Hallo Hr. Dr. Paulus,
aufgrund meiner Kollagenose nehme ich seit März`11 400 mg Quensyl täglich.
Bei bestehendem Kinderwunsch wurde mir von meiner Ärztin empfohlen, die Medikation beizubehalten, auch bei Eintritt einer Schwangerschaft.
Ihrer Erfahrung nach würde ein Absetzen eine Exacerbation begünstigen, zumal die HWZ ja auch sehr lang ist.
Momentan scheint die Kollagenose klinisch stabil zu sein.
An sich fühle ich mich mit der Behandlung sicher.
Wie ist Ihre Erfahrung mit Quensyl? Würden Sie die weitere Einnahme befürworten oder gegebenenfalls eine Reduktion auf 200 mg empfehlen?
Ich bin nun in der 6.SSW und vertraue dem Rat meiner Ärztin, da Sie gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Vielen Dank für eine kurze Einschätzung.
Mitglied inaktiv - 19.08.2011, 07:49
Antwort auf:
Quensyl in der Schwangerschaft
Die Empfehlungen zum Einsatz von Chloroquin und Hydroxychloroquin in der Schwangerschaft sind widersprüchlich. Früher wurde von einer Anwendung in der Schwangerschaft meist abgeraten. Nach Absetzen der Medikamente traten jedoch vermehrt Schübe der Kollagenosen auf, die wiederum den Schwangerschaftsausgang ungünstig beeinflussten. Daher wird in neueren Übersichtsarbeiten eine Fortsetzung der Medikation mit Chloroquin bzw. Hydroxychloroquin empfohlen, wenn eine Schwangerschaft unter diesen Präparaten eintritt, zumal die Halbwertszeit für die Ausscheidung der Wirkstoffe ein bis zwei Monate beträgt (Borden & Parke 2001). Ein Absetzen der Medikation nach Feststellung der Schwangerschaft könnte allenfalls zu Krankheitsschüben führen, ohne der embryonalen Entwicklung zu nützen (Clowse et al 2006, Khamashta et al 2006).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 26.08.2011
