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Geschrieben von Cata am 31.07.2016, 19:01 Uhr

Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Fakt ist, dass ich mit meiner 8jährigen Tochter meine Grenze erreicht habe.
Wir leben in den Staaten, und sie spricht Englisch. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie Englisch mit ihr gesprochen, aber sie spricht nicht Deutsch mit mir.
Schon mit 4 hat sie mir gesagt, dass sie nicht Deutsch sprechen muss, da sie Amerikanerin ist. Sie ist stur, inzwischen 8 und zieht das durch.
Sie versteht Deutsch. Sie kann auch deutsche Diktate in einer deutschen Grundschule schreiben, wenngleich sie vier Wochen kein Wort an ihre Lehrer richtet. Sie meint Deutsch klingt blöd und spricht auch nicht mit ihrer Großmutter.

Was kann ich tun damit mein Kind mit mir redet?
Spreche ich Deutsch mit ihr, was ich immer tue, antwortet sie in Englisch. Sie spricht mich und den Rest der Familie auch immer in Englisch an.
Mein Mann hat schon aufgegeben und spricht auch Englisch mit ihr.
Wenn ich das mache, rastet sie aus. Sie findet das blöd und wird mich für den Rest meines Lebens ignorieren. Sie spricht lieber gar nicht mit mir, schon gleich nicht die selbe Sprache, ob nun Englisch oder Deutsch.

Irgendwie bin ich mit meinem Latein am Ende. Ich möchte gern, dass meine Tochter ihre Muttersprache spricht. Gleichzeitig möchte sie nicht, dass ihre Mutter Englisch mit ihr redet. Aber wir können doch nicht in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Das führt inzwischen soweit, dass sie mich was Wichtiges auf Englisch fragt, meine deutsche Antwort aber nicht hören will, weil sie sich mit den deutschen Vokabeln nicht auseinandersetzen will (Geometrie oder Mathe), aber total ausrastet, wenn ich Englisch spreche. Somit habe ich fast kein Gespräch mehr mit ihr.

Momentan halte ich mich mit meinen Kindern ohne Mann in Deutschland auf. Da ist es besonders krass. Sie ist täglich wütend, weil sie nicht Deutsch sprechen will, und ihren Willen bricht keiner. Sie findet mich gemein, wenn ich Deutsch mit ihr spreche und blöd, wenn ich Englisch mit ihr spreche. In beiden Fällen lässt sie mich grad stehen und sagt:" I don't care!"

Was mache ich denn hier?
Mit meinem Sohn klappts doch auch, gleiche Voraussetzungen, zwei Sprachen, keine Probleme.

 
65 Antworten:

Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Silvia3 am 31.07.2016, 22:01 Uhr

Wow, das ist krass, das habe ich noch nicht gehört.

Hast Du denn Deine Tochter mal gefragt, in welcher Sprache Du mit ihr sprechen sollst, wenn weder Deutsch noch Englisch genehm sind? Einen wirklichen Rat habe ich nicht, und der Aufenthalt in Deutschland ist vielleicht nicht der richtige Moment für einen Machtkampf.

Gibt es während des Deutschlandaufenthalts evtl. die Möglichkeit, dass sie regelmäßig mit rein deutschsprachigen Kindern zusammenkommt und dort spielerisch Anschluss findet? Vielleicht ein paar gleichaltrige Mädchen, mit denen sie dann zwangsläufig Deutsch sprechen muss? Das würde vielleicht das Eis brechen.

Ansonsten bin ich persönlich immer ein Fan von klaren Ansagen und lasse mir nicht gerne von meinen Kindern auf der Nase rumtanzen. Ich würde weiter mit ihr Deutsch sprechen, egal ob es Töchterlein passt oder nicht, und würde Englisch sprechen, wenn es mir angemessen erscheint. Das ist keine Sache, die ich ein 8 jähriges Kind entscheiden lasse. Da Dein Mann ja anscheinend auch Deutsch sprecht, macht doch Deutsch (wieder) zur Familiensprache und sprecht untereinander nur Deutsch. Sie darf selbstverständlich auf Englisch antworten, aber aus Eurem Mund hört sie nur Deutsch.

Irgendwann werden andere Dinge in ihrem Leben wichtiger werden und sie wird es akzeptieren, auch wenn sie selbst vielleicht noch viele Jahre kein Deutsch spricht.

Viel Erfolg.

Silvia

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von DK-Ursel am 31.07.2016, 22:59 Uhr

Hej !

ich unterschreibe ALLES bei Dir, Sivlia.
Ist mir auch so krass noch nie untergekommen, aber ich ließe mir auch von keinem Kind vorschreiben, wie ICH rede.
Du kannst sie nicht ZWINGEN, in welcher Sprache sie antwortet, aber wie DU sprichst, kann sie auch nicht von Dir erzwingen.
Diese Ansage hätte sie schon längst bekommen und damit ist der Rest ihr Problem.
Mit 8 kann sie immerhin kapieren, daß sie irgendwie eine Sprache akzeptieren muß, wenn sie Fragen stellt.
Und ja, man kann durchaus in 2 Sprachen kommunizieren - das gibt es in vielen Familien!

Daß die Kommunikation zusammenbricht, ist sehr schlecht.
Ich verstehe unheimlich gut, wie Du Dich fühlst, denn aus diversen Gründen hatten wir sehr große Kommunikationsprobleme mit der Jüngsten, was aber nie an der deutschen Sprache lag --- im Gegenteil, meine Freude, Hoffnung und Bestäötigung, daß sie mich eben nicht ganz abwählte, bestand immer darin, daß sie mir auf Deutsch antwortete --- immer, auch als sie auf der Efterskole war und wir nur SMSen schreiben oder E-Maisl tauschen konnten: Ich bekam immer alles auf Deutsch.
Bis heute.
Von daher verstehe ich gut, daß es schlimm ist, wenn Ihr nicht mehr redet.Soweit darf es nicht kommen, also akzeptier ggf. auch 2 Sprachen. DU redest Deutsch.


Und darum, weil es sich ja eigentlich u meine sachliche Frage handelt, würde ich wirklich klar feststellen,daß es so ist, daß Du ihr Englisch (zähneknirschend und vor allem traurig) akzeptierst - aber sie bitte dann auch Dein Deutsch.
Und den Vater würde ich ganz schnell wieder in mein Erwachsenenboot holen --- es gibt Dinge, die bestimmen die Erwachsenen und die werden selbstverständlich durchgezogen.

Da sie es so lange durchhält uind auch inDtld. die Notwendigkeit zur dt. Sprache nicht einsieht, kann es ja keine Störung zwischen Euch sein.
Höchstens so ein Machtkampf wie bei anderen das Schlafen, Essen o.ä.

Aber wie gesagt, ich unterschreibe alles bei Silvia (und würde sie auch ruhig mal allein mit denen lassen,die kein Englisch wollen / können.... dann hat sie das Problem, das sie sich macht, mal hautnah.)

Gruß Ursel, DK

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von desireekk am 31.07.2016, 23:06 Uhr

Hm....
Ich vermute, dass Du zu "nachgiebig" in-terms-of kompromissbereit bist.
.... schönes Germish das :-)

Ich würde sie ggf. nächstes (oder noch diese?) Jahr in D in ein Zeltlager oder eine andere Freizeit für ca. 2 Wochen stecken.
Und sie wird zurechtkommen.
Wie spricht sie denn mit den Großeltern/Tanten o. ä. die nicht so gut englisch können?
Was macht sie in einer Bäckerei o. ä. wenn sie etwas will?
Oder im Restaurant?
Oder in der Eisdiele?

Sie darf Deutsch sprechen blöd finden, aber der Rest der Welt wird sich nicht nach ihr richten.
ICH würde sagen: lass sie, bleibe selbst bei der Sprache in der Du sprechen willst, Ausraster würde ich aber NICHT dulden, denn sie sollte nicht Dich dominieren.
Sie entscheidet nicht darüber welche Sprache Du mit ihr sprichst.

Du kannst nur versuchen die Basis zu legen und die Saat zu säen = konsequent bei Deutsch bleiben.
Weiter würde ich mich nicht daran aufreiben.

Irgendetwas / irgendwer hat sie getriggert als sie klein war, es wird schwer das auszubekommen...

Gruß aus MA

D

Was macht das Haus?

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"Irgendetwas / irgendwer hat sie getriggert als sie klein war, es wird schwer ..."

Antwort von DK-Ursel am 31.07.2016, 23:32 Uhr

Ja, gepaart mit Inkonsequenz bzw., Nachgiebigkeit - und das ist kein Sprachproblem, sondern ein Erziehungsproblem.
WAS darf Euer Kind entscheiden?
Wo seid IHR als Eltern zu nachgiebig?
Man kann nicht dem Kind zu Willen sein, weil das bequemer =streitarm ist und erwarten, daß dann trotzdem alles nach den eigenen Wünschen läuft.

Je selbstverständlicher DU bei Deiner Sprache bleibst, Ihr Erwachsenen beim Deutschen bleibt, umso wenige rDiskussionen gibt es - allerdings jetzt natürlich sicher einige Zeit, denn sie ist ja nicht geqwohnt, daß Ihr nicht nachgebt.
Das Kind ist 8 -- -was entscheidet sie dann in der Pubertät?

Gute Nacht und alles GUte - erzähl doch mal in abesehbarer Zeit, wie es weitergeht bei Euch - Ursel, DK

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Miba am 01.08.2016, 1:40 Uhr

Hallo,
Das, was du schilderst, scheint mir tiefere Gründe zu haben. Woran es genau liegen könnte, kannst du wahrscheinlich nur selber rausfinden. Ich bin selber zweisprachig aufgewachsen (Deutsch - Spanisch) und ich kann mich schon auch an Phasen erinnern, in denen ich mich geweigert habe, Spanisch zu sprechen. Das war vor allem nach unserem Rückzug nach Deutschland, da war ich etwa 8 Jahre alt. Heute denke ich, dass ich einen kleinen Kulturschock hatte (wir sind damals aus Kolumbien nach Deutschland gezogen) und dass ich das Zurücklassen von Freunde und Familie nicht gut verkraftet habe.
Einer meiner kolumbianischen Kinderfreunde war in einer ähnlichen Situation und zog mit seiner Familie auch nach Deutschland zurück. Bei ihm war es sogar so schlimm, dass er sich seiner kolumbianischen Vergangenheit schämte und versuchte diesen Teil seiner Biographie komplett zu ignorieren, was sich natürlich auch sprachlich äusserte in dem er die spanische Sprache komplett verweigerte.

Es ist sicher schwer den richtigen Grund für das Sprachverhalten deiner Tochter zu finden. Ich weiss nur, dass ich damals einfach viel Zeit gebraucht habe, um alles zu verarbeiten. Ich würde dir raten, viel Geduld zu haben und weiterhin mit ihr auf Deutsch zu sprechen. Das ist eine schwierige Phase in ihrem Leben, die sich in diesem Sprachkonflikt zeigt, aber sicher tiefere Gründe hat. Aus dem , was du schilderst, könnte es die Rückkehr nach Deutschland sein oder die räumliche Trennung vom Vater. Könnte aber auch tausend andere Gründe haben. Das wirst du am Besten einschätzen können.
Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von DK-Ursel am 01.08.2016, 7:56 Uhr

Hej nochmal ganz schnell:
Mir fällt gerade auf, daß Dus chreibst, Du habest noch nie Englisch mit ihr gesprochen?
Wie geht das mit engl.sprachigem Besuch, ihren Freunden?

Ich habe durchaus Dänisch mit meinen Töchtern gesprochen,w enn Menschen um uns waren, mit denen wir generell kommunizieren wollten - in der Warteschlange an der Kasse nicht, aber im Schuhladen mit der Bedienung schon.
ABER beide Mädchen mochten das nicht zu sehr und wußten, daß ich das nur wegen der anderen mache - wir stellten sofort auf Deutsch um, wenn keiner uns mehr verstehen mußte oder alle uns verstanden.

Ich komme durch den Kulturschock bei MIBA drauf.
Ich habe auch erst gedacht, es gibt einen Auslöser, aber Du schreibst ja, sie macht das schon jahrelang - Trennung vom Vater habe ich überlesen?
Vielleicht aber ist ihr wirklich zu dumm (peinlich), alles bei Freundesbesuch übersetzt zu bekommen oder so - schließ da ruhig Kompromisse, bleib aber so viel wie Du nur kannst dem Deutschen treu.
Was sie dann daraus macht - ist ihre Sache, aber passiv bleibt ja sowieso viel hängen.

