Frage: metformin

Sehr geehrter dr.paulus, Habe mit Zeitpunkt eisprung metformin 850mg einmal täglich abgesetzt, habe pco und es im herbst von meiner Klinik verschrieben bekommen, Glücklich war ich nie damit wegen Übelkeit etc. Frauenarzt meinte auch jetzt kein metformin okay. Nun war ich aber wieder zur Ultraschall kontrolle in kinder Klinik und arzt will unbedingt dass ich jetzt wieder mit metformin anfange.bin ab morgen in der ss 8.woche. Embryo gings gut bei Ultraschall, Herzschlag auch vorhanden. Nun hab ich glucophage 500 mg daheim und angst es zu nehmen. Ist ja nicht zugelassen. Arzt meint es senkt die Fehlgeburten rate. Jetzt auch noch wo ich schon 8.woche bin und neu damit anfange? Aus der Info von embryo tox werd ich auch nicht ganz schlau. Soll angeblich auch diabetes bei pco Syndrom verhindern. Was ist denn ihre Meinung dazu? Ich weiss man sollte seinem Arzt vertrauen aber hab halt bedenken. Danke!

von summernight12 am 27.03.2015, 18:26



Antwort auf: metformin

Im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom wurde vermehrt eine Hyperinsulinämie registriert. Durch Metformin lässt sich die ovarielle Störung häufig beheben. Eine Fortführung der Medikation im I.Trimenon soll die Abortrate bei PCO-Patientinnen senken (Glueck et al 2001). Diese Annahme beruht auf der Beobachtung von 2 Aborten unter 19 mit Metformin behandelten Schwangeren im Verhältnis zu 16 Spontanaborten unter 22 unbehandelten PCO-Patientinnen. Die Nachkommen der mit Metformin behandelten Patientinnen zeigten keine kongenitalen Anomalien. In einer kontrollierten Studie wurden 126 Neugeborenen erfasst, deren Mütter wegen PCO-Syndroms bereits vor Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft Metformin (1,5 – 2,55 g/d) eingenommen hatten (Glueck et al 2004). Dabei traten lediglich zwei angeborene Anomalien auf (1,6%). In der unbehandelten Normalbevölkerung rechnet man mit einer Fehlbildungsrate von 3 bis 5%. Neuere Übersichtsarbeiten sehen keinen Nachweis für eine erhöhte Abortrate allein aufgrund eines PCO-Syndroms. Demnach gäbe es keine ausreichende Begründung für eine langfristige Medikation mit Metformin in der Schwangerschaft. Es liegen zwar Hinweise auf positive Effekte von Metformin zur Behandlung eines Gestationsdiabetes in Schwangerschaftsmitte vor, doch sind für eine Empfehlung dieser Medikation weitere Studien erforderlich (Norman et al 2004, Homburg 2006). Eine randomisierte kontrollierte Multicenterstudie mit 257 PCO-Patientinnen fand keinen Vorteil einer Dauertherapie mit Metformin in der Schwangerschaft im Hinblick auf die Entwicklung von Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes oder Frühgeburten (Vanky 2010). Inwieweit die langfristige Gabe von Metformin in der Schwangerschaft Vorteile mit sich bringt, muss durch größere Studien abgeklärt werden (Legro et al 2010). Das Präparat muss in der Schwangerschaft nicht unbedingt abgesetzt werden, da bisher keine besonderen kindlichen Komplikationen beschrieben wurden. Ob Sie Metformin weiterhin einnehmen sollen, müssten Sie mit Ihren betreuenden Ärzten erörtern. Das hängt sicherlich auch vom Ausmaß der Insulinresistenz ab.

von Dr. Wolfgang Paulus am 29.03.2015



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