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Etwas von der Seele...

Thema: Etwas von der Seele...

Hallo, ich wollte einfach etwas von der Seele los lassen... Mein Mann ist Student in KL, ich wohne hier und Ueberhaupt in DE erst 2,5 Jahre. Und es ist so geworden , dass wir eben in Kl sehr wenig Fruende haben, nur Bekannte. Unsere FREUNDE (und ich habe einiga davon !) wohnen alle leider ganz woanders. Fuer meinen Mann ist das kein Problem , da er den ganzen Tag in Uni verbringt (er arbeitet auch da), und er hat senen Dauerchat im I-net, fuer mich aber ist es ein Problem. Wenn ich gearbeitet habe , habe ich viel Kontakt mit den Leuten gehabt, und das war gut. Aber Freundshaften schliessen in dem Kollektiv war fast unmoeglich, wel sie alle Raucher waren, und ich bin Nichtraucherin, kann auch kein Zgaretten Rauch oder Duft leiden -kriege Kopfschmerzen. Jetzt bin ich zu Hause und habe ganz wenig Kontakt zu den Leuten.In Geburtsforbereitungskurs bin ich nur 2Mal gewesen, in Ruekbildungsgymnastik-gar nicht. Ich habe zwar gute Bekannten, auch junge Muetter, aber sie wohnen alle fon uns entfernt, und ich bin keine gute Autofahrerin, deswegen koennen wir nur selten mit einander treffen. Nun gut... Viele unserer Nachbarn sind junge Leute wie wir, nur mit denen kann mann irgendwie kein Kontakt aufnehmen. Einen guten Nachbarkontakt haben wir nur mit unserer direkter Nachbarin - einer alten Dame. Wie ich mich gefreut habe, wenn ich erfahren habe dass es in unseren Hause eine junge swangere Frau eingezogen ist ( zu ihrem Freund, dem Enkel unserer Vermieterin. Mit der Vermieterin ,auch alter Dame, haben wir auch sehr guten Kontakt,aber nicht mit dem Enkel) wo ich gerade auch hochschwanger war. Alle Versuche mit ihr irgendwie Kontakt aufzunehmen haben fehlgeschlagen. Sie hat nich Mal "danke" gesagt, als wir ihnen eine ganze Packung Pampers geschenkt haben, weil es unserem Sohn nicht mehr gepasst hat.Ich habe ihnen auch den Namensbuch ausgeliehen, als sie den Namen gesucht haben. Das Buch lag bei Ihnen einige Monate, bis ich selber danach gefragt habe. Ich habe ihr auch mehrmals Hilfe und Rat angeboten, und dass sie jederzeit zu mir kommen kann... Ich habe gedacht, vielleich aendert sich die Situation, wenn ihr Kind da ist... Denkste...! Wir haben ihnen auch paar schoene Sachen fuer's Baby geschenkt, speziell fuer es gekauft, was wir eigentlich auch nicht machen MUESSTEN, aber es kam vom Herzen... Und ich mich so gefruet, das wir vielleicht, mit Babies, zusammen spazieren gehen werden ! Heute kam ich zu ihr um das kleine Baby zu sehen und vielleicht auch ein Bisschen ueber Babies zu unterhalten, aber sie hat mich nicht einmal begruesst ! :-( Ich bin einfach entteuscht! In meinem Land ist es so ganz gewoenlich, dass die Nachbarn gute Verhaeltniss mit einander haben,besonders junge Muettern, und oft Freundschaften schliessen. Ich habe bis jetzt Kontakt mit meinen Nachbarn dort. Hier, in Deutschland ist anscheinend ganz anders. Bei uns dort koennen Bekanntschaften und sogar spaeter daraus Freundschaften beim Arzt, im Geschaeft, in der Schlange u.s.w. gemacht werden, es ist ganz eifach ! Hier -nicht . Ist Deutschland diesbezueglich wirklich ganz anders? Sind hier wirklich jeder fuer sich selbst? Und nur alte Generation wirklich kontaktfreudig? Oder geht es vielleich darum, dass ich eine Auslaenderin mit anderem Mentalitaet bin und fast nur Deutsche um mich rum habe? Aber zu meiner Nachbarin gehe ich nicht mehr, und alle meine annaeherungsversuche werde ich abbrechen. Ich will niemanen zwingen, und Zicken mag ich auch nicht ! LG, und Danke fuers zulesen,Maryna.

