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English zu Hause, Englisch im Unterricht

Thema: English zu Hause, Englisch im Unterricht

Hallo zusammen, meine große Tochter ist 12 Jahre. Sie hat nun im Englisch Unterricht eine neue Lehrerin, mit der ich am Freitag ein Gespräch hatte. Würde gerne mal eure Erfahrungen hören. Sie sagte mir, dass die Aussprache meiner Tochter nicht in den Unterricht passt, da wir amerikanisches Englisch sprechen und im Unterricht eben nicht. Dort wird received pronunciation gelernt, also wie in D eben das Hochdeutsch. Meine Tochter spricht für die Lehrerin also vieles falsch aus. Das war bisher und bei keinem Lehrer ein Problem. Nun macht die neue Lehrerin aber ein riesen Drama draus. Kennt von euch jemand so etwas und wie seit ihr damit umgegangen? Vielen Dank und LG. Anny

von Anny am 03.12.2017, 23:06



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Hej Anny! Wir haben zwar Deutsch-Dänisch in DK erzogen, aber DAS problem mit den Lehrern kennen wir auch zur Genüge. Uns wurde zum Glück schlimmestenfalls die Langweile udn daraus resultierende anderweitige Beschäftigung der Kinder während des Unterrichts vorgworfen, das konnten immer klären. Von der Familie meines Patensohnes (3 Söhne mit dt. Vater und dt. Mutter!!!, beide norddeutsch, beide kenne ich SEHR gut, -- keinerlei Dialekt wie auch bei uns nicht) kenne ich aber grauslige andere Geschichten. Dem Ältesten wurde von einem Deutschlehrer Dialekt vorgeworfen, und der Jüngste, mein Patensohn, hat gerade jetzt auch massive Benotungsprobleme, obwohl - oder sollte ich lieber schreiben: wei l r Deutsch besser spricht als seine Lehrerin. Letztendlich ist es eben genau diese Unsicherheit, die den Lehrer veranlaßt, Punkte wegen irgendeinem haltlosen Qautsch abzuziehen, rumzunörgeln und zu meckern. ich würde mal fragen, wie sie das denn mit einem Dialekt-Einschlag bei einem dt. Kind im Fach Deutsch halten würde. Den hört man ja auch so gut wie immer, jedenfalls bei jungen Menschen, die ihn sich noch nicht so abgewöhnt haben (können) wie Erwachsene. Wird ein Bayer wegen seines Dialekts, ein Nürnberger wegen des rollenden R, ein Pfälzer oder Hesse, ein Sachse in jeweiligen anderen Bundesländern wegen ihrer Dialektaussprache schlechter benotet, obwohl sie die Grammatik/Rechtschreibung richtig beherrschen??? Wohl kaum /(sonst wäre ich auch da auf den Barrikaden!) Dein Kind hat eine andere Aussprache, WEIL ihr zuhause Deine Muttersprache sprecht. Von ihm zu verlangen, da auf britisches Englisch umzuschalten, ist wie von einem Nürnberger zu verlangen, er dürfe sein R nicht mehr rollen. Im übrige mag ja m anche schlechte Aussprache bewerter werden, aber dann müßtensämtliche andere Schüler sicher auch abrutschen,d enn perefekt britisch ist von denen sicher auch so gut wie niemand. Das geht wohl bestenfalls nach Landesaufenthalt. Insofern auch da die frage, was sie mit der kritik eigentilch bewirken und bezwecken möchte - DIE würde ich ihr allerdings auch freundlich und bestimmt mal stellen! Die Frau ist unsicher und reagiert deshalb nicht souverän. Leider. Ich hoffe, Ihr kommt zu einer Einigung der Anerkennung, bei mir käme sie da nicht durch. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 04.12.2017, 00:09



