Frage: Darmspiegelung

Hallo Herr Dr. Paulus, meine Tochter ist 3 Monate alt und ich soll am kommenden Dienstag kurzfristig eine Darmspiegelung bekommen. Ich ernähre meine Tochter von abgepumpter Muttermilch. Ich soll am Montag Nachmittag bereits mit Picoprep die Darmentleerung beginnen. Dazu soll ich später ebenfalls noch das Medikament Espumisan und einen Beutel mit 50g Mannit zu mir nehmen (bei den beiden Medikamenten weiß ich gar nicht was sie bewirken). Die zweite Portion Picoprep dann in der Nacht von Montag auf Dienstag. Zur Narkose am Dienstag wird Propofol eingesetzt. Da ich schon schlechte Erfahrungen mit Narkosen, die nicht gewirkt haben gemacht habe, soll von Propofol eine höhere Dosierung genommen werden. Können Sie mir sagen wie lange ich bei den vorgenannten Medikamenten eine Stillpause einlegen sollte? Und heißt Stillpause ich muss die Milch abpumpen und wegschütten weil die gebildete Milch kontaminiert ist, oder baut es sich im Körper auch in der Milch ab, sodass ich nur eine gewisse Karenzzeit ggf auch ohne abpumpen einhalten muss? Ganz lieben Dank vorab für Ihre Hilfe

von A0815 am 30.04.2021, 09:07



Antwort auf: Darmspiegelung

Natriumpicosulfat (Picoprep) wird nur in geringem Umfang im Dünndarm resorbiert. Nach Spaltung des Sulfatesters durch Bakterien im Darm wird das dabei entstehende diphenolische Laxans teilweise resorbiert und nach Konjugation über die Gallenwege sezerniert. Die Elimination erfolgt zu einem geringeren Teil im Urin. Der größte Teil wird mit dem Stuhl ausgeschieden, sowohl in Form des freien Diphenols als auch als Picosulfat selbst. Eine Exposition des Säuglings mit relevanten Dosen ist daher bei üblicher Dosis nicht zu erwarten. Allerdings fehlen bislang systematische Untersuchungen zur Anwendung von Natriumpicosulfat in der Stillzeit. Eine kurzfristige Anwendung erscheint jedoch vereinbar mit dem Stillen. Die anderen Bestandteile der Lösungen – auch das Mannit - ziehen Flüssigkeit in den Darm, um die Entleerung des Darminhaltes zu beschleunigen. Eine erhebliche Belastung der Muttermilch ist nicht zu befürchten. Gut geeignet zur Bindung von Darmgasen sind Präparate mit Simeticon (z. B. Espumisan), die auch Säuglingen unmittelbar verabreicht werden. Die chemisch und physiologisch inerte Substanz Simeticon wird selbst nach oraler Gabe nicht resorbiert und unverändert wieder ausgeschieden. Propofol tritt in der Muttermilch nur in geringen Mengen auf (< 1 µg/ml). Komplikationen für den Säugling sind darunter nicht zu befürchten. Bei einer Kurznarkose wäre daher keine längere Stillpause erforderlich. Ein Intervall von 6 Stunden wäre ausreichend. Die Milch muss nicht verworfen werden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 01.05.2021



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