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Deutsch beibringen

Thema: Deutsch beibringen

Hallo Ein Freund von meinen Sohn möchte, dass ich ihm ein bisschen Deutsch beibringe. Hat jemand eine Idee, wie ich am besten anfangen kann bzw. wo ich Materialien finden kann. (Sind französischsprachig und haben als Zweitsprache im Moment niederländisch) Vielen Dank im Voraus für eure Ideen! LG

von 21sep2010 am 02.08.2017, 16:57



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Hej! Leider schriebst Du nicht, wie alt die Kinder sind. Wen nbei Euch auch Deutsch gesprochen wird, bleibt bei dem Freund sicher schon ein bißchenh ängen. Meine Tochter konnte ihrer Freundin deutlich bessere Kenntnisse und Aussprache zugestehen als den Klassenkameradinnen im Deutschunterricht. laß doch einfach dt. Lieder im Hintergrund laufen --- da bleibt viel hängen 8wie letztendlich u.a. auchdie Suzukimethode beweist!). Texte kan ner ergoogeln mit Deiner Hilfe, Wörter nachschlagen. es kommt eben auch darauf an, wieviel Ihr investieren wollt - soll das wirklich Unterricht mit Grammatik werden? letztendlich bringt sowas meistens nicht sooo viel --- selbst meine willigen erw. Abendschulschüler haben eben schlichtweg zu wenig Übung. daher eben am besten: Bei Euch zuhause mithören lassen. (Wir haben mit den älteren Freundinnen, wenn die bei uns am Wochenende waren, auch schon mal sowas wie damals "Wetten daß" geschaut, was man eben weitgehend verstand, ohne daß wir dauernd übersetzen udn erklären mußten. Vielleicht gibt es ja ähnliche Sendungen biei Euch, die interessieren können?) Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.08.2017, 19:15



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Danke! Sie sind 10 Jahre alt. Er möchte gern mit meinem Sohn deutsch reden können. :)

von 21sep2010 am 02.08.2017, 19:51



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Hihi, dann würde ich diese Aufgabe dem Sohn überlassen,. denn das ist ja ein Mammutansinnen! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.08.2017, 20:10



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

ich würde sagen, mit ganzen Sätzen, Phrase anfangen, die man gleich anwenden kann. VG

von Leela am 02.08.2017, 22:24



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Ja na klar, aber er wollte halt ein bisschen mit mir lernen :) ich nehm mir mal den Niederländisch Hefter vor und guck mal mit was die angefangen haben.

von 21sep2010 am 03.08.2017, 08:20



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Huhu, ganz schöner Anspruch :-) Aber wenn er 10 ist kannst du ihn durchaus "sanft" an die Sprache heran führen, warum nicht? Vermutlich haben die beiden bereits Englisch? Dann kannst du das Niederländische als eine Art Brückensprache verwenden und ich mich anfangs auf Ausdrücke konzentrieren, die im Niederländischen und/oder Englischen ähnlich sind. Das prägt sich besser ein und er hat gleich Erfolgserlebnisse, dann hält sich die Begeisterung vielleicht ein paar Wochen. So könnt ihr gemeinsam einen guten Stamm an einzelnen tagtäglichen Begriffen aufbauen die ihr immer wieder ins Gespräch einfließen lassen könnt. So etwas wie ja, nein, kein Problem, alles gut, schau mal... Ich würde aus demselben Grund eher vorsichtig mit einzelnen starren Sätzen sein, die er nur auswendig lernt. Auch wenn er diese bei deinem Sohn anwenden kann, ist der Reiz des Anfangs schnell verflogen, besonders wenn dann von deinem Sohn Antworten zurück kommen, die er nicht versteht. Typische Textbuchsätze ("Wie heißt du? Ich heiße xyz") kann man halt oft nur ein einziges Mal verwenden, ist für die Jungs dann auch schnell doof. Wie wäre es stattdessen mit Reim-, Quatschsätzen oder Zungenbrechern? Da können die Jungs sich ewig högen und er kann vor den anderen Freunden "angeben" wie toll er diese kann - denke an so was wie Fischers Fritze, oder Das ist der Daumen, oder Drei Chinesen auf dem Kontrabass... Viel Spaß!