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Ich würde auch mit der Lehrerin sprechen, ABER Ich sehe das auch als positive Herausforderung für das Kind der AP zu lernen, dass sich american english von british english unterscheidet. Von jedem veröffentlichenden Wissenschaftler wird erwartet, dass er sein Englisch dem Journal anpasst. Und ...beim Dialekt kommt es ganz drauf an.... wenn ein richtiger Oberpfälzer (oder Schweizer oder Kölner oder Schwabe) im Ausland seinen Dialekt sprechen würde, würde er vom Deutschlehrer definitiv nicht verstanden. Trini

von Trini am 04.12.2017, 10:21



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...das würde ich auch sagen, von Kindern, die zu Hause afrikanisches Englisch sprechen, wird man auch verlangen, dass sie den Britischen Akzent lernen. VG

von Leela am 04.12.2017, 22:42



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Meine große ist 12, es war nie ein Problem, mein Sohn ist 14, es war und ist nie ein Problem. Von daher wird es so krass nicht sein und ich behaupte jetzt mal, dass ein Engländer auch gut versteht, was meine Kinder sagen. Sonst hätte ja auch vorher schon ein Lehrer etwas gesagt?! Jetzt! bekommt meine Tochter Punkte abgezogen, was vorher eben nicht so war. Das ärgert mich natürlich sehr und ich habe mir inzwischen einen Termin bei der Schulleitung besorgt. LG. Anny

von Anny am 04.12.2017, 23:40



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Hier (NRW) ist es so, dass bis einschließlich 7. Klasse ausschließlich British English gelehrt wird. In der 8. Klasse gibt es dann das große Thema "Amerika", da wird AE mit dem BE verglichen und Unterschiede werden erarbeitet. Ab der 8. Klasse hat man dann freie Wahl, ob man BE oder AE schreibt und spricht - man muss dann aber konsequent sein. Keine Ahnung, wie mit Muttersprachlern AE verfahren würde - im Zweifel würde ich die Zähne zusammenbeißen, ab der 8. Klasse ist es dann - zumindest hier - egal.... Gute Nerven!

von KKM am 05.12.2017, 05:57



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In GB gibt es viele Dialekte. So sprach mein Onkel ZB bus, wie wir in Deutschland aus ... und auch andere Wörter klangen anders, als sie meine Tante und seine Töchter sie aussprachen... aber das hat schon in England niemanden gestört. Meine Englisch Lehrerin meinte damals zu uns: es ist ihr egal ob wir BE oder AE oder sonst ein englisch sprechen: nur bitte konsequent in Wort und Schrift, ergo nicht mischen. Schriftlich wird Deine Tochter ja genauso schreiben , wie es verlangt wird - als BE. Übrigens in einem Making of von Herr der Ringe wird genau beschrieben, wie die Macher entschieden haben, wer welchen englischen Dialekt sprechen soll... d.h. aber bei denen Aussprache Dialekt - Wörter aus der Hochsprache. Verwendet Deine Tochter, denn Wörter, die nur im AE vorkommen? Und die Lehrerin hat sich da so unklar ausgedrückt?

