Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von stjerne am 07.11.2011, 0:30 Uhr

Eine Frage aus Interesse

Hoffentlich seid Ihr nicht genervt, wenn jetzt die Frage einer Ahnungslosen kommt. Unsere Kinder wachsen nämlich leider nicht zweisprachig auf, weil weder mein Mann noch ich eine zweite Sprache perfekt beherrschen.Mir ging nur etwas durch den Kopf, was Ihr mir sicher beantworten könnt.


Dass Kinder zwei Sprachen problemlos zu sprechen und zu verstehen lernen, wenn immer mit ihnen geredet wird, kann ich mir gut vorstellen, bzw. habe ich auch schon erlebt. Aber wie ist das mit dem Schreiben?
Angenommen ein Kind wächst in Deutschland deutsch und englisch auf, lernt in der Schule die deutsche Rechtschreibung, ist das nicht verwirrend, dass es dann nicht automatisch auch englisch schreiben kann, weil die Schreibweise komplett anders ist? Oder nehmen die das so hin?

Das habe ich mich gerade gefragt.

 
18 Antworten:

Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von MamaUSA am 07.11.2011, 4:27 Uhr

Hallo,
automatisch lernt ein Kind die Schriftsprache nicht, bzw nur in Ausnahmefaellen. Bei uns ist es so, dass wir als deutsche Familie in den USA leben. Meine Kinder gehen beide auf eine oeffentliche amerikanische Schule und lernen dort natuerlich lesen und schreiben auf Englisch. Zusaetzlich besuchen sie einmal woechentlich eine deutsche Schule, wo ihnen lesen, schreiben, Grammatik, Zeichensetzung usw vermittelt werden. Dazu kommt aber noch erhelbliche Heimarbeit. Es ist viel Arbeit - meine Kinder tun sich sicher nicht schwer, zufliegen tut es ihnen aber nicht.
Nicht jeder schickt seine Kinder noch auf eine zusaetzliche Schule. Viele leisten das auch zu hause.
Verwirrend ist es fuer die Kinder eigentlich nicht, sie koennen das recht gut trennen.
LG, MamaUSA

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Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von jake94 am 07.11.2011, 6:56 Uhr

Unser Sohn (wächst dreisprachig auf) lernt gerade erst Lesen und Schreiben (niederländisch), er spricht und versteht aber auch deutsch und englisch.

Ich habe ihm erklärt, dass deutsch und englisch anders geschrieben und ausgesprochen werden (besonders englisch!), deswegen ist es für ihn nicht wirklich verwirrend, nimmt es also so hin.

Uns ist wichtig, dass er erst mal EINE Sprache gut beherrscht, die anderen beiden Sprachen sehen wir als Bonus und wenn er es in den nächsten Jahren wünscht, werden wir ihn beim Schreiben in deutsch und englisch natürlich unterstützen.
Ich finde, es gibt wichtigeres im Leben, als zig Sprachen perfekt zu beherrschen. Aber das ist jetzt wieder ein anderes Thema!

Ich muss aber dazu sagen, dass er - bedingt durch seinen Autismus - ohnehin eine Sprach- und Kommunikationsstörung hat, schon allein deswegen haben wir den Schwerpunkt auf eine einzige Sprache gelegt.

LG
Kerstin

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Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von Dor am 07.11.2011, 9:08 Uhr

Meine Grosse schreibt in beiden Sprachen fehlerfrei, weil sie sehr viel in beiden Sprachen liest. Beim Kleineren werden wir es jetzt sehen (1. Klasse). Durch Briefe von den Grosseltern udn so sind sie ja viel mit der anderen Sprache konfrontiert.

LG, Doris

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Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von DK-Ursel am 07.11.2011, 9:57 Uhr

Hej!

Auch meine Kinder haben das Schreiben auf Deutsch eher "nebenher" gelernt.
Kleinere Fehler sind wohl noch drin, aber das sehe ich nicht so eng - würden sie in Dtld. leben,wäre das sehr schnell weg.
Sie benutzen die dt. Schriftspürache ja eher selten.
Beide lesen alleridngs beide Sprachen, und dies sehr gut aus reichlich.

