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Fibel zum Lesenlernen auf Deutsch?

Thema: Fibel zum Lesenlernen auf Deutsch?

Hallo, Bei unserer 5-jährigen hat es diesen Sommer nach 4 Wochen Urlaub im deutschsprachigen Raum so richtig "klick" gemacht und sie spricht seitdem nur noch Deutsch mit mir und auch den anderen dt. Müttern, mit denen wir uns einmal die Woche treffen Ich bin sehr froh, dass dieser Schritt jetzt so von selbst gekommen ist - sie ist auch sehr stolz darauf, dass sie 2 Sprachen kann. Jetzt lernt sie in der Vorschule mit Begeisterung auf Spanisch lesen und schreiben. Die Begeisterung würde ich gern nutzen und ihr zu Weihnachten auch ein Buch zum Lesenlernen auf Deutsch schenken. Könnt ihr mir da eine gute, einfach aufgebaute Fibel empfehlen, bei der vielleicht genauso wie in ihren spanischen Büchern die Buchstaben nach und nach eingeführt werden? Vielen Dank, Connita

von Connitaa am 23.11.2018, 21:55



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Wir benutzen für die Nicht-Schulsprache keine Fibel, sondern lesen einfach auch einfache Texte auf deutsch. Tauchen Unterschiede in der Rechtschreibung oder Aussprache der Buchstaben auf, erkläre ich ihm das einfach kurz. Unser grosser Sohn geht jetzt in die zweite Klasse und er konnte mit sechs (kurz vor Schuleintritt) schon grosse Buchstaben von sich aus lesen. Wir haben ihn immer mal ermuntert Schilder oder Aufschriften zu lesen, ansonsten "musste" er immer nur das lesen, was von der Schule vorgegeben war. Trotzdem hat er im Laufe des ersten Schuljahres relativ gut auch deutsch lesen gelernt - von sich aus, wir haben nur angeboten. Einfach, weil wir uns hin und wieder einen deutschen Text genommen haben - Kinderzeitschriften, Kinderleporellos mit deutscher Textzeile, die er teilweise auch schon kannte usw. So hat er gelernt, wie man SCH, IE, EI usw. liest, und konnte recht bald auch deutsche Erstlesebücher lesen. Interessehalber habe ich ihm mal meine alte Fibel gezeigt, die bei uns noch rumlag :-) Das war mehr so: so hat Mama lesen gelernt. Die Lehrerin ist super und hat sogar alle mehrsprachigen Kinder, die noch in einer anderen Sprache lesen können, in der Klasse mal ein kurzes Stück vorlesen lassen - auch wenn die anderen Kinder dann gar nichts verstanden haben. Das fand ich total klasse :-) Jetzt ist es schon so, dass er auf Tschechisch (Schulsprache), flüssiger liest, aber deutsch geht auch gar nicht so schlecht. Ist eben Übungssache und üben ist allgemein nicht so seins. Alles was nicht sofort leicht geht, mag er erst mal gar nicht, also versuchen wir zu motivieren: Schau, wie Du Dich schon verbessert hast, so gut ging das vor einiger Zeit noch nicht, Du hast jeden Tag ein Stück für die Schule gelesen und nun geht es schon schneller... Schreiben üben wir nur gelegentlich (Mal eine Geburtstagskarte richtig schreiben oder so), er soll erst mal die Schulsachen meistern, wenn er deutsch liest, sieht er es ja zumindest richtig... Es ist alles eine Zeitfrage. Stress erzeugt nur Unwillen und Frust bei uns, abends ist er einfach auch müde, und eher abholen mag er auch nicht, denn dann kann er mit seinem Freund nicht so lange im Hort spielen... So fahren wir ganz gut und ich sage mir, wenn er es wirklcih brauchen wird, hat er beste Voraussetzungen, um es zu lernen. Und er hat Zeit, es muss nicht alles sofort sein, die Kindheit dauert ja noch ein paar Jahre, und mit jedem Jahr ändert sich so viel! Impulse gibt es genug, wir fahren öfter zu meinen Eltern, haben jede Menge deutsche Bücher, auch diese TipToi-Bücher und Spiele, wo ja auch immer was geschrieben steht und zusätzlich auch deutsch gesprochen wird, nutzen viel das Internetangebot von der Sendung mit der Maus, da klicken sie sich jetzt teilweise auch schon alleine durch zu ihren Lieblingssachgeschichten... Mit dem Kleinen, werde ich es auch so machen - was er in der Schule können muss, ist Pflicht, alles andere schauen wir, wie er Interesse hat und es kognitiv meistert. Die Mehrsprachigkeit ist also in erster Linie eine mündliche, um mit allen Familienmitgliedern kommunizieren zu können - schriftlich darf er auch mitreden, wieviel er "braucht". Aber eine Schriftsprache ist eben Pflicht und das ist erst mal die Landessprache. Vielleicht haben wir es da auch "einfacher", weil wir ja voraussichtlich nur in einem Land das Schulsystem durchlaufen werden - so hat er eine relativ gute Chance, zumindest eine seiner Muttersprachen auch schriftlich gut zu meistern. Mal sehen, wie es dann weitergeht :-)

von Kacenka am 24.11.2018, 08:41



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Hola Connita, Also solche Lesefibeln wie sie meine Tochter in der ersten und zweiten Klasse hier hatte , kenne ich aus D nicht . Ich selbst hatte den Quiesel , meine Mutter hat mit Fu unterrichtet und meine Jungs hatten in der ersten und zweiten Klasse ein Buch , in dem die Hauptfigur Lolli hieß ( Für Spanier völlig ungeeignet) . Ich denke einfache Lesebücher sind da eher so etwas was Du gebrauchen kannst.

