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"Englischunterricht" zu Hause?

Thema: "Englischunterricht" zu Hause?

Hey ihr Lieben, vielen Dank für die Diskussion Zweisprachig erziehen bei deutschen Eltern weiter unten. Sehr interessant. genau die Fragen stelle ich mir auch. ich spreche sehr gut Englisch (und zwar ohne deutschen Akzent, sondern mit einem waschechten Pennsylvanian-Dutch Akzent), aber deutsch ist meine Muttersprache. Ich habe auch überlegt meinem Sohn (11 Wochen) Englisch beizubringen, halte es aber, nach langen Überlegungen, für unnatürlich nur auf Englisch mit ihm zu reden, das würde ich auch gar nicht durchhalten. Jetzt habe ich überlegt, "Englische Blöcke" in den Tagesablauf mit einzubauen. Sozusagen kleine Unterrichtseinheiten anhand eines Bilderbuches (später dann) oder so. Ganz ehrlich: ist das Blödsinn? Bringt das überhaupt was? Es wäre wirklich keine zweisprachige Erziehung, aber sozusagen spielerischer "Unterricht". Allerdings, warum eigentlich nicht...mein Mann will ihm ja auch später Gitarre/Kalvier beibringen, weil er es selber gut kann. Ich will ihm halt die Chance nicht vorenthalten, weil ich selber wirklich gut Englisch spreche. Sagt mir mal ehrlich eure Meinung und Erfahrungen. Ich halte ja wirklich nix von Förder-Wahnsinn, aber wenn er es dadurch in der Schule später leichter hat, freu ich mich schon. Danke, Emily

Mitglied inaktiv - 07.08.2009, 16:51



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Ich hatte mir damals CDs mit englischen Kinderliedern besorgt und wollte die eigentlich abspielen. Da wir aber schon zweisprachig erziehen und ich die einzige bin, die mit unserem Kind deutsch spricht, habe ich es dann doch sein lassen. Jetzt bin ich allerdings auch am ueberlegen meinem Kleinen etwas Englisch beizubringen, da er es eh im Kindergarten lernen wuerde (und da wird er wahrscheinlich erst einmal nicht mehr hingehen, da es Probleme mit dem Personal dort gab (weiter moechte ich darauf nicht eingehen - es geht aber nicht um ein paar Schrammen oder das Verhalten der Kinder untereinander)).

Mitglied inaktiv - 07.08.2009, 17:27



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Hej! Also, ich halte davon gar nichts. Die Zeit kannst Du besser nutzen. Kinder bewegen sich inzwische höchstens noch die Hälfte von dem, was sie sich vor wenigen Jahren bewegten; sie haben oft kein Sprachgefühl und zu kleinen Wortschatz und schlechte Motorik. All das schult sich im normalen Spiel, mit viel Toben, Laufen, Bewegen, Turnen und mit Musik. Und wie ich schon so oft schrieb, daß es langweilig wird: Wer seinem Kind Musik und Bewegung nahebringt, der hat ihm Fähigkeiten generell für´s Lernen mitgegeben. Konzentration, Bescheide entgegennehmen (und ausführen), nachahmen, Geduld und Ausdauer, (üben, üben), nicht mehr auf die Motorik achten müssen,wen nman Schwierigeres lernt, Ryhtmusgefühl, uvm lernt man dadurch, nicht in dem man ein Schulfach zur Spielstunde erklärt. Und laß Dir gesagt sein: Ein Kind, das nachher i munterricht den anderen imn diesem Fach weit voraus ist (wennes den nso käme), ist auch kein Segen. Du kannst dpoch nicht jetzt die Arbeit der lehrer machen und dann verlanmgen, daß die Deinem Kind Extra-Aufgaben suchen... Der Schuß geht leicht nach hinten los, wenn Kind eben meint: Ich kann das alles --- und dann irgendwann nicht erkennt, daß es ab einem best. Sachverhalt nicht mehr so ist. Meine Töchter sprechen deutsch wie ihre Muttersprache, denn ich bin nun mal Deutsche, aber die Langeweile im Deutschunterricht ist ein Minuspunkt, den sie ertragen müssen - niemals hätte ich ohne guten Grund meinen Kindern etwas schulisch vorweggenommen. Zum Thema Selbstüberschützung gerade inder engl. Sprache haben wir ja auch gerade erst weiter unten diskutiert. Nutz die Zeit besser - mein Rat! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 07.08.2009, 18:10



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Hi, dieses Thema ist tatsaechlich hier schon kontrovers und hitzig diskutiert worden. Ich will mal nur von meinen persoenlichen Erfahrungen sprechen: Eine Fremdsprache lernen war zumindest fuer meine Tochter auch mit Stress verbunden. Nicht zuletzt, weil sie ploetzlich ihre Mama nicht mehr verstanden hat. Ich muss dazu sagen, dass unsere Tochter in 2 Sprachen kommunizieren MUSS, weil sie deutsche Eltern und Grosseltern -hat und in GB aufwaechst. Wir hatten damals mit ihr angefangen englisch zu lernen, damit sie es im KiGa nicht so schwer hat. Nochmal wuerde ich das nicht machen - der Stress stand nicht fuer das Ergebnis und unser Kind spricht heute besser englisch als deutsch, auch ohne unser zutun. Und letztlich: dein Kind muss (vielleicht) irgendwann auf englisch kommunizieren, das wird sie auch mit Schulenglisch und deutschem Akzent koennen. Hoffe, das macht Sinn LG

