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Zweisprachiger Kiga/Grundschule

Thema: Zweisprachiger Kiga/Grundschule

Hallo! Unsere Kinder gehen in einer internationale Kita mit Hauptsprache englisch. Sie gehen dort hin seitdem sie Babies sind und fühlen sich sehr wohl. Nun steht aber die Entscheidung an ob meine Grosse (4 Jahre) ab Sommer in den staatlichen Kiga gehen soll (der ist hier Pflicht) oder in den Kindergarten der Kita die seit 1 Jahr über eine Kindergartenlizenz verfügen. Der Kindergarten ist zweisprachig (3 Tage englisch/ 2 Tage deutsch) und sie hat auch die Möglichkeit später in die neu gegründete Grundschule dort zu gehen. Nun meine Frage weil das Ganze auch nicht gerade billig ist. Lohnt es sich Kinder im zweisprachigen Kiga und später Grundschule anzumelden. Macht das Sinn? Ich bin momentan total zwiegespalten und ratlos. Bis Januar muss ich mich entscheiden weil der Kiga überlaufen ist aber Kinder die bereits in der preschool Gruppe sind automatisch bevorzugt werden. Nur müssen sie es frühzeitig wissen um den anderen Eltern ab- oder zusagen zu können. Viele Grüsse, Chrissie P.s. Das ist die day care: http://www.tinytots.ch/

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 07:34



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Hm, da gibts sicher auch geteilte Meinungen. Aber ich finde es auf alle Fälle sinnvoll - wenn Du das Englische weiter unterstützen willst. Sonst kommt irgendwann der Punkt, an dem fast alle Kinder quasi nur noch die Umgebungssprache sprechen. Ich weiß jetzt nicht, wie die Sprachverteilung bei euch in der Familie aussieht, aber falls deine Zwerge englisch nur in der Kita sprechen und nachher halt im Kiga nur deutsch werden die Prioritäten schnell anders gesetzt. Alle Freunde sprechen deutsch = warum soll man da noch sein Englsich anwenden. Wenn sie älter sind kommts manchmal auch zur Verweigerung der zweiten Sprache. Von daher würde ich die Option wählen, bei der weiterhin beide Sprachen gefördert werden. Ich ann mich allerdings auch an eine Mutter eines ehemaligen Hortkindes (Iren in Berlin) erinnern, die meinte, es sei totaler Quatsch gewesen, dass sie ihrem Kind eine zweisprachige Schule "zugemutet" hätte. Ihre Muttersprache würden sie zu Hause eh sprechen und die Umgebungssprache spricht ein Kind meist sowieso problemlos. Liegt also eben auch an den familiensprachlichen Voraussetzungen. Bei uns ist es zum Beispiel so, dass unser Sohn d/e aufwächst, obwohl wir beide deutsche Muttersprachler sind (habne eine Weile im Ausland gelebt, daher diese oft umstrittene Entscheidung). Obwohl es teurer als ein normaler Kiga ist, besucht er eine zweisprachige Euinrichtung und ist auch bereits auf der Warteliste für eine private Schule mit hauptsprache englisch, da ich mich nicht drauf verlassen möchte, das wir vielleicht Glück haben und er mit Muttersprache Englsich an einer Europaschule unterkommt. LG platschi

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 19:59



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Ich denke es hängt davon ab, was Ihr wollt. Warum habt Ihr Euch für die 2 sprachige Kita entschieden? Habt Ihr vor in der Schweiz zu bleiben? Oder zieht Ihr evtl. weiter in ein anderes Land?(in diesem Fall würde ich mich für die 2-sprachige Kita entscheiden, da es sehr viel einfacher ist im Ausland eine internationale (engl. sprachige) Schule zu finden, als eine Deutsche. Hinzu kommt, dass es somit auch einfacher ist, die Kinder in einer Schule unterzubringen. Ich halte nichts davon die Kinder in einen engl. sprachigen Kindergarten zu geben nur weil es gerade "in" ist, dass Kinder möglichst früh eine 2. Sprache lernen sollen. Ist die Familensprache engl. oder einer der Elternteile Native speaker -oder man plant in ein anderes Land zu ziehen -prima!-Ansonsten halte ich das für Quatsch.

