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von Almilara  am 28.11.2019, 12:36 Uhr

1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Hallo allerseits,

Vorab ich und mein Mann hatten bevor unsere Tochter (bald 1 Jahr alt) vorgenommen, dass sie von Anfang an mit zwei Sprachen konfrontiert wird. Auch die Hebamme hat dies uns Nahe gelegt.

Die ersten 2-4 Monate war dies auch der Fall. Mein Mann sprach mit unserer Tochter auf deutsch, ich wiederum mit meiner/unserer Herkunfts- bzw Muttersprache - in diesem Falle türkisch.

Seit dem 5. Lebensmonat wird mit unserer Tochter überwiegend nur auf türkisch gesprochen. Auch der familiäre Umkreis.

Jedoch möchte ich unserer Tochter auch die deutsche Sprache zum Kennenlernen bringen. Denn außer "nein" kennt sie nichts.
Ich habe daher da sich auch das Abend-Ritual seitens meiner Tochter verändert hat, Hörbücher & Geschichten auf deutsch einfädeln lassen.
Doch einige Müttern mit denen ich in anderem Netzwerk unterhalte, sind der Meinung, dass das Kind nur mit einer Hauptsprache gefördert werden sollte. Doch es steht fest, dass unsere Tochter evtl ab dem 2. Lebensjahr in die Kita gehen wird. Und eine Eingewöhnungsphase, sowie eine Sprache die man kaum oder sehr selten hört wäre auf einmal natürlich zu viel.

Wie sollte ich am besten vorgehen? Oder wie setzt ihr im Alltag mehrere Sprachen ein?

Lg

 
11 Antworten:

Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von Ivdazo am 28.11.2019, 12:52 Uhr

Wie gut könnt ihr Eltern denn Deutsch? Beherrscht ihr das als Fremdsprache oder als Muttersprache?
Welche Sprache redet ihr Erwachsenen untereinander?
Wohnt ihr in Deutschland? Oder woanders, so dass das Kind GAR kein Deutsch hört, und dann in einen deutschsprachigen (?) Kiga gehen soll?

Falls ihr beides (Deutsch und Türkisch) etwa gleich gut könnt, dann könnt ihr das sicherlich aufteilen, so wie das die ersten Monate vonstatten ging. Wenn ihr euch aber in Türkisch wohler fühlt, dann könnt ihr ruhig beide bei Türkisch bleiben. Solange das Kind etwas Kontakt mit deutscher Sprache hat, wird sie deutsch auch lernen, insbesondere wenn sie in einen deutschsprachigen Kiga kommt.
Falls ihr in Deutschland wohnt, könntet ihr ja Situationen schaffen, wo das Kind Deutsch hört und evtl. sprechen muss/soll: Kinderturnen, Krabbelgruppe, Spielplätze, deutsche Bekannte treffen, etc. Wenn ihr das regelmäßig macht, dann könnt ihr ruhig bei Türkisch als Familiensprache bleiben. Später wird die Umgebungssprache sowieso viel stärker, sobald das Kind im Kiga ist, später in der Schule, und einen deutschsprachigen Freundeskreis hat. Da werdet ihr sowieso schauen müssen, dass das Kind genügend Input auf Türkisch hat, damit das nicht verdrängt wird.

Es gibt aber auch immer wieder Kinder, die ohne ein einziges Wort Deutsch in den Kiga kommen und innerhalb weniger Monate trotzdem Deutsch lernen. Kinder sind da schnell.

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von Kacenka am 28.11.2019, 13:10 Uhr

Genau. Wenn Ihr deutsch auf muttersprachlichem Niveau könnt, teilt Euch auf, Du solltest aber ruhig beim Türkischen bleiben - besonders wenn Ihr in Deutschland wohnt. Eure Tochter ist noch klein - in dem Alter hat mein großer Sohn noch gar nichts gesprochen. Bücher vorlesen, Abzählreime machen, Kniespiele, vorsingen, zusammen in eine Krabbelgruppe oder ähnliches gehen ist aber immer eine gute Idee - in beiden Sprachen. In dem Alter ist es aber sicher besser, noch beim Prinzip "Eine Person - eine Sprache" zu bleiben.
Es kommt nur sehr selten vor, dass zweisprachige Kinder beide Sprachen absolut parallel erwerben, meist dominiert phasenweise die eine oder andere - das kann auch wechseln. Auf lange Sicht dominiert meist die Umgebungssprache - aber auch das hängt immer von den Umständen ab.
Und im Kiga lernen die Kinder Sprache wirklich rasend schnell, sofern die Erzieherinnen sich nur ein bisschen mit den Kindern beschäftigen - was zu hoffen ist.
Da wird viel gesungen, Gedichte gelernt, es gibt einen Tagesablauf, der reich kommentiert wird und dazu täglich wiederholt - zudem in einem Alter wo die Kinder Wortschatz und Grammatik ganz intensiv aufbauen. Da hatte ich bei meinen Kindern manchmal zu tun, mit der Muttersprache noch "hinterherzukommen"...
Allerdings kann es für die Eingewöhnung natürlich ungünstig sein, wenn das Kind die Sprache anfangs noch nicht versteht. Das hängt aber auch stark vom Temperament des Kindes ab.
Ganz bestimmt ist es nicht schädlich, wenn Eure Tochter von klein auf mit mehreren Sprachen konfrontiert wird, im Gegenteil.

