Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von violamc am 26.05.2003, 13:07 Uhr

Ein bisschen Zuspruch, bitte!

Vielleicht koennt ihr helfen. Ich wohne in Irland, bin mit einem Iren verheiratet und wir haben zwei Kinder. Die Tochter ist jetzt zweieinhalb und redet sehr viel. Da mein Mann nicht deutsch spricht wollten wir das mit der Zweisprachigkeit so machen. Ich spreche mit den Kindern, wenn wir unter uns sind deutsch und die Familiensprache ist englisch. Meine Tochter versteht auch alles was ich sage, redet aber stur englisch, so dass es mir sogar schwer ist, im deutschen zu bleiben, weil sie immer auf englisch antwortet. Soll ich weitermachen wie gehabt oder mache ich etwas falsch? Sie spricht auch deutsche Woerter, aber selten Saetze.
Viele Dank, Viola

 
11 Antworten:

Re: Ein bisschen Zuspruch, bitte!

Antwort von Katrinsche am 26.05.2003, 17:30 Uhr

Hallo, ich habe neulich gelesen, daß dies ein ganz normales Verhalten von mehrsprachigen Kindern ist. Kinder wollen genauso wie die anderen Kinder sein. Deswegen weigern sie sich manchmal eine andere Sprache zu sprechen. Hilfreich wäre, wenn dein Kind mit anderen deutschsprachigen Kindern spielen könnte.

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Re: Ein bisschen Zuspruch, bitte!

Antwort von acc am 26.05.2003, 21:50 Uhr

Hallo Viola,

ich kann Katrinsche nur zustimmen. Wichtig ist, daß Du konsequemt bleibst.
Sprich weiter nur deutsch. Die Kinder speichern die Vokabeln ab, auch wenn sie sie nct unbedingt sprechen und verwenden. Sie sind aber an einen späteren Zeitpunkt abrufbar.
Mein Mann treibt das Ganze sogar noch eine Spur weiter und reagiert nur, wenn unsere Tochter auch in der richtigen Sprache anwortet.

Du kannst mich gerne anmailen, wenn Du noch Fragen hast. Unsere Tochter ist jetzt 3 1/2, wird spanisch/deutsch erzogen und verwendet beide Sprachen gleich gut.

Liebe Grüße

Simone

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Re: Ein bisschen Zuspruch, bitte!

Antwort von paulita am 26.05.2003, 21:59 Uhr

Liebe Viola

unbedingt weitermachen! Wir erziehen dreisprachig, unser kleiner Mann ist 2,2 Jahre alt und spricht recht bunt gemischt. Aber es schält sich doch raus, dass er überwiegend deutsch spricht. Mir ist das, was er konkret spricht, nicht so wichtig. Hauptsache, er versteht die anderen Sprachen (wegen Familie und so) - was er auch immer später damit macht, ist seine Sache. Er wird es aber einfacher haben als andere. Mir ist es wichtig, ihm so viel wie möglich mitzugeben.
Ich bin selbst mehrsprachig erzogen und kann kathrin nur zustimmen: kinder wollen so "normal" wie möglich sein. Und wenn alle - außer mama - um sie herum eine sprache sprechen, werden sie das auch machen. Später, wenn sie älter sind und auf anders-sein auch stolz sein können, werden sie schon sehen, wie interessant es sie macht, auch was anderes zu sprechen.
Von künstlichem Zwang halte ich selbst recht wenig. Kinder merken genau, ob papa oder mama sie wirklich nicht versteht oder nur so tut als ob. Aber konsequent bleiben ist sicher genau richtig.
alles gute
paula

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Re: Zuspruch, aber von der härteren Sorte

Antwort von rliedtke am 27.05.2003, 11:03 Uhr

Hallo nach Irland,

zunächst einmal schließe ich mich den anderen an. Konsequenz ist das Allerwichtigste. Konsequenz heißt, es werden keine Ausnahmen gemacht!

