Frage: Frühschwangerschaft - Lösungsmittel

Hallo Herr Dr. Paulus, Dr. Bluni verwies mich an Sie. Ich habe erst Ende der 5. SSW von meiner Schwangerschaft erfahren. Es heißt ja immer in den ersten 2 Wochen nach Befruchtung (also bis Ende 4. SSW) gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Ich lag da zeitlich gesehen ja schon drüber und habe noch in der 5. SSW ca. 2 Tage in einem Chemielabor mit nicht ungefährlichen Lösungsmitteln gearbeitet (Acetonitril, tert-Butanol). Die Dämpfe habe ich sicherlich auch teilweise eingeatmet. Ich bin zwar schon in der 20. SSW und im Ultraschall war alles in Ordnung, frage mich jedoch, ob davon Schäden ausgegangen sein könnten, weil das ja genau am Beginn der kritischen Organausbildung war? Im Labor hab ich u. a. mit 70 %igem Ethanol zu tun (Desinfizieren von Gerätschaften und Händen). Wissen Sie vielleicht, ob Ethanol durch das Inhalieren beim Desinfizieren (Aufnahme durch die Mund- und Nasenschleimhaut) auch kritisch zu betrachten ist oder ob dadurch keine bedenklichen Wirkstoffkonzentrationen im Blut erreicht werden können? MfG

von Marlene12 am 29.06.2012, 09:41



Antwort auf: Frühschwangerschaft - Lösungsmittel

Acetonitril verhielt sich in Tierexperimenten nur in sehr hohen Konzentrationen fruchtschädigend. Beim Menschen liegen bislang keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung vor. Angesichts der kurzfristigen Exposition mit Acetonitril und Butanol in der Frühschwangerschaft müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Aufnahme von Desinfektionsmittel Ethanol 70% über Haut und Atemwege führt bei üblicher Anwendung nicht zu bedenklichen Konzentrationen in der Blutbahn.

von Dr. Wolfgang Paulus am 05.07.2012



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