Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von DK-Ursel am 16.06.2021, 14:31 Uhr

Familiensprache

Hej marei - und willkommen hier!!!

Ja, ich bin doch oft sehr froh, daß es zu meiner Zeit mit kleinen Kindern das Internet auch erst in den Kinderschuhen gab und ich gar nicht soviel nachgedacht habe.
Zunächst würde ich gemäß meiner beiden Leitsätze, daß es
a) wichtig ist, soviel Zeit wie möglich für jede Sprache aufzuwenden und
b) daß man das Leben mit mehreren Sprachen so selbstverständlich und natürlich wie nur irgend möglich machen sollte.

Daraus ergibt sich mind. bei bei b), daß jede Familie ihren eigenen weg finden muß, damit sich die Sprachen im Alltag gut vereinen lassen. Umso weniger bezweifeln die Kinder nämlich Sinn und Zweck. wenn sie merken,daß die Eltern nicht an das Projekt glauben oder es nur widerwärtig betreiben, sträuben sich bewußt oder unbewußt auch.
Also ist Englisch als Familiensprache zwischen Euch Eltern ja okay - die Kinder fangen ja auch davon etwas auf und wachsen irgendwie dreisprachig auf. Bald haben sie Englisch in der Schule, dieser Sprache kann heute ja keiner mehr entgehen.
Will man jedoch die Kinder einbeziehen und vermitteln, daß Sprache verbindet und nicht trennt, dann sollte man wohl immer den kleinsten gemeinsamen Nenner wählen.
Das erfordert dann zunächst mind. von einem von Euch Überwindung, was erstmal der Selbstverständlichkeit widerspricht. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister und ich kenne durchaus Familien, die sich komplett umgewöhnt haben.
Es gibt auch solche, wo jeder seine eigene Sprache spricht, weil der andere sie jeweils versteht - es gibt also quasi keine gemeinsame Familiensprache, sondern "nur" die beiden Sprachen, die die Familie eh mitbringt.

Wenn wir uns dem Punkt a) widmen,d ann spricht natürlich alles dafür, die Sprache zur Familiensprache zu machen,d ie im Alltag unterrepräsentiert ist. Vielleicht Italienisch, weil den Mann arbeitet und Du (noch) zuhause bist?
Vielleicht Deutsch, weil Dein Mann abends die Kinder übernimmt, während Du Dich vn der Arbeit ausruhst?
Das kommt also auf Euren Alltag an - aber Zeit ift immer wichtig, für alles, was wir lernen udn einüben sollen.
Wir haben - in DK wohnend, wo ich für Deutsch zuständig bin - zum Glück Deutsch als Familiensprache machen können - also mein Mann und ich reden Deutsch miteinander - die Kinder jeweils die Sprache, in der sie angesprochen wurden -- das ging dann für Außenstehende etwas holterdipolter, obwohl wir mit einsprachigen Gästen immer auf deren Sprache umgeschaltet haben.

Das ist nun wieder Theorie, ausgehend von den beiden Leitsätzen, die sich für mich als maßgeblich für ein Gelingen herauskristallisiert haben, aber die kommen aus der Praxis - und vielleicht helfen sie Euch beider Abwägung, denn letztendlich muß es für EUCH passen!

Alles Gute - Ursel, DK

 
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