Mitglied inaktiv - 27.02.2003, 19:05



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Hallo Maryna, ich glaube vielen jungen Müttern geht es ähnlich. Kann auch sein, daß die Deutschen zugeknöpfter sind als z.B. die Amerikaner. Bist Du Amerikanerin? Obwohl Kinder eigentlich überall Anlaß zu Gesprächen und Smalltalks geben. Ich war damals in einem Geburtsvorbereitungskurs für Paare, aber leider brachen alle Kontakte nach Ende des Kurses ab. Die Frau, die mit mir im Krankenhaus ein Zimmer teilte, traf ich nur noch einmal (ein Jahr später) zufällig in der Stadt. Als meine Kinder drei Monate alt waren, hatte ich die Isolation satt. Ich ging zur Stillgruppe und zu einem Babymassagekurs. Wundersamerweise waren in diesem Babymassagekurs lauter junge Mütter, die nach Kontakt "dürsteten", und wir trafen uns nach Ende des Kurses weiterhin jede Woche. Bis unsere Kinder in den Kindergarten kamen und die zweiten Kinder unterwegs waren. Diese Krabbelgruppe besteht weiterhin mit den zweiten Kindern. Es sind Freundschaften entstanden, aber es gab immer wieder auch Streit, und einige Frauen verließen die Gruppe während neue hinzukamen. Mir haben diese Kontakte sehr geholfen. Ich habe nur andere binationale Familien vermißt und hab mich manchmal geärgert, wenn es nach einem Jahr hieß: "Was?! Du stillst immer noch?!" Aber es können ja nicht immer alle gleicher Meinung sein, und einige Mütter müssen erst lernen, andere Lebensweisen zu tolerieren. Deutsch-amerikanische Familien fand ich in einer amerikanischen Spielgruppe. Mit einer Frau verstand ich mich besonders gut, doch leider sind sie nach einem Jahr in die USA gegangen. Also wahrscheinlich ist es in Deutschland am ehesten möglich, in solchen Gruppen Freundschaften zu schließen, man kann aber auch enttäuscht werden. Einfach ausprobieren, man hat ja nichts zu verlieren. Und je mehr Gruppen oder Kurse man sich anschaut, umso größer sind die Chancen, daß was nettes dabei ist. Viel Glück! Heike

Mitglied inaktiv - 27.02.2003, 19:47



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Hallo Maryna, ich dich wirklich gut verstehen. Es geht mir nämlich auch so. Leider kann man da wahrscheinlich nichts ändern. Ich bin auch der Meinung, dass es an der Mintalität liegt. Aber wo soll ich ein bination. Paar in meiner Umgebung und dann noch mit dem kleinen Kind suchen? Vielleicht leigt es daran , dass wir hier ausländerinen sind. Ich hab schon oft Leute getroffen , die mit den Ausländern überhaupt nichts zu tun haben wollen. Ich bin aber froh, dass ich deine Email gelesen habe. Ich dachte schon, dass es vielleicht irgendwo an mir liegt, dass ich hier keine Freundschaft schliessen kann.Jetzt weiss ich, ich bin nicht die einzige. Ciao, Lena

Mitglied inaktiv - 28.02.2003, 12:28



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Hallo, ich bin Deutsche und ich habe ähnliche Probleme... Irgendwie habe ich mit den Müttern hier im Ort kaum etwas gemeinsam, obwohl ich hier aufgewachsen bin. Einige haben eine so ganz andere Einstellung zu dem Leben mit Kindern und zu deren Erziehung (ich mag einfach nicht mit meinem armen Kind nach einem Buch leben...), andere haben eine feste Clique, in die man einfach nicht reinkommt. Klar, die Leute aus der Clique sind freundlich zu mir, und ich zu ihnen, aber es "passt" einfach nicht. Dann gibt es noch die, mit denen man über kein vernünftiges Thema sprechen kann, oder die Ansichten haben, bei denen sich meine Fußnägel aufrollen... :o/ Ich habe drei sehr nette Freundinnen über einen Chat gefunden, leider wohnen die alle weit weg. Die eine kann ich gerade so als Tagestour besuchen (2 Std. Autofahrt), die anderen beiden wohnen im hohen Norden, so daß sich ein Besuch unter drei-vier Tagen nicht lohnt :o( Wir telefonieren/mailen/chatten zwar viel, aber sonst? Schade, denn würden sie hier wohnen, dann unternähmen wir sicher viel zusammen. Es ist auch schade für unseren Sohn, denn er hat (außer in der Kita und im Kinderturnen) recht wenig mit Gleichaltrigen zu tun. Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass Ihr Ausländerinnen seid (wobei man da halt immer von sich auf andere schließt - bei mir wäre das sicher kein Grund), sondern eher daran, dass die Frauen einfach anders sind vom Wesen her, als ihr es seid. Gruss Anke

