Frage: Sweat Off und/ oder Antihydral in Schwangerschaft?

Hallo Dr. Paulus, ich leide seit langem unter starker Hyperhidrose an Händen und Füßen, was ich bisher einigermaßen erfolgreich mit Iontophorese (Stromtherapie), Aluminiumchlorid und der Antihydral-Salbe behandeln konnte. Da ich nun in der 10. Woche schwanger bin, kann ich die Stromtherapie nicht mehr verwenden und würde gerne wissen, ob ich "Sweat Off" und "Antihydral" noch ohne Bedenken verwenden kann? Die Hyperhidrose 8 Monate lang nicht behandeln zu können, wäre für mich wirklich schrecklich. Vielen Dank!

von Diana2607 am 21.06.2013, 13:53



Antwort auf: Sweat Off und/ oder Antihydral in Schwangerschaft?

Einwände gegen eine lokale Anwendung von Aluminiumchlorid bei übermäßiger Schweißproduktion bestehen in der Schwangerschaft nicht. Methenamin (Anhydral) setzt in Anwesenheit von saurem Schweiß Formaldehyd frei. Die Freisetzung von Formaldehyd findet solange statt, wie saurer Schweiß vorhanden ist, d. h. die Stärke der Schweißsekretion bestimmt die Höhe der Formaldehydabspaltung. Es sind deshalb immer nur die Mengen an freiem Formaldehyd vorhanden, die zur Schweißhemmung gerade noch ausreichen. Durch die geringen Mengen an freiem Formaldehyd ist die Sensibilisierungsgefahr gegenüber reinen Formaldehydpräparaten wesentlich herabgesetzt. Formaldehyd reagiert mit den Proteinen im Schweiß (Fachinfo Anhydral 2007). Methenamin wird auch oral zur Behandlung von Harnwegsinfekten verwendet. Es setzt in den Harnwegen Formaldehyd frei, was der Vernichtung der Bakterien dient. Beim Menschen beobachtete man in über 200 Schwangerschaften keine Zunahme von Komplikationen unter oraler Anwendung von Methenamin (Furness et al 1975, Gordon 1972, Heinonen et al 1977).

von Dr. Wolfgang Paulus am 24.06.2013



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