Frage: Floh-Spray etc.

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, wir haben vermutlich Flöhe in der Wohnung (haben 2 Tiere gefunden und ich habe Stiche), obwohl wir keinerlei Haustiere haben und in einen Neubau gezogen sind. Ich bin ab Sonntag in der 39. SSW und drehe ehrlich gesagt ziemlich am Rad. Momentan scheint es noch ein leichter Befall zu sein (bisher haben wir in 2 Wochen 2 Tiere in den Flohfallen gefangen). Wir versuchen es mit saugen, waschen, Dampfreiniger, aber ich habe große Angst, dass die kleinen Biester vor der Geburt nicht das Weite gesucht haben. Alternative wäre die Chemiekeule, sprich Fogger wie der Indorex Fogger mit dem Wirkstoffen Rermethrin + Phriproxyfen. Wie hoch schätzen Sie das Risiko ein, so etwas zu versprühen? Natürlich kann ich die Wohnung für 1-2 Tage verlassen, aber ist das Gift dann nicht trotzdem überall? Der Kamerjäger empfiehlt ein "Gift" (ich weiß leider nicht den genauen Wirkstoff), welches auf die Fußleisten gegeben wird und dort 3-4 Monate aktiv ist. Haben Sie Erfahrung mit sowas? Oder sollten wir einfach weitermachen und hoffen, dass die Tiere irgendwann verschwinden? Herzliche, hysterische Grüße, Nine

von Nini99 am 15.12.2017, 16:08



Antwort auf: Floh-Spray etc.

Indorex Pumpspray enthält z. B. Permethrin, Pyriproxyfen und Piperonylbutoxid. Pyrethroide kommen als Inhaltsstoff in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Permethrin ist z. B. ein synthetisches Pyrethroid, das in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Ektoparasiten erfolgreich angewandt wird. Seit 1980 werden Permethrin-Präparate zur äußerlichen Behandlung von Krätze und Kopfläusen eingesetzt. Sie erwiesen sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als zuverlässig wirksam und frei von toxischen Nebenwirkungen, selten wurden allergische Reaktionen beschrieben. Daher wird Permethrin v.a. zur Behandlung in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000). Bei äußerlicher Anwendung am Menschen ließ sich nur eine geringe Resorption von max. 2% feststellen (Meinking 1996). Ein vorübergehender mütterlicher Kontakt mit Pyrethrum bzw. Pyrethroiden stellt keine Gefahr für das Ungeborene dar, zumal Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 18.12.2017