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Dreisprachig aufwachsen???

Thema: Dreisprachig aufwachsen???

Hallo , ich würde gerne wissen, ob hier jemand Erfahrung mit Dreisprachigkeit hat. Mein Mann und ich sind unterschiedlicher Nationalität und wir leben in einem Ausland mit einer dritten Sprache. Unser Sohn ist hört nunt täglich drei verschiedene Sprachen. Er ist jetzt 2 Jahre alt und versteht in jeder Sprache. Nur mit dem Sprechen hapertes noch sehr. Er spricht einige Wörter (aus jeder der drei Sprachen), aber es kommt nicht so recht viel hinzu. Ist es ralistisch, dass er das alles packt? Wird eine Sprache zwangsläufig in den Hintergrund treten, weil es einfach zuviel ist? Oder kann es sogar schädlich für die Entwicklung sein (zuviel des Guten)? Feue mich über Erfahrungsberichte Viktoria

Mitglied inaktiv - 08.05.2009, 21:16



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hi. mach dir mal keine sorgen, dein kleiner mann packt sogar 5 sprachen! kinder sind sehr lernfähig und ihnen fallen sprachen super leicht. meine maus wächst viersprachig auf und bisher klappt´s (nagut sie ist auch erst 1 jahr alt ;-)) je mehr sprachen desto besser und es ist in keinster weise schlecht für die entwicklung, im gegenteil...! liebe grüße

Mitglied inaktiv - 08.05.2009, 22:37



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Hej Viktoria! Auch wenn Kathie wohl noch nicht so recht von Erfahrungen berichten kann, gebe ich ihr weitgehend recht. Ich habe zwar auch keine eigenen, bin aber seit vielen Jahren auf diversen Listen und Foren zum Thema und Dreisprachigkeit ist keine Seltenheit. Allerdings sieht sie es evtl. doch ein bißchen zu optimistisch. "je mehr Sprachen, desto besser" klingt in der Theorie nett, aber es kommt natürlich auch auf die Ansprüche an, die man stellt. Es liegt ja auf der Hand, daß sich meistens 1-2 Sprachen als "Hauptsprachen" herauskristallisieren - es ist ja rein praktisch immer schwierig, die Nichtumgebungssprache in gleichem Ausmaß wie die Umgebungssprache zu pflegen. Schon wenn nur 1 Eltern die Nichtumgebungssprache nicht mitspricht, wenn die Familiensprache bereits die Umgebungssprache ist, ist es schwerer und die Resultate sind oftmals nicht mehr so gut oder eben nur mit sehr viel mehr Einsatz des einen Elternteils zu schaffen. Wenn nun aber beide Eltern je 1 Sprache = Nichtumgebungssprache sprechen, wird die knappe Zeit für die Nichtumgebungssprache zuhause ja nochmal dividiert, geteilt durch 2 im günstigen Fall, oftmals jedoch auch schwerpunktmäßig zu einer Seite (oftmals der mütterlichen) hin. Und so kommt es dann, daß 1 der Sprachen nicht ganz so fließend oder aktiv beherrscht wird wie die übrigen zwei - oder daß alle 3 Sprachen gestuft auf verschiedenen Niveaus beherrscht werden. Ich denke, die Erfahrung zeigt, daß man bei 4 und mehr Sprachen deutliche Abstriche wird machen müssen, zumindest eben an 1-2 Sprachen. Dennoch ist es doch ein Erfolg, wenn ein Kind z.B. 2 Sprachen muttersprachlich lernt und fließend beherrscht und 2 weitere auf niedrigerem Niveau - nichts anderes tun wir, die wir Sprachen später fremdsprachlich in der Schule lernen, ja irgendwann auch. Also nur Mut, 3 Sprachen sind noch nicht ungewöhnlich oder zu schwer - aber seht halt uz, daß die Sprachen möglichst gleichberechtigt gesprochen werden! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 08.05.2009, 22:53



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Hallo, hier unser Erfahrungsbericht: meine 2 M+adchen 3 + 6 wachsen 3(+1) sprachig auf. Portugiesisch, Italienisch, Deutsch (+ Schweizerdeutsch). Bei uns gibt es eine Familiensprache (=Schweizerdeutsch), eine "Ausserhaus-und Schul-Sprache"= Portugiesisch eine weitere Schul-Sprache = Hochdeutsch und eine eher "affektive" Sprache = Italienisch. Diese klare Trennung ermöglicht es den Kinder deutlich zu unterscheiden, es klappt sehr gut! Gleich gehen wir ins Ital. Konsulat, wo meine Grosse seit 2 Jahren Italienisch-Unterricht nimmt (sie hat diesen Sprachunterricht sogar dem Ballettunterricht vorgezogen!!!!) In diesem Sinne: du wirst sehen, das klappt sehr gut. Noch ist er klein, je grösser er wird um so grösser wird auch sein Wortschatz, und dies in allen 3 Sprachen.... GLG aus Portugal

