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Englisch oder Französisch

Thema: Englisch oder Französisch

Hallo, Wir werden wahrscheinlich Mitte 2020 nach Afrika ziehen. Unsere Kinder wachsen bisher nur deutschsprachig auf. Mein Mann und ich beherrschen schulenglisch und -französisch (zweiteres erhält gerade eine Auffrischung durch Kurse). In dem Land wird neben der Landessprache Französisch als Amtssprache gesprochen (nicht von allen und nicht unbedingt sehr gut). Unsere Kinder sollen dann eine Privatschule besuchen. Es gibt nun eine englischsprachige Schule (amerikanischer Highshoolabschluss) und eine französischsprachige Schule (französischer Abschluss). Abgesehen von anderen Faktoren die wir bei der Wahl der Schule abwägen. Also jetzt mal nur von der Sprache ausgegangen. Was macht mehr Sinn? Noch als Info: Wir wissen nicht wie lange wir bleiben. Aber wohl eher mehrere Jahre. Vielleicht die gesamte Schulzeit der Kinder. Unsere Kinder sind nächstes Jahr dann 8, 6, 4 und 2 Jahre alt. Ich denke, es wäre für unsere Kinder wahrscheinlich hilfreich, wenn wir sie jetzt schon spielerisch ein wenig an die entsprechende Sprache heranführen...

von Zava-Mamy am 15.02.2019, 23:53



Antwort auf Beitrag von Zava-Mamy

Englisch wird von mehr Menschen gesprochen als Franzoesisch. Ich wuerde aber eher zur franzoesischen Schule tendieren. Da werden die auch Englisch lernen. Ihr wisst ja nicht, was die Kinder spaeter mal machen wollen. Ein amerikanischer High School Abschluss wird meines Wissens nach in Deutschland nicht als Abi anerkannt (sonst haette ich mir damals die letzten 2 Jahre Schule in D sparen koennen). Franzoesisches Abi ist EU und duerfte anerkannt werden (wir leben in Italien und unser Abi wird meines Wissens nach auch in D anerkannt).

von germanit1 am 16.02.2019, 10:09



Antwort auf Beitrag von germanit1

Amerikanischer Abschluss wird in NRW anerkannt, wenn man mindestens 5 AP - Kurse aus unterschiedlichen Bereichen gewählt hat und die Abschlussprüfung mit mindestens 3 Punkten bestanden hat. Ich kenne mehrere, die genau das gemacht haben.

von KKM am 16.02.2019, 16:29



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wenn man die komplette HighSchool-Zeot (also Klasse 9-12 = 4 Jahre) in der HichSchool verbracht hat, dann braucht man nicht 5 AP-Kurse. Dann "reicht" der HS-Abschluss (mit bestimmten Fächerkombinationen) zzgl. des SAT- oder ACT-Test mit einer gewissen Mindestpunktzahl zur Studienzulassung in D. Die 5 APs brauchts nur, wenn nicht die ganze HS-Zeit in der HS verbracht wurde. Wer es genauer wissen will: die Anabin-Datenbank hilft da weiter. Aber davon ab: Die Frage ist auch, wo es danach hingehen soll. Bietet die amerik. Schule ggf. AP-Kurse? Wollt ihr tendenziell wieder nach D zurück? Wo seht ihr Eure Kinder NACH der Schule? Die frz. Schule bietet das frz. Abitur? Ist das derzeit dem dt. Abitur gleichwertig? … ist ja EU... Ich glaube, ich würde zur frz. Schule tendieren. Einfach weil man englisch "immer irgendwie" lernt, das wird mit Frz. schon schwieriger... Welches soziale Umfeld bieten die beiden Schulen? Wo ist die Fluktuation ggf. höher? Wie ist denn das Niveau der beiden schulen, der HighSchool-Abschluss ist sicher NICHT mit dem dt. Abitur zu vergleichen vom Niveau her... Alles Gute! D

von desireekk am 17.02.2019, 21:00



Antwort auf Beitrag von Zava-Mamy

Du schreibst, es geht Dir nur um die Sprachen. Trotzdem nur am Rande: Mit der Wahl der Schule definierst Du natürlich den zukünftigen Freundeskreis Deiner Kinder. Für mich wäre dieser Gedanke (ich setze voraus, dass das Niveau der Schulen vergleichbar ist) ausschlaggebend für die Wahl der Schule. Die Sprachen wären völlig zweitrangig demgegenüber. Interessant fände ich auch die Frage, wer jeweils auf welche Schule geht. Ich nehme an, das Klientel einer Privatschule spiegelt nie die gesellschaftlichen Verhältnisse wider. Dennoch würde ich, wenn Französisch Amtssprache ist, erwarten, dass auf die amerikanische Schule eher Kinder gehen, deren Eltern einen kurzen Abstecher nach Afrika machen, die Wert darauf legen, dass die Kinder schulisch auf einem Level bleiben, der ihnen den Anschluss im Heimatland ermöglicht und die demgegenüber keinen besonderen Wert auf Anschluss im Gastland legen. Bei der französischen Schule würde ich eher damit rechnen, dass auch einheimische Kinder dort sind, dass die Verweildauer der Kinder durchschnittlich länger ist und insgesamt der Anschluss ans Gastland eher gewährleistet ist. Das ist jetzt aber natürlich ins Blaue hinein gesagt, vielleicht täusche ich mich auch und die amerikanische Schule ist total gefragt auch unter Eltern, die länger im Land bleiben. Wichtig fände ich noch die Frage, wie man selbst mit dem Schulsystem des jeweiligen Landes, das ja normalerweise mit der Wahl der Schule immer auch verbunden ist, klarkommt. Ich habe z.B. in Frankreich studiert und es war, wie so häufig angemerkt wird, viel "verschulter" als in Dt. Ich fands ok, man hat unheimlich viel Info bekommen. Aber wenn ich z.B. damit als Mutter nicht klarkomme, dann würde ich mit gut überlegen, ob ich meine Kinder die gesamte Schulzeit hinschicke.

von Joaninha am 18.02.2019, 08:23