Mehrsprachig aufwachsen

Forum Mehrsprachig aufwachsen

Frage an die Amis....

Thema: Frage an die Amis....

Hi, darf doch Ami sagen, bin selber einer? Ich war gerade bei Spiegel Online unterwegs und habe einen Artikel über die Terrorhysterie(?) bei euch gelesen. Mein Vater verbringt seine wachen Stunden mit CNN und hat mich schon angehauen, das ich bei der amerikanischen Botschaft hier in der BRD nachfragen soll, wo er eine Pockenimpfung herbekommen kann. Er traut dem örtlichen Katastrophenschutz hier nicht (recht hat er). Wenn ich ihm jetzt den Link zu http://www.ready.gov/ gebe, flippt er endgültig aus /o: Ist das ganze vergleichbar mit dem Jahr2000-Problem, damals haben ja vor allem Informatiker und Techniker die Welt am Abgrund gesehen. Ich kann mir das garnicht vorstellen in meinen hessischen Provinzstädtchen ehrlich gesagt, da habe ich mich damals in München 'gefährdeter' gefühlt... Ist das wirklich so extrem bei euch? grüße fusel

Mitglied inaktiv - 22.02.2003, 10:24



Antwort auf diesen Beitrag

Leider ja ... in parenting magazine, den dailies, den tv morgensendungen ... überall wird über terrorismus gesprochen: wie schütze ich meine familie vor bioterrorism, bei jedem unfall: zeichen für terroristische gründe sind derzeit nicht ersichtlich ... und und und ... was solln die armen provinzamerikaner denn machen? die kriegen doch gar keine anderen news ausser den localen und den panusamerikanen (USA today ... und vielleicht noch die NY tribune) ... im flugzeug wird von den stewardessen ein soldat auf heimaturlaub begrüßt und als held gefeiert, weil er für sein land kämpft .... bei lowe und in anderen baumärkten kriegst du alles für deinen safe-room (den viele vor allem in Tornadegebieten bereits haben und andere jetzt dafür einen raum designieren). EIgentlich lächerlich, wenn's nicht so wahr wäre. aber es gibt auch andere stimmen: http://www.womenspress.com/newspaper/2003/1822pink.html http://www.telepolis.de/english/inhalt/co/14195/1.html http://www.iht.com kristin Die am Samstag vergangener Woche auch mit Lotte auf der Demo in Berlin war.

Mitglied inaktiv - 22.02.2003, 11:27



Antwort auf diesen Beitrag

Bei uns ueberhaupt nicht. Hier ist keiner panisch. Im super liberalen Seattle wird hoechstens immer schoen gegen Bush demonstriert - aber das ist auch schon alles. Ich weiss nicht, wer behauptet, dass hier "Terrorhysterie" herrscht, aber ich kann das ueberhaupt nicht bestaetigen.

Mitglied inaktiv - 22.02.2003, 22:27



Antwort auf diesen Beitrag

Ich kann das,so wie Linda,auch ueberhaupt nicht bestaetigen. Hier in Michigan ist zwar Alamstufe orange,aber hysterisch wird hier niemand. Hier sind auch viele gegen den Krieg und es wird demonstriert.Aber sowas sieht man in Deutschland ja eher nicht im Fernsehn... Da gab es hier schon eher leichte Panik wegen des Schneesturmes gestern Nacht.... LG aus Michigan Ruth

Mitglied inaktiv - 23.02.2003, 21:32



Antwort auf diesen Beitrag

Ach,doch noch was. Manchmal spinnen die Amis ja doch (gewaltig). Im Zuge der Reality Shows kommt jetzt auf abc die ultimative noch nie dagewesene Show "unsere Jungs an der Front". Zwar nicht live,aber so kommt doch das wahre prickeln im TV Sessel auf. Nicht zu fassen.Oder? LG Ruth

Mitglied inaktiv - 24.02.2003, 23:22



Antwort auf diesen Beitrag

...

Mitglied inaktiv - 25.02.2003, 13:23



Antwort auf diesen Beitrag

..

