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Krippe,KIGA, Geld f.Eltern...Wie ist das bei Euch?

Thema: Krippe,KIGA, Geld f.Eltern...Wie ist das bei Euch?

Hallo, nach dem Lesen verschiedener Beiträge v.a. hier im ERziehungsforum und nachdem ich ein wenig die Diskussion in Deutschland um Krippenplätze, Gleichstellung von Haus- und FRemdbetreuung... usw. verfolgt habe, würde mich interessieren, wie das in verschiedenen Länedrn so geregelt ist mit KIGA, KITA, der Möglichkeit eine Zeitlang mit Kind zu Hause zu bleiben... usw.? Hier in Tschechien ist es so: Hier bekommt die Person, die "persönlich und ganztägig" das Kind betreut (meist die Mutter, kann aber auch der Vater oder "offizielle" Pflegeeltern o.ä. sein), 3 Jahre lang eine finanzielle Sozialleistung namens "Elternbeitrag/Elternzuschuss". Dies kann evtl. auf 4 Jahre verlängert werden, wenn das Kind mit 3 noch nicht in de KIGA geht. Diese Leistung betrug bis vor kurzem cca. 3600 CZK (tschech. Kronen), d.h. umgerechnet cca. 120 EUR. Jetzt ist sie auf cca. 7500 CZK (250 EUR) eröht worden, ist aber unklar ob es so bleibt (da die Erhöhung im Rahmen "populisticher Wahlversprechen" angekündigt wurde und jetzt aber viele sagen, das sei übertrieben - naja, finde ich eigentlich nicht...). Man muss dazu sagen, der aktuelle offizielle Durchschnittslohn in Tschechien beträgt etwas über 20000 CZK (etwas über 700 EUR), was aber irreführend ist, da 3/4 der Bevölkerung darunter liegen. Der Minimallohn liegt bei 7500 CZK (250 EUR), das ist aber wirklich wenig. Ein KIGA-PLatz (ab 3 Jahre) in Prag kostet um die 1000 CZK (33 EUR) monatlich (das variiert aber auch etwas, gehe von uns aus), aber Krippe (BIS 3 Jahre) ist teurer, so zwischen 2000 und 6000 CZK (cca. 70-200 EUR) + Essen für einen Ganztagsplatz. Geht das Kind in die Krippe (Betreuung unter 3 Jahre), entfällt der Anspruch auf den "Elternzuschuss", da man das Kind ja dann nicht mehr selbst betreut, sondern i.d.R. arbeiten geht. (Wird es aber z.B. von den Grosseltern betreut, ist das "offiziell" keine Betreuungseinrichtung und die Mutter bekommt den Beitrag weiterhin - manchmal etwas problematisch...?) Ach ja, zwischen 3 und 4 Jahren kann man das Kind für eine geringere Stundenzahl (eben nicht ganztags, eher so "schnuppermässig") in den KIGA geben und behält den Anspruch auf die Leistung. Ab 4 J. dann aber nicht mehr. Die Regel ist, dass die Mütter (manchmal auch die Väter) diese 3 Jahre, manchmal 4 (aber da muss der Arbeitgeber den Arbeitsplatz nicht mehr freihalten, das geht nur bis 3 Jahre) mit den Kindern zu Hause sind und dann wieder arbeiten gehen und das Kind in den KIGA geben. Oder wenn sie innerhalb der 3 Jahre ein zweites KInd bekommen, erhalten sie die Leistung dann für dieses (man kann sie nicht 2x erhalten) und die Anpsruchszeit berechnet sich dann ab der Geburt des 2. Kindes. Der GRundgedanke ist wohl der, dass der Elternteil, der das KInd betreut, nicht verdienstmässig arbeiten gehen kann und zumindest eine gewisse Kompensation dafür bekommt, damit Familien mit Kindern nicht zu sehr benachteiligt sind. Ich finde die Regelung ganz OK so. Sorry für die Länge, aber vielleicht finden sich hier trotzdem ein paar Leute, die Lust haben zu schreiben wies bei ihnen ist und wie sie das finden?! Bin gespannt, danke!!!

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 10:24



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danke fuer deinen bericht.ich wwohne in spanien und es gibt hier sehr viele kitas beziehungsweise kigas.schon ab einem monat ist die moeglichkeit gegeben die kinder dort unterzubringen.guenstig ist das nicht unbedingt.das kann schon bis ca.300 euro hochgehen.kindergeld gibts nicht-noch nicht,auch hier sind bald wahlen,von elterngeld ganz zu schweigen.der durchschnitslohn ist auch geringer als in deutschland,mieten hier auf der insel sauteuer,fast jede mutter muss frueh wieder arbeiten.jaja...deutschland macht das schon toll,liebe gruesse von der insel,kati

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 10:42



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Hallo, ich wohne in der Türkei und hier gibt es keinen Kurus (cent) Kindergeld. Nur direkt nach der geburt einmalig umger. 25 Euro. Kindergärten gibt es schon aber meistens geben nur Leute von der hören Mittel- bis Oberschicht ihre kInder dahin, die anderen so wie wir auch können sich das gar nicht leisten. Außerdem sehen viele auch keine Notwendigkeit, ihr Kind in so eine Einrichtung zu geben, wenn die Mutter oder eine andere nahe verwandte wie Oma zu Hause ist. Manche geben dann ihre kinder in die Vorschulklasse ein Jahr vor der richtigen Einschulung, die isr auch unterschiedlich teuer, hier bei uns im Stadtteil 15 Euro im MOnat. Viele Grüße Derya

