Ibuprofen Narkosemittel

Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Ibuprofen Narkosemittel

Hallo Herr Dr. Paulus, ich soll wegen Knieschmerzen für 4 Tage jeweils 3 mal am Tag 1 Tablette Ibuprofen 400 einnehmen, ich stille meine Tochter noch zum Einschlafen, Aufwachen und Mittagschlafen, ich denke die Milchmenge die sie aufnimmt ist nicht mehr so hoch, das sie schon ein älteres Stillkind ist (3 Jahre), ich möchte sie dennoch nicht aprubt abstillen, da es ihr und mir nicht gut tun würde; und ich entgegen der landläufigen Meinung denke, das Stillen auch von älteren Kindern gut ist und sie sich selber langsam abstillen soll. Ist diese Medikamentengabe (Ibuprofen 400 3 mal am Tag für 4 Tage) für meine Tochter gefährlich oder kann ich weiterstillen? Falls die Medikamentengabe bei mir verlängert wird (Einnahmezeit), kann ich dann auch weiterstillen und wie lange geht dies? Weiterhin möchte ich wissen, da ich mir darüber große Sorgen mache ob bei einer Vollnarkosen-Op durch verwendete Narkosemittel ein Abstillgrund entsteht? Gibt es Narkosemittel bei denen man danach weiterstillen kann und wenn ja, sind es bestimmte die ich im Bedarfsfalle dem Arzt namentlich nennen muss? Gibt es auch Narkosemittel bei denen man auf keinen Fall weiterstillen darf? Wie sieht es mit der Nachbehandlung einer OP aus, danach müssen Thrombosespritzen sein,, sind diese für ein Kleinkind, das noch gelegentlich gestillt wird irgendwie schadhaft? Oder kann ich auch bei der Gabe von Thrombosespritzen (1 Woche oder länger) noch weiterstillen? Vielen Dank.

von Mädchen2010 am 14.02.2014, 09:13

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Antwort auf: Ibuprofen Narkosemittel

Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg/d nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden. Ibuprofen geht nur geringfügig in die Muttermilch über (Townsend et al 1984; Weibert et al 1982). Ein Säugling nimmt über die Muttermilch 0,0008% der mütterlichen gewichtsbozogenen Dosis auf (Walter & Dilger 1997). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Ibuprofen als kompatibel mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 1994). Die modernen Narkotika werden in der Regel so rasch abgebaut, dass die Muttermilch ca. 6 Stunden nach Ende der Narkose keine relevanten Wirkstoffspiegel mehr aufweist. Heparin-Spritzen zur Thromboseprophylaxe nach OP sind ohne Bedenken mit dem Stillen vereinbar, da der Säugling keine relevanten Wirkstoffmengen aufnimmt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 18.02.2014

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