Mitglied inaktiv - 25.02.2003, 13:24



Antwort auf diesen Beitrag

Also wirklich bestaetigen kann ich das nicht. Wird zwar viel drueber gesprochen, aber ich kenn keinen der schon isolierband und plastikfolie gekauft hat. Gestern haben wir allerdings einen Brief von der Schule bekommen, was fuer vorsichtsmassnahmen sie treffen wuerden und fuer wieviel Tage sie zu essen haetten, also scheint es ja leute zu geben die sich verrueckt machen, sonst haetten die das ja nicht geschickt. Ehrlich gesagt da mach ich mir auch schon mehr gedanken um die Schneestuerme die wir hier z.Z. staendig haben. L. G Bianca

Mitglied inaktiv - 25.02.2003, 16:31



Antwort auf diesen Beitrag

Hier noch einmal etwas zu meiner Behauptung hinsichtlich der Medienberichterstattung in den USA. The great trans-Atlantic media divide Pre-war reporting By Paul Krugman Wednesday, February 19, 2003 NEW YORK: There has been much speculation about why Europe and the United States are suddenly at such odds. Is it about culture? About history? But I haven't seen much discussion of an obvious point: We have different views partly because we see different news. Let's back up. Many Americans now blame France for the chill in U.S.-European relations. There is even talk of boycotting French products. But France's attitude isn't exceptional. The huge demonstrations on Saturday confirmed polls that show deep distrust of the Bush administration and skepticism about an Iraq war in all major European nations, whatever position their governments may take. In fact, the biggest demonstrations were in countries whose governments are supporting the Bush administration. There were big demonstrations in America too. But distrust of the United States overseas has reached such a level, even among America's British allies, that a recent British poll ranked the United States as the world's most dangerous nation - ahead of North Korea and Iraq. So why don't other countries see the world the way Americans do? News coverage is a large part of the answer. Eric Alterman's new book, "What Liberal Media?" doesn't stress international comparisons, but the difference between the news reports Americans and Europeans see is a stark demonstration of his point. At least compared with their foreign counterparts, the "liberal" U.S. media are strikingly conservative - and in this case hawkish. I'm not mainly talking about the print media. There are differences, but the major national newspapers in the United States and Britain at least seem to be describing the same reality. Most people, though, get their news from television - and there the difference is immense. The coverage of Saturday's anti-war rallies was a reminder of the extent to which U.S. cable news, in particular, seems to be reporting about a different planet than the one covered by foreign news organizations. What would someone watching cable news have seen? On Saturday, news anchors on Fox described the demonstrators in New York as "the usual protesters" or "serial protesters." CNN wasn't quite so dismissive, but on Sunday morning the headline on the network's Web site read "Anti-war rallies delight Iraq," and the accompanying picture showed marchers in Baghdad, not London or New York. This wasn't at all the way the rest of the world's media reported Saturday's events, but it wasn't out of character. For months both major U.S. cable news networks have acted as if the decision to invade Iraq has already been made, and have in effect seen it as their job to prepare the American public for the coming war. So it's not surprising that the target audience is a bit blurry about the distinction between the Iraqi regime and Al Qaeda. Surveys show that a majority of Americans think that some or all of the Sept. 11 hijackers were Iraqi, while many believe that Saddam Hussein was involved in Sept. 11, a claim even the Bush administration has never made. And since many Americans think that the need for a war against Saddam is obvious, they think that Europeans who won't go along are cowards. Europeans, who don't see the same things on television, are far more inclined to wonder why Iraq - rather than North Korea, or for that matter Al Qaeda - has become the focus of U.S. policy. That's why so many of them question American motives, suspecting that it's all about oil or that the administration is simply picking on a convenient enemy it knows it can defeat. They don't see opposition to an Iraq war as cowardice; they see it as courage, a matter of standing up to the bullying Bush administration. There are two possible explanations for the great trans-Atlantic media divide. One is that European media have a pervasive anti-American bias that leads them to distort the news, even in countries like Britain where the leaders of both major parties are pro-Bush and support an attack on Iraq. The other is that some U.S. media outlets - operating in an environment in which anyone who questions the administration's foreign policy is accused of being unpatriotic - have taken it as their assignment to sell the war, not to present a mix of information that might call the justification for war into question. So which is it? I've reported, you decide. hier der Link: http://www.iht.com/ihtsearch.php?id=87186&owner=&date=20030220134936