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von DK-Ursel am 28.11.2019, 14:12 Uhr

Hej!

Ich würde nicht unbedingt dazu raten, daß Ihr Deutsch redet, wenn Ihr es nicht wirklich wie Eure Mutter-Herzenssprache beherrscht und mögt.
Selbst hattenwir zwar beide Sprachen von Anfang an, mit mir als einziger Bezugsperson für Deutsch, aber ichw eiß aus Foren wie diesen, aber auchausErfahruing mit der Familie meines patensohnes, daß die Umgebungssprache sehr schnellsehr mächtig wird, wenn die Kinder nicht in einem ghettoartigen ZZustand gehalten werden.
ihr geht doch sicher in dt. Läden, da hört man doch auch Deutsch.
Sie kommt vielleicht in eine Kindergymnastik oder Musikgruppe und wie du schreibst, auf jeden Fall in die dt. Betreuung - da lernt sie sehr schnell deutsch und Du wirst tüchtig dagegenhalten müssen.

Mein Patensohn ist mit 2 deutschen Eltern und 2 großen Brüdern hier in DK aufgewachsen, die Großen brachten sicher hin und wieder mal etwas Dänisch durch ihre Freunde mit heim, aber letztendlich wurde dort nur Deutsch gesprochen. Die Pädagoginnen im dänischen KIGA waren denn auch erstmal recht besorgt, haben sich dann aber SEHR SCHNELL sehr stark gerwundert, wie schnell der "Kleine" mit über 3 die dänische Sprache ebenso gut wie seine Kameraden konnte.
Eine andere Freundin wurde rst durch unser Beispiel ermutigt, mit ihren Kindern Deutsch zusprechen,s ie waren 1 und 4 damals.
Leider war eben die Gewohnheit schon stark eingerissen, sie schalteten sehr oft auf Dänisch um - bis heute. Ihr Deutsch ist (deshalb?) deutlich schlechter, wenn gleich doch recht gut, als das meiner Töchter. Wohingegen Patensohnfamilie auch 3 fließend zweisprachige Kinder (jetzt junge Erwachsene) auf hohem Sprachniveau hat.
heißt also:
Gerade die Umgebungssprache wird auchspäter gut gelernt und sehr mächtig.
Und Gewohnheiten innerhalb einer Familie sind oft schwer zu ändern, oft verbleibt es und dann tut es allen leid, wenn die Kinder groß sind.


Wie gesagt, bei uns liefen beide Sprachen parallel ab, und obwohl mein Mann das nicht gern hört (jnd bestreitet ) glaube ich bis heute, daß meine Große damals bis zum Eintritt inden KIGA ein klitzekleines Bißchen besser Deutsch als Dänisch konnte. Nun ja, mein Mann ist eher der schweigsame Typ, aber die Großmutter und eine Tante waren im Prinzip täglich hier, wir waren in Musik- und Turn-/Spielgruppe, sie hörte also parallel zu meinem Deutsch auch viel Dänisch. Trotzdem war es eben gut mitdiesem intensiven Grundstock i nder Nicht-Umgebungssprache, denn auch sie ist sehr gut in Deutsch.

Zwei Sprache parallel (oder sogar mehr)- das verkraften Kinder, das ist gut

Wer Dir zu anderem rät:
Mit welchem Hintergrundwissen agieren die?
haben die selbst mehrsprachige Kinder großgezogen?
haben sie ich mit mit dem Thema gründlich befaßt bzw. mit Spracherwerb überhaupt?
Ist schon witzig, wer sich manchmal berufen fühlt, einem gerade dazu einen guten Rat zu geben!

Alles Gute - Ursel, DK

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von Almilara am 28.11.2019, 15:12 Uhr

So ich Versuche auf alle Antworten in einem zu schreiben.

