Artikel durcheinander, spricht aber grammatikalisch sonst hochstehender (was den Konjunktiv oder auch Dativ/Genitiv angeht) als mancher Deutscher. Die Zwillis reden trotz 2-Sprachigkeit (und Verstehen der Dialekte) normal gut, sind keine Überlfieger, aber es gibt auch hier einsprachige Kinder, die schlechter reden, was meist auch mit an der vorgelebten Sprache liegt. Da mir natürlich Sprache wichtig ist, rede ich langsam, akzentuiert und mit vollen Endungen. Leute, die sich mit Sprache nicht beschäftige, reden oft schnell und machen sich keine Gedanken darüber, dass sie ggf nuscheln.
Ich denke, man das menschliche Hirn nicht unterschätzen, schliesslich können schon Ungeborene 3 Sprachen unterscheiden (hat man festgestellt). Also lasst die Kinder ihre 4, 5 oder 6 Sprachen lernen, ich denke, es hat nur Positives davon, was man aber erst später merkt. Erst scheint es, als seien sie langsamer oder gar gebremst, was sie aber im Schulalter alles können, das wird enorm sein.
Wichtig ist, dass man konsequent seine Sprache spricht, sich nicht von den Blicken oder Meinungen anderer abbringen lässt.
@DK-Ursel, das Buch würde mich dann auch interessieren, kannst du mir irgendwann mal einen Themenumriss schreiben, worum es genau geht?
Sorry, ist lang geworden, aber dafür schriebe ich ja auch selten hier, grins... bin ja sonst bei den Mehrlingen (für mehr reicht meine Zeit nicht).
Lg aus dem schön sonnigen Tessin
britt

 
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