Frage: quecksilber und schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Ich befinde mich in der 17ten Schwangerschaftswoche und vorgestern ist mir ein ärgerliches Missgeschick passiert. Ich hatte eine alte Leuchtstoffröhre als Muster für den Neukauf mit ins Auto genommen und an der Tür in die Seitenaufbewahrung gesteckt. Ich muss hinzu sagen, dass ich nicht wusste, dass sich in diesen Röhren Quecksilber befindet. Jedenfalls passierte es, dass die Röhre mit einer dieser metallenen Halterungen, mit denen man die Röhren beim Einsatz in die Verankerung einbringt, zwischen Türe und Handschuhfach eingeklemmt wurde, ich zog sie heraus, dabei riss die Halterung ab und es brach ein Stück Glas aus der Röhre. Ein kleiner Splitter (Größe wie ein kleiner Fingernagel) war in den Fußraum gefallen, den fasste ich an. Die Röhre, die aufrecht aufgestellt war, hatte nun oben ein Loch. Ansonsten war sie unbeschädigt, also nicht zersplittert o.ä. Mein dreieinhalbjähriger Sohn und ich waren ca. 15 min. in dem geschlossenen Auto unterwegs, dann habe ich meinen Sohn bei einer Freundin abgegeben, ich selbst fuhr daraufhin erneut ca. 5 min. lang weiter zum Supermarkt, wo ich mich ca. eine knappe Stunde lang aufhielt. Danach ging es diesselbe Strecke wieder zurück. Ich war also ca. 40 min. lang insgesamt in dem ungelüfteten Auto, mit Unterbrechungen. Erst spät am Abend erfuhr ich von meinem Mann, dass Quecksilber in den Röhren ist. Er ging dann zum Auto, holte die Röhre heraus und entsorgte sie. Gelüftet hat er allerdings nicht, da es stark regnete. Das haben wir erst am nächsten Morgen getan, ca. eine halbe Stunde lang, bevor wir das Auto wieder benutzen mussten. Meine Frage: Kann Quecksilber ausgetreten sein? Kann das schädliche Auswirkungen auf mein Baby haben? Und das Auto - besteht die Gefahr, dass Quecksilber in unzugängliche Ritzen o.ä. geraten sein könnte? Sollen wir Maßnahmen ergreifen / es auswischen o.ä. Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr, sehr dankbar. Herzliche Grüße aus dem Raum Karlsruhe

von Hippolynth am 08.11.2013, 11:00



Antwort auf: quecksilber und schwangerschaft

Leuchtstoffröhren enthalten meist ein Edelgas, mitunter auch eine Quecksilber-Argon-Füllung. Ob bei Ihrer Lampe überhaupt Quecksilber enthalten war, sollten Sie zunächst abklären, um sich nicht unnötig zu beunruhigen. Sofern es sich um eine Lampe mit Quecksilberdampf handelte, ist in der von Ihnen beschriebenen Situation nicht mit der Gefahr einer Vergiftung bzw. Schädigung des Ungeborenen zu rechnen. Natürlich sollte quecksilberhaltiges Material möglichst gründlich entsorgt werden

von Dr. Wolfgang Paulus am 11.11.2013