von Korya am 04.08.2017, 02:15



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Hallo danke für deine Antwort! Englisch haben sie leider erst ab der 8. oder 9. Klasse bei uns. Wir sind in Belgien und die Kinder gehen auf eine französischsprachige Schule. Ab der 3. Klasse ist hier niederländisch die zweite Sprache. Sie kommen jetzt in die 5. Klasse. Aber das ist eine gute Idee. Ich werde so eine Art Tabelle machen mit den verschiedenen Sprachen. Zungenbrecher sind eine gute Idee, die kennt mein Sohn gar nicht, da kann er mitlernen ;)

von 21sep2010 am 04.08.2017, 11:12



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Hej nochmal! ich glaube ja sowieso, daß das eine kurzlebige Idee ist, darum denke ich, der Knabe lernt eben am meisten wie die freunde bei uns, wenn er sich mit im Haus aufhält und Sätze aufschnappt. Nur kurz einpaar Gedanken zum Thema Zungenbrecher, die anfangs recht verlockend erscheinen mögen: Wieso sind die jetzt lehrreicher oder gar anwendbarer als die Phrasen, die meine Vorschreiberin verwirft, weil sie sicher schnell nicht mehr gebraucht werden? Das, erschließt sich mir nicht. "Ich heiße Tom, wie heißt du" kann man jedenfalls öfter im Alltag verwenden als "Fischers Fritz fischt..." Und es kann ja auch beim Essen mit den kleinen Sätzen weitergehen: "Darf ich noch etwas ..." Gibst du mir bitte die Kartoffeln?" Danke. Genauso wird heute Unterricht für junge, aber auch erw. Schüler gemacht- man lernt "Chunks", also feststehende Glossare, die man schnell ohne nachzudenken anwenden kann. Bei Kindern also: ich mag... nein ich mag nicht... Ich spiele gern... "ich spiele nicht gern" Etc Sowas wird möglichst viel ohne Grammatik und sehr oft gesprochen, gehört. Wobei bei richtigem Unterricht natürlich dann auch die Grammatik erklärt wird. Aber IMMER legt man heute viel Wert darauf, daß genau solche -anwendbaren!!! - Chunks hängen bleiben: Wie spät ist es? --- Da wissen meine Schüler dann ach einem Spiel, in dem dies stereotyp gefragt und beantwortet wird, daß es eben NICHT wie auf Dänisch: "Was ist die Uhr?" heißt Mach evtl. Sprachspiele mit ihnen (was auch erst geht,wenn der Junge einiges drauf hat)... Also Konjugationsdominos, wenn Du wirklich "Stunden" geben willst, die ihm zeigen ,welche Endung ans Verb gehört oder Memory für Vokabeln. Da kannst Du evtl. ja auch normale Memories nehmen und nicht erst selber basteln wie ich für meinen gezielten Wortschatz. Sowas artet schnell in richtig viel Arbeit aus, die sich dann wirklich lohnt,wenn sie kontinuierlich gemacht wird; allerdings könnte ja auch Den Sohn profitieren, wer weiß? Zungenbrecher baue ich im Unterricht in den Abschlußstunden zur Unterhaltung ein - aber auch dies mit Vorischt: Sie können zwar viele Lacher bringen, die Frage ist nur, für wen: für Ausländer? Ich muß meinen ehrgeizigen Erwachsenen dann deutlich vermitteln, daß auch Deutsche mit diesen Sätzen ihre Probleme haben. Lustig ist das letztendlich doch eher für Muttersprachler, die da an Grenzen stoßen, denn Schüler stoßen auch so schon dauernd drauf, daß sie etwas nicht gut (aussprechen) können. Das finden sie nicht immer so lustig wie wir, denn sie mühen sich ja ab und wollen es gern richtig lernen. Statt Erfolgserlebnissen haben sie bei Zungenbrechern schier ausweglose Sätze zu bewerkstelligen, die sie eh nie mehr anwenden können. Wie gesagt, da sind mir gerade weder Sinn/Begründung noch Effekt wirklich einleuchtend. Und da es eben wohl kaum in mehrstündigen Unterricht pro Woche jahrelang wie in der Schule ausarten wird und soll, empfehle ich weiterhin: Hören lassen! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 04.08.2017, 11:43



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo Ursel was du schreibst ist natürlich klar! Zungenbrecher oder Sprichwörter sind aber denke ich gut zum "Auflockern des Unterrichts" ;) wenn man das so sagen kann und mein Sohne kennt auch keine. Es könnte doch lustig sein, das mit den beiden zu versuchen ;) Mich hören alle Kinder deutsch reden, wenn sie bei uns sind, da ich mit meinen Kindern ja Deutsch rede. Er fragt auch immer, wenn er bei uns ist, was das und das auf Deutsch ist. Seine Aussprache ist schonmal gut und nicht die typische mit französischem Akzent ;)