Konkret: wenn Deine Tochter Dich auf Englisch anredet, verstehst Du gar nichts. Wenn Sie wirklich etwas von Dir will, wird sie irgendwann Deutsch sprechen. In diesem Alter ist das Vokabular noch begrenzt genug, um davon auszugehen, dass sie die Fähigkeit dazu hat. Du sprichst weiterhin ausschließlich Deutsch mit ihr. AUSSCHLIESSLICH!

Dass Deine Tochter sich weigert, Deutsch mit Dir zu sprechen kann eigentlich nur daran liegen, dass Du bislang nicht völlig konsequent warst. Aber es ist bestimmt noch nicht zu spät, dass jetzt zu ändern.

Übrigens: Dein Mann versteht kein Deutsch? Soll er es halt etwas lernen! Nicht, um Literaturkritiker zu werden, aber wenigstens so, dass er versteht, worum es in Unterhaltungen zwischen Euch geht. Dast ist nicht unmenschlich und sollte von jedem zu bewältigen sein, erst recht von jemanden mit Englisch als Muttersprache. Dann relativiert sich die von Dir bezeichnete "Familiensprache" nämlich ganz gewaltig.

Unser eigenes Beispiel: meine Frau ist Griechin und spricht sehr gut Deutsch. Ich bin Deutscher und spreche leidlich Griechisch; ich verstehe vor allem sehr viel und kann mich halbwegs verständlich machen. Aber nur auf das Verstehen kommt es bei der "Familiensprache" an.

Unsere Tochter ist jetzt drei Jahre und vier Monate alt. Meiner Frau würde nie ein deutsches Wort über die Lippen kommen, wenn sie mit unserer Tochter spricht. Ich spreche natürlich ausschließlich Deutsch mit unserer Tochter. Wenn wir zu dritt sind, behalten wir unsere jeweiligen Sprachen bei, wobei wir auch oft Englisch zwischen uns Erwachsenen benutzen (wir mischen ganz munter ABER NUR ZWISCHEN DEN ERWACHSENEN!!!). Wir sprechen beide fast perfekt Englisch, da wir lange in GB gelebt und uns dort auch kennengelernt haben. Unsere Kennenlernsprache war Englisch, daher diese Angewohnheit.

Und wie ist der Effekt dieses Verhaltens auf unsere Tochter? Sie trennt absolut sauber zwischen Deutsch und Griechisch. Spricht meine Frau nur auf Griechisch, mich nur auf Deutsch an. Ich verstehe natürlich, was sie zu meiner Frau sagt und meine Frau versteht, was zwischen uns auf Deutsch kommuniziert wird. Also können wir uns problemlos unterhalten. Inzwischen versteht unsere Tochter auch ziemlich gut, was wir auf Englisch untereinander reden. Aber sie wird diese Sprache auf diese Art und Weise nicht richtig lernen, was auch nicht so wichtig ist.

Was andere zum Thema "Kind will so sein wie die anderen Kinder bzw. die Umgebung" gesagt haben, lasse ich als Grund für fehlende Zweisprachigkeit nicht gelten. Absolut nicht! Deine Tochter IST so wie die anderen Kinder, wenn sie mit diesen zusammen ist. Dann spricht sie Englisch, so wie unsere Tochter jetzt im Kindergarten nur Deutsch spricht. Es steht ja nicht auf ihrer Stirn, "ich spreche auch Deutsch". Wenn Du mit Deiner Tochter zusammen in Gesellschaft von Englisch sprechenden Menschen bist, mußt Du die Trennung weiter konsequent aufrecht erhalten, SOLANGE DU DIREKT MIT DEINER TOCHTER SPRICHST! Keine Angst davor, dass "die anderen das ja dann nicht verstehen". So what? Meine Frau hat damit überhaupt kein Problem und unsere Freunde erst recht nicht. Du mußt Deiner Tochter das Gefühl vermitteln, dass es wichtig und wertvoll ist, eine zweite Sprache zu sprechen, über die Konsequenz. Wenn Sie (deutlich) älter ist, wird sie das auch allein verstehen und es Dir danken.