Verwirrt werden Kinder davon nicht, weil sie ja die beiden Sprachen auch sprechen und von daher wissen, daß es Unterschiede gibt.
Sie haben 2 Muttersprachen, nicht eine Mutter- und 1 Frendpsrache.
Und deshalb ist es klar, daß zu jeder Sprache die eigene Schrftsprache gehört.
Siemüssen,anders als Fremdsprachen lernende Kinder, ja nicht "Vokaeln" lernen, die kennen die Wörter ja bereits, so wie einsprachige Kinder die Wörter ihrer Muttersprache ja auch kennen und dann inBuchstaben umsetzen.

Unsere Jüngste hat sich da slesen noch vor Scuhleintritt selbst beigebracht und bekam als erstes ein dt. Buch zu fassen,ausgerehcnet einen dicken Sammelband mit Erstlesegschichten, den sie ruckzuck durchlas.
Als sie dann Dänisch las, sprach sie die Wörter zunächst deutsch aus, das war schon lustig, hat sich aber mit dem Hinweis, daß dies jetzt aber ein dänisches Buch sei, schnell gegeben.

Übrigens habe ich meinen Kindern dt. Übngs- und Kreuzworträtselhefte gekauft, die sie bei langen Wartezeiten und Autofahrten durcharbeiten konnten, wenn sie wollten.
Die Große hat das sehr gern getan und ihr Schriftdeutsch auf diese Weise auch stark verbessert.

Gruß Ursel, DK

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Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von Cata am 07.11.2011, 13:23 Uhr

Meine Grosse hat die ersten beiden Schuljahre noch in Dtl. verbracht. Sie kann Deutsch lesen und schreiben, ist aber nicht 100%ig fehlerfrei. Deshalb wird sie naechstes Jahr auch fuer 2 Monate in Dtl. aufs Gymnasium gehen.
Sie liest aber deutsche Buecher genauso gut wie englische Buecher.
Die beiden Kleinen werden es sicher auch irgendwann nebenher mit lernen.
Die Voraussetzung dafuer ist erstmal lesen in Deutsch.
Wir haetten auch die Moeglichkeit einer dt. Samstagsschule.
Mein Mann spricht und denkt in 4 Sprachen, richtig gut schreiben kann er nur Deutsch und Englisch, Kroatisch und Hollaendisch muss er Korrektur lesen lassen von seinem Bruder oder seiner Tochter.

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Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von Pamo am 07.11.2011, 16:40 Uhr

Fuer meine 5jaehrige ist es nicht verwirrend. Sie weiss ja, dass es Unterschiede zwischen den Sprachen gibt; da ist eine unterschiedliche Schreibweise vollkommen logisch.

Sie ist in der 0. Klasse, lernt dort gerade lesen und schreiben in englisch. Die deutsche Version lernt sie zuhause mit uns.

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Danke schön!

Antwort von stjerne am 07.11.2011, 17:05 Uhr

Und schon bin ich wieder klüger

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ich staune hier nur......

Antwort von MamaUSA am 08.11.2011, 17:32 Uhr

Hallo,
also, ich staune hier ueber die Antworten. Wie schaffen es eure Kinder, vernuenftig auf deutsch schreiben zu lernen - mal eben so nebenbei?

Nils (7.Klasse) hat z.b. noch mit der Zeichensetzung Probleme und auch mit der Gross- und Kleinschreibung. Auch die richtige Anwendung des scharfen S und des Doppel-S sind hier immer wieder Themen.

Wir erarbeiten uns muehselig Dinge, wie: "Beim Schwimmen hat das Kind, das zuerst ins Ziel kam, den Pokal gewonnen". Diesen Satz wuerde mein Sohn so schreiben: "Beim schwimmen hat das Kind das zuerst ins ziel kam den pokal gewonnen".