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 19:59



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Nein, wir haben das nicht gemacht weil es "in" ist. Unsere Tochter ist frühreif und musste schon im Alter von 1 Jahr mehr gefördert werden. Die einzige Einrichtung die auf Anhieb einen freien Platz bot und mit zusagte war Tiny Tots. Da ich selbst zwar Deutsche bin aber in Südafrika gelebt habe, ist englisch quasi meine 2. Muttersprache. Von daher fand ich das persönlich natürlich toll, dass sie gleich die englische Sprache mitbekommt. Sie ist jetzt 4 Jahre alt geworden und versteht Alles und spricht auch sehr gut englisch. Wir sind öfter in den USA und waren dieses Jahr auf dem Disney Schiff (100% nur Amis). Beide Kinder fanden es toll. Wir sind hier sehr international ausgerichtet. Auf Grund der Chemie leben und arbeiten hier Familien aus der ganzen Welt. In unserem Haus gibt es Amis, Engländer, Schotten, Brasilianer, Deutsche, Spanier,.... Es ist für die Kinder (die per Zufall auch in dieselbe Einrichtung gehen) völlig natürlich, dass sich alle in der gemeinsamen Sprach englisch unterhalten. Unsere Kinder haben also nicht nur deutschsprachige Freunde sondern Alles ist sehr global. Selbst beim Kindergeburtstag lief Alles auf englisch ab weil 4 von 5 Kindern besser englisch als deutsch konnten. Insofern macht die englischsprachige Kita und jetzt der Kiga schon Sinn. Nur weiss ich eben nicht ob es nicht besser wäre sich auf eine Sprache zu konzentrieren. Meine Tochter ist gleichzeitig ja auch noch dabei sich das schweizerdeutsch anzueignen. Ach ja, vielleicht ziehen wir auch irgendwann mal ins englischsprachige Ausland. Bisher habe ich mich der Kinder wegen geweigert weil sie sich hier gerade so wohlfühlen. Mein Mann fliegt aber nächstes Jahr z.B. für 3 Monate in die USA wovon ich gerne einen Teil mit der ganzen Familie dort verbringen. Englisch ist bei uns also alltäglich und keine "künstliche" Sprache der wegen Mamis Ehrgeiz gelernt wird. ;-) Viele Grüsse, Chrissie

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 23:23



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Warum glaubts Du, dass es besser wäre sich auf eine Sprache zu konzentrieren??? Nur weil Deine Tochter sich jetzt auch Schweizerdeutsch aneignet? Keine sorge, Kinder kommen locker auch mit drei Sprachen zurecht. Von daher ist es sicher kein Problem, sie in eine zweisprachige Kiga bzw. später Schule zu schicken. Andererseits brauchst Du Dir bei eurem Umfeld aber sicher auch keine Sorgen machen, dass das Englische in den Hintergrund gerät, wenn es nicht weiter gefördert wird. Von daher würde ich nach Bauchgefühl entscheiden. Schau Dir den oder die in Frage kommenden staatlichen Kigas an und vergleiche mit der anderen Einrichtung. DU selbst weißt, was für Dein Kind am besten ist! LG platschi

Mitglied inaktiv - 06.12.2007, 08:52



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Wenn Kindergarten und Grundschule komplett zweisprachig sind, dann wuerde ich das machen. Dann lohnt sich das- und in diesem Sprachbad verfestigt sich die Sprachkompetenz auch. Wenn es nur so pseudo- englisch ist- sprich, keine Muttersprachler als Lehrer, keine muttersprachlichen Kinder- sondern nur Fassade und eben die eine oder andere Englischstnde mehr- dann nicht. Und im uebrigen- wenn Deine Kinder in der derzeitigen Betreuungsstaette gut zurechtkommen und Du zufrieden bist- dann wuerde ich mir einen Wechsel eh gut ueberlegen. Erstens frei nach dem Motto- never change a winning team - zweitens- ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich verwechsel- hattet Ihr nicht eh vor, in absehbarer Zeit umzuzihen? Dann muessten Deine Kinder sich ja wieder an etwas neues gewoehnen. Schreib mal bei Gelegenheit was Du machst. Benedikte

Mitglied inaktiv - 07.12.2007, 22:37



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Ja, es sind Muttersprachler, hauptsächlich Englänger (was sich auch im für mich sehr strengen System widerspiegelt), Australier und ein paar Erzieherinnen die zweisprachig sind. Insofern ist die Einrichtung ganz gut, der Betreuerspiegel (1:6) ist auch hervorragend. Das Einzige was mich stört ist, dass sie den Stand meiner Tochter an äusserlichen Fertigkeiten (Verhalten, praktische Fertigkeiten wie Essen zerschneiden, in die Hose machen etc.) beurteilen. Sie hat das Problem, dass sie mit ihren gerade mal 4 Jahren intellektuell und von ihren Möglichkeiten her praktisch auf dem Stand eines Grundschulkindes ist aber emotional zeitgerecht. Das heisst, sie wird trotzig wenn sie etwas nicht will und kommt mit der Differenz schlecht klar. Dieses englische System berücksichtigt aber hauptsächlich das brave Verhalten in der Gruppe und solche Dinge für die Einschätzung. Meine Tochter ist aber in ihrer Gruppe fürchterlich gelangweilt und benimmt sich entsprechend. Auf der anderen Seite fühlt sie sich bei ihren Freunden wohl (will mittags nie nach Hause) und ich weiss nicht ob der staatliche Kiga ihr genauso wenig entgegenkommt. Unser Kinderarzt hat sie bei der Kontrolle auf meine Bitte hin extra daraufhin geprüft. Er ist derselben Meinung und nun wird sie bei einem Neurologen in der Unikinderklinik untersucht und es wird genau geschaut wie weit sie in welchem Bereich ist. Danach bekommen wir dann die Empfehlung wo sie am besten aufgehoben ist. Somit steht momentan noch Alles offen und Deine Antwort zeigt mir dass ich mit dem zweisprachigen Kiga gar nicht so falsch liege. Danke Dir! LG! Chrissie P.s. Ja das Wegziehen ist immer mal wieder im Gespräch. ;-)

