Frage: Impfungen

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, mein knapp Dreijähriger Sohn bekommt in zwei Wochen die zweite Auffrischung gehen Meningokokken B. Ich komme jetzt in die 25. SSW. Von seiner Impfung geht kein Risiko für mich aus, oder? Ich selbst müsste meine Keuchhusten-Impfung auffrischen lassen. Ist das noch während der SS empfehlenswert oder besser danach? Herzlichen Dank vorab für Ihre Antwort!

von Tweety-12 am 23.10.2020, 11:48



Antwort auf: Impfungen

Bei Meningokokken-Impfstoff handelt es sich nicht um Lebenderreger. Eine Gefahr für Sie geht daher bei Impfung Ihres Kindes nicht aus. Seit März 2020 empfiehlt die STIKO eine Pertussis-Impfung für schwangere Frauen zu Beginn des 3.Trimenons. Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung ins 2.Trimenon vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Pertussis-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Das Ziel der Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft ist die Reduzierung von Pertussis bei Neugeborenen und jungen Säuglingen. Auch in anderen Ländern, darunter den USA, in Großbritannien, in Australien, Argentinien, Belgien, der Schweiz, Spanien und den Niederlanden wird die Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft empfohlen. Studien aus England und den USA ergaben keine Sicherheitsbedenken und höhere Pertussis-Antikörpertiter bei den Säuglingen der geimpften Mütter. Es wurden bislang keine nachhaltigen negativen Effekte der maternalen Antikörper auf die Immunantwort der Säuglinge auf Impfungen mit pertussishaltigen Kombinationsimpfstoffen beobachtet. Die Untersuchungen aus England zeigen zudem, dass die Impfung der Schwangeren zu einem guten klinischen Schutz vor der Erkrankung bei den Säuglingen führt (Jiménez-Truque et al 2014, Munoz et al 2014).

von Dr. Wolfgang Paulus am 25.10.2020