Wir leben beide in Deutschland. Hier geboren und aufgewachsen. Für mich persönlich sind die Sprachen in türkisch und deutsch im gleichen Level. Von Fachkenntnissen und Grammatik eher die deutsche Sprache. Jedoch da man in der Familie "automatisch" türkisch spricht, kann ich für die Verhältnisse eines damaligen Gastarbeiterkind diese wohl besser, als mein Mann. Mein Mann man bevorzugt daheim die türkische Sprache. Wenn wir bei der Mutter sind, ist er es auch Mal gewohnt auf deutsch zu sprechen. Obwohl dies für sie die Fremdsprache ist.

Mir persönlich war es lieber, dass meine tochter, weil ich auch überwiegend mit ihr allein bin und der Vater tagsüber lange arbeitet, dass ich den Part mit dem türkisch sprechen übernehme. Denn aus eigener Erfahrung aus meiner damaligen Schulzeit hatten wir zwar türkisch Unterricht, jedoch war dies nicht sie ein typisches Deutschunterricht bestückt. Ich bekomme auch im Umkreis mit wie zb. Die Cousins oder Cousine meines Mannes mit, wie diese sich damit schwer tun, wenn innerhalb der Familie auf türkisch gesprochen wird.

Die Mütter die mir das angeraten haben sind auch welche, die ein Kind mit zwei Nationen haben (türkisch/deutsch, griechisch/deutsch).

Ich hatte mich auch daher etwas im Internet erkundigt. Jedoch waren viele Beiträge auf Familien zugeschnitten, die ausserhalb DE leben.

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von DK-Ursel am 28.11.2019, 15:29 Uhr

Hej!

Komisch, da ßdie mehrsprachig erziehenden Mütter da Vorbehalte haben - oder verstehe ich da was falsch?

es ist ja auch völlig wurscht, wo die einz. Familien leben - meistens sind dann eben 1 oder beide Elternteile aus einem anderenLand, d.h. es gibt eine Umgebungssprache,die evtl. einer der Eltern auch noch muttersprachlich spricht (ist aber -wie bei patenkind erzählt - ja auch nicht zwangsläufig so) und es gibt mind .1 Nicht-Umgebungssprache,derenVermittlung meist auf dem Elternteil 8alleine) liegt, der sie muttersprachlich und gerne ung gut spricht.

Wenn ich das bei Dir so lese und richtig verstehe, würde ich zuhause auf jeden Fall viel Türkisch sprechen - ob hier inDK oder eben bei Dir in Dtld. oder anderswo, ist völlig wurscht: solange Türkisch eben die Sprache ist, die nicht zur Umgebung gehört.

Wenn Dein Mann lieber Deutsch mit Eurem Kind spricht und dies gut kann, dann laß ihn den deutschen Part übernehmen, also z.B.den der Umgebungssprache, den mein Mann als Däne bei uns hatte.
Muß aber nicht, auch Dein Mann könnte sich ja entschließen, ganz zu Türkisch mit Eurem Kind zu wechseln, das sollte er nur weitgehend beibehalten.

Eine andere Option, vor allem,wenn er Deutsch mit Eurem Kind redet, wäre es, daß Ihr auf jeden Fall dieFamiliesprache auf Türkisch durchzieht.
Bei uns war es eben auch Nicht-Umgebungssprache,weil wir - wie Ihr - zum Glück alle die Sprachen des anderen verstehen und sprechen können.
Also redeten wir alle zusammen Deutsch, einzige Ausnahme: mein Mann sprach die Kinder bei Tisch, im Auto oder so direkt an (oder umgekehrt) an, dann verhandelten die kurz auf Dänisch, der Rest der Familie blieb aber bei der Nichtumgebungssprache (bei uns Deutsch).
Dieses Hin- und Herschalten empfinde ich als positiv, weil es den normalen Sprachgewohnheiten ja auch entspricht -sowie Gäste da sind, die nur 1 der Sprachen verstehen.

Wie gesagt, auf jeden Fall gleich parallel erziehen - und jeder legt sich dabei aufseine bevorzugteSprache fest und böleibt weitgehend, abern icht zwangsläufig prinzipiell und IMMER dabei.
bei Gästen etc. kann man durchaus wechseln, ohne daß die Kinder Schaden nehmen, verwirrt sind usw.

Gruß Ursel, DK

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von Almilara am 28.11.2019, 17:40 Uhr

Also man hatte während der Unterhaltung gemerkt, dass viele verschiedene Meinungen darüber haben. Doch überwiegend setzten sich auch die jenigen dominierend mit ihren Meinungen fort, die eben diese "Sprache des Landes wo man lebt" bevorzugen.

