Frage: Sorgen

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, mein erster Tag der letzten Periode war der 25.08.2013. Ich habe am 20.09.13 einen Schwangerschaftstest gemacht und dieser war positiv. Leider konnte ich mich garnicht freuen, da ich sofort erschrocken bin und mir eingefallen ist, dass ich am 15.09.13 Medikamente eingenommen habe. Ich habe am 14.09. eine Schwangerschafts Früh Test gemacht und dieser war negativ (ich hätte am 18.09. meine Tage bekommen sollen). Da ich dann am 15.09. solche Kopfschmerzen bekommen habe dachte ich es liegt dran dass ich meine Tage bekommen muss - weil schwanger bin ich ja nicht. Ich habe zwei Dolomin Schmerztabletten eingenommen an diesem Tag. Ich freue mich so auf das Kind aber ich habe jetzt so große Angst dass das Medikament schon Schäden eingerichtet hat. Meine FA Termin habe ich erst am 18.10.2013. Bitte um schnellst mögliche Antwort. Besten Dank.

von Branki am 11.10.2013, 12:34



Antwort auf: Sorgen

Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen wie Diclofenac oder Ibuprofen (z. B. Dolormin Schmerztabletten) dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Da die Anwendung der Medikamente nach Ihren Angaben im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgte, ist bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium geschädigten Frucht wäre demnach nicht zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.10.2013