Hallo,
da ich eine Allergie auf Mückenstiche bekam, wurde mir von meinem Arzt Levocetiricin Tabletten sowie die Multodrin Salbe verschrieben. Ich sollte zweimal täglich 1 Tablette Levocetiricin nehmen und Multodrin sollte ich ruhig immer wieder schmieren, also keine Begrenzung. Nun habe ich gestern völlig überraschend erfahren, dass ich offenbar schwanger bin, da der Schwangerschaftstest positiv war. Nun habe ich gelesen, dass man vor allem Multodrin in einer Schwangerschaft nicht nehmen sollte. Ich habe sicher achtmal am Tag meine Füße damit eingeschmiert und über meiner Lippe etwa zwei Tage lang von 4.6 bis 6.6...
Ich mache mir jetzt riesige Sorgen, dass dies geschadet haben könnte. Wenn ja, was ist zu erwarten?
Ich habe bereits zwei Kinder im 6. Monat aufgrund einer Frühgeburt verloren, sowie eine Fehlgeburt in der 9. Woche gehabt. Ich hab nun riesige Angst, dass ich wieder ein Kind verlieren könnte.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Mitglied inaktiv - 08.07.2016, 10:51
Antwort auf:
Multodrin Salbe und Levocetiricin Tabletten
Bei Levocetirizin handelt es sich um die linksdrehende Form des schon länger bekannten Antihistaminikums Cetirizin.
Eine Auswertung des Swedish Medical Birth Registry ergab keinen Anstieg von Fehlbildungen unter 903 Kindern, deren Mütter Cetirizin im ersten Trimenon eingenommen hatten (Kallen 2002). Die Fehlbildungsrate lag mit 2,99% nicht signifikant über den Werten der Allgemeinbevölkerung (2,02%).
Drei Studien von teratologischen Beratungsstellen konnten unter 177, 123 bzw. 33 Kindern keine Häufung von Fehlbildungen erkennen, nachdem die Mütter im ersten Trimenon Cetirizin bzw. Levocetirizin eingenommen hatten (Einarson et al 1997, Paulus et al 2004, Weber-Schoendorfer & Schaefer 2008).
Eine äußerliche Anwendung von Dexamethason auf begrenzten Körperarealen führt nicht zu einer hohen Wirkstoffkonzentration in der Blutbahn. Allerdings ist eine Kortikoid-Anwendung achtmal am Tag grundsätzlich über längere Zeit nicht ratsam.
Das ebenfalls in Multodrin enthaltene Antihistaminikum Diphenhydramin wäre auch bei Langzeitanwendung in der Schwangerschaft unbedenklich.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 10.07.2016