Mit meiner 3.Klasslerin uebe ich gerade Worte wie: Verpackung, Froehlichkeit, Feuchtigkeit, Gefahr, Vermutung, Gefaehrdung, Schwierigkeit usw.........
Das lernen eure Kinder einfach so nebenbei, nur durchs lesen und ein paar freiwillge Lernbuecher zu hause?
Ich denke, ich mache etwas falsch.....

LG, MamaUSA

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Re: ich staune hier nur......

Antwort von Foreignmother am 08.11.2011, 17:42 Uhr

Hallo MamaUSA,

willkommen im Club, bei uns geht das auch nicht so von selber, und das, obwohl mein Sohn laut Auskunft der Schule recht sprachbegabt ist. Ich glaube, es kommt auch auf die eigenen Ansprueche an.

Wir haben (kannst Du in einigen meiner alten Posts nachlesen), eine Zeit lang Deutschunterricht der Deutsche Fernschule gemacht, Abschluss 2. Klasse. Insofern hat mein Sohn Grundlagen. Weitermachen war aus Zeitgruenden nicht moeglich (pro Jahr sind das 200 Unterrichtsstunden a ca. 1 Stunde, das passte bei Ganztagsschule und auch noch anderen Interessen einfach nicht mehr rein). Inzwischen hat unser Sohn (Equivalent 4. Klasse Grundschule) seit zwei Jahren in der Schule Deutsch und das Glueck, eine muttersprachliche Lehrerin zu haben, die ihn "da abholt, wo er steht" und ihm Aufgaben zur Rechtschreibung und Grammatik gibt, wie er sie auch in Deutschland haette (jedenfalls ungefaehr). Dadurch kommen wir auf ein einigermassen angemessenes Niveau. Allerdings bin ich auch nach wie vor der Meinung, dass echte Zweisprachigkeit in Wort und Schrift der ganzen Familie einen sehr grossen Aufwand abfordert und ueberhaupt nicht "von selber" geht.

Du machst nichts falsch.

Gruss
FM

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Re: ich staune hier nur......

Antwort von Dor am 08.11.2011, 21:44 Uhr

Hmm, irgendwie geht das echt so nebenbei bei uns... (Wir reden z.H. nur Dt, Schule ist Französisch, Umgebung gemischt (zweisprachige Stadt)) In der Schule hatte meine Tochter (9 1/2), 4. Klasse seit Schulanfang in jedem Diktat null Fehler, weiss auch nicht so genau, warum sie das so gut kann.

z. H. schreibt sie sehr viel, vor allem Briefe an die Verwandtschaft und an zwei Freundinnen in D, sie schreibt halt gerne. Ich korrigiere jeden Brief, weil sie das so will. Im letzten Brief war der einzige Fehler, dass sie wunderschön auseinander geschrieben hat. Also mit Gross- und Kleinschreibung hat sie keine Probleme, eher mal ein ss Fehler zwischendurch, aber ich denke, das machen muttersprachlich dt. Kinder auch. Villeicht klappt's so gut, weil wir eben nichts erarbeiten ? War mir auch nicht besonders wichtig, irgendwas zu erarbeiten. Keine Ahnung

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Re: ich staune hier nur......

Antwort von DK-Ursel am 08.11.2011, 22:17 Uhr

Hej!

Erstmal glaube ich nicht, daß Du was falsch machst:
Jedes Kind lernt und ist anders.
Zweitens finde ich den Satz, so geschrieben wie Dein Sohn res täte, doch prima.
Glaubst Du ernsthaft nicht, daß sich sein Deutsch schlagartig verbessern würde, wenn er in Dtld. lebte und dazu angehalten wäre ???

Ich habe das anfangs auch nicht so dramatisch gesehen und schaue auch jetzt über solche Sachen großzpügig hinweg, shcließlich gehen meine Töchter HIER zur Scule und haben KEINEN deutschen Unterricht.
(Der Fremdsprachenunterricht ab der 6.(7. Kl. ist eine Plage, da könnensie den lehrern noch viel beibringen und meistens machen sie da anderes als Deutsch!)


