Frage: Nachtrag

Hallo, Entschuldigung noch mal der Nachfrage. Ich habe vergessen zu erwähnen. Das ich den Beitrag bei dem inhaltsstoff von grippostard, dem chlorphenamin gelesen habe. Also das hirnschäden, kraniale Schäden, tumore im kindesalter auftreten. Gibt es dazu Zusammenhänge in der schwangerschaft? Vielen dank für ihre Antwort

von Elli200707 am 21.06.2019, 14:00



Antwort auf: Nachtrag

Bei Chlorphenamin handelt es sich um ein Antihistaminikum, das in zahlreichen Erkältungspräparaten enthalten ist. Das Collaborative Perinatal Project fand bei 1070 Schwangeren nach Exposition mit Chlorphenamin im I.Trimenon insgesamt keine Häufung kongenitaler Anomalien (Heinonen et al 1977). Es zeigte sich lediglich eine leichte Zunahme von Leistenhernien (relatives Risiko=1,53, 95%-Konfidenzintervall: 1,09-2,14) sowie von Augen- bzw. Ohranomalien (relatives Risiko=2,89, 95%-Konfidenzintervall: 1,16-5,92). Nach Anwendung von Chlorphenamin im I.Trimenon wurde in zwei Kohorten des Boston Collaborative Drug Surveillance Program mit über 275 Kindern kein Anstieg der Fehlbildungsrate registriert, ebensowenig bei 61 Fällen der Michigan Medicaid Study (Jick et al 1981; Aselton et al 1985; Rosa 1993). In der Slone Epidemiology Center Birth Defects Study wurde bei Kindern mit Fehlbildungen wie offenem Rücken bzw. Herz- und Gefäßanomalien etwas häufiger eine mütterliche Anwendung des Antihistaminikums Chlorphenamin in der Schwangerschaft gefunden. Allerdings betonen die Autoren der Studie, dass damit keineswegs ein ursächlicher Zusammenhang belegt sei (Li et al 2013).

von Dr. Wolfgang Paulus am 21.06.2019