Mehrsprachig aufwachsen

Mehrsprachig aufwachsen

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Grace am 30.09.2011, 9:57 Uhr

Fremdsprachenunterricht in der Schule

Hallo, ich würde mich über ein paar Ratschläge freuen: Meine Tochter ist dieses Jahr in die Schule gekommen (Deutschland) und hat in der 1.Klasse 2 Schulstunden Englisch die Woche. Nun wächst sie 2-sprachig auf (dt./engl), hatte sich erst darauf gefreut, dass sie nun auch in der Schule englisch sprechen darf. Jetzt sind 2 Wochen Schule vergangen - und sie ist schon enttäuscht und genervt von den Englischstunden: Sie findet es "total langweilig", streckt wohl bei jeder Frage - und wird nie dran genommen und sagte schon, sie hat keine Lust mehr darauf. Klar, ich kann verstehen, die Lehrerin will den anderen Kindern das Englische nahe bringen und da es ja wirklich sehr spielerisch und einfach beginnt, weiss meine Tochter die Antworten, aber ich möchte ungern, dass sie jetzt schon innerlich blockt. Beim Elternabend sagte die Klassenlehrerin (die aber nicht die Englischlehrerin ist), dass sie versuchen werden, meine Tochter mit einzubeziehen. Scheint mir jetzt überhaupt nicht der Fall zu sein, wenn ich das so von ihr höre.
Was habt Ihr denn für Erfahrungen und Tipps an uns/mich? Soll ich mit der Lehrerin reden? Ich will auch nicht nach 2 Wochen die Englischlehrerin an den Pranger stellen, es ist sicherlich auch nicht einfach für sie. Aber genauso wenig möchte ich, dass die Englischstunden schon jetzt Frust bei meiner Tochter auslösen.
Danke für Antworten

 
10 Antworten:

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von DK-Ursel am 30.09.2011, 10:16 Uhr

Hej Grace!

Ohje, damit seid Ihr auch an dem Punkt, den wir nur zu gut kennen - und vor dem ich alle warne, die meinen, ohne "Not" ihr Kind mehrsprahcig erziehen zu wollen.
neben vielem anderen provozierensie auch noch Langeweile, sofern diese Erziehiung klappt.

bei uns bilingualen Familien liegt die Sache natürlich anders, da können wir wir auf die 2. Muttersprache ja gar nicht verzichten, aus guten Grü+nden, und daher ist Labgeweile leider vorprogrammiert.

Wir haben schon etliche Deutschlehrer an verschiedenen Schulen "verschlissen", die Begeisterung über ein Kind, das so gut Deutsch wie unsere Töchter kann, ist anfangs groß --- dann erlischt das Interesse bald und bestenfalls läßt man unsere Kinder in Ruhe.
Nichtmal auf dem gymnasium (letzte Klasse) erfährt meine Tochter Förderung - oder wenigstens Literartur - im Deutshcunterricht.
Aber inzwischen haben wir uns damit abgefunden.

Denn Faktum ist:
Die Lehrer sind für FREMDSPRACHEN-Vermittung ausgebildet, führen eben notgedrungen und logisch einen solchen Unterricht durch nud nehmen damit ja selbstverständlich und zu Recht auf die Bedürfnisse der Mehrzahl in der Klasse Rücksicht.

Wir haben sehr oft Extraforderung verlangt (anfangs), aber ich sehe inzwischen ein,d aß es den meisten Lehrer eben schwerfällt ,für ein Kind, das fließend Deutsch beherrscht, sowas zu finden - dafür fehlt sowohl die Zeit als auch manchmal die Eignung.

Daher habe ich aber vor allem in der "Folkeksole", wo Deutsch ab der 6. Kl. unterrichtet wird, erwartet,daß mein Kind im eutschunterricht machen darf, was es will, solange es nicht stört, d.h. es darf ein (deutsches) Buch klesen oder bereits die hausaufgaben (auch ür andere Fächer) machen - damit wir nahcmittags die Förderung vornehmen können, die in dieser Sculzeit eben nicht möglich ist und nicht geliefert wird.
(Bei uns war das viele Jahre der Violinenunterricht.)