von reblaus am 05.12.2017, 09:34



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Hej nochmal! ich schließe mich weiterhin Reblaus und Anny an und merke, daß die Argumente weitgehend von einsprachig Erziehenden kommen? Immerhin reden wir hier über eine Muttersprache, die dieses Kind in seiner Grammatik/Rechtschreibung und auch vom Wortvorrat her vermutlich besser als die Lehrerin beherrscht. Und ja, ich kenne Schwaben hier - hoch, hoch im dänischen Norden, die ihren Dialekt ja immerhin so sprechen, daß ein Deutscher hört, woher sie kommen - also, wenn man den wieten Begriff Ländle akzeptiert und nicht Regionen festmacht. Da müßten sich Deutschlehrer,die nur Hochdeutsch kennen, auch gewundert haben, denn das klingt anders und ist KEIN Hochdeutsch, auch wenn sie den Dialekt nicht wie in den Bergen sprechen. Trotzdem gibt es - natürlich! - keinen Punktabzug dafür. Was Wissenschaftler tun müssen, kann für ein Kind erstmal noch egal sein - und vor allem, auch wenn ich zugebe, da etwas ahnungslos zu sein, kann ich mir nicht vorstellen,daß sich ein gebürtiger Amerikaner vorschreiben läßt, jetzt, das Englisch der Queen zu sprechen. ??? Gerade Deine Anmerkung, Anny, daß die älteren Geschwister bei ihren Lehrern keine Probleme damit hatten, zeigt ja, daß ich vermutlich Recht habe --- wie bei meinem Patensohn ist die Lehrerin unsicher und glaubt, sich so Authorität verschaffen zu können. Den haben übrigens seine großen Brüder, die auch auf der Folkeskole in den ersten Deutschklassen ihre Probleme mit dem Lehrer hatten, getröstet: Auf dem Gymnasium wird anerkannt, was man kann - und daß man Deutsch kann, denn das ist eben keine Selbstverständlichkeit und meistens besser als das der Kameraden/Lehrer. Dort haben die Lehrer ihr Fach aber studiert, dadurch agieren sie souveräner und fühlen sich eben trotz allem sicher genug, auch mal anzuerkennen, daß da jemand Ebenbürtiges kommt. (Grammatikerklärungen können ja durchaus noch interessant auch für Muttersprachler sein) Aber auf unseren Folkeskolen kommen die Deutschlehrer an ihr Fach wie die jungfrau ans kInd, meistens sträuben sie sich sehr gegen Deutsch,weil sie es eben nicht können, daher kann ich die Unsicherheit nachvollziehen, den Umgang damit eben nicht. Die Frage ist ja auch, wie gut das Englisch der Lehrern ansonsten ist? Kann sie wirklich für sich in Anspruch nehmen, den Kindern was weiß ich - Oxford-English beizubringen? Und kommt es wirklich daerauf an - oder nicht doch auf´s Sprechen an sich? (Natürlich sollte man verstanden werden ,darauf achte ich im Deutschunterricht auch, aber es ist ja kein falsches Englisch ,es ist nur anderes...) Ich würde da ordentlich - gesitttet, aber bestimmt! - protestieren. Das geht nicht. Gruß Ursel, DK P.S.: meine Große erzählte mir erst neulich,d aß sie sich oft zu wehren wußte, wen ndie Lehrer von ihr erwarteten,daß sie quasi den Hilfslehreer spielte. Hin und wieder tat sie dies, aber wir hatten vereinnbart, daß sie im Deutschunterricht liest oder Hausaufgaben macht, damit sie nachmittags zeit für echte Herausforderungen hatte, die man ihr eben dort nicht geben konnte - wohlgemerkt Folkeskole. Ob das Problem mit dem "Präsentsein" auch auf dem Gymnasium auftrat, weiß ich nicht, DA hat sie alles selbst geregelt.) Jedenfalls hat sie dann einige Stunden lang WIRKLICH aufgepaßt und nicht nur nebenher, und JEDEN Fehler der Lehrerin freundlich hingefragt. Die waren froh, wenn sie nach 3-4 Stunden wieder in ihren Buch-Hauaufgaben-nur.mit-1-Ohr-zuhören versank. Nicht direkt eine Lösung für Euch, aber manchmal können Kinder da auch recht kreativ sein.

von DK-Ursel am 05.12.2017, 10:18



Antwort auf Beitrag von Anny

Wenn man mal davon ausgeht, dass Ihr nicht irgendeinen relativ schwer zu verstehenden Südstaaten-Dialekt sprecht, finde ich es schon absurd, wenn der Lehrer die Aussprache verändern möchte. Ich kann noch verstehen, dass Dein Kind auch die Begriff des britischen Englisch lernen sollte, aber der Sprachklang wird wohl immer eher amerikanisch bleiben. Auch die Engländer haben sehr viele, auch soziale Dialekte, und manchmal kann man selbst als Ausländer die Herkunft aus der sozialen Schicht zuordnen. Insofern gibt es ja nicht das eine Englisch. Ich würde das mal mit einem Kind aus Österreich vergleichen. Wenn dieses Kind deutsch spricht, hört es sich immer noch anders als bei einem deutschen Kind an, auch, wenn es keine richtigen Dialekt spricht. Auch dem Süddeutschen hört man in der Regel die Herkunft an, wenn man ihn im direkten Vergleich mit dem Hamburger hört. Das sind der Sprachklang, verwendete Begriffe etc. Wie sich das Schriftdeutsche vom gesprochen Deutsch unterscheidet, unterscheiden sich ja auch das gesprochene Englisch und das Schriftenglisch. Von einem österreichischen Kind würde ich jetzt in der deutschen Schule erwarten, dass es die deutschen Begriffe kennt und benutzt, aber doch nicht verlangen, dass sich am Sprachklang etwas ändert.