von reblaus am 24.11.2018, 21:25



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Hej Connita! Auch meine Erfahrung geht dahin, daß Kidner, die halbwegs lesen können, auch mit den anderen Sprachen ohne Fibvel zurechtkommen,wennsie sie sprechen. Unsere Große hatte damit kene Probleme, und die Jüngste hat sich sogar vor der Einschulung ein dt. Buch (ein wirklich dickes Erstlesebuch, in dem 4 Geschichten gesammelt warenm, hatte sie in e5 Tagen trotz eines reichen Ferienprogramms durch) geschnappt (da wurden wir etwas besorgt, weil sie sich, wieder zuhause, ein dän. Bilderbuch schnappte und mit deutscher Phonetik vorlas. Darauf aufmerksam gemacht, daß das jetzt aber Dänisch sei und "jeg" eben nicht wie geschrieben, sondern "jei" ausgesprochen würde, schaltete sie sofort um - ich war wirklich beeindruckt. Mit einer Bekannten sprach ich vor Jahren darüber. Sie ist Lehrerin und unterrichtet (auch) Deutsch und erzählte auch aus Praktikums- etc. Erfahrungen, wo sie mit Lehrern sprach., an deren Schulen bereits in der 1. Kl. eine Fremdsprache dran kam: Dort wurden die Kinder auf Dänisch ans Schreiben rangeführt, die 1. Fremdsprache mußte noch ohne das auskommen. Wohingegen Kinder, die mehrere MUTTERsprachen haben, eben kein Problem mit den Wörtern haben und gleichzeitig mehrereSprachen auch schreiben lernen können, wie eben u.a. auch meine Töchter. Habt Ihr genug Bücher, dann greift das Kind je nach Vorliebe (zum Inhalt) mal zum einen und zum anderen - und das übt besser als jede Fibel. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 24.11.2018, 22:32



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Meine eine Tochter wir auf Englisch alphabetisiert und kann deutsch mit richtiger Aussprache lesen. Was ganz nett sein kann - wobei sich die Begeisterung schnell gelegt hat - sind diese Lesestern-Heftchen, die meine großen Kinder in der Grundschule hatten. Da wird Leseverständnis abfragt, indem die Kinder Aufgaben erhalten (z.B. male aus: Das Auto ist blau).

von Astrid18 am 25.11.2018, 07:05



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Hallo, wenn es wirklich eine Fibel sein soll, würde ich mal im Forum "Erstes Schuljahr" nachfragen, da bekommst Du sicher konkretere Tipps. Ich persönlich würde aber auch eher ein "normales" Leseanfängerbuch schenken, denn so gravierend sind die Unterschiede zwischen dem Spanischen und dem Deutschen ja nicht. Ich hätte da eher Bedenken, dass eine weitere Fibel eher ein bisschen langweilig sein könnte (ich habe aber keine Erfahrung damit, das muss ich dazu sagen - meine Kleine ist erst drei).

von Joaninha am 25.11.2018, 09:15



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Ich habe ein Blatt ausgedruckt, wo jedem Buchstaben ein Bild zugeordnet wird, und es aufgehaengt. Ausserdem hatten wir Erstlesebuecher.

von germanit1 am 25.11.2018, 16:52



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Vielen Dank für eure Tipps! Bücher haben wir jede Menge - und fast nur auf Deutsch (in Spanien werden auch vieeel weniger Bücher geschenkt!). Zum Glück ist die Aussprache auch sehr ähnlich, und sie liest auch immer wieder Worte auf Deutsch. Da sie gerade so viel Spass am Lesen lernen hat, habe ich für Weihnachten jetzt das "ABC der Tiere" bestellt, das ist keine richtige Fibel, sondern eher ein systematischeres Lesebuch, in dem die Silben farbig markiert sind - mal schauen, ob es ihr Spass macht, sonst ist auch nicht schlimm.

von Connitaa am 25.11.2018, 21:59



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Ich versuche es gerade mit dem Mini-LÜK-Kasten. Mir geht´s in erster Linie um die Grammatik, vielleicht schaffe ich es mal, DER Flugzeug und DER Auto aus dem Kind zu kriegen ;). Die Sachen kriegt man auch über Amazon.es, teilweise billiger. Gebraucht fand ich die Weltbildseite ganz gut, bei Ebay bieten die mir immer zuviel. Gefaellt nicht jedem Kind, meinem ja. Die ab 5 Jahren waren aber zu leicht, weil die Kinder bei uns ja zum grössten Teil die Buchstuben schon kennen.

von Nadinnsche am 30.11.2018, 15:37



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Hallo, wenn es Buchstabe für Buchstabe gehen soll, dann "Meine Fibel", die ist eigentlich von Volk und Wissen, wird aber über Cornelsen vertrieben. Dazu gibt es auch ein passendes Arbeitsheft. (Es beginnt mit M, dann kommt A und somit ist das erste Worte dann Mama usw. Die erste Seite sind also nur Worte, aber dann kommen schnell kurze Sätze z.T. noch mit Bildern für Worte, die noch nicht erlesen werden können.) Ob das nun aber ähnlich aufgebaut ist, wie im Spanischen, kann ich Dir nicht sagen. Wenn sie schon ein bisschen lesen kann, sind auch die "Lies mal" Hefte nicht schlecht. Da werden anfangs Wörter den Bildern zugeordnet und dann wird's langsam schwieriger. Bei Heft 5 und 6 müssen dann Texte gelesen und Fragen dazu beantwortet werden. Viele Grüße, platschi

von platschi am 18.01.2019, 15:57