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Dreisprachigkeit wie handhaben

Thema: Dreisprachigkeit wie handhaben

Hallo zusammen, ich spreche muttersprachlich deutsch, mein Mann spricht muttersprachlich französisch und gemeinsam reden wir englisch. Wir sprechen jeweils in unserer Muttersprache mit dem Baby. Untereinander weiter in Englisch. In der Praxis hat sich nun jedoch gezeigt, dass die Übergänge oft fließend sind. Ich spreche zb. mit dem Baby in Deutsch. Das Gespräch führt zu einem Satz oder einer Frage, die den Papa mit einbezieht. Im Moment wechsel ich hier fließend, im gleichen Gespräch, von Deutsch zu Englisch. Habe jedoch Angst, dass dies zu verwirrend ist. Wenn ich jedoch in Deutsch bleibe, ist das ja auch wieder verwirrend. Da ich ja sonst Englisch mit Papa spreche. Dann mache ich mir noch Gedanken um unser Englisch. Wir haben uns so kennengelernt und sprechen seit mehr als 10 Jahren zusammen Englisch. Es fällt uns leicht. Allerdings ist es nicht unsere Muttersprache und wir machen bestimmt viele Fehler und sprechen auch nicht akzentfrei. Ich habe Angst, dass die kleine dadurch später Probleme bekommen könnte. Grüße

von Elenya am 12.09.2018, 09:54



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Achja, wir wohnen beide in Deutschland. Allerdings in der Nähe der Franz. Grenze. Und mit Übergängen meine ich zb. Ich gehe mit dem Kind raus und sage "Oh, die Blumen sind ja ganz vertrocknet" und dann zum Vater: "they need daily watering". (Frei erfunden)

von Elenya am 12.09.2018, 10:32



Antwort auf Beitrag von Elenya

Ich vermute, dass es keine aktive Dreisprachigkeit werden wird, da ihr ja beide, wenn ihr mit ihr direkt sprecht, eure Muttersprachen und eben nicht die Behelfssprache Englisch verwendet. Verwirren wird es sie nicht. Sie kennt es ja nicht anders. Sie wird natürlich bald vieles verstehen, aber wahrscheinlich nicht in Verlegenheit kommen, die Drittsprache aktiv zu üben / zu sprechen. Um etwaige Fehler / Akzent würde ich mir keine Gedanken machen. Schließlich können sich auch hartnäckige Fehler in die Muttersprache einschleichen, die man ewig nicht raus bekommt. LG

von Korya am 12.09.2018, 17:10



Antwort auf Beitrag von Elenya

Auch bei zweisprachig Erziehenden ist es so, dass sie mit dem Kind eine Sprache sprechen und wenn sie sich an ihren Partner wenden, eine andere Sprache. Das ist fuer das Kind ganz normal. Wir Expats sprechen meist die Landessprache auch mit Akzent. Das kennt das Kind auch. Mein Kind spricht beide Sprachen akzentfrei, obwohl es mich Italienisch mit Akzent sprechen hoert.

von germanit1 am 12.09.2018, 18:58



Antwort auf Beitrag von Elenya

Danke, für mich vollkommen ok wenn sie "nur" die Muttersprachen lernt. Die Dritte Sprache kann sie ja später immer noch wie andere Kinder in der Schule lernen (falls sie das möchte). Ich denke nur für sie könnte es schön sein zu verstehen was Mama und Papa zusammen sprechen und auch mit beiden gleichzeitig sprechen zu können. Dann behalte ich das einfach mal so bei wie bisher.

von Elenya am 12.09.2018, 22:17



Antwort auf Beitrag von Elenya

Lies mal wie Elias Canetti zur deutschen Sprache kam: das war die "Geheimsprache" der Eltern, in der sie sich immer unterhielten, wenn er als kleiner Bub nichts mit bekommen sollte. Es wurde, geradedrum, zu seiner Herzenssprache, und später schrieb er dann solch ein wunderbares Deutsch, dass man als Deutscher nur Bauklötze staunen kann... Macht weiter wie bisher, es fällt schon alles ins rechte Loch :-)

von Korya am 13.09.2018, 15:16