Ich selbst hatte eben das umsetzen wollen, was unsere Hebamme damals empfohlen hatte. Muss auch gestehen, das ich mich, weil ich der Meinung war sie müsste recht haben auch nicht viel beschäftigt.
Gut.. umsetzen konnten wir es die erste Zeit, dass ich mit unserer Tochter Türkisch und mein Mann eben Deutsch gesprochen haben.

Selbst hatte in meiner Kindheit persönlich gewisse Schwierigkeiten, wenn es um die Umgebungssprache ging. Besser gesagt, ich habe es auch im Kindergarten - und damals fing man in der Regel erst mit 4-5 Jahren dort an - bevorzugt weiterhin auf Türkisch zu kommunizieren.
Dadurch hatte ich auch anfängliche Probleme während der Grundschulzeit.
Erst nachdem ich die 2. Klasse wiederholt hatte, und unsere Grundschullehrerin für die türkischen Schüler extra 1x wöchtl. sich Zeit genommen hatte mit uns die deutsche Sprache detaillierter zu Üben, wurden auch meine sprachlichen Kenntnisse besser.

Eben weil ich selbst in meiner Kindheit damit zu kämpfen hatte, macht man sich als Mutter nun Sorgen. Ok, damals habe ich auch nur mit meinem Bruder uns auf Deutsch unterhalten, oder Serien geschaut, Bücher gelesen. Aber hauptsächlich war ich weiterhin mit der Muttersprache meiner Eltern konfrontiert.

Wir werden wohl die gewohnte Kommunikation was meine Tochter bislang kennt beibehalten.
Also das plötzlich die Mama oder der Papa nicht mit ihr eine Sprache spricht, was sie verwirren kann.
Zurzeit toleriert sie die deutschen Erzählungen am Abend, sowohl auch die Hörbücher. Denke das dies für jetzt auch begrenzt ausreichen mag.

Eure Kommentare haben mich wirklich erleichtert. Denn bislang hörte und sprach man mit den Gleichgesinnten nur das, was sie selbst empfohlen bekommen haben.

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von MamaLausemaus am 30.11.2019, 23:25 Uhr

Da gehen die Meinungen sicher auseinander, aber hier die Dinge, die ich damals im Studium gelernt habe (Englisch und Deutsch auf Lehramt):

- Es ist wichtig, dass ein Kind (mindestens) eine Sprache auf muttersprachlichem Niveau lernt, damit es sich 1. sicher verständigen kann, 2. dies als Basis für das Erlernen von Fremdsprachen dienen kann.

- Kinder können problemlos mehrere (Mutter-) Sprachen parallel erlernen. Wichtig ist dabei wohl, dass es sogenannten "Sprachinseln" gibt. Z.B. die Mutter spricht immer türkisch mit dem Kind, der Vater deutsch (Vorausgesetzt, sie sprechen "ihre" Sprache wirklich auch auf muttersprachlichem Niveau). Das ist deshalb wichtig, damit das Kind die zwei Sprachen auseinanderhalten kann. Sprich, würde z.B. die Mutter ein bisschen Deutsch, ein bisschen Türkisch sprechen, ist die Gefahr größer, dass ein Kind diese nicht klar oder nur schwer trennen kann.

Deshalb würde ich persönlich euch ganz klar empfehlen, beide Sprachen so zu nutzen, wie ihr es auch zu Beginn gemacht hat. Ich kann mir zwar auch vorstellen, dass euer Kind Deutsch auch dann noch gut lernt, wenn es dies erst ein paar Jahre später erst "wirklich" geschieht. Aber warum soll man dem Kind den Einstieg in den Kindergarten nicht erleichtern? Ist doch blöd, wohin zu kommen, wo man zunächst nichts versteht (insbesondere, wenn man dies hätte vermeiden können).

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von Almilara am 01.12.2019, 21:41 Uhr

Eine der Gründe war oder ist ja für mich, dass nicht nur die Eingewöhnung, sondern auch die fremde Sprache sie mehr irritieren könne.

Das gute wiederum ist eben auch, dass sie nicht wie ich damals vielleicht mit 4 oder 5 Jahren, sondern 2 bzw. Spätestens mit 3 Jahren in den Kindergarten gehen wird.