Allerdings:
Sie lesen reichlich bis viel, und in der Tat verbessert sich da nicht nru der Wortschatz, sondern auch die Rechtschreibung, vor allem,wenn man auf halbwegs gute Lektüre achtet.

Und zumindest meine Große hat, wie ich ja bereits schrieb, wirklich gern diese Karlchen-Krabbelfix-hefte, nach Klassen sortiert, durchgeackert, wennwir mal lange unterwegs waren oirgendwo lange warten mußten.
(witzigerweise habe ich die nie wirklich korrigiert...)

Aso, mach Dir keinen Kopf, ich finde das schriftliche Deutsch Deines Großen durchaus so gut, daß ich mir bei einem Umzug nach Dtl.d wenig Sorgen machen würde.

Gruß Ursel, DK

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FM -- sind wir etwa doch mal uneinig?

Antwort von DK-Ursel am 08.11.2011, 22:26 Uhr

Hej FM!

Also --- über Deinen letzten Satz kann man wohl trefflich streiten

Zugegeben:
Wir haben Unmengen von Geld für dt. Kinderbücher ausgegeben.
Zugegeben, wir haben jahrelang vorgelesen.
Zugegeben: Wir reden bis heute Deutsch als Familiensprache.

Aber ist das nun wirklich viel insatz, wenn man es doch ganz natürlich und lieber macht in der Landessprache??

Ich bin absolut sicher ,daß meine Große sofort auch auf einem dt. Gymnasium gute Leistungen brächte; die Jüngere müßte evtl. ein bißchen mehr shriftlich üben, aber auf jeden Fall sricht und schreibt sie auch fließend und gut beide Sprachen, ohne daß wir geübt haben, ohne wir Sculen besucht haben, ohne daß wir da besonders viel veranstalten.

Aber wie in der Landessprache auch, wie bei einsprachigen Kindern auch, gibt es durchaus Kinder, die Dikttate verhauen, denen die Puntkion wurscht ist und die dennoch sehr intelligent sind.

Ohne Dir allerdings zu nahe treten zu wollen, sollten wir doch untersuchen,wie "sprachbegabt" gemeint ist und von wem das konstatiert wurde.
Viele menschen halten merhrsprachige Kinder automatisch für bes. sprachgebat, ja osgar für bes. sprachinteressiert --- sie erwarten förmilch, daß so ein Kin ddann auch mal was mit Übersetzen, dolmetschen u.ä, macht.

Bei meiner Großen ist das so (und es wird leider sogar auch noch oft verwechselt, daß sie zwar gerne etwas mit Sprache, aber nicht zwangsläufig mit Sprachen machen möchte!!! -- Es lebe der Unterschied!)
Meine Jüngste ist zwar gut, aber bei weitem deshalb nicht so sprachbegabt oder so -interessiert wie die Große.

Und vielleicht sind Jungs da auch noch mal anders...

Ich finde nicht, wir haben viel für die gute gelungene Zweisprachigkeit unserer Kinder getan,außer,daß wir überzeugt und authentisch Deutsch als Sprache gefördert haben -wie viele andere Dinge auch.
Wir haben doch einfach nur mit dieser zusätzlichen Sprache in unserer Familie gelebt - so wie mit derdänischen oftmals auch.

Gruß Ursel, DK

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Mal eben kurz aus der Sicht der "Einsprachigen"

Antwort von stjerne am 08.11.2011, 22:26 Uhr

Rechtschreibung ist ein hartes Brot. Meine Tochter muss das ja nun nur in einer Sprache lernen und trotzdem ist ihre Rechtschreibung "harstreubent".