Gruß Ursel, DK

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Cata am 01.08.2016, 9:20 Uhr

Nun, auch wenn wir Kinder zu Besuch haben spreche mit ich mit meinen Kindern Deutsch. Generelle Ansagen an alle mache ich auf Englisch. Der Boyfriend meiner Tochter ist eben in Deutschland, wenn er bei mir am Tisch sitzt und bekommt auch mal was übersetzt. Sie spricht ja Englisch mit ihm. Die BFF der Kleinen ist in meiner Deutschklasse am College, hat einen dt Vater und versteht ziemlich viel. Sprechen tut auch sie nur im Unterricht, meine aber nicht!
Mit der nicht englischsprachigen Familie wird nicht gesprochen. Die wissen in Fakt nicht, wie die Stimme meiner Tochter klingt. Auch allein gelassen, servieren sie ihr Essen und Getränke und kaufen ihr Eis. Sie hat schließlich noch einen Zeigefinger.
Spielen und Eis holen funktioniert gut, denn es gibt ja auch stumme Kinder. Dies ist ihr Argument. Die Frau am Kiosk lässt sich das gern zeigen.
Meine Tochter nennt im Höchstfall ihren Namen. Ansonsten hat sie viel Spaß ohne Sprache. Viele Kinder ab der 3.Klasse probieren gern ihr Englisch aus und auch die dt Babysitterin.
Die kroatische Familie spricht hervorragend Deutsch, mit ihr aber eben hervorragend Englisch.
Generell ist es sehr leicht in der Welt zurechtzukommen, wenn man Englisch spricht.
Mein Mann ist unzugänglich, was unser Komunikationsproblem betrifft. Für ihn ist das unwichtig welche Sprache sie spricht. Er erfüllt ihr generell jeden Wunsch und ist der Weihnachtsmann, wogegen ich die bin, die erziehen soll. Schwer, ich weiß, aber das ändere ich nicht, keine Chance.
Der ist jetzt zuhause. Sie textet ihm jeden Furz, und er ruft mich sofort an um sich in meine Erziehung einzumischen.
Ich hab beschlossen, ihr den neuen Legodrachen erst zu geben, wenn sie ihn verdient hat. Er würde ihr täglich einen kaufen, weil sie es ja sooo schwer hat.
Nicht, dass wir hier nicht drüber reden, aber das führt zu nichts, da sind die Ansichten zu verschieden. Ich bin dann die Herzlose und Böse. Meine Kinder müssen damit dealen, dass wir in Erziehungsdingen andere Ansichten haben. Die Großen finden seine Einstellung im Hinblick auf die Püppi auch nicht richtig, wurden/werden aber selber verwöhnt. Neid kommt da nicht auf, weil die inzwischen wissen, dass ein Legoset oder ein Laptop mehr auch nicht glücklicher macht.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von kunstflair am 01.08.2016, 9:42 Uhr

Es ist offensichtlich, dass die zwei sprachen als ventil für anderes herhalten müssen. Sprache ist identität. Diskutieren würde ich deshalb nicht.

Noch eine erfahrung einer bekannten: sie spricht in der nichtumgebungssprache mit sohn. Er antwortet in der umgebungssprache. Schon immer. Der junge ist mittlerweilen 14. Finde diese variante witzig, soll doch jeder so sprechen, wie er es mag. Sprechen darf doch nie und nimmer als künstliches konstrukt gehandhabt werden.

Sich mitzuteilen ist ein bedürfnis, in der eigenen sprache klappt das immer am besten, aber wenn es die kommunikation verunmöglicht, dann greife ich im job, in stadt, in ferien, mit freunden ... auf eine andere sprache zurück.
Deshalb würde ich mit dem kind immer nur meine sprache sprechen (tue ich auch), ansonsten spreche ich andere.

Ich würde an deiner stelle aufhören, freiwilliger buhmann für alle zu sein.

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Nochwas: Sie lässt sich auch von Oma nicht bestechen.

Antwort von Cata am 01.08.2016, 9:55 Uhr

Ihr wird alles angeboten, von Uroma, Tante, Oma, nur um ihr ein Wort zu entlocken.
Sie sagt zu mir, die können ihren Mist behalten, sie braucht nichts von niemandem. Sie kann ja zuhause alles von ihrem Papa haben.
Wenn dies dann so ist, streckt sie mir die Zunge raus.
Daddy holt ihr auch extra Essen, wenn Mama was Falsches gekocht hat.
Ich bin da machtlos und kann nur für meinen Teil konsequent sein.
Einen Machtkampf mit meinem Mann gewinne ich hier nicht. Immerhin haben wir schon eine groß bekommen, und ich habs versucht zu diskutieren und öfter im Baumhaus übernachtet. Diese Diskussionen sind fruchtlos und schaden unserer Ehe. Mein Mann trägt schließlich auch mich auf Händen und ist immer für uns da. Er sieht es als sein Recht an seine Kinder zu verwöhnen. Ich könnte ausziehen und würde seine Ansichten nicht ändern. Man kann sowas schwer erklären.

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Re: Nochwas: Sie lässt sich auch von Oma nicht bestechen.

Antwort von Silvia3 am 01.08.2016, 11:24 Uhr

Oh Gott, das ist ja eine wirklich schlimme Situation für Dich.

Wenn Du allerdings schon nicht Deinem Mann Grenzen stecken kannst/willst, würde ich es zumindest mit der Kleinen tun. Als erstes wäre das Handy einkassiert, damit sie den Papa nicht über alles informieren kann, dann würde ich ihr eine super klare Ansage in Sachen Benehmen erteilen. Es ist schlicht und einfach unhöflich, mit der Oma oder sonstigen Verwandten nicht zu sprechen. Weiterhin würde ich alle Verwandten instruieren, mit der jungen Dame kein Englisch mehr zu sprechen und sie zu ignorieren, wenn sie den Mund nicht aufbekommt. Viertens würde sie von mir nicht einmal mehr ein Glas Wasser bekommen, wenn sie nicht sofort Deutsch reden würde.

Ich denke, bei Euch läuft in der Erziehung mehr falsch als nur die Sprache. Offensichtlich spielt die Kleine Dich und Deinen Mann schamlos gegeneinander aus. Das würde ich mir zumindest vom Kind nicht gefallen lassen. Je mehr ich darüber nachdenke, würde ich es mir von meinem Mann wahrscheinlich auch nicht gefallen lassen. Da wäre wohl mal eine Grundsatzdiskussion angesagt. Spielzeug, das er ihr gegen meinen Willen kauft, würde ich einkassieren. So ein Verhalten seitens des Ehemannes geht doch gar nicht, egal wie gut er sonst auch sein mag.

Silvia

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Ich setze mich ch schon durch, solange es in meiner Hand liegt.

Antwort von Cata am 01.08.2016, 12:54 Uhr

Klar erzähle ich ihr, dass Omas und Nachbarn gegrüßt werden, und dass es mich traurig macht, wenn sie sich so stur verhält. Das Handy hab ich schon kassiert. Mein Mann meint aber, das geht gar nicht, sie müsse ja schließlich mit ihm kommunizieren dürfen. So ist das mit vielen Dingen. Er hätte in dem Alter die Nachbarn auch nicht gegrüßt.
Und wenn ich ihr nichts zum Essen oder Trinken gebe, dann isst sie nicht. Das hält sie sehr lange durch. Drei Tage nix essen aus Protest ist bei ihr kein Problem. Und weil sie so dünn ist, ein Frühchen war und eh schlecht isst, geht mein Mann halt Lieblingsessen holen. Das darf dann auch Eistorte sein, Hauptsache sie isst.
Mit mir funktioniert das nicht. Da muss sie eben vorm vollen Teller verhungern, deshalb bin ich ja auch gemein.
Ich hatte ja auch mal so ne Phase, wo ich meiner Mutter beweisen wollte, dass ich sie nicht brauche, aber nicht mit 8, und ich hab dafür damals regelmäßig den Hintern voll bekommen, was unser Verhältnis nicht verbessert hat.

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Re: Ich setze mich ch schon durch, solange es in meiner Hand liegt.

Antwort von kunstflair am 01.08.2016, 13:17 Uhr

Ich verstehe, dass das alles sehr schwierig ist.
Drum wünsch ich dir ganz viel kraft und energie, damit du durchhältst.
Alles gute!

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Pamo am 01.08.2016, 16:32 Uhr

Interessant. Sie spricht Englisch mit dir, erwartet von dir aber eine deutsche Antwort? Eine Veränderung bringt sie zum Austicken? Für mich klingt Angst und die Suche nach Stabilität zwischen den Zeilen mit. Bestrafen würde ich ja gar nicht, aber auch überlegen ob sie dich evtl. als Bedienstete der Familie abnsehen könnte, die zu kuschen hätte, aber bekanntermaßen bockt.

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Wenn ich das wüsste.

Antwort von Cata am 01.08.2016, 19:06 Uhr

Ich kann nur sagen, dass sie unheimlich stur ist und sich durch nichts erweichen lässt. Ich befürchte, dass sie auch nix sagen würde, wenn sie verloren ginge.
Zum Beispiel bringt man Kindern ja die Adressen und Telefonnummern bei. Bei ihr bin ich mir nicht sicher, ob sie das weiß. Sie sagt, sie weiß es, wiederholt es nie und ruft mich auch nicht zur Probe an. Ihre Antwort ist: "I know!" Oder "I don't care."
Alles andere dreht sich um ihre Interessen, ihre Spielsachen. Sie redet viel, wenn der Tag lang ist, but: "I'm not talking to you." ist ihre Antwort auf Nachfrage meinerseits.
Ihr älterer Bruder provoziert sie endlos, und die beiden streiten immerzu. Meine Mutter hat dafür keinen Nerv, aber das ist ne andere Geschichte.
Umgedreht hab ich aber schon festgestellt, dass sie sich um ihren Bruder sorgt, wenn der zu spät kommt oder nicht am verabredeten Platz ist.
Ich hatte schon Sorgen mit ihr als Baby. Sie hat sich schnell abgestillt, nicht wie die anderen Beiden, war ein Schreibaby, war wütend, wütend, wütend, dass sie nicht sitzen, krabbeln, laufen konnte etc.
Papa hat sie dann nächtelang rumgetragen und mir das Gefühl gegeben, er könne das besser. Naja, sie ist die Dritte. Meine Große ist erwachsen und quasi aus dem Haus, und mein Sohn hängt mehr an mir als an seinem Vater.
Ich glaube, wir haben ne schwierige Phase grad. Bislang hat sie auch angezogen, was ich gekauft habe, neuerdings gibt's wegen jeder Farbe und jedem Schlüpfer ein Drama. Meint ihr sie vermisst ihre große Schwester, da die studiert?

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Re: Wenn ich das wüsste.

Antwort von Pamo am 01.08.2016, 21:50 Uhr

Sehr interessantes Mädchen. Ich würde sie begabungsdiagnostisch testen lassen, bspw mit dem WISC IV. Vielleicht helfen dir die Ergebnisse weiter.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Astrid18 am 01.08.2016, 22:38 Uhr

Küchenpsychologisch würde ich sagen, dass Deine Tochter einfach über ihr Leben bestimmen will. Inwieweit kann sie das denn? Bei Euch klingt alles nach Konflikten, aber warum?

Meinen grossen Kindern (10 und 7) kann ich schon lange keine Kleider mehr kaufen, sie wollen und dürfen selbst aussuchen. Meine grosse Tochter war lange Vegetarierin und sie mag heute noch vieles nicht. Ich richte mich da natürlich nach ihr. Wenn wir Fisch essen, brate ich ihr schon mal ein paar Nürnberger (das Einzige gleischhaltige neben Hackfleischklösschen, das sie ist). Sie muss schon im Hort damit leben, dass es kein spezielles Essen für sie gibt (da ich ja hoffe, dass sie dann noch mal ab und zu Fleisch isst - bisher erfolglos).

Die Sprache ist nur Mittel zum Zweck. Was bei uns mal geholfen hat, meine Tochter aus der Kommunikationsverweigerung zu jolen: Ich habe mit ihr über Zettelchen kommuniziert, was sie total dankbar angenommen hat.

Die Idee von Pamo finde ich gut; an der LMU München gibt es parallel zum Test für die Eltern ein Beratungsgespräch mit einem der Psychologen; ist bestimmt an anseren Unis auch so. Allerdings sollte Deine Tochter schon Lust auf den Test haben und ihn nicht verweigern.

Vor allem würde ich aber mal schauen, ob sie genug Freiraum für sich hat. Ich glaube nicht, dass sie damit glücklich ist, immer kämpfen zu müssen.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Cata am 02.08.2016, 9:33 Uhr

Am Freiraum liegt es sicher nicht. Das mit dem Kämpfen versteh ich nicht. Meinst du den Bruder? Sie ist auch nicht unbeliebt in der Klasse, und die Mutter ihrer besten Freundin ist froh über sie, da meine viel kreativer und wissbegieriger ist als ihre. Sie meint ihre Tochter würde sehr profitieren und sogar wieder anfangen ihr Instrument zu üben, weil meine Ihr immer am Klavier vorspielt.
Insgesamt ist meine Tochter aber sehr schüchtern und sagt eh lange nichts. Tests funktionieren nur bedingt. Sobald sie mit jemandem reden soll, geht gar nichts. Alles was schriftlich ist, funktioniert.
Als sie in die Schule kam, mit 5, hat man sie ins English Second Language Program geschickt, weil man dachte, sie könne kein Englisch. Sie hat halt 2 Monate lang nix gesagt, und im Aufnahmebogen stand Familiensprache Deutsch. Da dachte die Lehrerin, dass Englisch eine Fremdsprache für sie ist. Ich hatte dann alle Mühen sie aus dem Programm wieder rauszubekommen.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von luvi am 02.08.2016, 11:24 Uhr

Hallo,
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, kann sein, dass das schon jemand geschrieben hat.

