Frage: Vitamin D Überdosierung

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Ich bin aktuell in der 13. SSW. Wegen meines immer leicht erniedrigten 25-Hydroxy-Vitamin/Calcidiol- Spiegels nehme ich seit etwa 3 Jahren in den lichtarmen Monaten 2-3 x im Monat 1 Kapsel Dekristol 20.000 i. E. ein. Darunter stieg mein 25-Hydroxy-Vitamin/Calcidiol-Blutserumspiegel nie über 30ug/l an. Während der Sommermonate habe ich ca 1 x im Monat eine Kapsel Dekristol 20.000 eingenommen. Kurz vor Beginn meiner Schwangerschaft (etwa 7-10 d vor Eisprung/Eisprung war am 01.08.2014) habe ich versehentlich im Zeitraum von 3 d 2 x 1 Kapsel Dekristol 20.000 eingenommen (insgesamt 40.000 i. E.). Etwa 1-2 Wochen nach Feststellen meiner Schwangerschaft habe ich auf Empfehlung eines Internisten begonnen, 2x500 i.E. Dekristol/d (1000 i. E./d) einzunehmen. Eine Blutspiegelkontrolle am 08.09.2014 ergab einen 25-Hydroxy-Vitamin/Calcidiol i. S. Spiegel von 25.7 (Referenzbereich > 30). Die Alkalische Phosphatase i. S. war 53 (Referenzbereich 35 bis 105), Kalium i. S. (ISE) 4.70 (3.5-5.1) Calcium i. S. 2.54 (Referenzbereich 2.15 bis 2.58). - Also im oberen Normbereich. Nach Rücksprache mit einer Cholecalciferol-Herstellerfirma wurde mir mitgeteilt, dass es durch die Medikation möglicherweise zu schweren Retardierungen bei meinem Baby kommen könnte. Ich bin sehr verunsichert, da in vielen Publikationen, die ich gelesen habe, stand, dass für Schwangere eine Cholecalciferol Einnahme bis 4000 i. E./d sicher sei. Ich bin nun in großer Sorge, meinem ungeborenen Kind durch eine etwaige Überdosierung geschadet zu haben. Da mein Calcium Wert im oberen Normbereich ist, befürchte ich, eine Hyperkalzämie eventuell nicht bemerkt zu haben. Sollte ich das Vitamin D3 jetzt absetzen oder in geringerer Dosierung weiter einnehmen? Ich danke Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Bemühungen! Viele Grüße, Anna Johanna

von anna johanna am 10.10.2014, 08:11



Antwort auf: Vitamin D Überdosierung

Für 25-OH-Vitamin D wird ein Serumspiegel zwischen 40 und 60 ng/ml bei Erwachsenen als optimal eingestuft. Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht. Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml (80 nmol/l) angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist eine kindlichen Schädigung nicht zu befürchten. Zur Sicherheit kann man eine Kontrolle von Calcium- und Vitamin-D-Spiegel durchführen und die Vitamin-Dosis ggf. anpassen. Unter Berücksichtigung der von Ihnen genannten Laborwerte halte ich eine kindliche Schädigung durch einen zu hohen Spiegel von Vitamin D bzw. Calcium für ausgeschlossen. Die Aussagen des Herstellers kann ich bei Ihren Befunden nicht nachvollziehen. Es handelt sich wohl um die übliche pauschale Absicherungsstrategie.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.10.2014



Antwort auf: Vitamin D Überdosierung

Nachtrag zu meiner Frage: Ich habe das Kreatinin noch mitbestimmt, dieses war 0.74 mg/dl(Referenzbereich 0,66 bis 1,09). Vielen Dank.

von anna johanna am 10.10.2014, 08:16



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