In Irland hast Du natürlich das Problem, dass die Landesbevölkerung kaum Fremdsprachen beherrscht. [Die Ausnahme ist natürlich GAELISCH, das aber nicht sehr viele wirklich beherrschen, auch wenn es in den Schulen gelehrt wird; aber darüber sollte doch eine gewisse Akzeptanz für Zweisprachigkeit vorhanden sein, oder?] In Deutschland ist das etwas anderes. Dazu kommt, dass die Gesellschaft hier (vor allem die kinderhabende Gesellschaft!) immer internationaler wird. In unserem Kindergarten sind diverse zweisprachige Kinder. Wenn wer sich einen Spielplatz in einer halbwegs grösseren deutschen Stadt (also nicht gerade auf dem Dorf) ansiehst, der wird spätestens dann begreifen, dass Deutschland eine umumkehrbar multikulturelle Gesellschaft und ein Einwanderungsland ist. CDU Politikern die sich gegen vernünftige Einwanderungsgesetze sperren, sollten dies mal tun. "Deutsche" Kinder sind auf diesen Spielplätzen inzwischen in der Minderheit. Übrigens heißt das nicht, dass die Spielplatzsprache nicht deutsch wäre. Die meisten Kinder sprechen nur zusätzlich Türkisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, etc.

Abgesehen davon die üblichen Tipps. Kontakte zu deutschen Kindern oder Verwandten wären sehr günstig. Dann sieht Deine Tochter, dass die andere Sprache nützlich ist. Wie sieht es mit deutschen Fernsehen aus? Müßte ich IRL problemlos per Satellit empfangbar sein. Es gibt sehr gute Kinderprogramme, die, wohl dosiert, auch eine emotionale Bindung an die Sprache herstellen können. Gleiches gilt für deutsche Kindervideos. Wir haben eine Sammlung griechischer Videos. Heidi und Noddi auf Griechisch z.B.

Und zum Abschluss noch was ganz Gemeines. Ich sage das aber nur, um Dich auf eine Gefahr, eine ganz reale Gefahr aufmerksam zu machen, die ich schon in anderen Familien erlebt habe. Wenn Du nachgeben, und Deiner Tochter erlauben solltest, nur Englisch zu sprechen, besteht zweierlei Gefahr. Einerseits könntest Du darüber einen wichtigen Teil Deiner Bindung zum Kind verlieren. Es heisst nicht umsonst "Muttersprache". Meine Frau zumindest, ist nur über ihre eigene Sprache in der Lage, alle ihre Emotionen mitzuteilen. Wenn Du in IRL wohnen bleibst, könntest Du Dich eines Tage in einer "isolierten Situation" wiederfinden, in der Du nicht einmal mit Deiner Tochter in DEINER Muttersprache kommunzieren kannst.
Zweitens wird Deine Tochter es mit einiger Sicherheit bedauern, die zweite Sprache nicht gelernt zu haben. Nicht jetzt und vielleicht auch nicht in der Schule, aber spätestens wenn sie damit fertig ist und sieht, dass Fremdsprechen ungeheuer wichtig sind, gerade in Irland. Sie wird dann wahrscheinlich sagen, dass es ihre Mutter versäumt hat, mit ihr Deutsch zu sprechen. Dann kannst Du ihr ja erklären, dass Du es versucht hast, und auch in Foren Rat gesucht hast. Besser nicht, oder?

OK, so weit so gut. Ich hoffe, Du nimmst mir die härtere Gangart nicht übel, aber mit kuscheligen Zusprüchen ist es glaube ich nicht getan.

Eine letzte Empfehlung: Besorge Dir "A Parents' and Teachers' Guide to Bilingualism" von Colin Baker, einem Waliser Sprachwissenschaftler. Das Buch stellt alle Fragen, die biligual Erziehende haben, und beantwortet sie dann. Sehr nützlich, vor allem wenn man sich unsicher ist.

