Frage: Ischialgie 2. Trimester - Ibuprofen vs. lokale Infiltration?

Guten Tag Dr. Paulus, ich würde Sie gerne auf Basis Ihrer Fachkenntnisse um eine Stellungnahme bitten: Ich bin in der 21. SSW und habe seit 3 Wochen massive Ischialgien links. Laut Arzt pseudoradikuläre Beschwerden bei ISG-Blockierung und Piriformis. Allerdings bin ich an der LWS voroperiert und dementsprechend massiv angespannt. Eine antiinflammatorische Therapie muss wohl sein, um den gereizten Nerv etwas zu beruhigen. Ich bin selbst Kinderärztin und tue mich sehr schwer diesbezüglich. Habe bisher halbherzig immer mal wieder Ibuprofen 200-400 mg genommen, das reicht aber nicht aus. Daher meine Frage: Was wäre Ihrer Meinung nach am wenigsten bedenklich bzw. welche Maßnahme würden Sie zuerst ergreifen? - Ibuprofen 3x 400 mg über 3-5 Tage - Infiltrationen unterer Rücken mit Bupivacain und Dexamethason 2 mg ca. 2-3x Bezüglich Dexamethason lokal ins Gelenk/Faszie frage ich mich, wieviel davon beim Baby ankommt im Vergleich z.B. zur Lungenreife i.m. Was sagen Sie zur Studienlage, dass Kortikosteroide die neurophysiologische Entwicklung beeinflussen könnten? Hat Ibuprofen im 2. Trimester viel Einfluss auf die Nierenfunktion des Feten? Wieviele Wochen dürfte man Ibuprofen in o.g. Dosierung denn wirklich am Stück einnehmen? Und wie steht es mit Voltaren-Salbe? Hat man da relevant niedrigere Serumspiegel als bei oraler Einnahme, ich finde hierzu keine konkreten Daten. Wäre Salbe für den längerfristigen Gebrauch (2-3 Wochen) eine Alternative? Entschuldigung für die vielen Fragen und herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Ich wünsche ein schönes Wochenende.

von BabyimBauch am 01.02.2019, 09:43



Antwort auf: Ischialgie 2. Trimester - Ibuprofen vs. lokale Infiltration?

Bis zur 30.SSW ist der Einsatz von nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Diclofenac oder Ibuprofen (z. B. 3 x 400 mg über 5 Tage) zulässig. Danach ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Die maximalen Plasmakonzentrationen von Diclofenac sind nach oberflächlicher Anwendung etwa 100mal niedriger als nach oraler Therapie. Infiltrationen mit Lokalanästhetika wären unbedenklich. Kurzfristig wäre auch die Infiltration mit Dexamethason vertretbar, wobei wie bei der Lungenreifeinduktion sicher einiges über die Plazenta beim Kind ankommt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 01.02.2019



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