Ich finde das auch extrem und kenne das so von meinen Kindern nicht.

Mein ältester Sohn mischt sehr stark, wenn er Spanisch spricht. Er fängt den Satz auf Spanisch an, und endet deutsch. Ir lassen ihn, korrigieren nicht. Sein Vater besteht auch nicht drauf, dass er seine Sprache spricht. Wichtig ist uns, dass die Kinder beide Sprachen verstehen und sich zur Not verständigen können, bzw. wenn sie länger im Land sind, das auch sprechen können.

Ich habe den Eindruck, bei euch geht's um was anderes, als ums nicht deutsch sprechen wollen. Es hört sich nach Machtkampf an, zwischen dir, deiner Tochter, deinem Mann. Und nach Identitätskrise. Wo gehöre ich hin, wo will ich sein, welche Sprache gehört dazu.

Ich würde dir empfehlen, den Druck rauszunehmen, du sprichst deutsch, sie antwortet, wie sie will. Warum muss sie dir auf deutsch Antworten? Kommunikation funktioniert doch auch so.

Lass sie allein, mit einer Gruppe von Kindern, beim gemeinsamen Hobby. Vielleicht kann sie sich so leichter überwinden...

Ist eigentlich deine Tochter allgemein sehr selbstkritisch? Hat Höhe Ansprüche an sich selbst?
Vielleicht merkt sie ja selbst, dass sie sich auf deutsch nicht so gut ausdrücken kann, und lässt es deshalb lieber gleich.
Mein Sohn hat lange nicht gemalt, und plötzlich schöne Bilder. Er dachte, er kann nicht so gut malen, wie die anderen.

Vielleicht wurde deine Tochter wegen deutsch mal ausgelacht oder blöd angeredet? Vielleicht auch, weil du so komisch sprichst? Kinder sind ja manchmal grausam, auch wenn sie es nicht so meinen...

Mein Tipp, kurz und knapp,
Versuch mal den Druck rauszubehme

LG und Kopf hoch
Lass dir den Deutschland Aufenthalt nicht vermiesen.

Luvi

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Astrid18 am 02.08.2016, 11:40 Uhr

Ich meine die Kämpfe zwischen Dir und Deiner Tochter und die übers Dreieck mit Deinem Mann:

Was sie isst; welche Sprache sie zu sprechen hat; was sie anziehen soll...

Warum ist es Dir wichtig, dass sie auf Deutsch antwortet? Vielleicht musst Du es ihr mal ruhig erklären und ihr dann aber die Entscheidung überlassen.

Warum artet das Essen Deiner Tochter in einen Machtkampf zwischen Dir und Deinem Mann aus? Weshalb stört es Dich, wenn er seine Tochter verwöhnt? Ich sage nicht, dass ich sein Verhalten richtig finde, aber vielleicht hilft es Dir ruhig zu analysieren und Deinem Mann und Deiner Tochter ruhig zu erklären, was Dich daran stört. Vielleicht entspannt sich die Situation auch, wenn Deine Tochter selbst die Verantwortung für ihre Ernährung übernimmt, oder Dein Mann und sie übernehmen dies gemeinsam?

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Schafus08 am 02.08.2016, 11:46 Uhr

Hallo,
Wenn ein Kind, welches sprechen kann, dies in bestimmten Situationen verweigert, könnte das ein Hinweis auf selektiven Mutismus sein. Informiere Dich doch mal im www und wenn Du denkst, dass es so sein könnte dann hole Dir Hilfe von Spezialisten.
Ansonsten würde ich Dir auch erstmal Druck rausnehmen empfehlen und trotzdem Dich (Deine Grenzen) schützen und unbedingt mit Deinem Partner sprechen ( böse Mama, guter Papa ist echt ein Schei.... Spiel)

Alles Gute!!!

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Cata am 02.08.2016, 13:39 Uhr

Mir antwortet sie eh auf Englisch, aber sie könnte ja mal ein freundliches Wort an die Oma richten oder dem Nachbarn den Gruß erwidern und ihr Alter verraten.
Auch ist es anständig sich zu bedanken, wenn einem Oma ein Buch kauft oder die Kellnerin eine Apfelschorle hinstellt.
Ich streite auch nicht vor ihr mit meinem Mann. Gut, manche Dinge bekommt sie mit. Aber auch Essen wird bei mir nicht überbewertet. Ich zwinge sie nicht. Es ist aber mein Mann, der an den Tisch kommt und sagt, dass ich doch wüsste, dass sie das nicht will. Somit hat sie gleich einen Grund nicht zu probieren.
Generell fühle ich mich von ihr ziemlich ignoriert. Mit 8 kann man schon mal über seinen Schatten springen.
Wenn ich frage, ob sie Saft oder Milch will, kommt:"Yeah...", was entweder ja oder yes bedeuten soll aber keine Antwort ist. Weitere Nachfrage erzeugt Augenrollen oder Wegrennen. Sie spricht nicht mit mir. Trotzdem umarmt sie mich abends im Bett, ich darf halt nichts fragen, was einer Antwort bedarf.
Klar plaudert sie mich an über ihre Drachen und andere Dinge, aber wenn ich reagiere wird sie sofort stinkig, weil ich Deutsch spreche und sie keine Lust hat drüber nachzudenken. Sie ist dann sofort still.
Antworte ich in Englisch, wird sie wütend, kann sie nicht leiden. Ich soll Deutsch sprechen, aber da sie nie spricht, wird ihr Deutsch nicht besser, und wir haben echt Verständigungsprobleme inzwischen, weil sie viele Wörter nicht wirklich kennt. Eine Anweisung wie: "Bring mir bitte die Zange die links oben im Kellerregal liegt!" ist zuviel, hab ich den Eindruck. Sie antwortet mit what oder no. Ich denke, was sie nicht jeden Tag hört, versteht si nicht wirklich, wohl die Worte, aber kaum den Sinn. Sie gebraucht die Sprache nicht und kann es nicht umsetzen ohne ihr Hirn anzustrengen. Und da beginnt der Ärger, und ich bin annoying.

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Re: Wenn ich das wüsste.

Antwort von reblaus am 02.08.2016, 15:04 Uhr

Warst Du schon beim Osteopathen mit ihr? Das klingt nach einer Blockade, die sie wohl schon seit Geburt hat.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Astrid18 am 02.08.2016, 21:51 Uhr

Ich kann echt verstehen, dass Dich ihr Verhalten nervt. Die Frage ist ja nur, wie kannst Du etwas ändern. Allerdings finde ich, dass die Oma selbst ihr Verhältnis zur Enkeltochter klären soll. Wenn sich Deine Tochter nicht bedankt, könnte die Oma auch sagen, ohne Dankeschön möchte sie nichts mehr schenken. Besser noch, dass sie es schade findet, dass sie nichts von ihrer Enkeltochter erfährt, dass sie sich sehr freuen würde, wenn sie sich mal unterhalten könnten.

Ich weiß nicht, was Deine Tochter beim Essen so ablehnt, aber wäre es nicht eine Möglichkeit, ihr das, was sie mag, immer anzubieten? Oder wenn Dein Mann sich beklagt, dass die Tochter doch nichts mag, ihn zu bitten, dass er sich grds. um das Essen für die Tochter kümmert, weil Du es leid bist, wenn Du Dich um ausgewogenen Ernährung der Familie kümmerst, er Dir dazwischen funkt. Aber hier auch noch mal zum Thema Kampf: Wenn Du locker lässt und nicht mehr darauf bestehst, dass sie probieren soll/muss, dann kann daraus auch kein Konflikt entstehen, wenn sie nicht probiert oder Dein Mann sich beklagt, dass es ihr doch gar nicht schmecken kann.

Ich glaube, es ist nicht nur ein Problem zwischen Dir und Deiner Tochter, irgendwie schwingt die Beziehung zu Deinem Mann durch. Man könnte fast meinen, Deine Tochter symbolisiert Eure Sprachlosigkeit untereinander.

Haben Deinen anderen Kinder denn einen Zugang zu ihr?

Nach alldem was Du schreibst, würde ich überlegen, mir Hilfe von außen (Kinderarzt, Kinderpsychologe, Familientherapeut) zu holen. Vielleicht können Dich auch ein paar Bücher von Jesper Juul inspierien. Dort beschreibt er gut, wie sich Situationen in Familien verbessern, wenn die Erwachsenen ihre Bedürfnisse klar formulieren und sich auch ggü. ihrer Familie abgrenzen. Du belastest Dich ja mit dem Verhalten Deiner Tochter gegenüber Dritten, aber die Dritten (Oma etc.) können und sollten ihre Beziehung zu Deiner Tochter selbst regeln.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 1:07 Uhr

Genau das wollte ich auch gerade sagen!
Ich hab dir ja im anderen Forum ueber meine Tochter erzaehlt, und die ist tatsaechlich selektiv mutistisch! Es ist schon viel viel besser, aber da ist ist und es "behindert" einen im Leben enorm! Und es ist fuer Aussenstehende (oder sogar Familienmitglieder!) NICHT nachvollziehbar, wieso sie denn nicht antwortet, oder nicht einfach "danke" oder "hallo" sagen kann, und wieso sie einem nicht in die Augen schauen kann, ausser sie ist schon sehr aufgetaut oder weit genug weg!
Und das alles, obwohl sie paradoxerweise ein sehr selbstbewusstes Maedchen ist!

lg
niki

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 1:17 Uhr

Cata, ganz abgesehen vom Sprachproblem ist da echt viel, was ich von meiner Tochter kenne - bezueglich dem Mutismus! Ich weiss nicht, was ich dir raten soll, oder wie man dem begegnet, und bin auch nicht sicher, ob ein mittelmaessiger Psychologe immer die Antwort auf alles ist. Aber versuch vielleicht einfach Verstaendnis aufzubringen, dass es solchen Kindern einfach nicht so leicht faellt, wie du dir das vorstellst, etwas zu sagen, zu antworten, auf Kommando jemandem etwas zu sagen, was derjenige jetzt erwartet. Das ist, wie wenn auf einmal der Mund verriegelt ist, und raus kommt nur noch ein abwehrendes oder sogar muerrisches Jaulen oder "Äh geh weg!"
Es ist schon so, dass mutistische Menschen selber dieses Problem ueberkommen muessen, auf die eine oder andere Weise. Man kann ihnen nicht wirklich was abnehmen. Aber eben Verstaendnis zeigen. Die Idee mit den Zetteln finde ich sehr gut, probier das mal. Oft reicht es auch, wenn du ihr eine Option gibst, z.B. nur zu nicken, oder nur eine Handbewegung zu machen als Antwort. Du wirst ueberrascht sein, wie kooperativ sie ploetzlich wird!
Und ich kann dir total deine Gefuehle nachvollziehen - ich habe immer darunter gelitten, dass die Kommunikation mit meiner Tochter so wahnsinnig schwer ist. Anfangs wars fuer mich halt normal, kleines Kind und so, aber dann ist der Bruder gekommen, und mit dem gings schon ganz frueh wesentlich besser. Bei meiner Tochter ist es im letzten halben Jahr sehr viel besser geworden, aber noch immer Meilen entfernt von der normalen Kommunikation mit anderen Menschen. Es erfordert viel Einfuehlungsvermoegen, viel Kraft sich zurueckzunehmen und die Forderungen herunterzuschrauben. Und viel Unterstuetzung statt Draengen, den Grosseltern doch das oder jenes zu sagen. Umgekehrt aber auch eben in Situationen, wo sie unbedingt etwas moechte, was nicht ohne sagen geht, dass sie das aber selber machen muss, du machst es nicht fuer sie. Oder auch als Kompromiss, dass ihr euch das teilt - du beginnst und sie muss es halt fertigsagen. Und wenn sie das nicht will oder kann, dann erreicht sie in der Situation eben nicht ihr Ziel oder was sie halt grad moechte.
Schau auch mal darauf, wie das mit ihrer FReundin und in der Schule funktioniert. Ob sie immer selber antwortet, ob die Lehrer auch sie fragen, und nicht ihre Freundin, weil vielleicht die Situation schon so eingespielt ist, dass ihre Freundin ihr Sprachrohr geworden ist. Ich kenne deine Tochter nicht und kann nur aus den paar Posts versuchen, den STatus herauszulesen. Vielleicht trifft das meiste gar nicht zu, das waere gut. Wenn du aber doch was dabei erkennst, dann gibt es jedenfalls jetzt eine Richtung, in der du weiterkommst.

lg
niki

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Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 1:20 Uhr

Mich hat das schon in deinem Ausgangspost gestoert. Das ist doch keine Erziehungsfrage? Da ist doch ein zugrundeliegendes Problem oder zumindest Zustand, das kann man doch nicht so einfach "wegerziehen"! Vielleicht scheitert schon daran ein guter Teil eurer Kommunikation.
lg
niki

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Cata am 03.08.2016, 7:06 Uhr

Ich seh da schon ein Erziehungsproblem. Diese Sturheit und Unzugänglichkeit ist schwer zu dulden und ich muss mich sehr zurücknehmen. Stell dir das mal vor. Du hast ein Kind, was dir gegenüber nur wütend oder abweisend reagiert (außer kuscheln), niemandem eine Antwort gibt, wegläuft, wenn sie was gefragt wird.
Sie ist 8, nicht 4! Da steht man nicht mit gesenktem Kopf da, wenn man angesprochen wird. Sie ist zu mir und zu ihrem Bruder so garstig, dass ich echt nicht weiß, wie ich reagieren soll. Mir fällt keine Strafe ein. Gut, ich könnte sie ignorieren bis sie freundlicher fragt oder sie ne Woche zu Oma stecken, dass sie mit ihr reden muss. Ich könnte sie in einem Feriencamp anmelden, aber das sitzt sie für ne Woche aus und malt eben.
Krank ist sie sicher nicht.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von kunstflair am 03.08.2016, 7:43 Uhr

Falls sie selektiv mutistisch ist, dann ist es schwierig für sie zu antworten wie es die umwelt erwartet, mit 8, mit 10, mit 12.
Ich kann dich verstehen, aber druck rauszunehmen wäre eventuell ein versuch wert?