Eine Beurlaubung - auch it Angebot, tests durchzuführen, ist und war leider nicht möglich.
Meine Große hat das Talent, mit einem Ohr zuhörlen uz können und dan ndoch schon mal Fragen der Lehrerin zu beeantworten, sie macht auch alel Hausaufgaben und alle Tests mit, aber ansonsten bleibt sie inzwischen in vertretbarem Umfang dem Deutschunterricht fern oder aber sie verbringt ihn wie oben beschrieben.
Mit der Gymnasiallehrerin hat sie deshalb ausgemacht, die freien Stunden durch eine Buchbesprechung alle 4-6 Wochen wettzumachen.

dait könnenwir alle mehr oder wneiger gut leben.

Denn ich sehe inzwischene in,daß es auch ein bißchen ungerecht de rlehrerin gegenüber ist, zu erarten, daß sie bei meinen Kindern af Muttersprachen-Deutschunterricht umschaltet.
Das KANN sie gar nicht.

Für Euch wäre das vielleicht auch eine Lösung, bevor Deine Tochter sich zu sehr langweilt und stört.

Wir haben mit einer dänisch-englischen Familie auch erlebt, daß die Lehrerin die Tochter andauernd im Englischunterricht aufrief - und der wird in der 3. Kl. gegeben, d.h. das Kind war noch sehr klein und fühlte sich bald total überfordert.
Wenn keiner was wußte, mußte sie präsent sein.
Da mußte also ein bißchen gebremst werden, zumal es nicht jedem Kind angenehm ist, so als "Besserwisser" dazustehen.

Eine gute Lösung wurd es da leider nicht geben, aber Kompromisse kann man vielleicht doch aushandeln -wir hatten damals bislang recht guten Erfolg.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von amolap am 30.09.2011, 10:49 Uhr

ich durfte in der Zeit, wo meine ital.Mitschüler Deutsch hatten in die Bibliothek oder bekam Sonderaufgaben, vieleicht ist das f*ur Deine Tochter auch eine M*oglichkeit!

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von Foreignmother am 30.09.2011, 13:38 Uhr

Wir haben es da zum Glueck super getroffen.

Unser Sohn spricht zuhause deutsch (Familiensprache), aber geht in fr. CH zur Schule (inzwischen Equivalent 4. Klasse). Dort gibt es ab der 3. Klasse Deutschunterricht als Fremdsprache. Zum Glueck ist seine Deutschlehrerin selber deutsche Muttersprachlerin und es gibt noch ein zweites Kind, das auf quasi Muttersprachniveau ist. Die Lehrerin gibt den beiden Aufgaben, die mehr oder weniger dem entsprechen, was sie auch in Deutschland machen wuerden, also Lesetexte/Lesetagebuecher mit Fragen zum Text, Aufgaben zu den Buechern. Zusaetzlich bezieht die Lehrerin die beiden in alle Aufgaben mit ein, die sich mit dem Lernen einer Sprache generell beschaeftigen.

Vielleicht koennt Ihr so etwas auch fuer Eure Tochter erreichen. Ansonsten kann sie vielleicht jeweils ein Buch mitnehmen und dann waehrend der Stunde lesen? Oder ein Heft mit Englischuebungen fuer Englaender?