Mitglied inaktiv - 08.08.2009, 00:37



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ich wuerde einfach mit dem Kind englisch reden. Also ohne "Unterricht" sondern einfach so im Alltag. Unnatuerlich find ich das gar nicht. Und Bilderbeucher kann man auch auf englisch angucken, genauso spaeter DVDs etc. Spaeter wenn das Kind groesser ist, kannst du das mit vielleicht 30 Minuten Unterricht verstaerken (Grammatik), gibt ja Lernhefte, Luek etcpp LG

Mitglied inaktiv - 08.08.2009, 17:03



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nicht nur weil wir noch 2 Jahre hier in den USA wohnen, aber es waere schade, wenn diese Moeglcihkeit verloren ginge. Die Grossen mussten auch daheim anfangen englisch lernen bevor wir umzogen, da hatten sie auch noch kein Englisch in der Schule. "Versaut" hat sie das auf keinen Fall. Und das Nesthaekchen wird auch zweisprachig aufwachsen. LG

Mitglied inaktiv - 08.08.2009, 17:06



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Hej Si+Jo+Jo+Fr ! Da war die Motivation bei Euch aber eine ganz andere, als einem Kleinkind Englisch als Unterrichtsfach beizupuhlen, damit es in der Schule schon 3 Wörter mehr kann. Von "versaut" hat hier meines Wissens nirgends einer was geschrieben - merkwürdig, was da so in manche gut begründete Ablehnung interpretiert wird. Nun gut, aber bitte richtig zitieren. "Verpaßte Möglichkeiten für Wichtigeres" - würde ich es zusammenfassen, aber das ist ja jedermanns eigene Sache. Mir wäre die Zeit, gemessen am Nutzen, zu schade - sie kann "gewinnbringender" genutzt werden. Wir haben sogar den Muttersprachenunterricht (Deutsch) wieder sausenlassen, weil er gemessen am Aufwand zu wenig brachte. Kommt wie immer auf die Prioritäten an. Schönes Wochenende- Ursel, Dk, wo es gleich wohl unwettern wird

Mitglied inaktiv - 08.08.2009, 17:26



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isses doch kein Zeitaufwand. Versaut meine ich dahingehend, weil der deutsche Akzent ja als Gegenargument genommen wird, der spaeter eher zum Nachteil gereicht. Aber den deutschen Akzent werden die Kinder immer haben, sofern sie nur innerhalb D englisch lernen und nicht laengere Zeit in einem englischsprachigen Raum leben, aber wer tut das schon. Das meinte ich. Ich finde einfach, dass Kleinkinder vieles soviel leichter aufschnappen und warum diese wertvolle Zeit nicht nutzen? WENN man Englisch eben gut kann. LG

Mitglied inaktiv - 09.08.2009, 02:35



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ich sehe das genau so. dreht doch mal die zeit zurück um 100 jahre. die mütter hatten es unheimlich streng, waschen, putzen & was weiss ich nicht noch alles. die kinder waren meistens auch mit der arbeit beschäftigt und haben dann mit der mutter nebenbei noch gebete, texte von liedern, gedichte usw. gelernt. sie haben auch komplizierte verfahren gelernt, um alles was der hof hergab, dann zu überwintern, damit die familie keinen hunger litt. alles sehr komplex, aber die kinder schauten zu, machten mit, lernen mit. genau so geht das mit den sprachen. ich spreche mit meinem kind auch sprachen je nach situation. das klappt prima. bedeutet für uns null aufwand. nebst dem nutzen, macht es aber vor allem spass! wir büffeln keine wörter, machen keine übungen. wir sprechen und singen viel. meine kinder sprechen und verstehen zwei sprachen perfekt. andere zwei verstehen sie sehr gut, auch wenn sie nur grad einzelne wörter sprechen. na und? was sie dann mal daraus machen möchten oder können, entscheiden sie dann selber. ich bin keine gute bastlerin, nur eine bedingt talentierte köchin, aber die sprachen bereiten mir keine mühe. warum soll ich das meinen kindern vorenthalten? fragt sich chatilia