von 21sep2010 am 04.08.2017, 11:54



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Hej nochmal! Waren auch nur gedankenen einer, die sich bald wieder täglich mit dem Thema befassen wird,darf,muß . Und wie ich schrieb,. lockere ich damit ja auch die Abschlußstunde auf... aber das ist dann sehr sinnbefreit. Und der wurde ja gerade bei "Chunks", wie das so (un)schön neudeutsch heißt, verworfen - aber genau durch das Hören dieser Redewendungen kommt das Gefühl für die Sprache und nicht durch Sätze,die auch Muttersprachler nicht hinbekommen und deren Sinn völlig abseits jeder Realität ist.... (Das häufige Hören ist übrigens oft auch genau das, was meinen Schülern letztendlich doch fehlt, weil es zu wenige Unterrichtsstunden sind, und was den Kindern die bei regelmäßig uns im Haus waren, nützte - sie hörten zwangsläufig mit. So wie bei den Musikstücken für die Suzuki-Violinenstunden...) Wie gesagt, war nur ein Einwurf, ich gehe nicht davon aus, daß das eine langlebige Intention ist und auch nicht, daß Du wirklich gezielten Unterricht leisten möchtest. Aber es gibt da eben mehr zu beachten als man anfangs glaubt... Und die Freude am (Sprachen-/Deutsch-)lernen sollte man dem Jungen ja tunlichst auch nicht nehmen. Ich kämpfe hier in DK mit genügend Leuten rum ,die aus dem Deutschunterricht nur mitgenommen haben - DAS aber dauerhaft und hartnäckig sitzend: Deutsch ist so schwer, das lernt man eh nie! DAS zu knacken ist schwerer als jede Grammatik - und eigentlich wichtiger, weil Ausgangspunkt für Gelingen oder nicht. Noch ein Tip: Meine Freundin ist Grundschullehrerin für Deutsch hier und ihre Klassen sind natürlich oft den anderen voraus (sie ist auch Deutsche), denn sie geht auch raus und läßt reden-redet. Auf Dinge zeigen lassen, selbst zeigen und dann. "Der Baum ist groß", "die Blume ist rot", die Wolken sind weiß..., "es regnet" Immer wieder, immer wieder. Und wie schon vorgeschlagen wurde, gerade auch in Deiner Situation: Lieder - davon kann Dein Sohn auch noch viel lernen! Viel Spaß trotzdem - Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 04.08.2017, 12:34



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Danke! Es soll natürlich kein sturer Unterricht werden, aber zum kennenlernen auf jeden Fall. Das mit dem benennen machen wir :) Kennstu du denn Lieder/Musik für das Alter? Das einzige was mein Sohn kennt ist Peter Fox und Kinderlieder gehen bestimmt nicht mehr;)

von 21sep2010 am 04.08.2017, 12:47



Antwort auf Beitrag von 21sep2010

Hej! bei uns wurde immer querbeet alles gesungen und gehört - aber frag doch einfach mal in den entsprechenden Altersforen, was da die Kids so hören oder inder Scule singen. (Es sollen ja eben nicht die englischen Popsongs sein. ) So bekommt man dann die neuen Trends mit - meine Kinder sind inzwischen erwachsen, da bin ich in dem Thema nicht mehr so am Puls der Zeit. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 04.08.2017, 15:56



Antwort auf Beitrag von Korya

(Mal davon abgesehen dass meine noch alles mit Begeisterung singen, inklusive "richtige" Kinderlieder) Wie wär's mit so etwas wie - Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren: hat diesen schön eingängigen Refrain - Rolf Zuckowskis Vogelhochzeit (liebt meine 9jährige nach wie vor) - Der Kuckuck und der Esel: da kann man in der letzten Strophe übertrieben krächzig das I-Ah plärren lassen und hier liegen alle unterm Tisch vor Lachen - Santiano? - Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad - Hab ne Tante in Marokko und die kommt Und google mal nach Lagerfeuer- oder Seemannsliedern, da ist bestimmt was dabei für die beiden. LG

von Korya am 05.08.2017, 21:41



Antwort auf Beitrag von Korya

Mal sehen , was ich finde! Danke!

von 21sep2010 am 07.08.2017, 10:22



Antwort auf Beitrag von 21sep2010

Hej nochmal! Ich wurde durch etwas anderes noch einmal an Deinen Beitrag erinnert und mir fiel ein,daß wir immer die gute alte Mundorgel im Autohandschuhfach liegen haben/hatten - damit wir alle Strophen singen konnten. Da snid doch durchaus LIeder, die für jedes Alter gehen, Du mußt nur schauen, daß sie für den Neuling nicht zu schwer zu verstehen sind. Wiederholungen - Refrain u.ä. sind immer gut. Neulich kam auch eine Sendung über die "NDW = Neue Deutsche Welle aus den 80ern, da sind ja auch mindestens ein paar lustige dabei (die manchmal auch zum Nachdenken bringen: Karl der Käfer z.B.) Auch Reinhard Mey hat manchmal lustige - denk nur an "Der Mörder ist immer der Gärtner", seine Texte bewundere ich bis heute in ihrer Natürlichkeit und dennoch Poesie. Und ansonsten kommen sie ja bald in das Pop- und Rock-Alter., da gibt es gute deutsche Bands, die bei den jungen Leuten (auch) populär sind, wie gesagt, einfach mal im entsprechenden Forum rumfragen.- Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 11.08.2017, 11:19