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 9:03 Uhr

Na bumm. Deine Einstellung finde ich heftig. In eurem Fall erklaert sich dadurch vieles.

"Stell dir das mal vor. Du hast ein Kind, was dir gegenüber nur wütend oder abweisend reagiert (außer kuscheln), niemandem eine Antwort gibt, wegläuft, wenn sie was gefragt wird."
Ich brauch mir das nicht vorstellen, ich HAB so eine Tochter! Und natuerlich bringt es mich auch oft aus der Fassung, aber ich kann ihr da keine Vorwuerfer machen, wie auch, sie hat das ja nicht unter ihrer Kontrolle, oder nur sehr bedingt! Ihc muss fuer sie die Voraussetzungen schaffen, dass sie aus diesem Teufelskreis herauskommt, und ich meine, ich bin erfolgreich damit. Auch wenn die Schritte oft klein sind. Erziehungsfrage ist das keine, und mit Strafen??!! definitiv nicht nachhaltig zu bekaempfen, noch dazu schadet das ja massiv eurem Vertrauensverhaeltnis! Bitte ueberleg dir gut, zu welchem Preis du deine Tochter da erziehen willst.

lg
niki

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Viel zu lang, aber ich war ja auch weg

Antwort von DK-Ursel am 03.08.2016, 10:45 Uhr


Hej Cata und alle!

Kaum mal kurz weg, schon passiert hier so viel!

"Stell dir das mal vor. Du hast ein Kind, was dir gegenüber nur wütend oder abweisend reagiert (außer kuscheln), niemandem eine Antwort gibt, wegläuft, wenn sie was gefragt wird."
Ich brauch mir das nicht vorstellen, ich HAB so eine Tochter! "
Dito hier, aber ohne Kuscheln und sie fing aber erst in der Pubertät an, mich/uns sprachlich und mit Blicken abzuweisen.
Es hat mich fertig gemacht ---- bis wir ein bißchen Ursachenforshcung betrieben und versuchten, sie anders als vorher zu behandeln.
Was für die große Schwester klappte, paßte für die kleine nicht.
Sie ist immer noch ausgesprochen wortkarg bes. mir gegenüber, aber sie antwortet, wie ich bereits schrieb, auf Deutsch. So weit ging die Ablehnung dann doch nie.
Und vielleicht wären die Zettele ine gute Idee, bei uns sind es oft SMS und Mails. Da erfahre ich oft mehr als im direkten Gespräch.

Der Punkt ist aber (inzwischen) sicher auch bei Deiner Tochter wie bei uns (gewesen), daß sich dieses Verhaltensmuster: "Achtung, Mutter - Klappe runter, abweisendes Gesicht, keine Sprach" - verselbständigt.
Selbst wenn das kind möchte, kommt es manchmal aus der - anfangs "selbstgewählten Strafabweisung" - nicht mehr raus.
Da brauchen sie Hilfe, das würden sogar Erwachsene nicht allein schaffen.
Geändertes Verhalten Eurerseits, und viel, viel und noch mehr Geduld.

Ich weiß nicht, ob Deine Tochter diesen selektiven Muutismus hat oder einfach nur durch irgendwas so sprachlich verunsichert wurde, daß sie "beschloß" (sowas ist ja selten ganz bewuß0t), in manchen Situationen stumm zu bleiben.
Oder ob es ein Gefühl ist,, sowieso nicht verstanden zu werden,. mißverstanden zu werden, und/oder ob sie Euch dafür bestrafen will
da das alles eher unbewußt abläuft, ist es sehr schwer für sie wie für Euch, das aufzudröseln.
.
Diese Sache mit dem Englisch als Fremdsprache, Unterricht, etc. --- das kann ja auch sowas gewesen sein.
Zusammen sitzen mit denen, die ganz andere sprachen sprechen, für "dumm" gehalten werden, einfach nur anders sein...
Oder: andere Küchenpsychologiethese:
Sie wurde übersehen, überhört - sie sprach nicht, da hielt man sie für "dumm" soprich unfähig, die Umgebungssprachez usprechen.
Nun bekommt sie jede Menge Aufmerksamkeit, man sieht sie plötzlich - jedenfalls bei Dir zuhause - weilsie sich weigert, diese Sprache zu sprechen, von der man annahm, fälschlicherweise, sie beherrsche sie so gut, daß sie die andere nicht könne.
Sie hat den Spieß umgedreht und plötzlich dreht es sich um sie.

Und ja, es sieht so aus, als ob auch bei Euch - durch oder vor dem Problem - eine Elternspannung besteht, die ich sehr gut verstehe - kenne----- aber die ist untauglich bei dem Versuch, das Kind zum Sprechen zu bringen.
Wir haben uns, ohne jegliche Diagnose, erstmal Hilfe gesucht - die untersuchend ann ja eh,was los ist.
Und das hat auch für uns Eltern viel Spannung rausgenommen, viel Verantwortung.
Es sieht durchaus ja erstmal wie ein Erziehungsproblem aus, da möchte ich Dir beispringen (Nicoleen, Du bist halt mit Deinen Erfahrungen schon weiter), wenn ein Kind nicht grüßt, nicht danke sagt etc.
Wobei ich das ganz ehrlich bei einer 8J. auch NOCH nicht überbewerten würde, das hat meine Große, inzwischen ein gut sozialisiertes, höfliches Kind mit guten Umgangsformen, mit 8 vor lauter Schüchternheit auch kaum geschafft.
ABER DASS bei Euch mehr dahintersteckt als die Schüchternheit einer 8J., sehen wir ja durchdie anderen Situationen, duie Zurückweisungen mit Dir.
Und wenn IHR den Knoten nicht mehr lösen könnt, braucht Ihr jemanden,der Euch hilft.

Was natürlich das Risiko birgt, daß Euch geraten wird, die die 2. Sprache nicht mehr zusprechen, weils ie nach außen hin die Ursache alle Sorgen und Klagen ist - darauf würde ich mich nicht einlassen!
Denn das ist ein Symptom, kein Auslöser, da steckt anderes dahinter.
UND:
Ich denke, wenn Du weiterhin so sprichst wie bisher, versteht sie weitaus mehr als Du denkst und schiebt eben oft vor, daß sie nicht kpaietr,w elche Zange oder was sie holen soll.
Bequem, nützlich und zudem für die Ablehnung perfekt,d ie sie ja warum auch immer zeigen will (?).

ich rate mal zu einer Hilfe - Spannungen untereinander ,verzweiflung sind nie gut, das gibt nur Druck udn Gegendruck udn ich kan ndir aus Erfahrung berichten, daß es uns allen wieder besser geht, seit das ein bißchen auf andere verlagert wurde.

Nochwas:
Wie sieht es mit Anerkennung aus?
Gewöhn Dir mal an, vor jeder Forderung, Kritik, etc. etwas Positives zu sagen.
Das nimmt schon soviel Druck bei Dir selbst, aber auch dem Kind raus, Du glaubst gar nicht,wiesich allein dadurch über eine Zeit hinweg das Klima ändern kann.
Sie sucht vielleicht (ich bin kein Psychologe, abers. Küchenpsycholologie oben, nur Anerkennung - laßdie negative, fikusier auf das Positive.)
Es war erstaunlich, wie jemandmit gutem Willen selbst in den Dnigen, beidenen ich damals lospolterte, weil sich de rFokus schon viel zu sehr auf das gedreht hatte, was sie nicht konnte, nicht wollte, nicht mahcte etc. - wie also jemand (von außen) erstmal etwas Gutes in allem Schuiet finden konnte.
Du bist gegen das NEIN der Eltern doch zu mFreund gefahren --- ja, da kann man schon sauersein,d as ist nicht Ordnung.
Aber angefangen wurde die Erklärung, daß das nicht in Ordnung war, z.B. mit einem:
AGanz toll, wie Dualleind en Busfahrplan gelesen hast und auch wußtest, wo du umsteigen mußt, für das nächte Mal ist das wichtig."
Und dann kann man freundlicher gestimmt auchzum Kern kommen.

Lob sie, wenn sie die kleinste anweisung versteht.
Und wenn du nur und ohne Ironie (!) sagst - in der Zangensituation" - prima, du hast ja doch verstanden, daß ich dich um etwas bitten wollte. Schau, ich meine die ..." und dann eben noch mal erklären.

Diese Art der Pädagogik, hier sehr verbvreitet, wirkt Wudner bei jedem Kind, wird aber evtl. Euer grundlegendes Problem nicht lösen, ebenso wenig wie bei uns.
Da gehört dann mehr zu, das kann man aber mit Hilfe schaffen.

Viel Erfolg und Glück udn vor allem: Geduld.

Ich denke, im Grunde des Herzens ist Dein Kind auchs ehr unglücklich über diese verfaherene Situation.

Gruß Ursel, DK

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Pamo am 03.08.2016, 11:02 Uhr

Ich kenne das tendenziell auch. Es liegt in der Persönlichkeit des Kindes begründet und muss keine Boshaftigkeit dir gegenüber sein. Ein Auto, sas nun mal kein automatisches Getriebe hat, sondern mit Gefühl manuell geschaltet werden muss, kannst du auch nicht umerziehen; deine Kritik bringt da nichts Gutes. Nicht jeder ist gleich, dein Kind ist komplex (ich finde das übrigens sympathisch) und deswegen riet ich oben zur Diagnostik. Nicht nur ein einfacher IQ-Test, nicht durch die Schule, sondern durch einen erfahrenen Kinderpsychologen, der sich auf bspw. Hochsensitivität versteht und auf komplexere Persönlichkeiten.

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Re: Viel zu lang, aber ich war ja auch weg

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 11:40 Uhr

"Lob sie, wenn sie die kleinste anweisung versteht.
Und wenn du nur und ohne Ironie (!) sagst - in der Zangensituation" - prima, du hast ja doch verstanden, daß ich dich um etwas bitten wollte. Schau, ich meine die ..." und dann eben noch mal erklären."

Nur hier moechte ich kurz einhaken - natuerlich ist jedes Kind anders, und durch die Brille des Internets kann man wenig urteilen. Ich hatte als Kind ein Essensthema, bzw. meine Eltern mit mir, das durchaus aehnlich der obigen Situation war. Mit dem Schimpfen bin ich gut zurecht gekommen, das war eh normal. Aber selbst wenn ich von irgendwas zufaellig mal gern gekostet haette - ich haette mir eher die Zunge abgebissen, bevor ich sowas hoeren musste wie: "Super, schau, sie isst, toll gemacht!" o.ae. Nicht immer ist Lob super, mir waere es damals hunderttausendmal lieber gewesen, die anderen haetten verstanden, dass sie zumindest so tun sollten wie wenn sie es ignorierten.

lg
niki

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Nicoleen - da hast du die dän. Päd. leider mißverstanden!

Antwort von DK-Ursel am 03.08.2016, 14:58 Uhr

Einen Kommentar wie Deinen hätte sogar micht als - ich dsag mal: normales Kind - zum Gegenteil gebracht.
DAS ist ja der reine Hohn!
Aber gut gemacht und natürlich ausgeübt wird das hier aso gut wie von allen angewandt - unser Violinlehrer war sicher nicht nur aufgrund er Suszukimethode Meister darin.
Das motiviert.
Ich habe bei meiner Tochter vor lauter Frust und Kummer, vor lauter Sorgen und Enttäuschungen, vor lauter Dnigem die wir ausbügeln, kritisieren, "erziehen", etc. mußten, schon gar nichts Gutes, Postives mehr gesehen.
Man kommt unheimlich (!) schnell in eine Spirale, auch unter "normalen" Umständen nur noch gemeckert wird und somit untergeht, was gut läuft.
Und es nimmt ganz viel Luft raus, wenn man stattdes erstren Zorn erstmal i nsich geht und denkt: Mist, sie hat doch wieder ... nicht gemacht, was ich will, falschg gemacht, schlecht gemacht, etc. --- wenn man also stattdesenn sucht:
Okay, schiefgelaufen, schlecht gegangen, aber: Was war trotzdem gut?
In den verfahrenen Situationen wird das geraten, damit eben nicht als erstes losbollert, sondern in sich geht, etwas ruhiger wird, Gutes ucht - udn findet - und mit dem Aussprechen auch noch für den Kirtisierten eine bessere Annahmesituations chafft.

