Frage: Nexium Mups

ich hatte eine magenschleimhaut entzündung und durch meinen zwerchfellbruch ständig sodbrennen.. habe damals von meinem arzt nexium mups bekommen. seit ich jedoch von der schwangerschaft weiss habe ich keine mehr genommen. ich leide sehr unter meinem sodbrennen.. habe jedoch einige genommen als ich noch nichts von der schwangerschaft wusste.. hat das irgendwelche einflüsse??

Mitglied inaktiv - 18.03.2005, 13:33



Antwort auf: Nexium Mups

Schwangere klagen mitunter über ausgeprägtes Sodbrennen bei Refluxösophagitis oder gastritische Beschwerden. Wenn die Probleme nicht durch Änderung des Lebensstils behoben werden können (z. B. viele kleine Mahlzeiten, Hochlagerung des Oberkörpers beim Liegen) gelten Antazida wie Magaldrat (z. B. Riopan) oder Hydrotalcit (z. B. Talcid) und Sucralfat (z. B. Ulcogant) als Mittel 1.Wahl. Reichen diese Präparate nicht aus, kann man auf H2-Rezeptor-Antagonisten zurückgreifen. Dabei sollte Ranitidin (z. B. Ranitic) gegenüber Cimetidin (z. B. Tagamet) bevorzugt werden, weil letzteres antiandrogene Nebenwirkungen besitzt. Die Fehlbildungsrate war bei den Kindern von 142 Müttern, die in der Schwangerschaft H2-Blocker, insbesondere Ranitdin, eingenommen hatten, nicht erhöht (Magee et al 1996). Bei dem Protonenpumpenhemmer Esomeprazol (Nexium) handelt es sich lediglich um ein Isomer von Omeprazol, so dass mit ähnlichen Ergebnissen wie bei dem länger erprobten Omeprazol zu rechnen ist. In einer schwedischen Kohortenstudie lag die Fehlbildungsrate nach Exposition mit Protonenpumpenhemmern nicht höher als in einem unbelasteten Vergleichskollektiv. 282 der 295 erfaßten Schwangeren hatten bei dieser Untersuchung Omeprazol eingenommen (Kallen 1998). Eine weitere Kohortenstudie zur Anwendung von Omeprazol im I.Trimenon fand unter 139 exponierten Kindern ebenfalls keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Ruigomez et al 1999). Eine Publikation zu 91 Schwangerschaften, die nach Kontakt mit dem Teratogen Information Service weiter verfolgt wurden, zeigte ebenfalls keine Häufung angeborener Anomalien (Lalkin et al 1998). Wir überblicken selbst 92 Rückmeldungen nach Anwendung von Omeprazol in der Frühschwangerschaft: 7 Schwangerschaftsabbrüche (ohne Anhalt für Fehlbildung!) 7 Spontanaborte 73 unauffällige Neugeborene 5 angeborene Anomalien (1 x Gaumenspalt, 1 x drei fehlende Zehenägel, 1 x Hodenhochstand, 1 x Trisomie 21, 1 x offener Rücken) Die Inhomogenität der Störungen lässt keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Medikamentenexposition vermuten. Zusätzlich liegen uns 12 Rückmeldungen zu dem neueren Derivat Esomeprazol vor: 1 Spontanabort 11 unauffällige Neugeborene Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Einnahme von Nexium mups in der Frühschwangerschaft ist bei Ihnen nicht zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.03.2005