Jetzt haben wir als Eltern uns gefestigt, dass wir - da sie auch nach dem 3. Lebensmonat auch den Papa nur auf türkisch zu hören bekam - die türkische Sprache beidseitig beibehalten. Der Onkel spricht mit ihr bewusst deutsch und abends sind die Hörbücher auch auf deutsch. Somit hat sie zumindest eine Basis und festen Rhythmus bzw. Zuordnung. Wenigstens gehören wir zu der Generation, die mit 2 sprachen aufgewachsen sind. Zwar mit etwas Mühe, doch akzentfrei.

Ich bedanke mich für das Kommentar.

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von DK-Ursel am 01.12.2019, 22:37 Uhr

Hej!

Ja, wie heißt es bei Goethe: "Grau ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum" und die Praxis zeigt eben,daß Prinzipien gut und schön sind, wenn sie aber nicht zum realen Leben passen, taugensie nichts - beleiben gtrau, weil sie nicht des Lebens vielfalt sprich Farbe berücksichtigen.
Was genau heißt nun im Lehramtsrat, jeder bleibe bei seiner Sprache?
Natürlich soll man nicht wechseln, dazu fordert hier niemals jemand auf. Aber man kann durchaus auch mal die Umgebungssprache mit dem Kind sprechen, auch wenn man das sonst nicht tut, wen neben z.B. andere zugegen sind, die einen sonst nicht verstehen würden.
Und dre inzwischen endlich auch anerkannte Satz, daß ein Kind seine Muttersprache erstmal richtig gut behersrchen sollte, bevor es sich anderen Sprachen zuwendet, paßt ja letztendlich auch nur da, wo die 2. Sprache erst später ins Spiel kommt, z.B. bei einem Umzug.
DA tut es gut, daß den Eltern nicht mehr von den Einheimischen, voir allem dem einheimischen Fachpersonal wie eben Lehrern, Pädagogen, Ärzten etc. geratenwird, doch bitte-danke die umgebungssprache mit dem Kind zu sprechen,damit es die besser lerne.
(Da kommt ja wieder Grün gegen Grau: Wie soll das gehen, wenn man selber noch kaum die Umgegungssprache spricht? Noch heute, wo ich fließend Dänisch kann, möchte ich mein Kind nie in Dänisch erziehen müssen, weil ich ihm damit viel sprachliche Vielfalt, die ich auf Deutsch habe, entziehen würde.)
Aber wo ein Kind von Anfang mit 2 Muttersprachen aufwächst - wo ist da denn der Unterschied? Welche sollte man prioritieren? Wo sollte man zurückschrauben?
Und da Kinder so leicht in die Umgeunbgssprache hineinwachsen.d, aß sie oft sehr schnell sehr stark wird und man kaum dagegenkommt, wieso soltle man die kostbare erste Zeit, die man mit dem Kind noch viel vebringt, mit ieiner "Fremdsprache" zubringen?

Nee, das sind alles theorietische Tipps.
Letztendlich aber wirkt mehrsprachige Erziehung am besten dort, wo sie für alle so natürlich verläuft, d.h. jeder sprachlich so agiert, wie er es am selbstverständlichsten tut.
Und je mehr zeit für jede Sprache da ist, umso lernt man sie - das gilt für alles, was man lernt, auch für Muttersprachen.
Und bei einsprachigen Kindern schaut man höchstens mal darauf, wie man sie lernt, wenn es wirklich Probleme gibt. Ansonsten aber lernen die kinder ihre eine Muttersprache, indem sie sie nachahmen. Und genaus lernen unsere Kinder ihre2, ja sogar 3 Muttersprachen!
dafür braucht man meistens keine Theorie, sondern agiert einfach wie die einsprachigen Eltern auch.


Ich bin gespannt, wie es bei Euch weitergeht - erzählt mal später!

Gruß Ursel, DK

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von Kacenka am 03.12.2019, 5:28 Uhr

das hört sich doch super an.
Alles Gute Euch!
K

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Re: 1 jähriges Kind mit der 2. Sprache konfrontieren

Antwort von zweizwerge am 18.12.2019, 19:49 Uhr

Vielleicht lässt Du in die Überlegung auch mit einfließen, ob die anderen Kinder im Kindergarten und der Grundschule auch realistischerweise deutsch mit ihr reden werden. Abhängig von der Umgebung ist das ja keineswegs garantiert... wenn dann die Hälfte der Kinder (oder mehr) nämlich viel lieber Türkisch miteinander reden, ist es evtl. nicht so leicht mit der deutschen Umgebungssprache - dann ist sie evtl. flexibler, wenn sie das deutsche auch schon aktiv aus der Unterhaltung mit dem Papa kennt.

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