Wenn etwas ohne Pannen gutläuft, was vierlleicht sogar alltäglich, selbstverständlich etc. ist, muß man da ja nicht jedesmal loben und etwas Positives suchen.
Wenn man aber guten (!) Grund auch, auch mal enie Kritik einzuschieben, dann eben anders als: "Hab ich dir nicht hundertmal gesagt", "so geht das aber nicht", "mach doch mal! etc.--- sondern:
Ich freue mich, daß dir die Bohnen schmecken, soll ich die vielleicht jetzt öfter machen?

Udn wie gesagt, nur, um den negativen Streß zu vermeiden.
Denn genau:
An den hat ma nsich nachher so ewöhnt, daß man auch nicht mehr merkt, wie die Stimmung zuhause ist.
Für die sind aber wir Erwachsenen zuständig - nicht die kinder.
Und es sind UNSERE Reaktionen auf deren Tun, die dies mitbestimmen.

Nichts für ungut,. aber anerkennende Pädagogik ist ein ganz wichtiger Bestandteil der dänischen Pädagogik mit oder ohne Jesper Juul, von dem hier längst nicht so viele soviel halten wie in Dtld. --- aber sie wirkt eben in allen Institutionen, zuhause, sonstwo ... Das ist eigentlich auch keine Methode, sondern ein ganzer Lebensstil.
Man muß sich nur manchmal selbst wieder daran erinnern.

Gruß Ursel, DK

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Re: Nicoleen - da hast du die dän. Päd. leider mißverstanden!

Antwort von Pamo am 03.08.2016, 20:36 Uhr

Dänische Pädagogik hin oder her - manche Menschen gehen auf Abwehr oder verlieren jegliche intrinsische Motivation, wenn ihr Verhalten verbal verstärkt wird. Bei diesen darf man höchstens anerkennend nicken, da ist weniger mehr. Lautes Lob kommt als Verhohnepiepelung an.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Cata am 03.08.2016, 21:38 Uhr

Ich habe ihr heut erst erklärt, dass es sie viel glücklicher machen würde mal nachzugeben und etwas auf andere zuzugehen, dass Oma sich freut, wenn sie begrüßt wird, und sie sich auch besser fühlt, wenn andere sich freuen. Sie hat dann immerhin "Hallo" gesagt und sich selber ein Eis geholt. Keine Ahnung in welcher Sprache, oder nur gezeigt. Ich bin extra nicht mitgegangen.
Wenn sie nach dem Legodrachen fragt, freundlich, in normalem Ton, dann gebe ich ihn ihr. Vorerst liegt er auf dem Schrank.
Vorhin hat sie mal "Ja" zur Oma gesagt.
Generell ist es schwierig sie bei Laune zu halten. Schon allein die Frage, ob Sie bitte sagen könne bewirkt, dass sie ne Fresse zieht und mit dem Fuß aufstampft oder wegrennt.
Ihr vermutet da ne Störung wo ich einfach denke, sie ist gemein und stur.
Für dumm wurde sie auch in der Schule noch nie gehalten. Ganz im Gegenteil. Sie ist klein und niedlich und blond, und sie macht sich das zu Nutze. Sogar die Großen würden sie beschützen. Ihre Freundinnen sind alle ein bis drei Jahre älter. Ihre Geschwister sagen ihr ins Gesicht, dass sie ein verwöhntes Balg ist. Klar haben die drei auch gemeinsame, gute Momente, aber meist wird ihr Verhalten auch von ihren Geschwistern als unnötig anstrengend empfunden.
Natürlich freu ich mich über positives Verhalten und eine klare Antwort. Das sag ich ihr auch. Belohnung bekommt sie zuhauf. Ob das richtig ist, weißlich auch nicht.
Generell ist es bei amerikanischen Kindern ja eher so, dass die Eltern springen, wenn Kind gelangweilt ist oder ne Mini Depression hat. Da geht's Honey hinten und Honey vorne, Kind wird bespielt und unterhalten, nur nicht erzogen oder gar angeschrien.
Ich bin halt wie ich bin, ich mach mir auch mal Luft oder breche mal in Tränen aus. That's life! All diese pädagogischen Ansätze mögen ja gut sein, aber ich bin ihre Mami und muss auch authentisch rüberkommen. Sie sieht aber auch, wie es bei anderen zugeht. Ich glaube nicht, dass sie so empfindlich ist, von Wegen " You hurt my feelings." Das kann ich bei anderen schon gar nicht mehr hören, das ist aber eine gängige Ausdrucksweise bei uns, und Kinder werden wie rohe Eier behandelt.
Ich bin der Meinung, dass jeder selber entscheidet, was er sich zu Herzen nimmt, und so bin ich auch.
Was glaubt ihr wie erstaunt ich war als sie zum ersten Mal Klavier vor Publikum spielen musste und dies ohne Diskussion tat? Ich dachte, dass sie nie im Leben nach vorne geht und ihr Stück spielt. Ich hab vorher kein Wort drüber verloren, dass mich das sorgt, oder dass es da ne Option gäbe, habe aber anderes erwartet. Aber das war von der Musikschule so gefordert, und alle Schüler waren dran. Das stand nicht zur Diskussion. Sie war zwar aufgeregt, aber sie hat sich zusammengerissen. Wenn das geht, kann sie auch der Nachbarin ins Gesicht gucken und grüßen, Schüchternheit hin oder her.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von DK-Ursel am 03.08.2016, 22:41 Uhr

Hej Cata!

Genau darum denke ich, daß Ihr mal Hilfe von außén braucht:
Du siehst das alles wirklich als "schlechtgelauntes, schuldhaftes" Verhalten deiner Tochter - dabei kan ne ssein, daß sie ebenso leidet wie Du.
Du schaust noch sehr auf Deinen Nabel, willsr authentisch sein, nennst unsere Vorschläge "pädagogische Ansätze" und nimmst Dir das Recht zu weinen, zu schimpfen, zu fordern.
Von den Rechten deiner Tochter lese ich gerade wenig.

Und leider hast auch Du mißverstanden, was ich mit anerkennender Pädadogik meinte (was zeigt, daß sie so selbstverständlich doch nicht ist, wenn gleich 2 in einem Thread mit gutem Bemühen danebenliegen - oder ich erkläre falsch, also, nochmal:).
Es ist gut zu loben, wenn was klappt, eine gute Note kommt, ein Auftritt gelingt.
Anerkennende Pädagogik meint aber, auch dann etwas Lebenswertes zu finden, wenn man eigentlich losbrüllen, losschimpfen, lospoltern möchte, weil wieder was schiefging, wieder was une4rledigt blieb, wieder etwas nicht so gemacht wurde, wie wir abgesprochen, gewünscht und angeordnet (?) haben.
DANN erst etwas Positives finden, ist manchmal sauschwer --- und auf längere Sicht enorm wirkungswvoll für alle.

Und nein:
Du kannst (ich würde auch gern schreiben: Du darst!) nicht so einen Schulauftritt gleichsetzen mit dem grüßender Oma oder dem Eis kaufen oder dem "Bitte-sagen".
Es funktioniert nicht mit "wenn du das kannst, kannst du auch das!"
Und da es nicht funktioniert, ist es - Entschuldigung - diesmal dumm von Dir, unsere Ansätze und Überlgungen als "pädagogische Ansätze" abulehnen, die nicht gehen, weil Du Dich evtl. nicht authentisch fühlst?
Wieso eigentlich nicht?
Ist es unauthentisch, sein Kind für etewas zu loben, ist es authentischer, es runtermachen und anzumeckern?
Natürlich soll sie wissen, was Dir nicht gefällt - aber eben nicht als Dauerzustand, nicht als Anklage (sie ist erst 8!), nicht als wigen Druck.
Wie gesagt, das Lob oder die besser: die Anerkennung, vor enie Kritik gestellt, wirkt Wunder.

Ja. Du wolltest Ratschläge, wir zerbrechen nus den Kopf, zumal uns sowas noch nie zu Ohren kam und, wie ich glaube, auchweniger mit den 2 Sprachen als mit anderem zu tun hat.
Sie übt den Machtkampf nur über die Sprachen aus, denn da funktioniert er gut.
Das merken Kinder.
Was mich zu einer Verhaltensänderung BEI MIR sehr überzeugt hat, war eine superolle Psychologin, die miich fragte:
"Nun hast du es ja hundertmal, tausendmal so probiert, wie du willst, immer dieselbe Methode, mit Variationen. Ging nicht.
Nun biete ich dir eine andere an - was spricht dagegen, sie auszuprobieren?
Mit DEINER bist du ja nicht weitergekommen, wieviel Sinn macht es, sie noch hundertmal, tausendmal auszuprobieren?"
Stimmt - egal, wie logisch mir als Erwachsene mein Vorgehen vorkommt, egal wie gut es bei der großen Schwester wirkte, bei der kleinen schwester eben nicht, da gab es Rückschläge und keine Erfolge. Also - wieso weitermachen wie bisher?
Wieso nicht ausprobieren, was andere raten?
Wieso nicht auf etwas Neues setzen?

Noch eine Erklärung meines Ansatzes:
Ich meinte nicht, daß die Außenwelt Deine Tochter für dumm hielt.
Ich meinte auch nicht, daß sie fumm ist.
Aber ich meinte - und das habe ich wohl nicht gut erklärt - daß´sie sich so gefühlt haben kann:
Die anderen glauben, daß sie kein Amerikanisch kann und setzen sie zusammen mit denen, die das noch lernen müssen.
Du ahnst gar nicht, wieviele Mißverständnisse es in der Kommunikation zwischen Kindern und Eltern gibt - mir sind die Augen übergegangen - und aufgegangen!
Gott sei Dank, denn auch das hilft, einiges anders zu machen.

Letztendlich denke ich, Ihr habt ein grundlegendes Problem., das Eure Tochter über die Mehrsprachigkeit an den Tag bringt.
Ihr Umgang mit der Mehrsprachigkeit ist ein Symptom für etwas Tiefliegenderes, das gefunden werden muß.
ich sage nicht, dann klappt es auch mit den Sprachen, aber erst dann kann es wohl klappen, denn augenblicklich läuft es ja eigentlich mit keiner Sprache zwischen Dir und Deiner Tochter.

Ich wünsche Dir viel Geduld, viel Umdenken, viel Offenheit für neue Wege, die gerade uns Müttern dan noft sehr viel abverlangen - was glaubst Du, wieviel ich gegen meinen Strich gemacht habe (Stichwort authentisch) und ich kann Dir nur sagen:
ich denke schon, es hat uns auf einen guten Weg gebracht.
Erst wenn viel (An-)Spannung und Druck wegfallen, kann es wieder "normaler" werden.

Alles Gute - Ursel, DK

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Ich trede gar nicht von lautem Lob

Antwort von DK-Ursel am 03.08.2016, 22:55 Uhr

weso übertreibt ihr das so?
Die Pädagogik heißt:
Anerkennende Pädagogik.
Anerkennung ist etwas anderes als Lob.
Lob ist etwas anderes als lautes Lonb.

Mir scheint, da setzen die Unterschiede schon an.
Und es kann sich lohnen, darüber nachzudenken.
HIER gibt es keine Diagnose.
HIER gibt es enie Mutter, die möchte, daß ihr Kind mit ihr redet, gern natürlich auch in ihrer Sprache..
Die aber auch möchte, daß ihr Kind bitte-danke sagt.
DAS allein sind schon 2 verschiedene Paar Schuhe.

Hier geht es eh nicht primär um ein Mehrsprachenproblem.
Das ließe sich doch leicht damit lösen,daß Mutter weiter Deutsch spricht, Kind auf Englisch antwortet. Gibt es immer wieder in allen Sprachkombinationen.

Hier geht es um ein Kommunikationsproblem.
Und es KANN sein, daß lautes Lob, Lob oder auch nur Anerkennung nicht wirken oder Gegenteilig wirken.
Aber auch die anerkennende Pädagogik hat die Mutter noch nicht ausprobiert.
Könnte ja auch klappen.
Denn jeder Mensch braucht Bestätigung, brauch Erfolgerlebnisse, bvraucht Zustimmung und eben Anerkennung dessen, was er ist und tut - die Form ist dann eben die, die hier wichtiger als anderswo sein mag - welche richtig ist, weiß keiner von uns.
Und Ihr könnt genauso richtig oder falsch liegen wie ich.
Der Punkt ist natürlich, den richtigen Stil zu finden - es hat aber auch keiner gesagt, daß es einfach ist.
Einfach ist eben "lautes Lob", womöglich noch da, wo es nicht paßt.
Aber einfach kann jeder - darum rate ich auch zu Hilfe, denn einfach ist diese Sprachlosiogkeit zwischen Mutter und Kind nicht, das weiß ich aus Erfahrung...

