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Englisch und Französisch seit der 1. Klasse

Thema: Englisch und Französisch seit der 1. Klasse

Meine Tochter war auf einer Waldorfschule und hatte Englisch und Französisch seit der ersten Klasse. Sie ist vielleicht grammatikalisch und vom Vokabelschatz nicht so gut in den Sprachen wie mein Sohn, der auf keiner Waldorfschule war. Aber sie hat eine tausendmal bessere Aussprache, als mein Sohn, der die Sprachen immer nur vom Blatt gelernt und mehr oder weniger kaum gesprochen hat. Ich kann also nur sagen, dass das meiner Meinung nach total gut ist, Fremdsprachen so früh zu lernen. Welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Kindern?

von Hillika am 20.05.2020, 17:06



Antwort auf Beitrag von Hillika

Hej! Unsere Kinder lernen mehrere MUTTERsprachen, Du kannst das also nicht direkt vergleichen mit Fremdsprachen im Unterricht. Und natürlich lernen sie dann in der Schule auch Fremdsprachen, und darin sind manche dann gut und andere nicht so sehr, wie alle Kinder eben unterschiedlich. Sprachen sind wie Radfahren, Klettern, ein Instrument spielen uvm. Übungssache: je mehr man übt, umso besser kann man sie. Das gilt sowohl für Grammatik als auch Aussprache - wenn man beides richtig vermittelt bekommt. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 20.05.2020, 18:58



Antwort auf Beitrag von Hillika

Eigentlich habe ich hier in diesem Forum nichts verloren. Aber dein Beitrag hat mit der hier gemeinten Mehrsprachigkeit aber auch nichts zu tun. Ich bin der Meinung, dass die Kinder in der Eingangsphase so viele neue Sachen erleben und erlernen müssen, so dass ich das frühe Unterrichten einer oder mehrerer Fremdsprachen als unnötig empfinde. Eine solide Basis der Muttersprache (oder Umgebungssprache) halte ich in den ersten Schuljahren für wichtiger. Denn zwei Stunden spielerisches Erlernen einer oder gar zweier Fremdsprachen sind nett und vermitteln dem ein oder anderen Kind vielleicht sogar ein Sprachgefühl und Interesse dafür. Wirklich effektiv wäre es aber nur bei kontinuierlich viel mehr Stunden. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass dein Sohn die Fremdsprachen nur vom Blatt lernt. Die neuere Didaktik legt beim Fremdsprachenerwerb viel mehr Wert auf die Kommunikation (das führt dazu, dass in neueren Lehrbüchern kaum noch richtige Texte drin sind, die man (vor)lesen und damit üben könnte. Wahrscheinlich ist es in seiner Klasse einfach unkonzentrierter oder es sind mehr Schüler, so dass wenig Zeit zum Sprechen bleibt. Abgesehen davon ist das Sprachtalent einfach auch eine Typsache. Zwei meiner Kinder hatten ab der 3. Klasse Englisch, eines schon ab der 1. Klasse. Und ihr Sprachkönnen ist davon völlig unabhängig. Eine gute Aussprache erlangt man, neben Talent, auch durch Übung Und dafür ist bei den viel zu wenigen Stunden Fremdsprachunterricht in der Schule einfach keine Zeit. Meine Kinder sprechen alle ein sehr gutes Französisch - weil mein Mann zuhause in den ersten Jahren mit ihnen geübt hat. Das war ab der 6. Klasse.

von Tai am 22.05.2020, 18:34