Mitglied inaktiv - 28.02.2003, 14:41



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Hallo, es ist sehr schade, dass bei euch die Leute so stur sind. Ich kenne das aus meiner Gegend überhaupt gar nicht. Jeder, egal welcher Nationalität, wird durchweg super aufgenommen. Und dabei heißt es wir Friesen wären workkarg und stur!!! Neee, ganz im Gegenteil. Allerdings liegt es vielleicht auch an einem selber. Ich bin selber ein offnener Mensch und schließe schnell Kontakt. Mein kleiner Zwerg wird in den nächsten Wochen auf die Welt kommen. Ich bin Deutsche, italienischer Abstammung, sein Erzeuger ist Franzose unsere Hunde sind aus Griechenland und der Kleine wird deutsch spanisch aufwachsen, da mein Freund Halbspanier ist. Aber glaube mir auch die "rein" Deutschen sind hier sehr offen! Für viele ist es sicherlich echt schwer sich in andere Mentalitäten hineinzuversetzen und sich damit auseinander zu setzen und auch davon zu lernen. Versuche es doch tatsächlich mal mit einer Stillgruppe o. ä. Oder gehe mit dem Zwerg zum Schwimmen etc. Meisten klappt es wirklich. Und lass die Nachbarin. Wenn sie nicht will???? Hat sie doch selber schuld wenn sie was verpasst! Und sie verpasst sehr viel!!!! Liebe Grüße aus Friesland von Sandra und Jan Ole (inside)

Mitglied inaktiv - 28.02.2003, 16:54



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fuers Zulesen ung guten Rat! -Nein , ich bin nicht Amerikanerin, ich komme aus Ost Europa. Leider kann ich nicht so viel mit irgendwelchen Kursen oder Gruppen machen, weil es uns im Mment finaziell swierig ist - mein Mann ist Student und ich bin in EZ. Deswegen kann ich leider keine solcher Kursen besuchen, ausserdem Babymassage mag mein Kleiner irgendwie nicht (ich war schon Mal in diesem Kurs, und auch zu Hause probiert). Aber ich habe mit meinen jetzigen Bekannten eine Loesung gefunden und ich hoffe, dass es klappen wird. Wir organisieren naemlich eine eigene kleine Still/Krabbelgruppe 2 Mal in der Woche, 1 Mal fahren sie zu mir mit ihren Babies, und einmal treffen wir bei einer von ihnen . Da muss ich zwar etwa 30 min laufen (ich traue mir nicht unser Auto zu fahren), aber mein Mann wird mich dann abholen. Heute hatten wir unser erstes Krabbelgruppenteffen bei mir. :-)) Auf jeden fall mindestens 2 Mal in der Woche werde ich nicht allein. Diese zwei Bekannten sind ,allerdings, auch Auslaenderinnen, aber usere Unterhaltungssprache ist Deutsch. Ansonsten habe ich viele gute Freunde , mit denen ich jetzt leider Kontakt nur per e-mail habe, weil sie alle weit weg wohnen. Zu dieser Nachbarin werde ich nicht mehr so offen sein, nur in Grenzen der Hoeflichkeit ( ich bin ja schliesslich ein gut erzogener Mensch ) aber mehr nicht ! Nochmals vielen Dank und alles Gute ! LG, Maryna.

Mitglied inaktiv - 28.02.2003, 19:15



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Hallo Maryna, und von wo genau kommst Du? Ich komme aus Polen und habe die gleiche Probleme wie Du!!! Oft fühle ich mich hier in D sehr einsam und vermisse meine Freunde in Polen desto mehr.Auch zu unseren Nachbarn habe ich kaum Kontakt,obwohl die genauso wie wir (ich und mein Mann) jung sind.Ich glaube das liegt einfach an der Mentalität .Vielleich schreibst Du mir mal? Meine Adresse : asia024@freenet.de Viele liebe Grüsse aus Brandenburg Skierka

Mitglied inaktiv - 01.03.2003, 13:50