Stillen und Madenwürmer. Welches Medikament?

Dr. med. Wolfgang Paulus Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Stillen und Madenwürmer. Welches Medikament?

Hallo Herr Paulus, ich habe mich leider mit Madenwürmern angesteckt. Mein Hausarzt meint, ich dürfe kein Medikament nehmen, da ich meinen 5 Monate alten Sohn noch voll stille. Nun habe ich aber etwas recherchiert und finde andere Angaben. Bei embryotox wird Mebendazol, also Vermox als relativ unbedenklich in der Stillzeit angegeben, da es nur in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht. Allerdings erfordert dieses medikament eine Einnahme von 3 Tagen. Ist es dann nicht besser Helmex einmalig zu nehmen, zumal das ja auch für Kinder ab 6 Monaten zugelassen ist? Mein Sohn hat ungeklärt leicht Blut im Stuhl, es wird eine Milcheiweißallergie vermutet, nur möchte ich jetzt natürlich ungern etwas nehmen, was seinen Darm zusätzlich belasten würde. Zu welchem Medikament würden Sie raten? Ich habe große Angst ihn anzustecken! Herzlichen Dank!

von Blume123 am 10.01.2014, 09:31

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Antwort auf: Stillen und Madenwürmer. Welches Medikament?

Mebendazol wird im Intestinaltrakt nur minimal resobiert, so dass nur extrem geringe Mengen in die Muttermilch übergehen. Der Säugling nimmt über die Muttermilch ca. 1 ng/ml auf. Das Stillen darf daher unter Einnahme von Mebendazol fortgesetzt werden (Kurzel et al 1994; Stoukides 1994). Die dreitägige Therapie wäre daher auch in der Stillzeit möglich. Leider liegen bislang keine Daten zum humantherapeutischen Einsatz von Pyrantel (Helmex) in der Stillzeit vor. Der Hersteller empfiehlt daher bei Einnahme von Pyrantel eine Stillpause.

von Dr. Wolfgang Paulus am 17.01.2014

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