von Astrid18 am 05.12.2017, 10:46



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o.t.

von DK-Ursel am 07.12.2017, 23:25



Antwort auf Beitrag von Anny

Bei uns wurde es so gehandhabt, dass das Kind durchgängig bei einer Sprachvariante bleiben musste, d.h. Aussprache, Vokabular und Grammatik mussten durchgängig amerikanisch sein. Es durfte nicht gewechselt werden, sonst gab es Punktabzug. Setzt natürlich voraus, dass der Lehrer selbst exzellent Englisch spricht und unterscheiden kann, wann etwas AE und wann es BE ist (besonders bei der Grammatik). Bei der Großen hatten wir immer Glück, dass das der Fall war. Die Kleine hatte grundsätzlich so grottenschlechte Englischlehrer, die hatten einen solch schlimmen deutschen Akzent und so beschränkten Wortschatz, die konnten nichtmal unterscheiden, ob das Kind BE oder AE spricht. Von daher war alles gut. Ich denke, ich würde versuchen herauszuhandeln, dass das Kind durchgängig AE verwenden darf. Silvia

von Silvia3 am 05.12.2017, 14:03



Antwort auf Beitrag von Anny

geht es denn um die Aussprache oder um Lexik / Orthographie / evtl. Grammatik? Letzteres kann Deine Tochter schon lernen, das ist ja auch machbar. Wenn es um die Aussprache geht, finde ich das überzogen: sprechen denn die anderen Kinder alle akzentfreies BE?! Und die Lehrerin? Klar gibt es eine offizielle "Orthoepie", aber die kann für Fremdsprachenschüler doch genauso nur annähernd gelten wie für Muttersprachler mit Dialekthintergrund. Schliesslich arbeitet sie nicht für Fernsehen/Film/Rundfunk! DA muss man sowas dann zwingend lernen, ja :-) ich wünsch Dir gute Nerven - und ehrlich gesagt habe ich keinen wirklichen Rat, wie man mit solchen Lehrer/innen umgeht, die mit solchen "Attacken" ihre eigene Disqualifizierung zu kaschieren suchen...Souverän sieht jedenfalls anders aus. Aber ob man seinem Kind etwas Gutes tut, wenn man protestiert (und die Lehrerin noch mehr gegen es aufbringt...)?

von Kacenka am 05.12.2017, 16:39



Antwort auf Beitrag von Anny

Hallo, Frage an die "Ein-Sprachigen" hier: wenn Ihr nach Österreich ziehen würdet, und es gäbe Punktabzug weil Das Kind im Aufsatz schreibt: "Im Januar besuche ich meine Tante und da darf ich dann immer so viel Käsekuchen mit Sahne essen wie ich möchte" ... und es gibt MINDESTENS 2 Punkte Abzug nur für diesen Satz: Wie fändet Ihr das? GENAU darum geht es. AE ist KEIN Dialekt per se. Mich würde mal der Lehrplan interessieren und was der für diese Schulform in dem Bundeslannd von Anny sagt. Ob da BE vorgeschrieben ist. DANN ist Anny-Tochter natürlich gefordert und muss eben eine neue Sprachvariante erüben und nicht von "kann ich schon" ausgehen. Dann wird sie sich nicht mit Vokabellernen rumplagen müssen, sondern eher analytische erarbeiten wie die Laut- und Rechtschreibverschiebung der beiden Englisch-Varianten verläuft. ... Notiz am Rande: meine beiden dt. Muttersprachler wurden in den USA in der High School gar nicht erst zum Deutschunterricht zugelassen... Auch hier tippe ich schwer darauf dass das von der Lehrerin ausging, denn diese weigert sich strikt mit mir deutsch zu sprechen wenn ich sie auf deutsch anspreche. Gruss D