Gruss
FM

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von Silvia3 am 30.09.2011, 16:30 Uhr

Wir haben unterschiedliche Erfahrungen an derselben Schule. Die Englischlehrerin der Großen hatte vollstes Verständnis für ihre Langeweile und hat sie im Unterricht englische Bücher lesen lassen. Nur wenn die Lehrerin meinte, dass Elena mit ihren Kenntnissen zum Unterricht beitragen könnte, hat sie sie aufgefordert mitzumachen, z.B. hat sie Texte vorlesen und bei Rollenspielen mitmachen lassen.
Die Lehrerin der Kleinen meint, dass sie darauf keine Rücksicht nehmen könnte, Anna muss genauso mitmachen wie alle anderen Kinder auch. Das bedeutet für meine Tochter gelangweilt rumsitzen, weil sie eh nicht drangenommen wird bzw. nur wenn die anderen Kinder es nicht wissen. Ich hatte auch angeboten, dass ich für Anna spezielle Lernmaterialien mitgebe, die sie im Unterricht ausfüllen kann und die ich dann mit ihr bespreche (damit die arme Lehrerin ja keine Arbeit hat), aber auch das wurde abgelehnt. Sie hat sich weitestgehenst mit ihrem Schicksal abgefunden, aber ihre Lieblingsstunden sind die Englischstunden sicher nicht.

Silvia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von Pamo am 30.09.2011, 16:41 Uhr

Ich musste das als Kind auch durchleiden. Je nach Lehrer wurde ich in Ruhe gelassen, als Assistentin heran gezogen oder genervt. Ein Lehrer verabscheute mich und meinen Reizhusten, der immer nur im Englischunterricht aufkam.

Daher, je nach Lehrer, und die wuerde ich mir GENAU ansehen, kannst du pruefen ob das Kind evtl. vom Unterricht befreit werden kann.

Mein Kind wurde gerade erst eingeschult. Aber wenn sie mal auf die weiterfuehrende Schule geht, koennen wir vielleicht mit Latein statt Englisch beginnen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von DK-Ursel am 30.09.2011, 18:04 Uhr

Hej nochmal!

Das war auch eine der tollsten reaktionen - nichtnur bei odereigentilch weniger bei Lehrern, sondern in der Verwandtschaft etc.:
Ist doch toll, kann das Kind den anderen helfen.
und ja --- maal ist das auch okay, aber ich möchte nicht, daß mein Kind der Hilfslehrer wird .

Das habe ich deutlich gesagt.

Wie gesagt, befreien war bei uns nicht möglich, ich habe als Mutter klargemacht, daß solange vom Lehrer kein dem Kind entsprechendes Angebot kommt, es die Stunden effektiver ausnützt, in dem es Bücher liest und/oder Hausaufgaben macht.

(Und solange der schulische Stoiff in Deutsch ruckzuck erledigt wurde, hatet da ja auch keienr was zu beanstanden --- allerdings: Mitgemacht hat sie uach bei interessanten Dingen, wie Silvia das beschreibt.)

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von Cata am 30.09.2011, 19:09 Uhr

Ich weiss ja nicht, wie das in dt. Schulen gehandhabt wird, aber kann man das Kind dann nicht vom Englisch befreien? Moeglicherweise kann sie ja auch in einer hoeheren Klasse mitmachen nachdem sie ausgetestet wurde.
Wir haben nicht das Problem, da die Fremdsprache Frz. ist. Meine Tochter ist aber in der 9., hat aber Mathe mit der 10. und ist von einem anderen Fach befreit, weil sie rausgetestet hat.
Vielleicht kann man ja mit der Schule reden, und sie muss nur die Tests mitschreiben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Befreiung vom UNterricht

Antwort von DK-Ursel am 30.09.2011, 19:18 Uhr

Hej nochmal!

Überspringen, d.h. Unterricht in einer höheren Klasse, ist auch zweifelhaft.
Ich hatte mi ja zumindest vom Gymnasium erhofft, daß meine Tochter da mit dt. Literatur bekannt gemacht wird, die man als Teenager doch nicht so gern freiwillig liest und ich dennoch als Allgemeinbildung ansehe, wenn ich von Dtld. rede.
Leider war das ein Trugschluß.
Das Dtld.-Bild der Dänen besteht hauptsächlich aus Nazi-Dtld. und DDR/Mauerfall.
(Das ista uch anderswo in DK so, weiß ich von dt.-dän. Jugendlichen.)

