Sehr geehrter Dr. Paulus
Meine Ärztin hat eine leichte Pilzinfektion festgestellt und eine 6-tages-Therapie Canesten verschrieben.
1. Darf man diese in der fast 13. SSW auch vaginal verwenden?
2. was ist der Vorteil einer 6-tages-Therapie gegenüber einer ein-Tages-Therapie. Mir erscheinen 6 Tage fast nicht durchhaltbar und für einen angeblich leichten Pilz zu lange.
Danke HG
Mitglied inaktiv - 30.07.2010, 13:16
Antwort auf:
Pilzinfektion-Dauer der Behandlung
Die Imidazolderivate hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol (z. B. Canesten), das häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird. Ein Beweis für eine durch Clotrimazol induzierte Zunahme der Spontanaborte liegt nicht vor (Rosa 1987). Eine leichte Erhöhung der Abortrate könnte mit der Grunderkrankung, nämlich einer vaginalen Infektion, in Zusammenhang stehen.
Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko durch die Anwendung von Clotrimazol in der Schwangerschaft ist jedoch ausgeschlossen.
Falls Sie die Einmalgabe bevorzugen, ist zu berücksichtigen, dass hier gegenüber der 6-Tages-Therapie die fünffache (!) Tagesdosis eingesetzt wird!
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 30.07.2010