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 13:21



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Hi. Du schreibst, daß du in der Türkei lebst. Du kannst aber so gut deutsch. Hast du mal in Deutschland gelebt. Ich weiß, ist jetzt ganz anderes Thema, aber hat mich mal interessiert. LG

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 14:05



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Hallo Sonne, ich bin halb Deutsche und habe 20 Jahre lang in Deutschland gelebt. Viele Grüße Derya

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 20:43



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Das klingt wirklich gut. Wie sieht es in der Praxis aus in Tschechien? Wenn die Mutter 3-4 Jahre zuhause bleibt und nur der Vater berufstätig ist, reicht ein Verdienst plus Kindergeld für die ganze Familie? Und gibt es genug Krippenplätze für Babys, so daß es daran nicht scheitert falls eine Mutter möglichst bald wieder arbeiten gehen will? Hier in Deutschland reicht ja inzwischen ein Verdienst kaum noch für eine ganze Familie, trotz Kindergeld. Ich denke daß viele Mütter in den ersten Jahren lieber selbst ihr Kind betreuen würden wenn es finanziell machbar wäre. Oder lieber nur Teilzeit statt Vollzeit arbeiten würden, wenn es genügend Teilzeitstellen mit familienfreundlichen Arbeitszeiten gäbe. In Amerika ist es nichts besonderes, Säuglinge und Kleinkinder jeden Tag 10-12 Stunden in der Krippe betreuen zu lassen. Oft geht es nicht anders. Dafür werden Frauen und Mütter in der Arbeitswelt nicht so diskriminiert wie hier. Ich persönlich will kein Kind in die Welt setzen, um es die meiste Zeit des Tages "fremdbetreuen" zu lassen. Nicht jedes Kind entwickelt sich am besten in "Gruppenhaltung" von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Ich finde es schade, daß Deutschland sich dahin entwickelt, daß ein Einkommen pro Familie zum Überleben nicht mehr reicht.

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 15:58



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Erstmal danke für Dein Interesse! Also zunächst - der erwähnte "Elternzuschuss" ist KEIN Kindergeld wie in Deutschland! Kindergeld bekommt man ja in Dtl. für jedes Kind bis ins Erwachsenenalter, den Elternzuschuss hier hingegen nur für ein Kind (das jeweils jünste) bis es 3 oder max. 4 Jahre alt ist. Ob es genug Krippenplätze gibt? Ich denke eher nicht (viele Krippen von früher sind nicht mehr in Betrieb, Tagesmütter gibt es nicht), aber wer nicht "muss", will auch meist sein Kind nicht vor 3 Jahren weggeben. Man kann mit dem einen Verdienst, wenn der andere Partner den (nun ja auch erhöhten) Elternzuschuss bekommt, halbwegs auskommen, je nach Verdienst des verdienenden Elternteils. Diese Leistung !Elternzuschuss" ist ja dazu gedacht, den Verdienstausfall des betreuuenden Elternteils zumindest etwas zu kompensieren. Die Krippen, die es gibt, sind OK, werden aber trotzdem eher als "Notlösung" gesehen - auch wg. der Erfahrungen aus der Vergangenheit, wo es "Recht" auf Krippenplatz gab, es aber in der Realität eine "Pflicht" war, da beide verdienen MUSSTEN, um über die Runden zu kommen; viele Mütter waren sehr traurig, ihr Kïnd schon als Baby abzugeben und keine andere Möglichkeit zu haben, und die Krippen waren "Massenverwahrungs"-Anstalten - das will man nicht wieder!) Man geht auch von entw.psychologischen Erkenntnissen aus, die sagen, dass Fremdbetreuung vor cca. 2,5 bis 3 Jahren nicht erstrebenswert ist, wenn es nicht wirklich sein muss... (also dass man nicht "aus der Not eine Tugend machen soll" - sagt z.B. der renommierte Arzt und Kinderpsychologe Zdenek Matejcek u.a.)...

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 16:29



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Das ist auch meine Meinung. Die Erzieherinnen können noch so liebevoll sein. Wenn das Verhältnis bei Kleinkindern zum Beispiel 1:7 ist - eine Erzieherin kann kaum sieben Zweijährigen gerecht werden. Bei Babys 1:4, man stelle sich vor man müßte Vierlinge alleine betreuen. Ohne Schreienlassen geht es nicht, wenn man gerade mit Wickeln und Füttern (im Accord) beschäftigt ist. In Amerika sind zwar die Qualitätsstandards sehr hoch bei der Kinderbetreuung, aber eine Mutter kann nie ersetzt werden. Deswegen finde ich Fremdbetreuung in Teilzeit okay und eventuell auch gut für die Entwicklung des Kindes und als stundenweise Entlastung der Mutter, aber jeden Tag ganztags käme für mich nicht in Frage. Ich finde eine gute Mutter-Kind-Bindung in den ersten Jahren sehr wichtig. Davon profitiert ein Kind ein Leben lang. So entstehen Beziehungsfähigkeit und Grundvertrauen. So erleichtert man sich auch die Erziehung in den späteren Jahren. Wie soll sich eine solche elementare Bindung entwickeln, wenn man sein Kind nur nach Feierabend kurz vor dem Schlafengehen sieht? Das sind meine Bedenken. Mit guter Mutter-Kind-Bindung meine ich die richtige Balance zwischen Sicherheit und Geborgenheit auf der einen Seite und Fördern der Selbständigkeit und Loslassen auf der anderen Seite.

Mitglied inaktiv - 01.03.2007, 17:05