Und weiterhin findet eben FREMDSPRACHEN-Unterricht statt, ndestens für unsere Töchter ist absolut sinnbefreit, die Grammatik zu vertifen und zu üben, wie es eben Fremdsprachenschüler, meinetwegen sogar auf angehobenem Nivaeu, tun.

Da wäre es wichtig, daß die Lehrerin sich schlaumacht, was altersgerechter Deutschunterricht in Dtld. bietet - und das ist nartürlich schwierig für manche - zu aufwendig und vor allem auch nicht vorgeschrieben.
Und dann ist ja auch noch die Frage, o bsie einen solchen Aufsatz, eine solche Interpretation von solcher Lektpür eüberhaupt adäquat bewerten könnte.

Alles in allem ein zweifehlhaftes Proje,t zumindest wenndie Kinder fließend und gut die 2. Muttersprache (sei es Deutsch oder inDtld. eben Englisch/Französisch) beherrschen.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@all

Antwort von Grace am 01.10.2011, 21:11 Uhr

Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten! Eure Erfahrungen finde ich wirklich sehr hilfreich - danke! Ich denke, wir haben auch die "Herausforderung", dass meine Tochter jetzt erst in die Schule gekommen ist, d.h. sie kann zwar mit ihren (fast) 6 Jahren zwar einige Wörter/kleine Sätze lesen (englische), aber halt nicht genug, so dass sie in irgendeiner Art und Weise lesend den Unterricht verbringen kann. Ich warte jetzt nochmal ein wenig ab, wie es sich weiter entwickelt, ansonsten werde ich viell. doch mal das gespräch mit der Lehrerin suchen (ohne ihr irgendwie Vorwürfe machen zu wollen). Gestern war der Englisch-Unterricht wohl etwas besser, denn meine Tochter meinte, die Lehrerin hat sie "endlich einmal was gefragt": sie durfte den Kindern die Geschichte von "Little Red Riding Hood" erzählen - das war sogar das erste, was sie erwähnt hat, als ich sie aus dem Hort abholte...
Danke nochmals für Eure Unterstützung und Hilfe!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Fremdsprachen"unterricht in der Schule

Antwort von stella_die_erste am 10.10.2011, 1:28 Uhr

Das ist aber doch kein Problem, welches jetzt sprachenspezifisch ist?

Andere Kinder "langweilen" sich, weil sie schon lesen können oder im Rechnen dem Lehrstoff weit voraus sind.
Dein Kind langweilt sich eben, weil es schon englisch spricht. Sicher wird es Deiner Tochter aber nicht schaden, auch die REchtschreibung und die Grammatik zu lernen..so hart das klingt, aber da muß sie sich halt dem Rest der Klasse unterordnen und mal zurückstecken.
Mit 6 Jahren kann sie das schon ganz gut verstehen, in Deutschland sprechen die Kinder eben nunmal nicht fliessend Englisch, sondern lernen die Sprache von Anfang an spielerisch.

Mit ein paar Zusatzaufgaben, die sie bearbeiten kann, sollte das kein Problem sein.

Wir kennen einige Kinder sehr gut, die zweisprachig aufwachsen-das von Dir beschriebene Problem hatte allerdings keines davon. Entweder, sie haben extra Blätter bekommen, durften lesen oder haben sich sonst irgendwie für die Mitschüler "nützlich" gemacht.
Und ich kenne einige dieser Kinder, die von den Nicht-Muttersprachlern in Sachen englischer Rechtschreibung und Grammatik inzwischen weit überholt wurden, weil sie es nicht für nötig befanden, im Unterricht aufzupassen als Muttersprachler.

2x45 Minuten in der Woche bringen niemanden um, auch wenn man den Stoff schon "kann". Mach einfach kein Problem daraus, dann ist es auch keines.

Hier in D wird ja auch kein Kind vom Deutschunterricht befreit, nur weil es schon bei der Einschulung lesen und schreiben kann.
Finde es irgendwie merkwürdig, daß hier mit zweierlei Maß gemessen wird..

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Mehrsprachig aufwachsen
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.