von desireekk am 05.12.2017, 19:51



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Umgekehrt gäbe es Abzüge, wenn ein österreichisches Kind hier was von Topfenkuchen mit Schlagobers schriebe. Und eine Schufreundin musste bei ihrer Dissertation in der Schweiz kämpfen um die ß aus dem Text zu bekommen. Ich finde es auch blöd, wenn Muttersprachler hier ihre Sprache als Fremdsprache lernen dürfen. Bei Englisch lässt es sich nicht vermeiden, weil das ja alle haben müssen. Bei Russisch oder Spanisch oder Französisch ist es schon ein heftiger Vorteil. Allerdings hatten wir an der Grundschule einen Amerikaner, der sich auch in Englisch mit dem Erlernen des Schreibens schwer tat. Trini

von Trini am 05.12.2017, 22:55



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LG D

von desireekk am 05.12.2017, 22:58



Antwort auf Beitrag von desireekk

Ich denke, hier (Schleswig-Holstein) wäre auch die Breze (ohne l) ein Fehler. Trini

von Trini am 06.12.2017, 08:14



Antwort auf Beitrag von Trini

In der 3. Klasse schrieb meine Tochter: "Der Bäcker backt." Die Lehrerin korrigierte in "bäckt". Beides ist richtig, die Lehrerin (aus Süddeutschland ließ sich auch Überzeugen). Witzigerweise hätte ich als Süddeutsche "bäckt" eher als Dialekt angesehen, ist aber richtig. Dann auch der oder das Joghurt, der oder das Radiergummi.

von Astrid18 am 06.12.2017, 09:02



Antwort auf Beitrag von Astrid18

Über die Pizza, die im Ofen frisch hochbAckt schütteln meine Norddeutschen Söhne jedes mal den Kopf. Trini

von Trini am 06.12.2017, 11:40



Antwort auf Beitrag von desireekk

Wenn es für diesen Satz mit Begriffen aus dem deutschen Deutsch in Österreich viel Abzug geben würde, fände ich das kleinlich. Ich hätte aber Verständnis dafür, dass die österreichischen Begriffe benutzt werden sollen. Und falls es Unterschiefe in der Rechtschreibung geben sollte, hätte ich auch Verständnis dafür, dass (nur) die österreichische Version gilt. Aber geht es im AP nicht um die Aussprache? Da würde ich auf die Barrikaden gehen, wenn in Österreich die deutsche Aussprache bzw. der deutsche Akzent zu empfindlichen Abzügen im Mündlichen führen würde. Denn das ist ja nichts, was man so einfach abstellen oder ändern kann, und es ist ja nicht in dem Sinne eine falsche Aussprache.

von Sille74 am 06.12.2017, 23:07



Antwort auf Beitrag von Sille74

genau so sehe ich das auch. Vokabeln, Rechtschreibung - dafür gibt es eben Regeln, auf die sich die Klasse mit der Lehrerin letztlich einigen, und wenn dann von Muttersprachlern eines Fremddialekts mal spontan was anderes kommt und das "bestraft" wird, ist das von der Lehrerin albern, aber die Kröte würde ich dann schlucken. irgendwie müssen die Kinder ja auch lernen sich anzupassen und da geht es um ein paar Punkte, das ist ja nicht das Ende der Welt. Bei der Aussprache würde ich aber auch protestieren, wenn das ein dauerhafter Nachteil ist.

von Kacenka am 07.12.2017, 16:11



Antwort auf Beitrag von desireekk

Im ersten Teil stimme ich Dir absolut zu, das geht ja in meine Argumentationsrichtung! Und im zweiten teil schmunzele ich gerade,denn wir haben versucht, unsere Töchter von Deutsch zu befreien, geht aber hierzulande nicht (jedenfalls nicht damals), sofern sie aufs Gymnasium sollten/wollten. Wer sich diese Tür nicht schon in der 7. Kl. zuknallen wollte, MUSSTE Deutsch nehmen. Tja, andere länder, ganz offenbar andere Sitten. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 07.12.2017, 23:28



