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Deutsch - Tagalog ( Philippinen )

Thema: Deutsch - Tagalog ( Philippinen )

Meine Tochter wächst zweisprachig auf ( *27.06.2011 ), weiß nur noch nicht so ganz ob das auch funktioniert !? Mein Verlobter redet Deutsch, aber mehr Tagalog mit ihr. Seine Eltern mehr Tagalog, als Deutsch. Ich und meine Familie reden ausschließlich Deutsch mit ihr. Funktioniert das gut mit allgemein zwei Sprachen ? Brauche mal Erfahrungsberichte der Mütter von zweisprachigen Kindern :)

von MahalKita am 07.09.2011, 08:37



Antwort auf Beitrag von MahalKita

Hej und willkommen hier! Natürlich funktioniert das --- allerdings so wie Du es schreibst, denke ich mir folgendes: 1. Es ist prima, daß Ihr das gleichvon Anfang an durchzieht, je eher umso besser!!! 2. ABER: Jeder sollte soviel wie möglich seine (Mutter-)Sprache sprechen,. d.h. es gibt ja wohl keinen Grund dafür, daß Dein - ich verstehe es so - philippinischer Mann Deutsch mit dem Baby redet - oder? Oder Schwiegereltern?? Dafür bist doch Du mit anscheinend dt. Muttersprache zuständig. Wichtig ist auch, wo Ihr lebt. Die Umgebungssprache wird zwangsläufig stark, wenn Ihr ganz normal am öffentlichen Leben teilnehmt und nicht in einer Art "Sprachghetto" lebt. D.h. aber auch, Ihr müßt einen starken Gegeneinsatz für die Nicht-Umgebungssprache leisten. Später, wenn das Kind größer ist und öfter Menschen um Euch sind, die NUR die Umgebungssprache verstehen, spricht nichts dagegen, dann, aber auch nur dann (!), in diese zu wechseln. Sowie Ihr alleine seid, sollte die Nicht-Umgebungssprache konsequent gesprochen werden. Kinder können gut unterscheiden, wann sie was zu wem sprechen müssen, um verstanden zu werden. Sie verstehen also auch, warum Dein Mann z.B. in die (angenommene) dt. Umgebungssprache wechselt, wenn andere dabei sind, die Euch sonst nicht verstehen. Wenn er das aber eher wahllos macht, ist es weniger logisch und dann sehen die Kinder auch weniger Grund, konsequent bei einer Sprache zu bleiben. Aber es ist auch der reine Zeitfaktor, der gebietet, soviel wie möglich die Nicht-Umgebungssprache zu sprechen und deshalb nicht grundlos in die Umgebungssprache zu wechseln. Denn mit den Jahren kommen eben Spielkameraden, Kindergarten, Schule etc. als starke Umgebungssprache-Vermittler dazu - da wird die Zeit für die andere Sprache zwangsläufig knapper und muß voll ausgenutzt werden, um den bestmöglichen Erfolg zu haben. Also: Langer Rede kurzer Sinn: Natürlich müßt Ihr als Familie Eure beste Lösung finden, die Euch natürlich erscheint und in Euren Tagesablauf paßt. ABER gute Gewohnheiten kann man sich angewöhnen, und Euer Kind ist noch klein, so daß Ihr üben könnt: Jeder seine Sprache - soviel möglich die Nicht-Umgebungssprache!!! (Kannst Du die Sprache Deines Manes, dann nehmt sie als Familiensprache, sofern Ihr in Dtld. lebt.) Viel Glück - Ursel, DK - mit 2 fast erwachsenen fließend zweisprachigen Töchtern (dies nicht um zu prahlen, sondern um Dir Mut zu machen!)

von DK-Ursel am 07.09.2011, 09:06



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Also erstmal danke für die Antwort. :) Ich wohne in Duisburg, er in Gelsenkirchen & wir ziehen nächstes Jahr zusammen ( wenn ich 18 bin ). Leider kann ich seine Sprache noch nicht wirklich habe aber schon mal ein Buch zum üben ^^ Ich kann sie wenigstens teilweise verstehen. Ich stells mir nur ein bisschen schwierig fürs Kind vor zwischen den beiden Sprachen zu unterscheiden ?!

von MahalKita am 07.09.2011, 09:15



Antwort auf Beitrag von MahalKita

Hej nochmal! Das schaffen die Kleinen blendend. Wenn Ihr es eben so gut wie möglich konsequent trennt, wird es leichter. Ganz "tödlich": Mitten im Satz in die andere Sprache wechseln. Das gibt dann auch beim Kind Mishcmasch. Anfangs dürft Ihr auch nicht erschrecken,wenn es die Sprachen zu mischen scheint. Das liegt daran, daß die Kinder manche Dinge eben nur in 1 Sprache kennen - Ruhe bewahren: Das kommt. Wie hier schon jemand immer wunderbar schreibt: Dein Kind lernt ja auch gleichzeitig zu rennen und mit den Armen zu fuchteln oder es kann schaukeln und singen --- wieso sollte das Superhirn nicht auch 2 Sparchen gleichzeitig schaffen? Gerade hier im Forum gibt es auch genug Beweise für gelungene zweisprachige Erziehung, steck die Zweifel ganz schnell weg (denn die spürt Dein Kind auch!) und glaube daran. Denk gar nicht mehr darüber nach - sprecht Eure Sprachen, dann gehören die ganz natürlich zum Alltag Eurer Familie - nichts ist besser! Gruß Ursel, DK (übrigens die einzige, die hier bis auf kurzfristige Gäste aus Dtld. Deutsch mit den Kindern sprach - beide Töchter sind auf wirklich hohem Niveau muttersprachlich in beiden Sprachen (dänisch-deutsch).)

von DK-Ursel am 07.09.2011, 09:26