Ich denke es ist auch eine Typ-Frage, denn DK-Ursel, ich muss Dir an dieser Stelle widersprechen. Du schriebst:
"Sie lesen reichlich bis viel, und in der Tat verbessert sich da nicht nru der Wortschatz, sondern auch die Rechtschreibung, vor allem,wenn man auf halbwegs gute Lektüre achtet."

Ich bin in einer Buchhandlung großgeworden, habe fast meine ganze Kindheit lesend verbracht und trotzdem war meine Rechtschreibung eine Katastrophe. Meine Tochter liest auch wie ein Weltmeister, schreibt aber trotzdem Sachen wie "schwimen", "vile", "Tepich", "Merschweinchen" oder heute sogar "Swester". Alle diese ("dise") Wörter hat sie doch 1000x und mehr gelesen - es bringt nichts...

Die gute Nachricht: Bei mir hat es sich irgendwann gelegt, heute ist meine Rechtschreibung sehr sicher, bei ihr läuft es hoffentlich genauso.

Fazit: Man braucht keine zwei Sprachen, um furchtbare Fehler zu machen...

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Re: Mal eben kurz aus der Sicht der "Einsprachigen"

Antwort von DK-Ursel am 08.11.2011, 22:48 Uhr

Hej nochmal!

Ja, so gesehen magst Du auch Recht haben, Stjerne.
Man kann sicher auch lesen, ohne daß sich viel tut (andererseits:
Wer weiß, wie schlecht mancher schriebe, wenn er gar nicht gelesen hätte?)
Vielleicht hat das Lesen trotz allem noch geholfen, auch wenn noch genug Fehler übriggeblieben sind )

Ich habe jedenfalls deutlich gemerkt, daß meine Töchter anfangs die typischen Fehler aller Kinder machten:

"Libe groseltern"!"

Das verschwand wie vieles andere ganz automatisch von selbst.
Irgendwann fiel es mir auf.: Ups, sie schreiben auf einmal "liebe" mit ie, Großeltern mit ß (oder meinetwegn Doppel-ss - ich bin ja ein strikter Überzeugungsverweigerer der neuen Rechtschreibung, ) - wie auch immer.

Eindeutig hat sich das durch viel Lektüre verbessert.
Und wie ich ja selber auch schrieb:
Es gibt eben - Gott sei Dank - so´ne und so´ne --- was denen leicht fällt, ist für andere nicht machbar.

Wir haben Freunde, die wirklich gebildet sind, mit denen wir herrlich über politik, Literatur und gesellschaft - oder sonstwas diskutieren, alle haben studiert - aber der Vater (ingenieur) gibt selber zu, daß er mit Rechtschreibung und Interpunktion nicht viel am Hut habe --- das habe er nie kapiert.

Ich hingegen kann noch soviel pauken:
Physik vergesse ich schneller als ich es lernen kann, höhere Mathematik habe ich nach der Scule mit Freude wieder ad acta gelegt und technische Dinge sind mir ein Rätsel, egal wie oft man es mir erklärt.

Letztendlich hatte ich an das schriftliche Deutsch meiner Töchter nie große Erwartungshaltungen und konnte deshalb nur positiv überrascht werden.
daß sie fließend deutsch sprechen lernen., daran allerdings habe ich niemals auch nur gezweifelt.
Das war einfach anders gar nicht vorstellbar bei mir
Und deshalb nehme ich das schon als selbstverständlich hin...

Gruß Ursel, DK

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hier mal eine Schriftprobe meiner Tochter

Antwort von MamaUSA am 09.11.2011, 1:46 Uhr

Hallo, anbei mal ein Brief von meiner Tochter von heute (hatten gerade ein bisschen Stress ). Ja, sie schreibt gut, wirklich gut auf Deutsch. Sie ist 7 Jahre alt und hat noch nie im Deutschland gelebt.
Aber es ist viel Arbeit, auf dieses Niveau zu kommen und nebenbei haette sie das nicht erreicht.
LG, MamaUSA

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@MamaUSA

Antwort von platschi am 09.11.2011, 9:00 Uhr

Wow, das ist aber wirklich super. So gut schreibt mein Sohn (Zweitklässler, wird demnächst 7) noch nicht, obwohl wir in D leben. Allerdings haben sie auch erst zum Ende der ersten Klasse begonnen, in deutsch zu schreiben. Begonnen wurde in seiner Schule mit englisch, daher ist er in der Nichtumgebungssprache schriftsprachlich schon fitter als Im Deutschen.