Mitglied inaktiv - 26.02.2003, 11:01



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Tini, mein Mann und ich haben gerade vor kurzem genau über dieses Thema gesprochen: Die Unterschiede der Berichterstattung in den Medien, in den USA und in Europa. Es fängt schon damit an, daß bei uns zuerst Weltnachrichten kommen, dann europäische Nachrichten und zuletzt deutsche. (Es sei denn, es ist irgendetwas ganz außergewöhnliches passiert). In den USA kommen USA-Nachrichten, mehr USA-Nachrichten, State-News und kurz vor den Local News, wenn man Glück hat, sieht man mal einen europäischen Politiker (aber auch nur, wenn er gerade die Hand des US-Präsidenten schüttelt oder es sich um eine ganz 'große' Sache handelt, Uno-Vollversammlung oder so....). Wie können die ganz normalen Menschen in den USA denn da Europa beurteilen? Sie wissen ja nichts davon. Sicher es gibt sehr viele gebildete Menschen, die sich über Internet oder anderweitig informieren. Aber der Normalo von nebenan, der abends nach der Arbeit die Daily News schaut und nichts weiter? Da wundert es mich dann auch nicht mehr, wenn gerade diese Normalos von nebenan mich bei meinen Besuchen drüben fragen: Verhungern in Deutschland eigentlich noch Kinder? Bayern gehört doch zu Österreich oder? Habt ihr in Deutschland Verkehrsampeln? Kohl ist doch Euer Präsident (Sept. 2002!!!), nicht? etc. (Anm.: Dies sind Fragen, die mir so ORIGINAL gestellt wurden, von jeweils verschiedenen Leuten) Aber wenn man die Nachrichten mit USA-Fokus drüben sieht, dann braucht man sich nicht zu wundern, woher sollen es die Leute wissen. Und so kommt es dann auch dazu, dass wir die 'feigen Europäer' sind... Der Artikel den Du gefunden hast, Tini, ist sehr gut. Ich habe den Link gerade mal an meinen Mann geschickt, den interessiert das sicher auch. Ich danke dem Herrn dass mein Mann nicht mehr in der Army ist und ich schicke viele positive Gedanken an die Frauen, die von diesem Wahnsinn betroffen sind. Ich hab es schon dreimal durch: Golfkrieg, 2 x Bosnien, und, ich denke an Euch. Alles Gute! Gruss Anke

Mitglied inaktiv - 27.02.2003, 00:49



Antwort auf diesen Beitrag

mal was von thema abweichen. die fragen die dir gestellt worden sind sind ja echt der hammer. so fragen habe ich auch schon gehoert..oder.."deutschland liegt aber nicht mehr auf der karte oder??" "haste keine angst nach hause zu fliegen, wo doch deutschland gleich so dicht neben dem iraq liegt" " duscht ihr euch eigentlch taeglich" "alle frauen haben doch haare unter den armen und an den beinen" dies nur ein paar auszuege. aber du hast schon recht, ist wohl auf die berichterstattung in den nachrichten zurueck zu fuehren. das nur mal so nebenbei l.g. bianca

Mitglied inaktiv - 27.02.2003, 01:01



Antwort auf diesen Beitrag

Sachen, die mir in Deutschland ueber die USA gesagt wurden: "Da nimmt doch jeder Drogen" "An jeder Strassenecke gibt es Mord und Totschlag" "Da muessen ja fast alle 2 oder 3 Jobs arbeiten, um ueber die Runden zu kommen" "Alle Amis sind fett" "Gibt's da auch Quark?" "Wo ist denn Seattle? Soweit im Norden? Na da ist es dann aber sehr kalt" (Anmerkung: Seattle ist viel milder als das deutsche Klima) "Die Amis sind ja eh alle doof" Und der beste Satz, von meinem ehemaligen Vermieter in Deutschland: "Wir wollen an keine Amis vermieten, die lassen alles verdrecken" Wie man sieht, gibt es ueberall Vorurteile oder Unkenntnisse.

Mitglied inaktiv - 27.02.2003, 01:46



Antwort auf diesen Beitrag

Die weltpolitische Sicht der US-Bürger liegt, so glaube ich, viel mehr an Ihrer Größe. US-Bürger stoßen nicht wie wir Europäer überall an Landesgrenzen. Das erzeugt meines Erachtens eine viel stärker auf das eigene Land bezogene Sicht. Wer so viele Grenzen hat wie wir Deutschen denkt anders über Nachbarschaftlichkeit als ein Land das nur an 2 Staaten grenzt!

Mitglied inaktiv - 27.02.2003, 16:53



Antwort auf diesen Beitrag

Da hast Du recht, es ist sicher nicht nur die Berichterstattung der Medien, sondern auch, wie Du sagst, die Größe und das Bewußtsein über die Größe und Macht des Landes. Ein weiterer Grund sind sicher aber auch die Schulen, in denen die Kinder den Patriotismus sozusagen "mit der Muttermilch" eingeflößt bekommen. Welcher 5-jährige in Deutschland kann schon die Nationalhymne auswendig? In den USA lernt man diese zusammen mit dem "Pledge of Allegiance" in der Kindergartenklasse...Meine Neffen und Nichten können das jedenfalls alle. Gruss Anke

Mitglied inaktiv - 01.03.2003, 18:31