Lieber Herr Dr. Paulus, ich bin ganz am Ende meiner Schwangerschaft, liege mit Blasensprung bei 36+1 in der Uniklinik Angers (Frankreich) und warte darauf, dass voraussichtlich bei 37+0 die Geburt ausgelöst wird. Gstern habe ich über eine kanadische Studie gelesen, die dringend davor warnt, Pampelmusen gleichzeitig mit der Einnahme bestimmter Medikamente zu essen. Recherchen im Internet ergaben, dass da auch wirklich etwas dran ist. Die Grapefruit blockiert wohl ein bestimmtes Enzym im Körper, und so kann das Medikament nicht optimal wirken, bzw. wirkt zu stark, oder reichert sich im Blut an ... leider steht das Medikament (Loxen, Nicardipin), dass ich seit Monaten gegen Schwangerschaftsbluthochdruck nehmen muss, in der Liste ganz oben. In der Packungsbeilage ist das Pampelmusenverbot nicht erwähnt, und ich muss sagen, dass ich die ganze Schwangerschaft hindurch pro Woche mindestens 5 Pampelmusen gegessen habe, manchmal gleichzeitig mit der Einnahme! Das Medikament wurde mir verschrieben, weil ich bei einer Routineblutdruckmessung Anfang des 4. SS-Monats plötzlich einen Blutdruck von 200 zu 110 aufwies. Trotz Medikament blieb der Blutdruck allerdings labil, er konnte trotzdem noch auf Werte bis 170 oder 180 klettern unter Stress, wenn er dann auch wieder sank (auf 130, 140 wenn ich entspannt war!) Nebenwirkungen, die die Packungsbeilage erwähnt, habe ich nie verspürt, ich habe das Nicardipin wirklich gut vertragen. Jetzt stelle ich mir zwei wichtige Fragen: 1) Kann eine Pampelmuse pro Tag die Wirkung des Medikaments wirklich beeinflussen, ist der Blutdruck dadurch nicht so weit gesunken, wie er sollte? 2) Kann es sein, dass das Medikament durch die Pampelmusen vielleicht nicht richtig abgebaut wurde, oder sich in meinem Blut in hoher Konzentration angereichert hat, und ich dadurch meinem Baby geschadet habe? Kann es Schäden davongetragen haben, welcher Art könnten diese sein? Jetzt ist es leider zu spät, den Pampelmusenverzehr rückgängig zu machen. Mein Baby war in allen Ultraschalluntersuchungen, soweit man es sehen konnte, ganz normal entwickelt und ich versuche, nicht zu stressen, immerhin ist ein solcher Fall, soweit ich weiss, noch nicht bekannt, sonst müssten ja Warnetiketten für hypertonische Schwangere auf den Pampelmusen kleben! Nicardipin wird hier in Frankreich übrigens routinemässig schwangeren Frauen verschrieben, auch gegen vorzeitige Wehen (obgleich die Packungsbeilage davon abrät), ich weiss, dass es in Deutschland nicht die erste Wahl ist. Ich würde mich über eine Antwort auf meine Fragen freuen. Herzliche Grüsse von der Loire. Fee aus France
von FeeausFrance am 30.01.2015, 23:21