Mitglied inaktiv - 09.05.2009, 11:09



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Hallo, Wir hatten auch so eine Situation als unsere älteste Tochter gerade 1 Jahr alt war. Mama und Papa sprechen verschiedene Sprachen und dann kommt noch die dritte jeweilige Landessprache dazu. Unserer Tochter hat es bei der Sprachentwicklung geholfen Zeichensprache zu lernen. Die Motorik ist ja bei Kindern eher ausgebildet als die Sprachfähigkeit, also war in unserer Umgebung "baby sign-language" sogar für die einsprachigen Kinder ein Renner, um die Frustration nicht verstanden zu werden, wegzunehmen und zur Sprachentwicklung etc. Für unsere Tochter war es super, denn sie hatte so EIN Zeichen für drei Wörter und ich glaube das hat ihr irgendwie geholfen, sich in allen drei Sprachen wohl zu fühlen und nicht total verwirrt zu werden. Sie wurde ja mit Hife der Zeichensprache auch gleich verstanden. Zeichensprachenkurse gibt es zumindest im Anglophonenbereich fast in allen Mommy-Baby Centern. Aber man kann auch im INternet viele links finden. Vielleicht ist das ja eine Idee für Euch, um die Sprachentwicklung anzuregen. Bei uns spreche ich auch konsequent meine Muttersprache (mit den Kindern 3 und 1) und mein Mann spricht seine Muttersprache und wir lesen beide viele viele Bücher vor (auch Hörbücher und Lieder CDs). Das hilft. Da Deutsch nicht die Umgangsprache ist, merke ich schon einen deutlichen Unterschied, aber ich würde es nie aufgeben, weil es so ein großes Geschenk sein kann zwei oder drei Sprachen schon von Kind an zu lernen. Ich versuche das Defizit auszugleichen mit langen Ferien in Deutschland oder Besuchen der deutschen Verwandtschaft bei uns und suche bewußt immer wieder deutsch-sprachige Kinder und deren Eltern. Es gibt auch auf der ganzen Welt deutsche Schulen, über die man vielleicht mindestens Kontakte knüpfen kann zu anderen Familien.(ältere Kinder an den Schulen haben vielleicht jüngere Geschwister, oder vielleicht gibt es ja ein Kindergartenprogram -ab 3 Jahre oder so).. Manche Kinder nehmen sich in so einer Situation auch einfach länger Zeit das Sprechen anzufangen, ....aber prüft auf alle Fälle auch das Gehör. Eine Freundin hier hatte nämlich zuerst auch gedacht es dauert länger wegen der Zweisprachigkeit und nachher stellte sich heraus ihr Kind ist Hörgeschadigt von Geburt an! Viel Erfolg bei der Reise in die Mehrsprachigkeit! Nitzan

Mitglied inaktiv - 18.05.2009, 05:24



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lg paula

Mitglied inaktiv - 08.05.2009, 22:59



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Hi. An unserer Schule sind meine mit nur zwei Sprachen schon fast eine Minderheit. Naja, etwas übertrieben. Das geht schon, allerdings sollte man keine Wunderdinge erwarten, wenn eine Sprache nur vom auf einer Bohrinsel arbeitenden Papa gesprochen wird ... LG oeli_bene

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 10:21



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Hallo Viktoria, Dreisprachig klappt gut, wenn man (1) sehr konsequent ist und bereit ist, wirklich in die Dreisprachigkeit zu investieren und (2) man sich bewusst ist, dass das Kind im Zweifel nicht in allen drei Sprachen gleich gut werden wir. Dazu kommt, dass Kinder auch unterschiedlich sprachbegabt sind. Es gibt Kinder, die in der Tat drei Sprachen sehr gut bis muttersprachlich sprechen lernen, und andere, die keine Sprache wirklich beherrschen. Wie es bei Deinem Kind ist, wirst Du selber herausfinden. Falls er wirklich mit den drei Sprachen ueberfordert sein (werden) sollte, kannst Du ja dann eine Sprache fallen lassen bzw. reduzieren. Wir erziehen dreisprachig und es klappt gut, aber wir haben einen deutlichen Mehraufwand als nur ein- oder zweisprachig erzogene Kinder. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 10:35



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hola victoria, als bei uns klappt das 3sprachige (dt/sp/eng) ganz gut. ich sprech nur dt, umgebungssprache ins sp und im kindergarten lernt der kleene schon ein wenig eng. klar, er mixt. das hoert sich dann schon mal so an: mama, que tiene la frau en su tasche? oder: yes, me gusta. oder me haces un favor, please? auf alle faelle, weiss er ganz genau, mit wem er in welcher sprache sprechen kann. viel erfolg und spass!!! anja

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 15:23