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

o.t.

von DK-Ursel am 07.12.2017, 23:31



Antwort auf Beitrag von Anny

Hallo du. Ich selber hatte jahrelang die Probleme. Ich bin zur Hälfte Engländerin und auf der Realschule war es nie ein Problem. Mein Vater kommt aus Nordengland, mein Onkel aus dem Süden und in der Schule wird das Englosch aus der Mitte Englnds gelehrt. Meine Lehrerin auf der Realschule kam aus Australien und die meinte, dass es ihr nur wichtig ist das wir es schriftlich nach Lehrplan machen. Auf der Berufschule wurden mir in jeder Klausur für die Rechtschreibung Punkte abgezogen, weil meine Lehrerin meinte das es falsch wäre. Andere Lehrer auf der Schule lasen Korrektur und alles war gut. Im Unterricht meinte sie auch ständig, dass ich gar kein Englisch kann, weil es sich nicht wie ihrs an hört. Ich hab mehrfach Beschwerde eingelegt und durfte im Endeffekt noch nicht mal meine Abiprüfung in Englisch machen. Der Direktor meinte, dass ich doch ne gute Note will... Also bleib stur, wenn es nur an der Lehrerin liegt. Deine Tochter sollte es schriftlich ja so hinbekommen wie die Lehrerin es möchte. Ich hab es so gelernt also hab ich es so auagesprochen. Denn unsere Familien müssen uns ja länger verstehen als die Lehrer. Mal sehen was meiner Tochter später mal passiert...

von Susibella31 am 11.12.2017, 14:28



Antwort auf Beitrag von Anny

Ich hatte heute das Gespräch, bei dem auch die Lehrerin anwesend war. Es wurde nun gesagt, dass meine Tochter von einer anderen Englisch Lehrerin getestet werden soll. Wenn diese nicht zum gleichen Ergebnis kommt, dürfen für die Aussprache keine Punkte mehr abgezogen werden. Sollte die andere Lehrerin es auch so sehen, soll meine Tochter ihre Aussprache verbessern. Bin ja mal gespannt. So ein Theater hatte ich bei keinem der Kinder und auch bei meiner Tochter vorher nicht.

von Anny am 11.12.2017, 19:09



Antwort auf Beitrag von Anny

Hej Anny! Danke für die Rückmeldung. Immer nett zu erfahren, was aus den Dingen so werden, über die wir uns den Kopf zerbrechen. Da dürfen wir ja gespannt sein, was die andere Lehrerin herausfindet. Was befähigt die denn mehr als die erste? (Provokativ gefragt: Kann man die Testerin und auch die Ausgangslehrerin erstmal testen lassen?) Ich würde da nicht locker lassen und mich als ziemlich streitbar erweisen - bei meiner Muttersprache verstehe ich wenig Spaß... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 12.12.2017, 09:59



Antwort auf Beitrag von Anny

In meiner Schulzeit vor rd 30 Jahren wurde grundsätzlich britisch English gelehrt. In der Oberstufe dann waren einige Schüler ein Jahr in den USA gewesen, zT in Texas mit schon ziemlichem lokalen Einschlag, eine in Irland. Es war immer ok dass die so sprachen wie sie sprachen und auch die Schreibweise einiger Wörter dürfte gewählt werden nur eben konsequent. Guck doch mal in den Lehrplan.

von Geisterfinger am 13.12.2017, 14:45



Antwort auf Beitrag von Anny

Finde ich höchst seltsam. Wie gesagt, Grammatik und Wortschatz müsste das Kind vermutlich hier in NRW bis Klasse 8 BE lernen, weil es im Lehrplan zu vorgesehen ist. Und das würde den Wortschatz des Kindes ja auch erweitern und sensibilisieren. Das würde ich vermutlich begrüßen. Die Aussprache würde ich nicht kritisieren lassen, ich vermute, der deutsche Akzent vieler deutscher Kinder ist schlimmer und gruseliger.

von KKM am 26.12.2017, 13:34