Beste Grüße aus Hessen,
Rainer

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Re: Zuspruch, aber von der härteren Sorte

Antwort von angela am 27.05.2003, 20:59 Uhr

Hallo! ich fand dein Beitrag sehr interessant zu lesen. Ich bin Engländerin mein mann Deutsch. Ich spreche AUSSCHLIEßLICH Englischm mit unser Sohn Domenic - trotzdem antwortet er mir sehr sehr oft auf Deutsch. Es demotiviert mich sehr, aber ich bleibe wirklich konsequent. Ich glaube es kommt einfach weil er auch hört wie ich problemlos Deutsch mit sein Vater, und alle Bekannte spreche. Ich wiederhole immer meine frage oder was ich gesagt habe, bis er mir auf Englisch antwortet, aber ich merke immer wieder das Deutsch sein "lieblingssprache" ist. Ich bin dabei jetzt kontakt zu andere Englischsprechende aufzunehmen, dann ist Englisch nicht nur seine "muttersprache" sondern auch die sprache von Freunde und spielkamarden.
Hoffentlich hilft das. Leider kommen wir nur so 2 mal im Jahr nach England.

Angela Gilardoni

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Vielen Dank fuer die Antworten! o.T.

Antwort von violamc am 28.05.2003, 22:21 Uhr

o.T.

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Re: Vielen Dank fuer die Antworten! o.T.

Antwort von Silke und Nakia am 30.05.2003, 8:19 Uhr

Wir trennen auch konsequent. Mit meinem Mann spricht unsere-inzwischen 5-jährige Tochter- perfekt Amerikanisch, mit mir nur deutsch. Deutsch ist natürlich die dominante Sprache, aber auch wenn wir bei Bekannten sind und man sagt ihr vorher, daß die nur Englisch können, ist das überhaupt kein Problem. Mein Mann hat anfangs nie auf deutsche Frage geantwortet (auch wenn er sie verstanden hat). Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es in den meisten Fällen nur auf diese Art und Weise funktioniert.
LG Silke

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Sachte, sachte

Antwort von Yara am 30.05.2003, 22:43 Uhr

Also, ich habe auch 2 zweisprachige Kinder, bei mir wird selten vermischt, aber es kommt schon mal vor, dass sie sich vertun. Ich sehe darin aber auch keine Gefahr. In meinem eigenen Bekanntenkreis hatte ich auch den Fall, dass der Vater (Mexikaner) zwar konsequent mit seinem Sohn spanisch sprach, der Sohn aber auf französisch antwortete. Der Knoten ist etwa mit 5 Jahren geplatzt, bei einem Urlaub in Mexiko. Dann antwortete der Sohn plötzlich auf spanisch.
Ich denke mir, es hängt nicht mit der Inkonsequenz zusammen (auch wenn sie vermieden werden sollte), sondern mit dem Umfeld, dass Dein Kind keine anderen deutschsprachigen Kinder kennt. Vielleicht hilft mal ein längerer Aufenthalt in Deutschland, deutsches Satellitenfernsehen (ich hier in Frankreich lasse meine Kinder, wenn,nur deutsches Fernsehen sehen), Besuch und Anrufe aus Deutschland. Bleib einfach weiter am Ball, versuche mit Büchern, Kassetten usw. die Zweisprachigkeit zu fördern, aber lass es nie zum Zwang ausarten. Wenn meine Söhne mich auf französisch fragen, wiederhole ich einfach noch einmal die Frage auf deutsch, so nach dem Motto : "Mama, j'ai soif !" "Du hast Durst ?" So lernt das Kind die - vielleicht - fehlende Vokabel dazu, und hat aber nicht den Eindruck, dass es ignoriert wird.
LG und bleib am Ball, Dein Kind ist noch soooo klein !
Elke

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Re: Sachte, sachte

Antwort von violamc am 01.06.2003, 16:43 Uhr

Liebe Yara,
Danke fuer Deinen Zuspruch! Du sprichst mir aus dem Herzen. Zwang moechte ich auf meine Tochter nicht ausueben, es ist doch so schoen, wenn die Kinder sprechen lernen, egal welche Sprache! Da moechte ich dann nicht gleich an ihr herumnoergeln. Deinen Strategie finde ich sehr gut, denn einfach nicht antworten ist gemein, meiner Meinung nach. Mein Kind ist ja nicht bloed und weiss genau, dass ich auch englisch spreche (Telefon, Bekannte...). Wir haben viele deutsche Buecher und meinen Eltern kommen bald fuer zwei Wochen. Das wird auch helfen.
Vielen Dank, Viola