Noch einmal:
Vereinfacht gesagt kommt anerkennende Pädagogik gerade dann ins Spiel, wenn etwas nicht geklappt hat.
Dann lobt man nicht die verschnippelten Basteleien laut, man lobt nicht die mißratenen Kritzeleien, aber man findet etwas Positives, das es garantiert auch gibt und erwähnt es vor der Kritik, die man loswerden will.
(Und daß man sich klarmachen muß,welche Kritik wirklich nötig ist und welche großzügig übergangen werden kann, geht dem eh voraus!!!)
Anerkennende Pädagogik ist durchaus authentisch - ich sehe nichts unauthentisches daran,. meinem Kind zuerst zu sagen, was gut war und was ich gut finde, bevor ich die schiefen Sachen erwähne.
Unauthentisch wäre das wohl nur, wenn ich nicht gern anerkenne, was gelungen ist. oder wenn ich etwas anerkenne, was schief ist - dies nochmal an Cata.
Letztendlich ist das, wie ich schrieb, keine Methode, sondern ein Lebensstil . eben auch dänischer, skandinavischer..
Ich kann nichts dafür, daß ich den hier kennen und schätzen gelernt habe - letztendlich streben viele nach der Erziehung hier, die oft einer deutschen Mutter sehr viel abverlangt - und vielleicht auch hier Umdenken erforderlich macht.
Aber wir profitieren doch alle von den Erfahrungen,die wir in unseren Ländern auf den verschiedensten Gebieten machen.

Gruß Ursel, DK

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Re: Nicoleen - da hast du die dän. Päd. leider mißverstanden!

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 23:21 Uhr

Ok, ich denke, ich verstehe jetzt, was du meinst! Ja das sehe ich auf jedenm Fall auch so. Nur so sachen wie: "Na, hab ichs dir nicht gesagt, dass.... [du es eh kannst, o.ae.] weiss ich aus eigener und fremder Erfahrung nett gemeint aber voll kontraproduktiv.

lg
niki

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von niccolleen am 03.08.2016, 23:31 Uhr

Das finde ich auch richtig und wichtig, dass man authentisch bleibt, und das beinhaltet auch, dass man hin und wieder explodieren kann, ohne sich dafuer geisseln zu muessen, dass Kinder Menschen und keine rohen Eier sind.

Trotzdem moechte ich Ursel recht geben.
"Ich habe ihr heut erst erklärt, dass es sie viel glücklicher machen würde mal nachzugeben und etwas auf andere zuzugehen"
Autsch. Ich hoere ebensowenig wie Ursel von dir ein Nachgeben oder gar auf sie zugehen.

"Wenn das geht, kann sie auch der Nachbarin ins Gesicht gucken und grüßen, Schüchternheit hin oder her."
Nochmal Autsch, viel sogar. Du versuchst nichtmal, dich in sie hineinzuversetzen. 8 Jahre und noch immer verstehst du nicht, dass das deiner Tochter wirklich, ich meine WIRKLICH schwer faellt?

Du suchst dir hier Rat, weil du mit deinen eher brutalen Methoden nicht mehr weiterkommst, bist aber auch nicht bereit, es mal anders zu versuchen. Du moechtest hier die "Ueberstrafe" hoeren, die sie dann letztenendes endlich in die Knie zwingt? Ist jetzt ueberspitzt ausgedrueckt, aber so kommt es mir vor.

Du stehst in einem staendigen Kampf gegen deine eigene Tochter. Wie waers mit Unterstuetzung statt dieses kraeftezehrende Gegeneinander, das ja nicht wirkt, wie du siehst? Es ist deine Tochter! Nicht irgendein Balg aus der Nachbarschaft.
Du hast ca. 3-4 Jahre, wo sie das noch bedingungslos ist, dann kommt die Pubertaet, und dann gnade dir Gott, denn dann kommt der Zeitpunkt, wo du sie verlierst. Die Fronten sind bereits verhaertet.
Mir tut das sehr leid, denn ich erkenne in deiner Tochter sehr viel von meiner Tochter, und sogar von mir selbst, und ich kann ihr Verhalten mehr als nachvollziehen, und auch, dass sie durch dein Verhalten relativ wenig Optionen hat, etwas zu veraendern, auch wenn dir das nicht einleuchten mag.

lg
niki

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Astrid18 am 03.08.2016, 23:38 Uhr

In meiner eigenen Kindheit hat es mich so genervt, dass meine Mutter immer, bevor ich bitte sagen konnten, ein "wie sagt man da" losgelassen hat. Irgendwann bin ich pampig geworden und habe erwidert, dass sie mir ja gar keine Chance gegeben hat, es selbst zu sagen.

Ich kann also Deiner Tochter irgendwie verstehen, auch wenn ich für Deine Situation wirklich allergrößtes Verständnis habe und es tut mir echt leid, wie zerfahren es bei Euch ist.

Aber ehrlich gefragt: Warum probierst Du nicht einfach mal aus, Dir Deine Kommentare zu ersparen. Sie ist doch nicht blöd, sie weiß doch, dass man normalerweise bitte sagt, sie weiß auch genau, dass Du es von ihr erwartest. Sie macht aber ganz bewusst nicht das, was Du von ihr erwartest. Also kommt Ihr so doch nicht weiter.

Probiere es doch einfach mal für ein paar Tage aus: Verkneife Dir Deine Bemerkungen dazu, was sich gehört, dass sie probieren soll etc. Versuche es zu ignorieren, wenn Dein Mann sich beschwert, dass das Essen der Tochter nicht schmecken kann (wobei ich den Konflikt überhaupt nicht mehr gehen würde; warum kann es keine Alternativen geben, die ihr schmecken (und wenn es Toast mit Erdnussbutter ist). Was hält Dich davon ab?

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Genau, Astrid!!!!

Antwort von DK-Ursel am 04.08.2016, 13:25 Uhr

Die Dinge, die Dein Kind WEISS - und das ist mit 8 genaus sowas, wie Astrid schreibt --- mußt Du nichtm ehr kommentieren.
Auch das gibt schlechte Stimmung.
Und das auszumerzen, wird mehr als ein paar Tage kosten - da spreche ich aus Erfahrung....alte Gewohnheiten waren selbst im Violinenunterricht nur durch wochen- oder monatelanges Üben abzugewöhnen, umzzuändern.
ABER:
es macht auch mit Dir selbst was, wenn Dui versuichst, DICH und DEIN Verhalten u überdenken und zu ändern - und das Kind muß auf eine solche Änderung reagieren.
Das dauert --- aber es kommt!

Versuch es mal, Astrid hat absolut Recht!

Und mit 8 haben meine beiden auch nicht imemr bitte und danke gesagt oder Guten Tag, wenn sie irgendwo hineinkamen - das geht heute als junge Erwachsene trotzdem wunderbar.
"Fremde" haben ihr Benehmen nie beanstandet, sondern im Gegentei gelobt --- und unsere "Großmutter" hat, wenn ich manchmal doch versuchte zu entschudligen, einmal gesagt:
"Das macht doch nichts. Ich sehe an ihren Augen, daß sie sich freut."
ist das nicht viel schöner als ein erzwungenes DANKE"?

WIR können mit unseren Kindern sehr viel lernen, wenn wir nur zulassen, daß unser Weg nicht imemr der richtige fürden anderen Menschen (das Kind) ist!!!!

Gruß Ursel, DK

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Pamo am 04.08.2016, 16:42 Uhr

Mensch Cata, ich habe den Eindruck, du bist gar nicht aufnahmefähig.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Cata am 04.08.2016, 19:23 Uhr

Doch, ich wundere mich. Ich habe nirgends gesagt, dass ich ständig an ihr rummeckere. Ich kritisiere sie doch auch nicht vor anderen. Und wenn Oma meckert, haben meine Kinder immer meine Unterstützung. Da lasse sich ch mich nicht auf Diskussionen ein.
Ich will nur nicht, dass sie sichs selber so schwer macht, und ich will erst recht nicht, dass sie ihre Muttersprache verliert, und es stinkt mir gegen meinen Mann ausgespielt zu werden. Was ist falsch daran im geeigneten Moment dem Kind mal ins Gewissen zu reden.
Und natürlich ist es richtig, dass ich nur noch ein paar Jahre habe sie zu erziehen. Nicht erziehen kann ja wohl nicht die Option sein.
Deshalb heißt es nicht, dass ich Sie den ganzen Tag gängel und ihr das Bitte abringe. Ich finde es gut sie einfach mal ins Wasser zu schmeißen, wenn sie was will. Dann drücke ich ihr 5 Euro in die Hand als sei das das Normalste von der Welt. Die Chance habe ich nur hier. In Amerika kann ich sie dann nicht allein in die Mall schicken, aber zum Bäcker und zum Eisladen grad schon. Davon wird sie wohl keinen Schaden bekommen. Und nein, ich bin ganz und gar nicht streng.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Cata am 04.08.2016, 19:33 Uhr

Ich weiß jetzt nicht, was ich ablehne. Ich gebe mir echt Mühe und komme ihr sehr entgegen, aber vielleicht verstehe ich wirklich nur Bahnhof, trotz 5x durchlesen.
Sucht man nicht immer nach dem Positiven? Das muss ich sowieso, sonst kann ich sie doch gleich aufgeben. Wie es dir geht, weiß ich nicht, aber für mich ist ein Kind eine enorme Verantwortung, und ich bin froh, dass ich eins schon groß hab. Mir wird eine Last von den Schultern fallen, wenn sie alle selbstständig sind. Ich finde anstrengend.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von Cata am 04.08.2016, 22:09 Uhr

Ich fühle mich irgendwie missverstanden und verstehe auch nicht, was ich falsch mache. Möglicherweise habt ihr den Eindruck, dass ich pausenlos an meinem Kind herummeckere. Dem ist nicht so. Sie spricht Englisch und ich Deutsch. Warum? Wäre es nicht normal, dass ein Kind seine Muttersprache spricht, wenn es immer in seiner Muttersprache angesprochen wird?
Ich habe lediglich geschildert, was für ein schwieriger Charakter meine Tochter ist. Klar hab ich auch schon andere Leut gefragt. Die sagen dann, dass sie nicht reagieren, wenn ihre Kinder nicht ihre Sprache sprechen. Die haben aber dann weniger sture Kinder vermutlich.
Ich bin auf einer Party und rede Deutsch mit meinem Kind und anderen Leuten. Jemand richtet das Wort an mein Kind, und ich muss dann erklären, warum/dass sie nicht Deutsch spricht und breche ungewollt dabei in Tränen aus. Ich bin am Verzweifeln.
Ich bin echt fast soweit, dass ich mit meinen Kindern in Deutschland blieb, weil es mir zu schaffen macht. Versteht das jemand? Das bedeutet ne Fernbeziehung, und mein Mann wäre sehr traurig darüber. Ich kann jetzt echt nicht nachvollziehen, was Jesper Juul mit Muttersprache zutun hat. Echt jetzt, ich unterrichte schon Deutsch am College nur um meiner zu beweisen, dass andere Leut Geld dafür ausgeben um Deutsch sprechen zu dürfen.
Ich bin total unglücklich darüber. Meine Tochter nicht! Sie will ja nicht meine Sprache sprechen.
Die Frage ist: Soll ich aufgeben? Ich meine jetzt für mich, nicht, dass ich dauernd mit ihr kämpfe. Ich bin nur ständig geplättet und traurig. Soll sie halt Amerikanerin sein, Scheisse, dumm gelaufen für mich dann!
Wenn ich hier unten immer wieder durchlese, denke ich ja. Denn ich sollte ihr ja keinen Widerstand leisten und alles als positiv betrachten.
Was nun: Ich auch Englisch, auch wenn sie das nicht will und blöd findet und mit den Füßen nach mir tritt, oder ich Deutsch und sie Englisch, auch wenn es Misverständnisse und Wutanfälle gibt. Oder auf Durchzug bis sie Deutsch mit mir redet? Ich muss sagen, dass mir keine Option richtig gut gefällt und auf Konflikt hinausläuft.
Was würdet ihr konkret tun? Ich raffs nicht.
Ihr stellt mich als uneinsichtig hin. Dabei mach ich mir echt Gedanken. Für mich jedenfalls kann es so nicht weitergehen. Ich heul schon hier beim Tippen.
Ganz konkret: wie habt ihr es angestellt, dass eure Kids eure Sprache sprechen?

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von luvi am 05.08.2016, 0:49 Uhr

Hallo,
Ich habe dir schon mal geschrieben, leider bist du auf meinen Beitrag nicht eingegangen. Das ist auch nicht so wichtig, wichtig ist, dass du dir die Fragen selbst beantwortest, selbst reflektiert.

Wenn ich deine letzten Antworten lese, wundert es mich ehrlich nicht, dass es so riesige Spannungen zwischen dir und deiner Tochter gibt.

Ich finde es gerade sehr schwer, das so auszudrücken, wie ich das empfinde, ich hoffe es kommt bei dir richtig an.

Ich erlebe dich gerade sehr dominant gegenüber deiner Tochter. Du hast Erwartungen an sie, die sie zu erfüllen hat. Und du duldest keine andere Interpretation der Normalität als deine.

Du findest es selbstverständlich, dass du mit deiner Tochter in Amerika deutsch sprichst und sie soll deutsch Antworten? Das findest du normal?

Genau so normal ist es evtl. aus Sicht deiner Tochter dort Englisch zu sprechen. Sie lebt doch in diesem Land, die Mehrheit der Leute spricht dort Englisch.Warum also sollte sie deutsch sprechen?

