Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
ich habe folgendes Problem, ich wurde am 7.5. (1.mal) und am 11.6.12 (2.mal) gegen MMR geimpft. Leider hat der Arzt nichts von der 3 Monate Wartezeit erwähnt.
Nun habe ich am Sonntag (22.7.) erfahren, dass ich schwanger bin und war am Montag (23.7.) sofort beim Arzt. Dieser hat per Ultraschall noch nicht viel sehen können, allerdings ist er so sehr ausgerastet als er erfuhr, dass ich vor kurzem geimpft wurde und meinte, sofort Abtreiben, sie schaden dem ungeborenem Kind.
Was soll ich jetzt tun? Ich habe solche Angst, dass ich etwas falsch mache.
Bitte helfen Sie mir.
Mit freundlichen Grüßen
ivory
von
ivory19
am 27.07.2012, 08:08
Antwort auf:
MMR Impfung
Der Masern-/Mumps-/Röteln-Impfstoff (MMR) enthält abgeschwächte Lebendviren von Masern, Mumps und Röteln. Die Hersteller empfehlen vorsichtshalber ein Intervall von drei Monaten zwischen Impfung und Empfängnis, auch wenn bisher kein Nachweis von Fruchtschäden vorliegt.
Seit 1971 findet sich in den Beipackzetteln der Rötelnimpfstoffe der Hinweis, dass eine Schwangerschaft zum Zeitpunkt einer Rötelnschutzimpfung auszuschließen und bis zu 3 Monate nach der Impfung zu vermeiden ist. In den USA wurde offiziell die Zeit, in der eine Schwangerschaft nach Rötelnimpfung zu vermeiden ist, auf 28 Tage reduziert (CDC 2001).
Bei Rötelnimpfstoff handelt es sich zwar um abgeschwächte Lebendviren, doch konnte bei über 2.000 beschriebenen Anwendungen kurz vor oder in der Schwangerschaft bisher keine Zunahme kindlicher Anomalien festgestellt werden.
Wenn die Impfung bei Ihnen ca. 20 Tage vor Konzeption erfolgte, besteht kein Grund zu besonderer Sorge oder gar zu einem Schwangerschaftsabbruch.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 30.07.2012