Hallo Herr Dr Paulus,
ich habe seit einer Woche eine große Verkrustung/Entzündung am Mundwinkel. Meine Mundwinkel waren erst eingerissen, aufgrund von zu viel Säure (habe eine halbe Ananas gegessen) und dann wurde es gereizt durch Balsamico-Essig. Entstanden ist ziemlich schnell ein großes Exem mit verkrustetem Eiter, Mundwinkelfäule sagte mir der Hautarzt.
Der Hautarzt hat mir dann am Die, Mi & Do erst die kristallviolette Lösung 0,5% wässing auf die Stelle getan, danach eine Salbe Leukase N Salbe Framycetinsulfat.
Nun war ich Gestern bei meinem Frauenartzt zur normalen Untersuchung, bei der alles super war. Und er arbeitet sehr genau und wollte wissen, was der Hautarzt mir draufgetan hat, er erschien mir sehr skeptisch. Kann aber auch an mir gelegen haben. Der Hautarzt weiss natürlich dass ich schwanger bin und meint, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen brauch, da habe ich ihm vertraut.
Jedenfalls habe ich dann die Salbe gegoogelt und in der Packungsbeilage gelesen, dass diese Salbe nicht in der SS angewendet werden soll. Nun bin ich natürlich sehr verunsichert und wäre sehr dankbar über Ihre Meinung dazu.
Das Exzem an meinem Mundwinkel geht langsam zurück, die Therapie scheint also zu helfen.
Ich freue mich sehr über eine Antwort.
Vielen Dank im Vorraus,
M.E.
von
malereike
am 09.06.2017, 12:05
Antwort auf:
Salbe mit Antibiotika in der Schwangerschaft
Der Inhaltsstoff der Leukase Salbe, das Antibiotikum Framycetin, wirkt nur an der Oberfläche und verursacht keine relevante embryonale Belastung.
Eine kindliche Schädigung ist bei üblichem Gebrauch durch die Leukase Salbe nicht zu befürchten, zumal es sich bei Ihnen ja nur um eine kleinflächige Behandlung jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung handelt.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 13.06.2017
Antwort auf:
Salbe mit Antibiotika in der Schwangerschaft
Erst einmal vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Sie können sich nicht vorstellen, was da in mir für Sorgen entstanden sind und wie oft ich geschaut habe, ob Sie geantwortet haben. Darum bin ich grad sehr dankbar, daß Sie auf meine Frage eingegangen sind und erleichtert dazu.
In der Packungsbeilage steht ganz deutlich dass diese Salbe NICHT angewendet werden darf in der Schwangerschaft. Nicht einmal, daß man mit dem Arzt eine Risiko-Abwägung besprochen werden kann.
Aber Sie meinen der Hautarzt hat alles richtig gemacht? Entschuldigen Sie die nochmalige Frage, ich möchte es verstehen. Denn ich verstehe nicht, warum in der Packungsbeilage so deutlich steht, dass die Salbe in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert ist. Gilt das also nur für größere Flächen und längeren Nutzen der Salbe?
von
malereike
am 13.06.2017, 13:19