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Re: Sachte, sachte

Antwort von Tini mit Charlotte am 02.06.2003, 12:50 Uhr

Hallo Yara,

Deinen Weg finde ich passender als den, den Rainer vorschlug. Unsere Familiensprache ist English und dann gehe ich auch auf Lottie ein, wenn sie etwas auf Deutsch sagt, indem ich es in English wiederhole. Ignorieren werde ich mein Kind ebenfalls nicht.

Lottie spricht beide Sprachen etwa gleich gut mit einer Tendenz zur Nutzung des Deutschen. Verständnis ist in beiden Sprachen gut. Besonders gut: Mommy, not now! und Enough! Aber: Natürlich nicht! Du bist nicht meine Freundin. Das ist alles Deine Schuld. Böse Hexe! ... Das sind Sachen aus dem Kindergarten.

Ich finde, daß das Eingehen auf das Kind in der jeweiligen Sprache, dem Kind auch zeigt, daß Sprachen wichtig sind. Wenn wir im Freundeskreis sind, dann ist die Umgangssprache ja deutsch und ich kommuniziere mit Lotte in English. Und Deutsch ... damit die anderen das auch verstehen, denn ich finde, daß auch das Verständnis der Umgebung wichtig ist. Wenn Lotte dann jemanden auf English anspricht, rufe ich auf English, daß der und der aber nur deutsch verstehen und sie das nochmal auf deutsch sagen sollte. das klappt bei uns sehr gut.

kristin

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Re: Bin sachte

Antwort von rliedtke am 02.06.2003, 13:26 Uhr

Hallo,
nur zur Klarstellung. Wahrscheinlich habe ich mich undeutlich ausgedrückt. Zwang und Ignorieren kommt bei uns auch nicht vor. Ich habe nur gesagt, dass meine griechische Frau unsere Tochter nicht VERSTEHT, wenn diese sie auf Deutsch anspricht. Sie sagt dann auf Ggriechisch "Was hast Du gesagt?". Sofort kommt dann die Ansprache auf Griechisch. Wir haben unsere Tochter nie zur Zweisprachigkeit gezwungen. Kam alles ganz natürlich.

Das von Yara nochmals betonte deutsche "Lernmaterial", also TV, Video, Bücher und Telefonate ist wirklich extrem wichtig. Wenn die deutschen Großeltern kommen, ist das sicherlich sehr sprachfördernd, nur muss nach deren Abreise am Ball geblieben werden.

Viola, Du hast nichts zu meinem "Vorschlag" gesagt, dass Dein Mann doch etwas Deutsch lernen könnte. Dann könntest Du mit Den Kindern viel ungefangener in seiner Gegenwart Deutsch reden, ohne immer im Kopf zu haben, dass er nichts versteht und sich vielleicht übergangen fühlt.

Ein gutes Beispie für Inkonsequenz ist übrigens ein Freund unserer Tochter. Ebenfalls 3 1/2 und beide Eltern aus Algerien. Sie sprechen untereinander Französisch, der Vater sehr gut und die Mutter so halbwegs Deutsch. Allerdings macht die Mutter immer wieder den Fehler, ihren Sohn auf Deutsch anzusprechen, wenn Deutschsprachige dabei sind. Natürlich ist es für ein Kind, dass in einer monolingualen Familie aufwächst, schwieriger und vor allen Dingen langwieriger die zweite Sprache der Umgebung aufzunehmen als für Kinder aus gemischten Familien. Aber Fakt ist, dass der Junge, obwohl er jetzt schon ein 3/4 Jahr im Kindergarten ist, nur extrem gebrochen Deutsch und auch nicht wesentlich besser Französisch spricht. Ich kann das nur auf die Inkonsequenz der Eltern zurückführen, die eine falsch verstandene Rücksicht auf die Umgebung nehmen.

Grüße aus Hessen,
Rainer

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