Generall denke ich auch, dass der Zusammenhang viel Lesen - richtig Schreiben nicht von der Hand zu weisen ist. Je mehr mein Sohn liest, desto besser wird seine Rechtschreibung. Er liest derzeit was ihm in die Finger kommt, nur nicht das was ich ihm vorschlage. Das artet schon mal so aus, dass er ein ganzes Kinderlexikon mit nicht gerade wenig Text verschlingt, aber Horrid Henry angeblich noch nicht lesen kann weil es keine Ausgabe für Erstleser ist Ich selbst habe auch schon als Kind sehr viel gelesen und meine Rechtschreibung war auch immer sehr gut. Ein Wort das man geschrieben gesehen (oder besser gelesen) hat, prägen sich die meisten Menschen besser ein und schreiben es dann auch richtig,

LG platschi

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Let's agree to disagree ;-)

Antwort von Foreignmother am 09.11.2011, 13:12 Uhr

Hallo Ursel,

es scheint vielleicht wirklich einmal so zu sein, jedenfalls ein bisschen.

Ich sehe die Spracharbeit bei uns zuhause nicht als "Opfer", und wir lesen selbstverstaendlich gerne (und viel) Deutsch (wie auch anderes) zuhause (die Umzugsfirmen schimpfen regelmaessig ueber die Anzahl unserer Buecher, die staendig waechst) und da unser Sohn auf eine bilinguale Schule mit jeweils muttersprachlichen Lehrern geht, koennen die ihn wohl auch beurteilen, insofern denke ich, dass er in der Tat recht sprachbegabt und auch -interessiert ist.

Allerdings wehre ich mich in der Tat etwas gegen Aussagen wie die, dass Sprache und insbesondere Schriftsprache (was ja das Thema des Ausgangspostings war) "ganz von selber" kommt oder dass Kinder ohne jedes Problem unglaublich viele Sprachen lernen koennen. Denn ich stelle relativ hohe Ansprueche an die Sprachfaehigkeiten eines Menschen, bevor ich sagen wuerde, dass er eine Sprache wirklich beherrscht, und die wenigsten Kindern, die ich kenne, beherrschen wirklich in Wort und Schrift mehr als eine oder im Hoechstfall zwei Sprachen, und das auch nur, weil es ihnen irgendwo aktiv beigebracht wurde. Viele Eltern, die in ein anderes Land ziehen, sprechen die Landessprache selber nicht genuegend gut, um das Sprachniveau ihrer Kinder abschaetzen zu koennen.

Allerdings glaube ich, dass wir in der Sache wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander sind, denn Eure Karlchen Krabbelfix-Hefte und Konsorten waren ja auch aktive Spracharbeit, die Du bewusst gefoerdert hast. Nur das meinte ich mit meiner Aussage, dass gutes Sprachgefuehl nicht von selber kommt.

Shake hands?

Gruss
FM

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Re: Eine Frage aus Interesse

Antwort von happy5 am 10.11.2011, 10:47 Uhr

meine kinder wachsen mehrsprachig auf, hauptsaechlich deutsch und englisch, aber gerade mit dem schreiben hapert's ordentlich. meine tochter hat in englisch zwar viele vorteile, aber wenn ein diktat in englisch anfaellt....oh je! wir sprechen nur englisch, schreiben es nicht. sie hatte im letzten diktat ne 4, hatte 4 fehler....mitschueler haben sich mal gefreut, tochter war erschrocken und lehrerin auch etwas verwirrt. naja, sprechen heisst ja nicht schreiben.

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