Du hängst dich da unnötig an was auf, machst euch selbst das Leben schwer. Rede du deutsch und lass deine Tochter selbst entscheiden, was sie macht. Ob Englisch oder deutsch, ob sie mit der Oma spricht oder nicht, ob sie bitte sagt oder nicht.

Misch dich nicht in alles ein, kommentiere nicht alles. Traue ihr zu, dass sie das kann.

Ich hab vor Augen, dass du ständig deine Tochter beobachtest, auf jedes Wort bzw. nicht-gesprochenes Wort, jede Reaktion achtest, sie regelrecht überwacht.

Ich hab den Eindruck dass deine Tochter aufs heftigste gegen dich rebelliert, gegen deine Vorschreibungen, dein Besserwissen, dein Reglementieren.
Sie macht das über die Sprache, andere werden Magersüchtige oder sonst was.
Sie will selbst bestimmen.

Ich denke auch, dass du sie manchmal ins kalte Wasser schmeissen sollst, ihr 5 Euro geben sollst, mit denen sie sich was kaufen kann o.ä.
Ich bin mir sicher, dass sie das auch schafft. Vor allem, wenn du nicht daneben stehst.

Mein Gedanke war ja auch schon bei meinem letzten Beitrag, dass sie in einer Gleichaltrigengruppe hier in Deutschland ihr Hobby ausüben soll.

Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was du an dir oder deinem Verhalten verändern könntest? Dir geht's ja drum, wie du deine Tochter verändern kannst. Man kann das Problem aber auch von der anderen Seite angehen.
Agiere bzw. reagiere du mal auf eine für deine Tochter ungewohnte Weise. Das gewohnte Verhalten deiner Tochter funktioniert dann so nicht mehr in dieser Situation, deine Tochter wird anders reagieren.
Verstehst du was ich meine? Manchmal sind bestimmte Reaktionen auch so was wie ein Ritual, wenn du was anders machst, ist der Ablauf geändert und es besteht Chance zur Veränderung des Verhaltens deiner Tochter.

Manchmal muss man sich auch darüber Gedanken machen, ob manche Regeln wirklich notwendig sind, oder ob man sich und anderen unnötig das Leben schwer macht.

Ich würde mich freuen, wenn du über das eine oder andere intensiver nachdenkst. Gerne kannst du auch noch nachfragen, denn was unverständlich ist. Mit dem Handy über solche Dinge zu schreiben ist nicht einfach.

LG luvi

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Cata am 05.08.2016, 8:23 Uhr

Hi, ich beobachte und kritisiere sie eben nicht dauernd, im Gegenteil, ich lass sie machen. Ich bin dann nur abends immer total enttäuscht, wenn ich den Tag reflektiere. Sie hatte gestern soviel Spaß im Kletterwald und hat trotz Höhenangst die beiden für ihr Alter geeigneten Parcours gemeistert. Das ist ihr aber egal. Wenn wir daheim geblieben wären und nix gemacht hätten wärs grad so gewesen. Sie kann einfach nicht über ihren Schatten. Sie steht schon auf und blökt mich an. Logisch frage ich sie, warum sie mich anschreit. Da kommt "I want a drink!" In Befehlsform. Nach dem dritten Mal, wenn ich nicht reagiere, bricht sie in Tränen aus und schreit mich noch mehr an.
Da kann ich den Raum verlassen und durchatmen, ihr einen Drink geben, aber wie soll sie so lernen, dass man sich so zu seiner Mutter nicht verhält? Ihr sagt, ich soll sie lassen. Ja was bleibt mir denn weiter übrig? Ich rede auf jeden Fall nicht in so einem Ton mit ihr und nenne sie auch nicht stupid. Mein Fehler ist, dass ich Deutsch spreche. Möglicherweise sollte ich mein Verhalten dahingehend ändern, dass ich ne komplett andere Sprache mit ihr spreche.
Schau, das Kind ist 8. wir haben das Problem nicht seit gestern. Mit 5 denkt man, das wird schon. Mit 6 meint man, sie müsse eben ihren Platz im Leben finden und in der Schule. Mit 7 freut man sich,,dass sie in der Schule gut zurechtkommt und will ja nicht auf Kleinigkeiten rumhacken. Man nimmt sie in den Arm und kuschelt um sich dann wieder auf Englisch anschreien zu lassen. Irgendwann realisiert man aber, dass sie, no matter what, kein normales Wort an einen richten kann, erst recht kein deutsches. Klar muss ich was anders machen. Guter Wille und Nachgiebigkeit haben nicht geholfen. Aber ich steh keinesfalls dauernd hinter ihr, ganz im Gegenteil. Ich bin inzwischen froh, wenn nicht ich die bin, die die Situation lösen muss.
Mein Mann fährt schon allein mit den Kindern in den Urlaub, weil ich nimmer will und nicht der Familienprellbock bin. Meine Große sagt, es wäre im Urlaub genauso gewesen. Sie hätte alle nur angepflaumt.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von niccolleen am 05.08.2016, 8:31 Uhr

Bei uns ist es ja umgekehrt. Sie will nicht die Sprache des Vaters sprechen, und mir sind Sprache, Kultur und Herkunft schon sehr wichtig und mir tut das auch sehr leid. Aber es ist eben so, und es waere schade, das zum Mittelpunkt der Familie zu machen. Es soll positiv behaftet bleiben, und es bleibt sicher so auch genug haengen. Sie darf ja auch Englisch fernsehen und bekommt englisch vorgelesen.

lg
niki

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von niccolleen am 05.08.2016, 8:42 Uhr

Ich kann dir nur nochmal nahelegen, da ich das sehr gut von meiner Tochter kenne, dass das "I want a drink!" im Befehlston sehr wahrscheinlihc fuer deine Tochter ueberhaupt nicht negativ behaftet ist. Ich weiss nicht, wie ich das gut erklaeren soll. Floskeln und Tonfall etc. setzt voraus, dass man solche Feinheiten auch gut wahrnimmt und Kapazitaeten dafuer hat. Die hat sie offenbar noch nicht, da kommt einfach nur der Wunsch raus, und da sie halt schon recht durstig war, wollte sie einfach rasch Abhilfe. Natuelrich weise ich meine Tochter auch immer darauf hin, dass ich es gern netter formuliert haben moechte, aber ich weiss halt, dass das in dem momentanen Tunnelsehen einfach nicht da ist, es kommt nach und nach.

lg
niki

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von luvi am 05.08.2016, 10:07 Uhr

Hallo,
Ich kann nachvollziehen, dass du von dem Verhalten total genervt bist.

Versuche aber trotzdem in den nächsten Tagen ihr Verhalten nicht negativ dir gegenüber zu interpretieren. Versuch sie bzw.ihr Verhalten einfach so zu nehmen wie es ist, ohne dich zu ärgern, ohne es als Provokation zu sehen usw.
Reagiere auf sie auch wenn sie Englisch spricht, fordere sie mal nicht auf deutsch zu sprechen.

Vergiss nicht, Sie ist erst 8. Sie hat noch lange Zeit zu lernen, auch, dass man bitte und danke sagt.

Außerdem hab ich den Eindruck, eure Tochter drückt mir ihrem Verhalten ein Problem aus, das eigentlich zwischen dir und deinem Mann ist.
So wie du es beschreibst, wirkt ihr auf mich, als ob ihr Kräftemessen würdet. Du willst was nicht, er erlaubt es usw., du fährst nicht mit in den Urlaub, möchtest länger in D bleiben...

LG luvi

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Silvia3 am 05.08.2016, 10:29 Uhr

Für mich hört sich das alles so an, als ob Ihr als Familie in einer Krise seid. Ich bin eigentlich niemand, der gleich nach Psychologen schreit, aber in diesem Fall glaube ich nicht, dass Ihr den Knoten alleine durchschlagen könnt. Ich würde eine Familientherapie in Erwägung ziehen, ggf. vorher sogar eine Eheberatung, denn um Eure Ehe scheint es nicht zum Besten zu stehen, auch wenn Dein Mann Dich oberflächlich auf Händen trägt.

Silvia

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von DK-Ursel am 05.08.2016, 10:57 Uhr

Hej nochmal abschließend für mich, denn eigentlich hast Du viele Gedanken bekommen --- und ist es nicht nachdenkenswert, daß viele in dieselbe Richtung gehen?
daß wir weitgehend meinen, dies ist keine Erziehungsfrage, sondern ein Kommunikations- und überhaupt ein Problem in Eurer Familie?.
Eine gute Familienberatung setzt auch bei den Eheleuten an, zeigt Euch, wie Ihr anders auf die Tochter reagieren könnt und vielleicht mal solltet und darauf reagiert Eure Tochter dann wiederum,.

Ich habe auch wie Luvi empfunden,daß Du sehr viel einforderst. Darum fragte ich nach den Rechten deiner Tochter weiter oben?
Sie ist erst 8 und ganz sicher mußt Du manches vorgeben, aber es gibt oft viele verschiedene Möglichkeiten etwas zu machen oder zum Ziel zu kommen, und was für den einen richtig ist, ist für den anderen gänzlich verkehrt.
Wir deutschen Mütter haben oft einen gewissen "Leistungsanspruch", und der bezieht sich nicht nur auf die Schule.
Aber die kinder laufenlassen, loslassen, ausprobieren lassen ist viel wichtiger als daß wir - vor allem wenn sie eben langsam größer werden - immer danebenstehen und ihnen quasi vorschreiben, wie es geht.
Auch das ist eben anerkennende Pädagogik:
Anerkennen, daß da ein Mensch ist,d er die Dinge auf seien Art macht - die wir manchmal gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig finden, die wir manchmal falsch finden ,die für ihn aber vielleicht paassen.
Und wenn nicht, kann man den Versuch anerkennen und etwas anderes vorschlagen, damit es noch besser werden kann, was getan werden soll oder möchte.

Und ja, zuviele Regeln erschlagen.
Überdenke Deinen Index und beschränke Dich auf die notwendigsten.
Eine kluge Mutter sucht ihre Kämpfe mit Bedacht, sagt man hier, wohlwissend, daß es in der Pubertät geradezu überlebenswichtig ist, sich auf Regeln zu beschränken, die dringend nötig sind und den Rest auch mal großzügig zu handhaben. Gut,wenn man vorher schon geübt hat.

Ich denke auch, daß Deine Tochter prinzipiell gegen Dich und die Atmosphäre zuhause rebelliert. Sie kann es nicht sagen, vielleicht ist sie so klug und wählt darum die Sprachlosigkeit wie meine Tochter, die keine solche Diagnose wie Nicoleens hat und dennoch schwieg.
Sie gibt Dir auf ihre Art - und die ist genial - zu verstehen,d aß sie mitr Dir nicht reden kann - weder in der einen noch in der anderen Sprache.
DA liegt der Hase im Pfeffer, erst wen ndas gelöst ist, könnt Ihr Euch quasi darauf einigen,wie Ihr beide Sprachen handhabt -- bzw. kan nsie entscheiden, wie sie das macht.
Das tut weh, aber das kannst Du ändern.

Auch Machtkämpfe gehen aber nur dann, wenn beide Seiten sich darauf einlassen - wenn Ihr als Erwachsene Euch erwachsen verhaltet und nicht mitspielt, muß sie reagieren.
Genauso wenig wie Du beim Machtkampf "Essen" dem Kind vorschreiben kannst, wieviel es ißt oder was --- da kannst Du eben auch nur anbieten, für eine gute Atmosphäre sorgen und ansonsten dem Kind überlassen, was und wieviel es auswählt und ißt --- genauso wenig geht das bei der Sprache.
Da kannst Du Deine Sprache weiterhin anbieten, aber wieviel sie davon annimmt, bestimmt das Kind.
Gib ihr diese Selbstbestimmung, vielleicht nicht nur in punkto Sprache - es gibt zig Familien, wo die Kinder nur in der Umgebungssprache antworten. Es bleibt dennoch viel hängen.
Aber versuch auch, die grundlegenden Kommunikationsprobleme zwischen Euch zu lösen, die nicht darin bestehen, daß der eine nicht die Sprache des anderen sprechen will, sondern daß Deine Tochter generell nicht mehr spricht -- nicht so, wie DU willst.

Ich glaube, Du hast sehr viele Tips bekommen - wenn Du nur einen Bruchteil beginnst umzusetzen, kannst Du Veränderungen erzielen.
Die Veränderungen müssen aber bei Euch Erwachsenen beginnen - erwarte sie nicht vom Kind,. Das ist nicht verantwortlich für die Situation zuhause, das seid Ihr als Erwachsene.
Und hab Geduld. Der Zustand besteht schon lange so oder so ähnlich bei Euch.
Mit ein paar Tagen Einsatz änderst Du gar nichts, das wird Monate dauern - aber es lohnt sich, ich spreche aus Erfahrung, auch wenn die Gründe für Schweigen und Probleme bei uns gänzlich woanders lagen.

Alles GUte - Ursel, DK

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Geisterfinger am 08.08.2016, 12:49 Uhr

Ich weiß gar nicht, ob ich befugt bin, hier zu schreiben, denn ich lebe in einer einsprachigen Umgebung, lese hier aber ab und zu interessiert mit, da es in meinem Umfeld einige mehrsprachige Familien gibt, die das unterschiedlich handhaben.