Mitglied inaktiv - 07.12.2007, 23:02



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ah, jetzt habe ich alle postings dazu gelesen und da stand es ja auch mit dem moeglichen Umzug. Man sollte halt doch immer alles lesen. Jedenfalls- wenn Deiner Tochter der Kindergarten gefaellt und ihr ggf. sowieso umzieht, dann wuerde ich mir das mit einem Wechsel wirklich gut ueberlegen. Ich kenne ja viele Leute, die oft umziehen und habe mich von dem Maerchen verabscheidet, dass es den Kindern immer gut tut. Kurz- es gibt einige, die nur profitieren, multilingual und multikulturell werden- aber meiner Beobachtung nach ist das nicht die Regel. Und gerade, wenn Kinder erst im Schulalter umziehen, also schon Freunde und so haben- Vorsicht Vorsicht. Und nach Papierform macht Euer Kindergarten doch auch einen guten Eindruck- und richtig bilinigual ist so wichtig.Ich bin ein Landei und habe Fremdsprachen alle kuenstlich gelernt mit dem Effekt, dass ich ueberall einen Akzent habe. Meine Kinder sprechen englisch absolut akzentfrei bzw. der Aelteste mit hiesigem Akzent. Das ist so dermassen schoen und macht mich so stolz- ein perfektes "th", ganz locker. Und was Deine Bedenken angeht- ich glaube, man ist nie immer hundertprozentig zufrieden. Wir sidn mit unserer Einrichtung auch ziemlich zufrieden- aber neulich habe ich auch gedacht, mich tritt ein Pferd. Wir haben uns immer nach unserem Vierten erkundigt, der ein ziemliches raubein ist- bei drei aelteren geschwistern hat er es hart im Leben und ist Auseinandersetzungen und Behauptungen gewoehnt. Jedenfalls hiess es immer, der sei wunderbar, ganz lieb- kurzum- awesome, alle awesome.Und vor einigen Wochen hatte er dann doch sich mehrfach danebenbenommen- und die haben sofort meinen Mann angerufen, er solle den Kleinen abholen und haben sogar von Rauswurf gesprochen. Da war ich auch entsetzt- erst immer so quasi uebertrieben freundlich ( gut, wir haben vier Kinder in dieser Privatschule und zahlen vermutlich einen Lehrer damit- Du kennst ja aus der Schweiz die Preise, die man da so zahlt) und dann ruckzuck schlaegt das Klima um. Ich meine, es hatte sich dann auch ganz schnell wieder gelegt und wir haben jetzt seit laengerem keine complaints mehr gekriegt ( mein Mann sagt immer, wenn ich abends nach HAuse komme und frage, dass er sich wieder wie Mutter Theresa benommen habe). Was ich damit sagen will ist wirklich- hundert Prozent kriegt man nie und wenn die Qualiteat an Bildung bieten und Deine Tochter gerne hingeht, ist das mindestens 85 %. Und ob die staatliche Alternative besser ist, kannst Du nicht wissen. Preiswerter auf alle FAelle- auf der anderen Seite bin ich sicher, dass die keine Kind-Erziher relation von 1:6 bieten. Bis 1: 10 wuerde ich mit mir reden lassen- als alternative- aber bei 1 : 16 geht das einzelne Kind unter. Und da, wo man zahlt, kann man sich immer eher beschweren. Wenn man da fehtl, geht naemlich ein Kunde verloren. In einer staatlichen Einrichtung, wo die Erzieher nicht durch die tuition fees der Eltern bezahlt werden, ersparen sie sich nur Arbeit wenn ein Kind sich abmeldet. Wann entscheidet sich denn, ob Ihr wegzieht? Ich werde zum Sommer nach Deutschland versetzt und treffe schon die ersten Vorbereitungen. So, meine MAenner sind zurueck von Eishockey und Fussball, meine Tochter abgeholt zur Kinderoper von einer Freundin, ich gehe jetzt meinen Wochenendeinkauf machen. Gruss, Benedikte

Mitglied inaktiv - 08.12.2007, 21:02