Mitglied inaktiv - 09.08.2009, 11:02



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Hallo Emily, ich denke, dass Du es versuchen koenntest, allerdings wird es Deinem Sohn nichts nuetzen, sofern deutsch die Umgangssprache ist und er auch sonst nicht mit Englisch konfrontiert wird, da er die Worte wieder verlernen wird und er wahrscheinlich, sobald er richtig deutsch sprechen wird, Dir sagen wird, "ich will kein Englisch mit Dir reden". Im uebrigen halte ich die Panikmache, die generell (nicht speziell von Dir) gemacht wird, dass man nur als Kind eine Sprache gut lernen koenne und ansonsten am Arbeitsmarkt bereits mit 3 Jahren durchgefallen ist, fuer absoluten Quatsch. Mein eigener "sprachlicher Werdegang" als Beispiel: Ich selber habe in der Schule nur schlechtes Schulenglisch und gar kein Franzoesisch gelernt. Als ich dann fuer Studienaustausche und meine Arbeit beides brauchte, habe ich es schneller gelernt als ein Kind (mit ca. 20 und 23 Jahren) und spreche heute akzentfrei und schreibe und verhandle in beiden Sprachen so, dass mir Muttersprachler Dokumente zur Korrektur vorlegen und keiner mir mehr anmerkt, dass ich nicht aus Frankreich/England komme. Sollte ich je einmal in ein anderssprachiges Land ziehen, habe ich keine Bedenken, auch dort schnell die Sprache richtig zu lernen, sofern ich sie brauche. Insofern denke ich, etwas mehr Gelassenheit waere nicht schlecht. Soll heissen: Wenn Du Dir eine Freude machen willst, mit Deinem Sohn Englisch zu sprechen, tue es, aber erwarte nicht, dass Dein Kind in der Schule einen Vorteil davon hat. Ich glaube allerdings nicht, dass es ihm schaden wird, solange Du nicht die wirklich wichtigen "Foerderungen", die Ursel bereits angesprochen hat, wie koerperlich sehr akiv sein, die Muttersprache richtig beibringen, den Ausdruck von Gefuehlen vermitteln, nicht vernachlaessigst und ihr beide dabei Spass habt. Lass uns mal hoeren, was Du machen wirst und viel Glueck und Spass, wie auch immer Du Dich entscheidest. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 17.08.2009, 11:12



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wie anders würden so gut wie alle,die sich in einem anderen Land niedergelassen haben, denn sonst durchschlagen? Und das ist ja nun mal nicht immer ein englischsprachiges Land, dessen Sprache man bereits und jahrelang in der Schule gebüffelt hat! Die Lehr- und Lernmetoden sind andere, ob man nun Erwachsene oder Kinder unterrichtet - aber lernen können es alle mit gutem Willen! Das ist wie mit dem Lesenlernen: Ein Kind, das dies bereits vor der Schulzeit erlent hat, hat diesen Vorpsrung blitzschnell verloren, sobald die anderen Kinder dies in der Schule auch ernsthaft betreiben. ich erinnere mich: Zu Zeiten,als es diese Diskussionen (und sogar das Thema Mehrsprachikeit) in Dt.d. noch gar nicht gab, haben meine Grunschuldfreundin und ich anhand des Englischbuches des großen Bruders angefangen, einzelne englische Vokabeln zu lernen - privat, eigenständig und mit Spaß auf einer Bank aufdem Spielplatz --- "genutzt" hat es uns, als der Lehrer in der ersten Englischstunde Monate später fragte, wer denn schon ein englisches Wort kenne (da hatten wir eben ein größeres "Vokabular" oder die nicht ganz so gängig bekannten Wörter anzubieten), aber rate mal, wielange dieser Vorsprung anhielt???? Ich denke, Du wirst es in der Praxis schwerhaben - aber wenn Du es durchgehend wirklich machst und schaffst, erzähl mal, wie Ihr bei der Stange bleibt. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 17.08.2009, 11:29



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Hallo Ursel, an solche Sachen erinnere ich mich auch noch. Sommerferien mit englischen Kindern im Alter von ungefaehr 6 Jahren - danach konnte ich "not now" sagen, "sandpit" und noch ein paar andere lebenswichtige Woerter. Der Englischunterricht spaeter war trotzdem nicht berauschend. Aber uns hat es auch Spass gemacht, deshalb denke ich auch, dass ein bisschen "Spass-lernen" auch nichts schadet. Gruss aus der Hitze FM

Mitglied inaktiv - 17.08.2009, 14:26



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EINEN Unterschied sehe ich dennoch: Wir beide haben aus eigenem Antrieb Wörre gelernt oder aufgeschnappt - hier ist eine Mutter, die vermutlich, um ihrem Kind einen Vorsprung in Englisch uz verschaffen, Unterricht erteilen will -egal wie spielerisch, es ist zielgerichteter Unterricht. (Der Violinenunterricht meiner Kinder ist auch altersgerecht und für die Kleinen oft spielerisch, aber es erfolgt ja dennoch auch Erfolgskontrolle, es werden Abschweifungen vermieden, man hat ein klares Ziel vor Augen. Das ist was anderes als Spielen... spielerisches Lernen hat immer noch Lernen großgeschrieben.) Tja, und da würde ichdie Zeit doch sinnvoller und vor allem schöner nutzen! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 17.08.2009, 20:58



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Point taken! Have a good one FM

Mitglied inaktiv - 18.08.2009, 14:00