Deine Situation erinnert mich an eine befreundete Familie, deren Tochter sich in der Pubertät weigerte, die Familiensprache zu sprechen und nur die Umgebungssprache sprach. Das ging aber vorbei und heute lebt sie im Herkunftsland ihrer Eltern. Sie wollte damals einfach nicht anders sein als die Kinder der Umgebung, ganz normal und nicht auffallen.
Vielleicht ist das mit deiner Tochter auch der Grund? Vielleicht will sie nicht die Deutsche sein sondern die Amerikanerin, die von allen dort als "normal" wahrgenommen wird? Ich kenne auch Familien, die bewusst ihre Familiensprache nur zuhause und in Abwesneheit anderer sprechen. Vielleicht wäre das ein Weg? Aber klar, das setzt voraus, dass Ihr über diese Thema sprechen könnt und einen Weg finden könnt, mit dem sich alle wohl fühlen. Und das scheint momentan ja schwer zu sein. Würde eine Mediation Euch helfen?

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Kacenka am 09.08.2016, 11:32 Uhr

Hallo,
ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber Du hast ja von Ursel und anderen schon sehr gute Antworten bekommen.
Nur eine Frage: Warum kann man nicht 2-sprachig kommunizieren - Du deutsch, die englisch? Ich kenne viele, wo das oft so ist.
Ansonsten glaube ich auch, dass es eine Erziehungsfrage ist -und da sie jede mögliche Variante ablehnt, kannst Du es ihr ja erstmal sowieso nicht recht machen. Vielleicht ist das ja auch gar nicht das Ziel. Also ist es am einfachsten, Du fragst sie gar nicht erst - sprichst deutsch, evtl, wenn es ums lernen mit englisch-sprachigem Lehrbuch geht auch mal englisch und sie soll antworten, wie sie möchte.
Wenn sie nicht mit Dir sprechen will (egal, welchen Grund sie dafür angibt), kannst Du ja erst mal auch nichts machen - nur eben ein offenes Ohr haben, falls sie sich doch wieder anders entscheidet. Mit ihrer sturen Art muss sie lernen klar zu kommen, da kannst Du nur immer wieder Angebote machen. Das betrifft ja bestimmt nicht nur die Sprache, sondern auch andere Dinge... Du legst die Rahmenbedingungen des familiären Umgangs fest - natürlich gemeinsam mit Deinem Mann - und wenn ihr dabei etwas nicht passt, ist das letztlich erst mal ihr Problem. So schwer es auch fällt, man will ja immer, das die Kinder zufrieden und glücklich sind. Aber so, wie Du es beschreibst, hast Du ja gar keine Chance...
Ob ich sie jetzt extra noch in rein-deusche Umgebung schicken würde, wo sie "muss" - weiss ich nicht. Vielleicht klappt es ja mit Unbekannten und anderen Kindern viel besser, als Eltern steckt man ja oft auch zu tief drin in der Mühle, Aussenstehende verhalten sich da unbefangener. Aber sie jetzt auf Krampf nötigen, ihr Deutsch zu aktivieren, ruft vielleicht auch nur noch mehr Widerwillen hervor. Das kannst nur Du abschätzen oder probieren.

Halt durch, ich wünsch Euch viel Geduld und Kraft.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von Kacenka am 09.08.2016, 12:05 Uhr

nachdem ich jetzt noch den Schwanz quergelesen habe, klingt es schon nach einem grundlegenderem Kulturkonflikt - Du hast andere Erziehungsansichten als Dein Mann und das spielt sie auch aus bzw. scheint die Variante Deines Mannes zu bevorzugen. Da ist es wirklich schwierig und Ihr müsst als Eltern erst mal zu einer Einigung kommen. Du sagst, das ist nicht möglich - aber muss sie da nicht auch verunsichert sein?
Ich kann Dich gut verstehen, dass Du verzweifelt bist, mit solcher Beharrlichkeit ist echt schwer umzugehen und die meisten Ratschläge mit den verschiedensten Ansätzen von wem auch immer kommen einem sinnlos vor - man hat das Gefühl schon alles probiert zu haben. Dein Mann scheint ja auch nicht weniger beharrlich zu sein, oder?
Trotzdem kann es helfen, wenn jemand neutrales sich alles mal ansieht und seine Sicht darstellt, vorschläge macht, wie man aus der Spirale herauskommt- hier im Forum ist das wohl kaum möglich.

Eins fällt mir noch ein:
Ich habe auch schon gehört, dass Kinder es peinlich fanden, dass ihre Mutter oder Vater auch vor aussenstehenden immer konsequent die Muttersprache gesprochen haben -also wenn Freunde da sind, würde ich mich tendenziell - in dem Alter - auch eher anpassen, denn Scham ist kein guter Begleiter beim Sprachenlernen.

Viel Glück Euch!

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Re: Nochwas: Sie lässt sich auch von Oma nicht bestechen.

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 19:19 Uhr

das klingt, als würde sie mit der macht spielen die sich daraus ergibt, sprache zu verweigern. sie hat dadurch die fäden in der hand. evtl. ahmt sie auch nach wie dein mann diesbezüglich zu dir steht oder nicht steht, in dem sie dich ebenfalls in die situation bringt, dich ohnmächtig zu fühlen. sie stellt sich gegen deinen willen, so wie papa es dir gegenüber auch macht (essen, spielzeug, sprache...).

ich denke auch, am wichtigsten ist, dass DU den rahmen steckst und die rihctung vorgibst. wenn sie englisch mit dir spricht, was ich in ordnung fände, muss sie damit leben wenn du auf deutsch antwortest und sie etwas evtl. nicht versteht. lass dich von ausrastern nicht beeindrucken, das gibt ihr nur noch zunder. wenn sie etwas nicht versteht, obwohl sie es mit bereitschaft KÖNNTE, ist es ihr problem, nicht deins. nicht du musst deinem kind hinterherlaufen und die sprache finden mit der sie bereit ist mit dir zu sprechen, sondern sie muss schauen, ob und wie sie sich anpasst oder eben mit den konsequenzen lebt (wie zb mathe nicht verstehen und mit rumgezeter ignoriert werden).

je mehr dich das alles kränkt und mitnimmt und je mehr du etwas von deiner tochter möchest, desto mehr macht gibst du ihr mit ihrer deutschsprachverweigerung.

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Re: Wenn ich das wüsste.

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 19:25 Uhr

ist sie evtl. ein sehr stark autonomiebedürftiges kind?
wie sieht es so mit der suche nach körperlicher nähe aus? spielt sie eher allein / mit einer freundin oder mit mehreren?

gab es mal eine phase, in der du versucht hast sie zum deutschsprechhen zu "zwingen", bzw. die aufforderungen dazu für sie mit sehr viel stress verbunden waren? es könnte sein dass sie, wenn es so sein sollte, in einen inneren konflikt geraten ist der es ihr unmöglich macht, deutsch zu sprechen weil sie sich sonst innerlich als verliererin sieht bzw. empfindet.

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 19:29 Uhr

auch mir kam da der gedanke an (s)elektiven mutismus.

kann eine hochbegabung vorliegen?

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 19:30 Uhr

bzgl. identität, ich finde es schon beachtlich, wenn eine vierjährige sagt, ich bin amerikanerin ich muss kein deutsch sprechen.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 19:39 Uhr

das klingt aber zunehmend danach, dass deine tochter wirklich ein problem hat, da wirst du nicht weiterkommen mit "das macht man nicht" oder sie zu bestrafen.

ich würde auch einen familientherapeuten in erwägung ziehen. eine frage könnte sein, wenn mit deiner tochter alles super liefe, was kämen dann für probleme auf den tisch? evtl. die beziehungsthemen mit deinem mann? ein kind kann durchaus symptomträger sein für dinge, die letztlich aber im ganzen familiensystem schiefhängen aber nicht bewusst sind.

zettelchen oder gesten finde ich auch eine gute idee. eure situation klingt sehr verfahren und ich denke, sie braucht einerseits deine konsequenz, in der du über dich selbst bestimmst (deutsch sprechen) aber nicht über sie (sie englisch sprechen lassen), aber auch ein zugehen auf sie. wenn sie so stur ist, wütend, abweisend, wegläuft, dann hat sie doch ein problem, einen konflikt in sich und ist nicht einfach "schlecht erzogen".

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 19:52 Uhr

als kind würde ich bei solchen mütterlichen einstellungen auch auf die barrikaden gehen.

sie ist das schwarze schaf der familie und erfüllt diesen job. sie ist drin gefangen und ihr haltet sie (mit druck und vorwürfen) darin gefangen. das ist ein teufelskreis aus dem ihr nicht rauskommen werdet ohne hilfe von außen, und vor allem nicth ohne die einsicht, dass es nicht nur einfach am kind liegt.

ist wie ein außenseiter in der klasse. der hat eine rolle, eine funktion. und wenn der weg ist und sich die negative energie nicht mehr auf ihn konzentrieren kann, dann sind auf einmal andre probleme da oder andere auf abschussposition. wunderbar in schulklassen erlebt.

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Re: Nachsatz - Erziehungsfrage

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 20:04 Uhr

je mehr du von ihr willst, dass sie deutsch spricht - und schon so weit gehst zu sagen sie soll sehen dass andere leute geld für das ausgeben - desto weniger kann sie es aus freien stücken und desto schwieriger wird es, weil die fronten immer verhärteter werden und ein nachgeben ein gesichtsverlust wird.

vielleicht ist das ein kernproblem? du willst dass sie deutsche ist, sich als deutsche fühlt und sie fühlt sich als amerikanerin oder muss es zumindest, um sich dem zwang zu widersetzen? wieso lebst du in den staaten wenn du nicht ertragen kannst dass sich dein kind als amerikanerin fühlt?

sag ihr doch, ja, du hast recht, du bist amerikanerin und musst kein deutsch sprechen. du hast deutsche wurzeln, ich würde mich freuen, aber es ist allein deine entscheidung, welche sprache du sprichst.
wichtig ist nur, es auch so zu meinen, sonst ist es aufgesetzt und ein weiterer versuch, sie zu etwas zu bekommen gegen das sie sich sperrt.

je mehr druck, desto mehr gegendruck. natürlich baut es druck auf - und macht; die sich gleichzeitig gut und schlecht anfühlen kann - auf ein kind, wenn mama losweint weil es nicht deutsch spricht und sie das erklären muss. da hängt soooo viel gewicht an diesem sprachthema, dafür gibts keine reine symptomlösung. denn es ist nur ein symptom, die probleme liegen woanders.

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glaubst du allen ernstes,

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 20:14 Uhr

deinem kind geht es innerlich GUT damit? eurer situation, ihrem eigenen verhalten?

du wirst deine tochter nicth über verstand und ins-gewissen-reden erreichen sondern durch liebe und verständnis. nicht für ihr verhalten, aber für ihre seelenlage. und die scheinst du garnicth wahrzunehmen.

und natürlich bekommt sie es mit wenn du enttäuscht oder traurig über sie bist, kinder sind feine seismographen. da brauchst du nicht laut kritisieren oder meckern, der körper kann genug bände sprechen. abgesehn davon dass du weiter oben ja zb schreibst dass du dann weinen musst wenn ihr unterwegs angesprochen werdet und du erklären musst warum sie nicth antwortet.

du machst mir den eindruck, sehr auf dich bezogen zu sein und in deiner tochter ein unerzogenes kind zu sehen, dass nur endlich mal die richtige strafe braucht damit es funktioniert.

willst du deine tochter brechen?



ich kann verstehen dass du dich schlecht fühlst, aber deine tochter kann die situation nicth ändern. sie kann sich nur ändern, wenn sich die rahmenbedingungen auf für sie positive weise verändern. deine tochter IST auch nicht das problem. es gibt probleme in eurer familie, in verschiedenen konstellationen, und erwachsen wäre, nach konstruktiven lösungen zu suchen statt von einer achtjährigen zu erwarten, dass sie sich nur endlich den mütterlichen ansprüchen fügt und dann ist alles gut.

und ich versteh immer noch nicht, warum sie sich nicht als amerikanerin fühlen darf, warum du es als aufgeben verstehen würdest?

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von mama.frosch am 21.08.2016, 20:17 Uhr

oder sie ist den ton einfach so sehr gewöhnt, dass es ihr nicht auffällt und sie ihn für normal hält. was mit einfachem maßregeln aber dann nicht erreichbar ist weil sie es eben nicht wahrnimmt; eher über positive beachtung wenn sie sich angemessen äußert.

cata, es scheint so dass du und deine tochter, ihr beide euch gegenseitig nur noch negativ wahrnehmt und spiegelt. gibt es denn die augenblicke, wo sie zb an deinem gesicht, in deinen augen wirklich wahrnehmen, SPÜREN kann, mama hat mich lieb, ich bin ok? so wie ich bin?

kannst du ihr verhalten von ihr als person trennen?

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Re: Erziehungsfrage Sprache - ich brauche Rat

Antwort von anouschka78 am 26.11.2016, 19:03 Uhr

Ohne jetzt die lange Diskussion zu zu lesen: ich würde zum Psychologen gehen. Diese Streit ist nicht normal, sie macht das sicher auch bei anderen Dingen.

A

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