Hallo Herr Dr. Paulus,
ich bin sehr froh, Sie fragen zu können, denn mein HA dürfte damit ggf. überfragt sein.
Ich bin zurzeit in der 31. SSW und kämpfe leider seit der 7. SSW mit starker Übelkeit; die Ursache ist, wie in der vorangegangenen Schwangerschaft, dass der Schließmuskel zur Speiseröhre offensteht und die Säure ungehindert hochsteigen kann. Deshalb auch Behandlung mit Pantoprazol seit der 13. SSW.
Obwohl ich alles Säurehaltige, soweit es geht, meide, gibt es Tage, an denen mir wirklich übel ist und bisher habe ich dann zusätzlich Vomex A eingenommen. Jetzt steht aber auf dem Beipackzettel (und mein HA hatte mich auch darauf hingewiesen), dass Vomex A vorzeitig Wehen auslösen kann.
Frage: gibt es ein Präparat, das eine vergleichbare Wirkung hat, aber nicht im Verdacht steht, vorzeitig Wehen auszulösen? Gerade zurzeit ist sonst der Tag kaum zu überstehen (bin zurzeit deswegen auch krankgeschrieben).
Danke für Ihre Mühe!
Sonnenblume
von
Sonnenblume0808
am 12.04.2013, 10:47
Antwort auf:
Vomex A im letzten Drittel der Schwangerschaft
Die älteren Antiemetika Meclozin, Metoclopramid und Diphenhydramin ergaben keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung, weshalb ihr Einsatz neben Dimenhydrinat (z. B. Vomex) in der Frühschwangerschaft akzeptabel erscheint.
Bei intravenöser Gabe von Dimenhydrinat (z. B. Vomex) während der Entbindung wurden Fälle von verstärkten uterinen Kontraktionen (Wehen) und fetaler Bradykardie (langsame Herzfrequenz des Ungeborenen) berichtet (Hay & Wood, 1967; Hara et al., 1980; Lemay et al., 1982). Daher enthält die Fachinformation einen entsprechenden Warnhinweis.
Bei moderaten oralen Dosen um die 31.SSW ist jedoch nicht mit der Auslösung einer Frühgeburt zu rechnen.
Bei Meclozin handelt sich um einen der am längsten in der Schwangerschaft erprobten Wirkstoffe. Meist genügt eine Tagesdosis von 25 bis 50 mg. Leider ist der Wirkstoff Meclozin derzeit aufgrund ökonomischer Erwägungen der Hersteller nicht auf dem deutschen Markt erhältlich, jedoch im benachbarten europäischen Ausland (z. B. Agyrax).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 13.04.2013